Dienstag, 6. April 2021

Von besorgniserregender nachwuchsarbeit, vom warten auf eine legionärsregel und von ganz vielen und eigentlich einfach zu beantwortenden fragen

 Wien, 05.04.2021, 22:35 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

na bitte sehr, jetzt hat es sogar geklappt mit der erwähnung der u20-staatsmeisterschaften wie unter http://www.volleynet.at/hotvolleys-wien-und-uvc-graz-ziehen-ins-mu20-finale-ein/ und unter http://www.volleynet.at/klagenfurt-gegen-dornbirn-im-wu20-finale/ nachzulesen ist. Und sogar den modus bekommen wir volleyballinteressierten, sozusagen post festum, also im nachhinein, noch erklärt. Klappt doch eh mit der cool governance oder wie das heißt, ein bisschen spät halt, aber man wird eh bescheiden als volleyballinteressierte(r). Gratulation übrigens an die finalteilnehmerInnen. Und diese gratulation geht ganz bewusst an die spielerInnen und betreuerInnen aber nicht an so manchen der am semifinale - wobei semifinale ist wohl nicht die richtige bezeichnung für eine art zweite gruppenphase – teilnehmenden vereine. Diese zweite gruppenphase bestreitet der dreifache österreichischen meister bei den herren, aich/dob mit sage und schreibe gerade einmal 7 – in worten sieben – spielern, von denen einer jahrgang 2007 war. Ah ja und designierten libero, zumindest auf dem datavolleyblatt hatte man auch keinen bei aich/dob. Ok, fairerweise muss man allerdings auch anmerken, dass die experten aus der erzkarl-herzog-straße auch nicht gerade aus dem vollen schöpfen können, wenn es um 19-jährige spieler geht. Die hatten gerade einmal 8 spieler auf dem spielbericht, inklusive libero.

 

Schaut nicht gerade gut aus für eine mit öffentlichen mitteln ganz ordentlich geförderte volleyballakademie. Vielleicht sollte man sich dann doch einmal zu einer ordentlichen evaluierung dieser institution durchringen, auch wenn’s nicht so ganz angenehm ist. Ah ja, der möchtegernweiterhinerstebundesligist hartberg hat auch gerade einmal 8 spieler eingesetzt, und zwar auch ohne designierten libero, laut spielbericht.

Na da brauchen wir uns ja um die zukunft des herrenvolleyballs in österreich keine allzu großen sorgen zu machen, bei dieser nachwuchsarbeit. 

So, und von den nachwuchsmeisterschaften geht’s direkt zu den meisterschaften der allgemeinen klassen. Darüber, wie die meisterschaft bei den damen fortgesetzt bzw. zu ende gespielt werden wird, findet man auf der övve-website nichts. Auch zum vorschlag der steelvolleys herrscht, zumindest auf der website des övv, schweigen. 

Bei den herren ist die termingestaltung auch nicht ganz klar. Da hat, wenn man der ankündigung der sogenannten events auf der övv-homepage glauben schenkt, die finalserie bereits am 3. april begonnen. Aber halt, am 3. april wurde doch die fünfte partie der semifinalserie zwischen graz und wadviertel gespielt. Da ist’s dann schon wieder vorbei mit der good governance oder ganz einfach mit der nötigen sorgfalt.    


A propos semifinalserie und so: also gratulation an die grazer, die diese spannende serie mit 3.2 gewonnen haben und zum ersten mal im fnale um den österreichischen meistertitel spielen. Mich freut das ja besonders, wie meine treuen leserInnen und meine treuen leser wohl vermuten, weil ich den konsequenten weg der grazer auf nachwuchs aus dem eigenen verein zu setzen und nur wenige legionäre zu verpflichten seit jahren schätze und immer wieder auch als beispiel dafür gesehen habe, dass es im österreichischen volleyball auch alternativen gibt zum vermeintlichen einzigen erfolgsrezept, das auf dem engagement möglichst vieler legionäre beruht.

Und ich schreibe es hier zum wiederholten male: weder aich/dob, noch waldviertel hat mit dieser strategie international reüssiert. Im kader von waldviertel stehen 12 legionäre und ein österreicher, und der ist der sohn des managers (https://volleybox.net/union-raiffeisen-waldviertel-t1826). Und waldviertel spielt mit dieser truppe um den dritten platz in österreich gegen amstetten um den titel „best of lower austria“ also quasi um die goldene ananas, ist im semifinale im österreichischen cup ausgeschieden und hat in der mevza das final four nur aufgrund der tatsache erreicht, weil man das finalturnier veranstaltet hatte. Das sagt dann halt schon auch etwas aus über die qualität der verpflichteten legionäre. Für toplegionäre geht’s sich budgetär wohl nicht aus. Und dann darf man wohl fragen, ob diese magere erfolgsbilanz den trotzdem wohl nicht ganz unbeträchtlichen aufwand wert war? Und, daraus folgend stellt man sich als volleyballinteressierter beobachter und bloggist die nächste frage: wie lange tut man sich das bei waldviertel noch an? 

Bei aich/dob sind es 11 legionäre und 8 österreicher (https://volleybox.net/sk-zadruga-aichdob-t1836). Das schaut jetzt auf den ersten, schnellen blick ein bisschen ausgewogener aus, aber von den 8 österreichern waren, wenn man sich die mühe macht, die tatsächlichen aufstellungen in den bewerbspielen anzuschauen, nur der libero manuel steiner und der außenangreifer maximlian landfahrer stammspieler. Aich/dob hat schon den cupsieg geholt und wird wohl auch den meistertitel einfahren. International schaut’s aber ziemlich mau aus, da hat man sich gleich in der ersten qualirunde für die championsleague verabschiedet (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1259) und in der mevza hat’s nicht einmal für das final four gereicht (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=36&PID=61). Aber das double auf nationaler ebene wird man bei aich/dob wohl leider als bestätigung des bisherigen weges sehen. 

Und was gibt’s zum thema legionärInnen vom övv? Gerüchteweise soll es ja eine regelung zum einsatz von legionären geben. Wie einem artikel der kronenzeitung, über den ich hier kürzlich unter http://johnny-meinblock.blogspot.com/2021/03/von-versteckten-nachwuchsmeisterschafte.html berichtet hatte, zu entnehmen war, soll diese regelung vorsehen, dass zumindest ein österreichischer spieler auf dem feld steht und drei sollen im kader stehen. Und nicht einmal mit dieser alibiregelung kann sich der träger des goldenen nasenbären am band anfreunden, wie ebenfalls in dem kurzen artikel der kronenzeitung zu lesen war. 

Vom övv hört oder liest man zum thema einsatz von legionärInnen bis jetzt genau gar nichts. Wahrscheinlich will man die delikaten verhandlungen nicht stören, damit man es dann als großartigen kompromiss feiern kann, wenn laut der neuen regel zumindest ein(e) österreichische(r) spielerIn beim aufwärmen mitmachen muss. Also, werte övv-verantwortlichen, wo bleibt die information zur neuen regelung die spielberechtigung von legionärInnen betreffend? Es warate wegen der cool covernance oder so.

Ah ja und weil ich gerade beim fragen bin: wie geht’s eigentlich dem max landfahrer, immerhin ein nationalteamspieler? Und a propos nationalteamspieler: warum der thomas zass seine karriere im team beendet hat, wird den nicht dem inneren kreis angehörenden wohl auf immer vorenthalten bleiben. Und dann hätte ich da noch eine paar übriggebliebene fragen zum aussehen der 1. bundesliga der herren in der kommenden saison: wieviele vereine werden es denn sein? 9, oder doch wieder 8 oder gar 10? Aufstiegs-play-off oder doch nicht? 

Und eine meldung aus salzburg hab‘ ich auch noch gefunden unter https://salzburg.orf.at/stories/3097558/ sogar mit fotos und dazu ersuche ich dringend um eine stellungnahme des herrn kommerzienrates. Überschrift hätte ich schon: „wieder einmal legt kunst und kultur dem sport steine in den weg - das grenzt an vorsätzliche körperverletzung“.

Quasi als fortsetzung meiner polemik von letzter woche zum thema impfen möglicher österreichischer olympiateilnehmerInnen hab‘ ich das hier unter https://salzburg.orf.at/stories/3097506/ gefunden. Also nichts für ungut und wahrscheinlich mein fehler, dass ich den herrn herzog nicht kenne, aber so die große medaillenhoffnung wird er wohl nicht sein im marathon. Und selbst wenn er eine solche wäre, geht mit dem impfen gar nichts bevor – eh schon wissen – die letzte supermarktkassierin und so weiter und so weiter und das komplette wiener karottenballett – erläuterungen zu diesem begriff finden alle nichtwienerInnen unter meinen geschätzten leserinnen und unter meinen geschätzten lesern hier unter https://www.volkswoerterbuch.at/wort/8210/Karottenballett - geimpft sind. 

Und mit einem lob für die grazer volleyballer hab‘ ich heute – fast – begonnen und mit einem lob für die grazer fußballer, bzw. für die vereinsverantwortlichen von sturm graz, beende ich den heutigen eintrag. Unter https://steiermark.orf.at/stories/3097783/ darf man lesen, dass es im fußball auch noch sympathische alternativen gibt zu halbseidenen investoren aus georgien oder zuckerwasserproduzienden sponsoren. Gut so.   

     

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte? 

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert? 

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?

Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?

Kann der övv pleite gehen?

 

Wien 06.04.2021, 01:13 mez

2 Kommentare:

  1. Wir müssen - da gehe ich mit den Blogger wieder einmal nicht d'accord - den Waldviertler Volleyballern dankbar sein.
    Warum?
    Österreich - und das ist dramatisch - verliert immer mehr seine Funktion als Drehscheibe zwischen Ost und West, siehe: https://wien.orf.at/stories/3097833/

    Denn anders als mit dieser historisch gewachsenen Mission unseres Heimatlandes kann die Startegie der Nö'er nicht erklärt werden. Was anderes als der uns ins Blut geschriebene Wunsch, Vermittler zwischen den Welten zu sein wollen, könnte die Motivation dafür sein, 11 von 12 Plätze in einem Volleyballteam, das in einer Ö Liga antritt, mit Spielern aus unterschiedlichsten Ländern zu besetzen?

    Sportlicher Erfolg kann der primäre Antrieb ja nicht sein.
    Hier also springen die wackeren "Nordmänner" ein und bieten jungen Menschen aus aller Herrn Länder die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch, der, ja so fair muss man sein, auch unserer Wirtschaft zugute kommt.
    Denn: Wo fände eine heimische Brauerei knackigere Hinterteile als Werbefläche?

    Was die Situation des Ö VB Nachwuchs betrifft, ja da geb ich dem Blogger recht...schauderhaft in Quantität und großteils auch in Qualität.

    Dass die Jungs in der EM Qualifikation eine Runde weiter sind - Gratulation dazu!
    Bei den Mädls mittlerweile seit Jahrzehnten dasselbe Bild: Um nicht gegen alle zu verlieren, lädt man auch Israel ein und verkauft den Sieg dann als Erfolg.
    Das bei den Nachwuchsspielerinnen angewandte Konzept "Hauptsache 1.80, das Volleyballspielen kann man lernen", würde seine Berechtigung haben, wenn den zweiten Teil dieser Idee jemand einlösen könnte. Ist aber nicht so und dieses Konzept scheitert ein ums andere Mal.

    Arbeiten wir deshalb weiter am Gelingen der Völkerverständigung - das ist wirklich wichtig und stärkt zudem den Standort Österreich!



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  2. Passt nicht ganz zum aktuellen Blog, aber sehr wohl zur ersten Finalpartie zwischen Graz und Aich/Dob:
    Bin ich der einzige, der der Meinung ist, dass Herr Micheu mit seinen Aussagen während des Matches und im Interview nach dem Spiel mit seiner Schlechtrederei von Allem weder seiner eigenen Mannschaft, noch den Grazern, noch seiner eigenen Einkaufspolitik und seinem Trainer, noch dem gesamten Volleyballprodukt in Österreich, das wir alle versuchen so gut es geht zu verkaufen, und durch ORF Sport+ auch eine gute Plattform haben, einen Gefallen tut?

    Ausländische Spieler, die im August verpflichtet wurden und die teilweise in starken Ligen gespielt hatten, die im Sommer noch eben von Herrn Micheu als seine Supereinkäufe hoch gehypt wurden, sollen jetzt, 8 Monate später, nix mehr können und so schlecht sein?

    Ausserdem wird die Leistung der Grazer öffentlich im TV geschmälert, indem nur die "schwache Leistung" der kärntner Legionäre in den Vordergrund geschoben wird. Da werden sich nichtaffine Volleyballzuschauer sehr schnell das Weite suchen und sich andere Sendungen reinziehen. Ich glaube, ich stehe nicht alleine mit meiner Meinung da, wenn ich sage, dass Graz ein tolles Spiel abgeliefert hat, und Aich/Dob verdient geschlagen hat.

    Ich schließe mich Robert Koch an, der explizit erwähnt hat, dass nicht Aich/Dob schlecht war, sondern Graz gut.

    Und wenn Herr Micheu "der einzige ist, der in seinem Verein kapiert hat, dass Graz nicht schlecht ist", und "die anderen es ihm nicht glauben", dann darf er ruhig den Grazern gratulieren, und er darf sich auch gern selbst als Allzweckwaffe aufstellen. Sein Kader ist eh dünn.

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