Dienstag, 20. Dezember 2011

Die - sehr subjektiven - top ten des österreichischen volleyballjahres


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,


dieser eintrag wird  der letzte in diesem jahr sein und daher erscheint mir ein kurzer rückblick auf die „highlights“ oder – da dieser blog ja einen eher kritisch-satirischen zugang zum österreichischen volleyball pflegt - doch eher „lowlights“ des österreichischen volleyballjahres im schnelldurchlauf angebracht. Ich habe mir gestattet nochmals auf ereignisse, die heuer in der einen oder anderen weise in diesem blog thematisiert wurden, zurückzublicken, einige davon auszuwählen und sie in eine – natürlich subjektiv geprägte – reihung zu bringen. Da sind sie also, meine ganz persönlichen top ten:     
  
1. Die arschlochaffäre (18.04.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/04/das-ende-der-meisterschaft-und-als.html; 25.04.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/04/rauschzustande.html): Uhp beschimpft stefan krejcy vor zeugen auf das unflätigste, verweigert eine entschuldigung und bekommt von mir ein ständchen gewidmet (http://www.youtube.com/watch?v=Nl9WMIPzd6w&feature=related).

2. Die rumänien-connection (04.04.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/04/von-den-schmerzen-des-peter-kleinmann.html; 01.05.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/05/etwas-larm-um-nichts-oder-doch-etwas.html): Auf der web-site des rumänischen vereins remat zalau taucht der eintrag auf, der österreichische nationalteamtrainer michael warm habe dort den posten des technischen direktors übernommen. Das wird vom övv vorerst ignoriert, dann nach einiger zeit dementiert aber nie widerlegt (http://www.volleynet.at/News/All/2011/04/0000072746).

3. Briefe an den herrn bürgermeister (08.11.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/11/von-fehlenden-zuschauern-und-fehlenden.html; 21.11.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/11/normal-0-21-false-false-false-de-ja-x_21.html): Inspiriert durch eine initiative der hotvolleys zur förderung der schlankmachenden wirkung des volleyball-profisports, untermauert auch durch entsprechende briefe an politische entscheidungsträger, wird in diesem blog ein brief an bürgermeister häupl publiziert.

4. Virtuelle werte (05.12.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/12/von-ganz-ganz-groen-zahlen-von-viel.html): Uhp verkauft die eurovolley, wenn schon nicht als sportlichen oder realwirtschaftlichen, dann zumindestens als medialen erfolg. Der sogenannte medienwert der eurovolley – vermutlich berechnet aus fernsehzeiten und seiten in printmedien - beläuft sich auf genau 4.098.667€.

5. Der botschafter-ernennungszirkus (04.07.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/07/uber-eine-inflation-botschafter-die.html; 16.08.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/08/von-vips-und-nips-und-von-und-von-immer.html): Uhp ist im vorfeld der eurovolley im diplomatischen dienst tätig und ernennt 76 prominente und nicht ganz so prominente von armin assinger bis manfred wurm zu eurovolley-botschaftern (http://www.eurovolley2011.com/de/botschafter.html)

6. Das wunder vom budo-center (26.09.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/09/von-einem-tragischen-ereignis-und-von.html; 29.11.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/11/vom-rosigen-licht-von-der-erfolglosen.html): Nachdem hhvm in einer dramatischen medienoffensive die pleite der hotvolleys verkündet, ist zwei monate später – unerklärlicherweise – alles anders.

7. Der schlusssatz wird viersprachig (22.0.8.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/08/vom-aufstand-der-vereine-in-einer.html): Als reaktion auf einen marketinggag des övv im vorfeld der eurovolley erscheint der traditionelle – inzwischen geschwärzte – schlusssatz viersprachig.

8. Die övv-homepage als familienalbum (18.07.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/07/vom-tiefen-sommerloch-von.html): Auf der övv-homepage wird ein hochzeitsfoto eines ehemaligen nationalteamspielers mit verwandtschaftlichen beziehungen zur övv-spitze publiziert (http://www.volleynet.at/News/0000074084).

9. Funktionärsfeuchtträume (04.10.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/10/von-einer-profiliga-in-groen-hohen.html): övv-verantwortliche träumen von einer österreichischen profiliga in 10 meter hohen hallen mit 500 sitzplätzen. Das finanzierungskonzept dafür wird schmerzlich vermisst.

10. Der hohe herr und die höhe der halle (28.02.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/02/7m-oder-10m-legal-illegal-schegal.html;  08.03.2011: http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/03/7m-hallenhohe-doch-schegal.html):  Uhp bemerkt plötzlich, dass die halle eines gefährlichen konkurrenten zu niedrig ist und zieht vorerst konsequenzen und dann doch wieder nicht ganz.

Zum schluss möchte ich meinen werten lesern und leserinnen für ihre unterstützung danken (seit dieser blog gestartet wurde, wurde mehr als 18.000 auf diese web-site zugegriffen) und für den zuspruch den ich aus ihren kreisen erhalte. Ich freue mich auch ganz besonders, dass in der letzten zeit immer mehr kommentare zu meinen einträgen erscheinen und dass damit ein diskussionsforum von volleyballinteressierten entsteht, abseits der auf der övv-homepage veröffentlichten meinung. Wie wäre es übrigens damit, liebe övv-verantwortlichen, auch dort ein diskussionforum zu eröffnen?

Mir hat es viel spaß gemacht hier wöchentlich einen eintrag zu verfassen (den darin vorkommenden personen möglicherweise nicht so sehr) und am 2. Jänner erscheint verlässlich der nächste blog. In diesem sinne wünsche ich allen lesern und leserinnen frohe weihnachten und viel glück, erfolg und gesundheit im neuen jahr.  


Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

Montag, 12. Dezember 2011

Von unpräziser ausdrucksweise und von einer entschuldigung, vom tunnelblick und von hilflosen erklärungsversuchen

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
  
vorerst ist es mir ein großes anliegen ein missverständnis aufzuklären. Der user hirnwixer hat sich an meinem spott über die „selbsternannten toptalente“ berechtigterweise, wie ich zugeben muss, gestoßen und mich dafür kritisiert. Ich habe die ganze geschichte schon versucht in einer antwort zu seinem kommentar zu erklären. Aber ich denke die sache ist wichtig und muss auch hier nochmals diskutiert werden: Nichts liegt mir ferner als spieler hier in diesem blog zu verspotten, zu verunglimpfen oder zu beleidigen. Die allermeisten spieler betreiben ihren sport mit herz und einsatz und versuchen ihr bestes für ihren sport zu geben. Und das ist absolut lobenswert und gut. Ich habe mit den „selbsternannten toptalenten“ natürlich nicht, wie user hinwixer vermutete, die spieler der nationalmannschaft gemeint, die ich hier auch immer wieder für ihren einsatz gelobt habe (allerdings habe ich mir auch erlaubt die sportliche erfolgsbilanz der nationalmannschaft ungeschönt und ohne rosarote brille zu kommentieren), sondern den von einem funktionär entfachten hype um die spieler einer bestimmten, hier schon mehrfach beschriebenen vereinsmannschaft. Und da war ich jetzt wirklich sträflich unpräzise in meiner wortwahl. Der ausdruck „selbsternannte toptalente“ ist natürlich dahingehend irreführend, dass er impliziert, die spieler hätten sich selbst als solche toptalente bezeichnet. Das ist natürlich niemals der fall gewesen. Mein spott sollte den manager des vereins und dessen tunnelblick treffen, der es ihm schwer macht, toptalente außerhalb des eigenen vereins zu erkennen. Sollte sich auch nur ein einziger spieler durch meine unpräzise wortwahl beleidigt gefühlt haben, stehe ich nicht an mich dafür zu entschuldigen. Ich hoffe, damit ist die sache hinreichend erklärt und abgeschlossen.

Ganz kurz möchte ich auch noch zum kommentar eines volleyballspielers, den dieser diese woche abgegeben hat, stellung nehmen: ich freue mich bereits auf deinen – wie du es bezeichnest – senf. Der macht die diskussion hoffentlich würzig. Ganz besonders, wenn du meinst, dass ich mit meinen einschätzungen falsch liege. Im übrigen habe ich nie behauptet, dass ich im besitz der alleinigen wahrheit bin, sondern immer wieder festgestellt, dass ich hier meine meinung wiedergebe, die ich allerdings versuche mit fakten zu begründen.

Der weiter oben schon angesprochene tunnelblick manifestierte sich letzte woche auch wieder einmal auf der offiziellen homepage des övv. Die niederlagen und das spielprogramm der bjhv waren dem gestalter der homepage wieder einmal mehrere schöne überschriften wert (http://www.volleynet.at/News/0000076215 http://www.volleynet.at/News/0000076329  http://www.volleynet.at/News/0000076280 http://www.volleynet.at/News/0000076296). Was soll das eigentlich? Soll hier in anlehnung an die letzte woche hier abgehandelte bilanz der eurovolley wieder ein fiktiver medienwert erreicht werden? Das ganze hat allerdings schon tradition. Der blogger hat in seinem privatarchiv einen ausführlichen e-mail verkehr mit dem övv und sportlive, in dem es schon vor jahren darum ging, warum ergebnisse – egal ob sieg oder niederlage - sehr oft immer aus der sicht dieses damals noch großen wiener vereins geschildert werden. Die antwort eines mitarbeiters von sportlive (name dem blogger bekannt) war, dass die berichte immer aus der sicht des heimvereins geschrieben werden. In der folgende woche wurde ein bericht wieder aus der sicht des nämlichen vereins geschrieben; blöderweise war der verein diesmal nicht die heimmannschaft. Meine frage an sportlive, wie sich das nun mit der angebotenen erklärung vetrage, blieb – wenig überraschend – unbeantwortet. Übrigens wird der werte leser und die werte leserin beim überprüfen der oben eingestellten links  sehr schnell bemerken, dass diese erklärung heute genausowenig wie vor einigen jahren gilt. Aber ganz im ernst: Das ganze ist eine äußerts unerquickliche verquickung von vereins- und verbandsinteressen und das gehört, meiner meinung nach, dringend abgestellt.
Weil ich gerade beim abstellen bin. Bitte, bitte, hhvm, verschonen sie uns in zukunft im zusammenhang mit ihrer mannschaft mit adjektiven wie jung und hauptwörtern wie rookies. Jeder halbwegs des lesens mächtige hat die botschaft vernommen und auch verstanden, dass die hotvolleys, aus welchen gründen auch immer, mit einer sehr jungen mannschaft in der ersten bundesliga spielen. Das ist ja als faktum – obwohl der schelm in  mir mich drängt über die wahren gründe dieses sinneswandels zumindestens zu spekulieren – durchaus lobenswert. Aber bitte, hhvm, es reicht wirklich, wir haben es alle kapiert, blutjung, erfahrung sammeln, tapfer kämpfen.... Mit jeder weiteren erwähnung dieser begriffe nimmt der neuigkeitswert solcher meldungen exponentiell ab. Auf der anderen seite aber ist es interessant, dass dieser mannschaft, ganz ohne das sonst übliche mediale getöse, der trainer abhanden gekommen ist. Erkan togan wurde ganz leise durch zeljko grbic ersetzt (http://www.volleynet.at/Kader/0-6671). Und schon wieder macht sich der schelm in mir bemerkbar und drängt mich über die wahren gründe der stillen ablöse zu spekulieren. Aber das überlasse ich lieber meinen mündigen lesern und leserinnen.

Zum abschluss nochmals zurück zur bilanz der eurovolley: Letzte woche habe ich hier über tragweite und den einfluss dieser einträge spekuliert. Na allzu groß sind sie offenbar doch nicht. Eine antwort auf meine frage nach der kostenwahrheit der eurovolley hat es nicht gegeben (das wäre wohl auch vermessen gewesen, das zu erwarten). Dabei wäre die offenlegung einer solchen bei einer subventionssumme von €350.000 aus öffentlichen mitteln doch von allgemeinem interesse.

Dass es auch anders geht, zeigen die veranstalter der ski-weltcup-rennen in flachau. Dort steht man zum eingefahrenen verlust (http://salzburg.orf.at/news/stories/2512773/)

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

Montag, 5. Dezember 2011

Von ganz, ganz großen zahlen, von viel heißer luft und von echten talenten

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
  
zu allererst einmal ein ganz großes DANKESCHÖN an die werten leser und die werten leserinnen, die diesen blog als diskussionsforum betrachten, die hier diskutieren und meinungen austauschen. Ja, genauso habe ich mir das eigentlich gedacht, als ich begann diesen blog zu schreiben. Ich lerne mittlerweile immer mehr meiner leser und leserinnen persönlich kennen, und obwohl ich sehr viel an zuspruch bekomme sind sie nicht alle mit mir immer einer meinung, und das ist auch gut so. Es soll endlich lebendig diskutiert werden in der österreichischen volleyballfamilie und es soll mehr sichtweisen geben als die vom övv verordneten wahrheiten. Ein wenig glasnost tut uns allen gut. Auf ein paar punkte, die in den kommentaren zu meinem letztwöchigen eintrag angerissen wurden, komme ich ein bisschen weiter unten noch zurück.

Apropos letzwöchiger eintrag: Ist es zufall oder nicht? Überschätze ich die tragweite und den einfluss dieses blogs? Gibt es an prominenter stelle im övv leser dieser einträge? Was ist passiert? Nachdem ich letzte woche hier die frage nach dem wirtschaftlichen erfolg oder misserfolg der eurovolley stellte, folgte eine im orf, in printmedien und natürlich auf der övv-website publizierte aussendung von uhp (sorry ich breche schon wieder mein versprechen, aber ich muss dieses mir zugeworfene hölzel doch aufnehmen), in der uns der „mediale“ erfolg der eurovolley erläutert wird (http://sport.orf.at/#/stories/2092462/ http://kurier.at/sport/sportmix/4451526.php http://www.volleynet.at/News/All/2011/12/0000076133). Da wird penibel aufgelistet, dass es im rahmen der eurovolley 53 stunden, 20 minuten und GANZ GENAU 38 sekunden (wo sind die zehntel und die hundertstel sekunden, also ich muss schon bitten, wenn schon genau, dann aber wirklich) tv sendezeit gab und 976 printpublikationen, davon 363 sogar mit bild (!). Ich will mich jetzt gar nicht dazu versteigen nachzufragen, wer oder was auf diesen bildern hauptsächlich zu sehen war. Und das alles repräsentiert laut övv-homepage eine „medienwert“ von nicht 4.098.666€ und auch nicht von 4.098.668€ sondern, offenbar auf den cent genau, von 4.098.667€. Und 198.031.417 (ja die zahl steht wirklich dort) kontaktchancen für die partner des övv hat es auch gegeben und eine verzehnfachung des geldmitteleinsatzes seiner sponsoren (wer braucht da noch hedgefonds oder ähnliches). Da bleibt einem glatt der mund offen vor staunen über diese zahlen. Aber machen wir den mund wieder zu und beenden das staunen. Werden wir da wieder einmal für dumm verkauft? Sollen wir da geblendet werden mit diesen fast 4.1 millionen (!) euro mediengewinn? Und was soll das überhaupt heißen „mediengewinn“? Vielleicht könnte das der övv auf seiner homepage in der nächsten woche erklären. Kann man mit diesem geld einen einzigen trainer, eine einzige trainerin aus dem präkariat holen (dieses ernste thema wurde auch in einigen kommentaren meiner leser und leserinnen angesprochen), kann man davon dem aufspieler des nationalteams eine fairen vertrag anbieten? Oder werden um dieses geld die hier auch schon mehrfach erwähnten 10m hohen hallen für mindestens 500 zuschauer gebaut? Wenn nicht, dann sind das bestenfalls virtuelle zahlen oder härter formuliert es handelt sich bei diesen zahlen um heiße luft, sozusagen um einen medialen heißluftballon. Und meine frage nach der kostenwahrheit der eurovolley bleibt also  doch unbeantwortet im raum stehen.

Ganz zum schluss möchte ich mich noch bei meinen grazer freunden bedanken, für den herzlichen empfang an diesem wochenende und ihnen ein kompliment aussprechen für die hervorragende nachwuchsarbeit, die sie leisten. Da wird gut und ernsthaft gearbeitet, ohne mediengetöse, ohne hype aber dafür umso erfolgreicher. Und da kommt auch einiges an sehr guten sehr talentierten nachwuchsspielern nach und auf die gehypten und selbsternannten toptalente einer hier schon öfter erwähnten „blutjungen“ mannschaft zu. 

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.