Dienstag, 26. Juni 2012

Von einer überzeugenden wiederwahl, vom verschwinden einer mannschaft und vom ende der selbstzensur

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

allerhand ist passiert im österreichischen volleyball in der vergangenen woche, allerhand, werte leserinnen und werte leser. Aber alles schön der reihe nach. Die österreichische herrennationalmannschaft hat in vorarlberg vor trotz schuläktschn mäßiger zuschauerkulisse in der letzten runde der european league gegen die türkei 3:2 gewonnen und gegen holland und die tschechische republik jeweils 0:3 verloren. Was ist die bilanz? Fünf siege (einer mehr als beim bisher besten abschneiden) und der vierte und vorletzte platz in der abschlusstabelle. Dieses „rekordergebnis“ ist ganz in ordnung aber sicher nicht überragend. Und laut teamtrainer warm war ja gar nicht damit zu rechnen, dass die mannschaft nicht letzter wird (http://sport.orf.at/stories/2127069/). Da lässt sich dann dieses abschneiden relativ einfach zum großen erfolg umdeuten. Auch uhp ist auf der övv-homepage laut artikelüberschrift „mit der euroliga zufrieden“ (http://www.volleynet.at/News/0000078921). Das ist allerdings, ob absichtlich oder nicht, sprachlich nicht ganz eindeutig formuliert. Ist uhp nun mit der liga zufrieden oder mit dem abschneiden der österreichischen nationalmannschaft. Im artikel selbst wird es dann zwar klarer aber sprachlich nicht wirklich besser. „Die mannschaft ist auf einen (sic!) guten weg“, sagt uhp und wandelt damit grammatikalisch auf DIE spuren von schneckerl prohaska. Oder ist gar schneckerl selbst der hier schon so lange gesuchte, für den övv tätige ghostwriter? Aber wir wollen uhp/hhvm ja seine spät entdeckte liebe zur und freude an der nationalmannschaft, die ja ganz sicher nichts mit der erfolglosigkeit seiner bjhvs zu tun haben, hoch anrechnen. Laut teamtrainer warm ist die österreichische nationalmannschaft mit dieser leistung auch in europa angekommen (http://www.volleynet.at/News/0000078943) und er meint, dass die mannschaft nun stabil genug sei um die türkei, holland und tschechien immer zu schlagen. Der lackmustest für die mannschaft kommt meiner meinung nach allerdings erst in bewerbspielen, in denen es um die qualifikation für große turniere wie europa-, weltmeisterschaften oder olympische spiele geht. Das von uhp vorgebene ziel ist ja jetzt die qualifikation zur europameisterschaft 2013 (http://www.volleynet.at/News/0000078921). Falls es nicht klappen sollte, gibt es in zwei jahren wieder eine em und in zwei jahren wieder..... Wir sind jedenfalls ganz gespannt und bleiben dran.

Was ist denn noch passiert an wichtigem? Uhp und der gesamte vorstand des övv wurde EINSTIMMIG wiedergewählt und für weitere zwei jahre im amt bestätigt. Na gratuliere aber auch! Solche abstimmungsergebnisse werden sonst nur in nicht gerade für ihre gelebte demokratie bekannten staaten erzielt. Aber dieser tolle vetrauensbeweis wird schon seine gründe gehabt haben, die neun landespräsidenten müssen ja mit der tätigkeitsbilanz von uhp aber sowas von zufrieden gewesen sein. Als mögliche erklärung möchte ich hier meine eigene, durch und durch subjektive bilanz des segensreichen wirkens von uhp ziehen. Im folgenden also einige highlights aus der ära von uhp ohne anspruch auf vollständigkeit: Uhp hat die eurovolley 2011 nach wien geholt, österreich verliert dreimal 0:3, gewinnt als einzige mannschaft keinen satz und belegt damit den sechzehnten und letzten platz; uhp ernennt im vorfeld der eurovolley gefühlte hundertschaften von a, b und c promis zu eurovolley-botschaftern, außer fototerminen mit uhp bleibt davon wenig nachhaltiges; uhp verkauft die eurovolley als medialen erfolg, wirtschaftlich dürfte die geschichte weniger gut gelaufen sein (siehe näheres auch weiter unten); uhp legt sich mit den funktionären von klubs an, die an der vormachtstellung seiner hotvolleys rütteln, es gibt die schweinegrippenaffäre und den daraus resultierenden konflikt mit hannes kronthaler, mit martin micheu legt sich uhp wegen der hallenhöhe an, es folgen bierduschen in kärnten, und stefan krejci wird von uhp vor zeugen als arschloch und richtige sau bezeichnet; uhp versichert, dass er das wirklich so gemeint hat und verweigert eine entschuldigung; uhp oder eigentlich hhvm führt seine hotvolleys in die pleite und ruft um hilfe, nur um ein paar wochen später zu verkünden, dass alles ganz anders sei; uhp rügt auf der övv-seite eine weltklasseschiedsrichterin, weil sie angeblich seine bjhvs im cupsemifinale durch eine fehlentscheidung um den sieg gebracht hätte; uhp macht sich in der zib24 öffentlich lächerlich, als er von seiner reise nach milano erzählt, die er unternimmt, weil ihm angebliche diamantenhändler und immobilienbarone weismachen, 14 millionen euro in den österreichischen (!) volleyball investieren zu wollen und ruft damit erinnerungen an die affäre erol user wach, den hhvm damals nach später allerdings nie gehaltenen subventionszusagen sogar kurzfristig zum präsidenten der hvs macht; kürzlich bezeichnet sich uhp in einem interview als „richtiges funktionärsarschloch“, wobei die frage, ob ihn jetzt auch andere ungestraft als solches bezeichnen dürfen eine juristisch durchaus verfolgenswerte wäre. Und das ist der oberste repräsentant des österreichischen volleyballsports, das ist der präsident, den wir wollen und den die landespräsidenten einstimmig gewählt haben. Oder ist er vielmehr der präsident, den das österreichische volleyball verdient? Auch wenn ich mich wiederhole: na gratuliere. Abgesehen von diesen teils kabarettistischen fehlleistungen gibt es aber auch ernste strukturelle probleme im volleyball: da wäre die auch in diesem blog bereits thematisierte ernste situation im nachwuchsbereich der burschen, wo in der 1.8 millionen einwohner zählenden stadt wien in manchen alterklassen landesmeisterschaften mit drei oder vier mannschaften gespielt werden, wobei oft noch zwei dieser mannschaften vom selben verein kommen, wo bei österreichischen meisterschaften in den kategorien u19 und u21 nur mehr ganz wenige burschen am alterslimit sind und daher mannschaften bei der u19 mit einem alterschnitt von unter 16 und bei der u21 mit einem von unter 17 antreten (müssen/dürfen). Wo sind die kennzahlen zum volleyball in österreich. Wie hat sich die anzahl der vereine, die anzahl der aktiven in der ära kleinmann entwickelt? Wie hat sich die weltranglistenposition im damen- und herrebereich entwickelt? Und ganz nahtlos komme ich jetzt zu meinen hier seit einiger zeit gestellten fragen: Hat irgendjemand den mut gehabt diese fragen bei der vorstandssitzung zu stellen. Wie kann es sein, dass es neun (!) monate nach ende der eurovolley noch immer keine abrechnung gibt, oder gibt es diese doch und sind die zahlen so schlimm, dass man sich fürchtet sie öffentlich zu machen. Wie wurde die für die vermarktung der eurovolley verantwortliche werbeagentur, in der damals noch der sohn des uhp mitarbeitet, ausgewählt? Und wie steht es um die finanzielle gesamtsituation des övv? Und wie kann der manager eines – zwar in letzter zeit nicht mehr so – bedeutenden vereins als lebender interessenskonflikt gleichzeitig präsident des övv sein? Man stelle sich vor der präsident des sk rapid wäre gleichzeitig öfb-präsident. Das alles hat offensichtlich bei der wiederwahl des vorstandes, und allen voran von uhp, keine rolle gespielt. Liegt das am mangelnden mut der handelnden personen oder ist es bequemlichkeit, gleichgültigkeit und resignation? Als erinnerung und als mahnung bleiben meine drei fragen weiter am ende meiner einträge stehen und außerdem beende ich die freiwillige selbstzensur und mein schlusssatz erscheint ab sofort aus gegebenen anlass wieder ungeschwärzt.

Und noch etwas ist passiert, etwas was mich persönlich betrifft und betroffen macht: der semifinalist  des österreichischen cups und fast-aufsteiger in die 1. bundesliga svs/sokol hat aus finanziellen gründen nicht für die 2. bundesliga genannt. Eine mannschaft aus jungen, talentierten spielern (oops, jetzt höre ich mich fast an wie hhvm) hat es innerhalb von zwei jahren aus der landesliga ins aufstiegsplayoff zur 1. bundesliga geschafft und ist nur knapp an einem aufstiegsplatz vorbeigeschrammt. Das ist leider – wie hier auch schon beklagt – am aufgeblasenen betreuerstab der nationalmannschaft vorbeigegangen. Es lag nicht an der leistung burschen, es lag – meiner meinug nach - am falschen leibchen, am falschen verein. Ich möchte mich auch an dieser stelle bei der mannschaft und beim trainer für ihren einsatz und ihr – leider unbelohntes – engagement und für zwei erfolgreiche und schöne jahre bedanken. Zum 150. geburtstag der sokol bewegung wird ein traditionsverein heimlich, still und leise zu grabe getragen (http://en.wikipedia.org/wiki/Sokol) und wieder einmal hat eine spielgemeinschaft schlussendlich dazu geführt, dass ein partner, zumindest auf herzeigbarem und kompetitivem niveau, verschwindet. Zu diesem thema gibt es sicher in zukunft hier noch ein wenig mehr zu lesen, weil auch ich verschwinden werde, und zwar nicht als blogist, wie vielleicht mancher hofft, sondern als funktionär bei sokol und weil damit meine einträge in zukunft in ihrer kritik hoffentlich noch ein bisschen ausgewogener sein werden.

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da stand in der letzten zeit mein geschwärzter schlusssatz. Jetzt ist er aus anlass der wiederwahl des övv-vorstandes hier wieder in seiner  ungeschwärzte form zu finden.
 



Mittwoch, 20. Juni 2012

Von sensationellen enthüllungen, von tückischen fremdwörtern und vom totschweigen von nicht genehmen erfolgen


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

und wieder beginnt dieser eintrag aus aktualitätsgründen mit einem kurzen bericht über das abschneiden der nationalmmanschaft am vergangenen wochenende. Die burschen verloren das erste spiel gegen holland klar mit 0:3 und besiegten dann am samstag die tschechen mit 3:2, was bei uhp laut facebook-eintrag zu schreiattacken führte, und gingen am sonntag in der partie gegen rumänien als 1:3 verlierer vom platz.
 
Ein paar anmerkungen zu diesen drei spielen gestatte ich mir allerdings. Das 0:3 gegen holland war nicht überraschend, der erste sieg in der geschichte gegen tschechien allerdings schon. Die freude darüber ist berechtigt. Trotzdem sollte man bei aller euphorie nicht unerwähnt lassen, dass der etatmäßige kapitän ondrej hudecek und – was noch viel entscheidender ist – der erste diagonalangreifer jan stokr nicht im aufgebot der tschechen aufschienen. Alle, die sich nur ein bisschen im volleyballsport auskennen, wissen welche zentrale bedeutung ein diagonalangreifer für eine mannschaft hat und um das zu unterstreichen gibt es hier ein link zu einem kurzen, aber recht eindrucksvollen video über jan stokr: http://www.volleyball-movies.net/jan-stokr-in-match-trentino-modena-m3315

Interessant ist auch wieder der bericht über die niederlage der österreicher gegen rumänien auf der övv-homepage (http://www.volleynet.at/News/0000078850). Es erübrigt sich fast zu erwähnen, dass dieser bericht natürlich textgleich auf der homepage der hotvolleys zu finden ist. In nämlichem bericht wird als einer von vier spielern sascha blagojevic namentlich erwähnt, mit dessen einwechslung laut bericht „zuversicht im (sic) österreichischen team zurückkehrte“. Wiederum erübrigt es sich zu erwähnen, das es sich bei diesem spieler um einen bjhv handelt. Wenn man sich allerdings das score-sheet anschaut, erkennt man, dass der beitrag des genannten spielers zur rückkehr der zuversicht aus zwei servicefehlern und null punkten bestand (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=24057). Ein schelm, wer, ob dieser schlecht getarnten werbeinititaive für einen bestimmten verein, schon wieder eigenwillige schlüsse über den schreiber des berichtes zieht.

Aber wirklich lustig wurde es schon im vorfeld dieser spiele, bei einer pressekonferenz, die anlässlich des bisherigen abschneidens der nationalmannschaft in der european league eiligst einberufen wurde. Das entsprechende video hat uhp auf seine facebook-seite gestellt.
Den link dazu gibt es hier: http://www.youtube.com/watch?v=xRuDwyAtgGc
In seiner bekannten bescheidenheit erzählt uhp höchst glaubwürdig, dass er trotz der erfolge der nationalmannschaft nicht an den sieg in der european league und die damit verbundene qualifiaktion für die mit 20 millionen dollar preisgeld dotierte weltliga denkt. Obwohl, verlockend wär’s doch, ein bisschen träumen darf man doch, oder? Da wären doch glatt zwei der traditionell am schluss meiner einträge stehenden fragen obsolet. In der folge kommen auch noch olli binder und thomas zass zu wort und auch der trainer der mannschaft micha warm, die alle drei durchaus vernünftiges on sich geben. Aber dann kommt’s! Dann warnt uhp vor der drohenden pensionslücke, weil wir alle zuwenig sport betreiben und vor lauter fressen, saufen und rauchen (ok, ok so plump hat er es diesmal zumindestens nicht ausgedrückt) nicht mehr bis zum in zukunft vermutlich angehobenen pensionsalter arbeitsfähig sein werden. Diese gefährliche entwicklung würde natürlich sofort gestoppt, wenn hhvm mehr finanzielle unterstützung bevorzugt von der öffentlichen hand bekäme (ok, ok, das war jetzt wirklich fies). Und dann erklärt er den ob dieser sensationellen enthüllung vermutlich mit offenen mündern staunend an seinen lippen hängenden journalisten, dass die turnstunden gekürzt wurden. Ja sowas aber auch! Werter uhp, das ist aber nicht gestern passiert, das liegt schon einige zeit zurück, da hatten die hotvolleys noch genug sponsoren um sich eine teure legionärstruppe leisten zu können. Da sind mir solche warnungen aus dem berufenen munde des hhvm/uhp nicht erinnerlich. Und schon wieder denkt der schelm böses. Werte leserinnen, werte leser, bitte lassen sie sich das nicht entgehen, schauen bzw. hören sie sich dieses video bis zum nicht bitteren sondern geradezu kabarettistischen ende an, wo der überbordende drang zur selbstdarstellung des uhp nahtlos in die unfreiwillige sebstpersiflage übergeht. Zuerst versichert uhp dass „wir a guate orbeit mochn“ weil „wir“ viele jugendliche zum sport bringen. Ich frage mich hier allerdings schon, wen uhp mit wir meint? Handelt es sich hier um einen pluralis modestatiae, einen bescheidenheitsplural oder doch um einen pluralis majestatis, eine majestätsplural? Wenn man die persönlichkeitsstruktur von uhp kennt, fällt einem die antwort wahrscheinlich nicht schwer. Aber es kommt noch besser. Ganz am schluss ersucht uhp die politiker den sport in der schule zu implentinier..., impletieren????? Was will uhp uns bzw. den politikern hier sagen? Vermutlich meinte er, der sport müsse in der schule implementiert werden. Anbei zwei links zur bedeutung dieses fremdwortes, eines davon sogar mit einem hörbeispiel: http://de.wiktionary.org/wiki/implementieren
Na fremdwörter sind halt ein hund, die gehen nicht so flüssig über die lippen, wie das hier letzte woche erwähnte „richtige funktionärsarschloch“. Aber nach dieser unfreiwilligen kabarettnummer von uhp abschließend noch ein ernster nachsatz: ich denke, dass den meisten meiner leserinnen und lesern die durchsichtigkeit dieser warnungen des hhvm/uhp mehr als bewusst ist. Übrigens macht uhp urlaub vom facebook, wie ebendort zu lesen ist. Ich finde das schade, weil ich dort in letzter zeit reichlich stoff für meine einträge fand. Muss ich mich jetzt gar schuldig fühlen, muss mich das schlechte gewissen drücken, oder überschätze ich gerade wieder einmal den einfluss des bloggisten?  
   
Zum schluss komme ich anhand eines aktuellen beispiels noch auf die hier schon mehrfach behandelte selektive berichterstattung auf der övv-homepage zu sprechen. Das junge österreichische beachvolleyball-team müllner/wutzl hatte vorige woche beim grand slam turnier in rom nicht nur den hauptbewerb erreicht, sondern dort auch noch mit einem sieg gegen ein chinesisches paar die poolphase überstanden und schlussendlich den 17. platz belegt (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2012/Event/Results.asp?TournCode=MITA2012&Phase=2). Dazu gratulation von dieser seite. Auf der offiziellen övv-homepage fand sich nicht der kleinste hinweis über dieses beachtliche abschneiden. Und zum dritten mal denkt der schelm hier böses, wenn er sich an das nicht ganz friktionsfreie verhältnis zwischen daniel müllner und uhp erinnert.

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.
 



Dienstag, 12. Juni 2012

Von vorhandenen oder fehlenden differenzen in der selbstwahrnehmung und der fremdwahrnehmung, von einem mangel an niveau und von einer verfetteten und versoffenen gesellschaft

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

beginnen wir wieder mit dem abschneiden der herrennationalmannschaft in der european league. Nach dem überraschend erfreulichen abschneiden am vorletzten wochenende lief es am letzten wochenende mit zwei niederlagen gegen tschechien und rumänien und einem 3:2 sieg gegen die türkei nicht ganz so gut. Das medienecho war entsprechend nicht wirklich euphorisch - auf orf.at hieß die überschrift nach der zweiten niederlage „övv-herren in der european league neuerlich ohne punkt“ (http://sport.orf.at/stories/2124830/) - bzw. nicht wirklich groß wie der folgende bericht aus der kronenzeitung vom sonntag zeigt.

Ist das die retourkutsche für die hier letzte woche kritisierte medienschelte durch uhp? Der fairness wegen soll schon noch erwähnt werden, dass der orf noch gestern einen positiven artikel zum sieg über die türkei online stellte (http://sport.orf.at/#/stories/2124970/). Und als nachtrag zur niederlage gegen tschechien gibt es hier – wieder einmal exklusiv - das statement des tschechischen betreuers jindrich licek im original und in der deutschen übersetzung:
Jsem velmi rád, že to kluci zvládli. Neměli jsme šanci se sehrát, v této sestavě jsme hráli poprvé a o to cennější vítězství je.“ („Ich bin sehr froh, dass es die burschen es geschafft haben. Wir hatten keine zeit uns in dieser aufstellung einzuspielen, in diesem line-up haben wir zum ersten mal gespielt.“) Und ein wenig spott gestatte ich mir hier auch wieder einmal: laut mannschaftsfoto, zu besichtigen unter www.cev.lu, war österreich den tschechen zwar nicht spielerisch aber zumindestens was den betreuerstab angeht haushoch überlegen. Auf dem österrreichischen mannschaftsfoto sind neben den dreizehn spielern sechs (!) betreuerInnen zu sehen, bei den tschechen nur drei. Ich frage mich hier bereits zum wiederholten mal, wie das finanziert wird. Hat die eurovolley vielleicht doch allen gerüchten zum trotz neben dem hier schon öfter verspotteten virtuellen auch reellen gewinn abgeworfen?

Aber jetzt zum hölzel der woche, das mir wieder einmal von uhp persönlich zugeworfen wurde, vermutlich um meine reflexe zu testen. Ich kann nur sagen, meine reflexe funktionieren, zumindestens in dieser beziehung, immer noch ausgezeichnet. Uhp hat in gewohnter bescheidenheit und zurückhaltung ein interview, das die sportwoche mit ihm führte auf seiner facebook-seite veröffentlicht. Die qualität des verwendeten scanners ist, wie man erkennen kann, zwar etwas mangelhaft worunter die lesbarkeit des eingescannten artikels leidet.

Aber was in dem artikel steht ist eigentlich wurscht. Ein bild sagt bekanntlich ja mehr als tausend worte und sieben bilder sagen demzufolge mehr als siebentausend worte und das sind wahrscheinlich mehr - ich habe mir das zählen erspart - als das ganze interview umfasst. Sieben bilder begleiten den artikel und auf allen sieben ist uhp mit diversen persönlichkeiten des öffentlichen lebens zu sehen, einmal mit einem ausländischen staatspräsidenten (international sehr prominent), einmal mit einem anderen präsidenten (nicht ganz so prominent), einmal mit dem verteidigungsminister (zumindestens in österreich prominent), einmal mit einem fußballcoach (bestenfalls in österreich prominent), einmal mit einem generalsekretär (mäßig prominent), einmal mit einem in der bildlegende so genannten schwergewicht (schwer prominent) und einmal sogar mit einem volleyball (definitiv nicht prominent). In der bildlegende wird uhp übrigens als lobbyist bezeichnet, eine tätigkeitsbeschreibung, die, wenn man an ex-minister strasser, den herrn grafen und jägermeister mensdorff-pouilly und den ex-tankstellenpächter meischberger denkt, schon fast ans ehrenrührige grenzt.
Aber es kommt noch besser, wenn man sich der mühe unterzieht, das interview zu lesen. Für meine werten leserinnen und meine werten leser scheue ich bekanntlich keine mühen. Um das lesen des artikels zu erleichtern habe ich über umwege ein pdf desselbigen zugespielt bekommen. In dem interview geht es um die sportförderung und um uhps lieblingsthema, um die dicken kinder. Aber das beste kommt nicht wie ein sprichwort sagt zum schluss sondern schon ganz am anfang. Der erste Satz, den uhp von sich gibt lautet „ja ich bin ein richtiges funktionärsarschloch“, ja werte leserin, werter leser sie haben richtig gelesen. Das hat uhp offenbar wirklich so gesagt.


Man kann uhp ja viele fähigkeiten zuschreiben, die geschliffene verbalakrobatik gehört mit sicherheit nicht dazu. Er bevorzugt da eher das – wie soll man sagen – bodenständig-erdige.
Es stellt sich angesichts dieser eher rauen selbstbezichtigung die frage, ob er gar von anderen so gesehen werden möchte? Vielleicht leitet uhp aus solchen selbstbeschimpfungen das recht ab auch andere derartig unflätig zu beschimpfen in verkehrung des spruchs, was du nicht willst, dass man dir tu das füg auch keinem anderen zu. Ein beispiel aus der jüngsten vergangenheit ist uns ja allen noch gewärtig. Da hat uhp, obwohl es ja auch um einen funktionär ging der einfachheit halber das „funktionärs-“ weggelassen.
Die frage wie weit in diesem speziellen fall der selbstbezichtigung bei uhp die eigen- und fremdwahrnehmung auseinanderklaffen ist eine durchaus reizvolle. Die mögliche beantwortung wollen wir aus einklagbarkeitsgründen hier nicht diskutieren, die kann jeder meiner leser und leserinnen für sich selbst vornehmen. Allerdings den schelm in mir würde es reizen mittels anonymer umfrage herauszufinden, ob eine mehrheit der geschätzten leserinnen und leser in diesem falle uhp zustimmte oder ihm widerspräche. Wobei mit dem widersprechen sollte man ja wie die erfahrung lehrt bei uhp eher vorsichtig sein. Aber im ernst: ist jemand, der sich der öffentlichkeit auf diese art präsentiert, als präsident eines sportverbandes tragbar? Stellen wir uns einen politiker vor, der sich in einem interview als politikerarschloch bezeichnet, einen lehrer, der sich eltern und schülern gegenüber als lehrerarschloch vorstellt? Wollen wir dieses niveau?
Und worum geht es sonst noch in dem interview? Wie oben schon beschrieben um dicke und alkohol trinkende kinder und jugendliche, oder wie uhp es auszudrücken beliebt, um die verfetteste und versoffenste gesellschaft in europa und um die sportförderung. Auch wenn ich mich wiederhole: kein kind wird schlanker, kein kind wird vom griff zum alkohol abgehalten wenn profisport aus öffentlichen mitteln gefördert wird. Diese form der prävention funktioniert nur über förderung des breitensports und des schulsports, aber sicher nicht dadurch, dass man abgewirtschaftete profimannschaften mit steuergeld am leben hält.

Zum schluss noch die schon üblichen gratulationen, diesmal an die u12 mannschaften aus bisamberg, klagenfurt und döbling bei den burschen und klagenfurt, svs und brückl bei den mädchen, die jeweils die ersten drei plätze belegten. Besonders erfreulich finde ich die tatsache, dass diese ergebnisse wiederum zeigen, dass offenbar auch ohne die unterstützung durch eine akademie ausgezeichnete nachwuchsarbeit gemacht werden kann. Und noch eine anmerkung in eigener sache: auf der homepage der hotvolleys wird zweimal darauf hingewiesen, dass die hotvolleys die stärksten mädchen an svs abgegeben hätten. Dafür ein großes dankeschön an hhvm (ich geb’s zu das ist ein wenig zynisch gemeint).

Wie das abgeben von spielern und spielerinnen innerhalb der spielgemeinschaft gesehen wird, kann man auch daran erkennen, dass auf selbiger homepage mit keinem wort erwähnt wurde, dass ein leistungsträger – er belegte meiner erinnerung nach einen top 10 platz in der scorerliste der staatsmeisterschaft (die övv-homepage ist zur zeit leider eine baustelle, darum kann ich es nicht überprüfen) - der u15 burschen von svs an die hotvolleys abgegeben wurde. Zu diesen spielerrochaden innerhalb der spielgemeinschaft gäbe es noch einiges anzumerken und das werde ich zu gegebener zeit auch tun.     



Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.
 


Dienstag, 5. Juni 2012

Von schönen erfolgen, vom mangel an bescheidenheit und von halb vollen und halb leeren gläsern


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

gut, gut, ich war wohl ein wenig zu voreilig letzte woche, mit meiner feststellung, dass ich keine aufwärtsentwicklung der nationalmannschaft erkennen kann. Am vergangenen wochenende schlug die österreichische herrennationalmannschaft in der europa league die türkei 3:1 (aktuell die nummer 46 der weltrangliste), rumänien 3:0 (nummer 40) und verliert gegen holland (nummer 36) knapp mit 2:3 (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2012-01.asp). Und das ohne die routiniers schneider, gavan und reiser. Dazu uneingeschränkte gratulation an die burschen und an den trainer. Um uhp zu zitieren: das gibt hoffnung für die zukunft. Allerdings darf man, trotz dieser schönen erfolge, doch nicht in grenzenlose euphorie verfallen – und ich bin mir sicher, dass da gerade micha warm die burschen am boden halten wird. Die euopa league wird, wie schon deren vorgänger, der sogenannte spring cup, von vielen mannschaften zum testen neuer spieler, neuer formationen benutzt (wie das zugegebenermaßen auch die österreicher getan haben). Die wahren aufgaben warten in qualifikationsspielen für europa- und weltmeisterschaften und für olympische spiele. Dort treten alle mannschaften mit ihren jeweiligen topspielern an, wie ja auch am beispiel der tschechischen republik am nächsten wochenende zu sehen sein wird. Die tschechen schicken natürlich ihre erste mannschaft in das dann stattfindende olympia-qualifikationsturnier und werden in der europa league mit der zweiten bzw. eigentlich mit der dritten mannschaft gegen österreich in der europa league antreten, da man annehmen darf, dass die erste und zweite grundsechs olympiaquali spielen wird. Auch die termingestaltung zeigt, dass die europa league nicht oberste priorität genießt. Trotzdem freuen sich hoffentlich alle freunde und freundinnen des österreichischen volleyballs über die erfolge der mannschaft. Ich freue mich ganz besonders über die entwicklung von thomas zass und peter wohlfahrstätter zu leistungsträgern in der mannschaft. Wie schon vorige woche möchte ich hier nochmals ein lob nach brixental schicken, für die hervorragende nachwuchsarbeit bei einem kleinen verein ganz ohne akademie. Ich hoffe, die dortigen trainer, die diese beiden talente geformt haben, sind zurecht stolz und freuen sich, obwohl sie von offizieller övv-seite nicht ins rampenlicht gebeten werden. Da wäre doch etwas fällig, oder? Eine kleine erwähnung auf der övv-homepage, wäre das nicht eine nette geste? Nicht auszudenken, wer aller ebendort mit foto und biographie aufschiene, kämen die beiden spieler aus der nachwuchsabteilung eines hier immer wieder, ob der bescheidenheit seines präsidenten, gescholtenen vereins. Ich denke beim stichwort bescheidenheit nur an die gefühlten zwanzig male, zu denen der um die bjhv erweiterte „erweiterungskader“ auf der övv-homepage präsentiert wurde (den kader, mit dem die österreicher dann in der europa league tatsächlich spielten und in dem nur mehr zwei spieler der hotvolleys vetreten waren, findet man dagegen nur unter www.cev.lu).

Apropos bescheidenheit: auf seiner facebookseite beklagt hhvm/uhp ironisch-zynisch, dass der erfolg der nationalmannschaft in den medien nicht genug gewürdigt wird. Was will er denn? Doppelseitige artikel in allen tageszeitungen, natürlich mit einem entsprechenden foto des uhp? Oder gleich ein interview mit hhvm/uhp in der zeit im bild? Beides hatten wir heuer doch schon. Hhvm/uhp absolvierte seine von andy warhol so bezeichneten 15 minutes of fame, die zwar nur 7 minuten in der zib24 waren, als strahlender held und fastopfer einer „italenischen“ betrügerbande aus milano (http://en.wikipedia.org/wiki/15_minutes_of_fame). Muss denn das wirklich sein, kann sich uhp nicht über diese erfolge freuen, ohne dass jemand verbal ein abbekommt? Ist denn das so schwer? Offenbar lebt hhvm/uhp nach dem fälschlicherweise wilhelm busch zugeschriebenen motto: „bescheidenheit ist eine zier doch weiter kommt man ohne ihr (sic!)“ (http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/zitate2.html).
 
Apropos bescheidenheit, die zweite: am wochenende fanden die österreichischen meisterschaften der u13 burschen und mädchen statt. Bei den mädchen besiegte svs/schwechat im finale klagenfurt, dritte wurden die mädchen von volley 16. Bei den burschen belegte die spg döbling/arbesbach den dritten platz und im finale besiegten die hotvolleys amstetten mit 25:23 und 25:22. Auf der övv-hompage liest sich das so „souveräne finalsiege hotvolleys und svs u13-staatsmeister“. Das kann man für den zweiten satz der mädchen (25:13, der erste endete knapp mit 26:24) so stehen lassen. Aber was an einem 25:23 und 25:22 erfolg der hotvolleys über amstetten „souverän“ sein soll geht vermutlich nicht nur an mir vorbei (http://www.volleynet.at/News/0000078684). Auch an dieser stelle, wie schon bei den letzten staatsmeisterschaften, herzliche gratulation an die spieler und spielerinnen und ihre trainer und trainerinnen. Und weil das, meiner ansicht nach, in den offiziellen artikeln des övv auf der homepage totgeschwiegen wird, möchte ich es hier betonen. Amstetten zeigt im nachwuchsbereich bei den burschen was auch ganz ohne akademie möglich ist: die plätze 4 (u21), 3 (u19), 2 (u17), 4 (u15), und 2 (u13) sprechen ein deutliche sprache für eine durch alle altersklassen durchgehende gute nachwuchsarbeit.

Eine ähnliche statistik präsentiert auch hhvm auf seiner facebookseite und fragt dort ob das glas bei den hotties halb voll bzw. halb leer ist. Diese frage müssen sich wohl die gegenwärtigen und potentiellen, zukünftigen geldgeber der hotvolleys beantworten.

Voller ist das glas eindeutig in graz mit dem cupsieg und den meistertiteln in den kategorien u21, u19 und u17 und dem 6. platz in der bundesliga mit einer mannschaft mit einem einzigen Legionär. Doch dazu komme ich im detail ein anderes mal.

Jetzt bleiben zum schluss, wie gewohnt, nur fragen ohne antworten.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.