Dienstag, 23. März 2021

Von versteckten nachwuchsmeisterschaften, von offensichtlich mangelhafter nachwuchsarbeit und vom hauchzarten versuch einer legionärsregel

 Wien, 22.03.2021, 22:55 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, nachdem ja beim övv auf der verbandseigenen website über jede einzelne niederlage – und das waren ja nicht gerade wenige - der övv sandhüpferlinge in doha ausführlich und quasi im staccato berichtet wurde, herrscht zu den gerade laufenden u20 staatsmeisterschaften in der halle dröhnendes schweigen im walde. Und das, obwohl da ja pandemieausnahmegenehmigungsentsprechend wohl spitzensport betrieben wird. Keine voranküdigung, kein bericht, kein gar nichts zu diesem nachwuchsbewerb. Man stolpert als konsumentIn der övv-webpage quasi zufällig in diese meisterschaften hinein unter http://www.volleynet.at/oem-u20m-2020-21/ und unter http://www.volleynet.at/oem-u20w-2020-21/. Dort gibt’s die spielergebnisse, die tabellen der gruppen, die mannschaften und sogar einen live score aber keine informationen zum modus und zum ablauf. Das darf man sich dann als volleyballinteresierte(r) selber zusammenreimen. Eh wurscht, passt schon. Die spielerInnen und deren eltern, die einen sicher nicht unwesentlichen beitrag dazu leisten, dass es noch kinder gibt, die in vereinen sport betreiben, fühlen sich sicher enorm wertgeschätzt durch diese form der berichterstattung. Motivation pur, quasi.

Ah ja, a propos kinder, die noch bei vereinen volleyball spielen und so: also ich fang‘ ja in solchen fällen dann immer an zu stierln und in dem fall bin ich dann auch ziemlich schnell fündig geworden, beim genaueren hinschauen auf die teilnehmenden mannschaften. Ich hab‘ das jetzt vorerst einmal nur bei den burschen gemacht und das was man dort findet ist ...äh... besorgniserregend. In 18 teilnehmenden mannschaften finden sich 43 spieler des jahrgangs 2002 und kein einziger des jahrgangs 2001. Also wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe, dann steht da bei einer u20 staatsmeisterschaft bei 18 vereinen kein einziger 19-jähriger im kader. Na servas. Aber vielleicht gibt’s da irgendeine eigenartige stichtagsregel, die neunzehnjährige von den u20-meisterschaften ausschließt. Wäre ja möglich und als österreichischer volleyballfan ist man ja eh einiges gewohnt. Aber wenn man sich dann doch noch die mühe macht, sich ein paar einzelfälle genauer anzuschauen, dann steigen einem die grausbirnen aber so was von auf. Der erstligist amstetten, dessen schlagfertiger sportdirektor sich bei jeder gelegenheit der hervorragenden nachwuchsarbeit rühmt, tritt bei diesen meisterschaften mit sechs – nochmals zum langsamen mitlesen s-e-c-h-s – spielern an und spielt ohne libero. Was für eine farce ist das denn? Der frühere spielgemeinheitspartner der amstettner, waiidhofen, tritt übrigens mit auch nicht gerade üppigen acht spielern an. Und der andere spielgemeinheitspartner des vca, die experten aus der erzkarl-herzog-straße geben zwar einen kader mit 13 spielern an, bringen aber dann gerade einmal acht spieler aufs parkett. Und dafür verbrennt man öffentliche mittel in einer sogenannten volleyballakademie? Der meister aus südkärnten hat zwar einen kader mit 11 spielern, davon ist aber mehr als die hälfte der spieler 14 jahre alt und jünger - zwei spieler sind jahrgang 2007 und vier jahrgang 2006. Vizemeister waldviertel hat gar einen 15-mann kader genannt, von dem aber gleich einmal 9 spieler auch bei den u18 und u16 meisterschaften eingesetzt werden können. Und, und und... die beispiele ließen sich noch beliebig fortsetzen. Also da sieht es ziemlich finster aus für die nächsten jahre.

 

Und das ist jetzt fast die perfekte überleitung zum nächsten geheimprojekt des övv. Offenbar brütet man beim verband eine regelung für den einsatz von legionären aus. Und das was da über die medien nach außen dringt, gibt nicht sehr viel anlass zu übertriebenem optimismus, dass sich da entscheidendes zum besseren ändern würde. Die rede ist von einer regelung, die vorsieht, dass zumindest ein österreicher bei einem spiel eines erstligisten auf dem parkett stehen muss und drei weitere österreicher auf dem spielbericht aufscheinen müssen. Mut schaut anders aus, würde ich sagen, wenn man beim övv wirklich eine trendwende schaffen möchte. Herausgekommen ist bestenfalls ein legionärspaket extralight – feigenblatt oder alibiregelung fällt mir jetzt auch noch dazu ein - sozusagen, und selbst das ist für manche offenbar schon zu viel. Der träger des goldenen nasenbären am band, der herr micheu findet das laut bericht in der krone „planlos“ und hat angeblich die verbandssitzung vorzeitig verlassen. Bamm, mutig, echt aber auch. Sein argument: „was passiert, wenn sich die top-österreicher verletzen?“ Äh ja? Dann kann ja einer aus dem u20-nchwuchs – siehe oben – einspringen.

Und erwartungsgemäß ist man auch bei der zweiten legionärstruppe, bei waldviertel, gegen diese regelung wie unter https://www.krone.at/2367614 zu lesen ist. Dabei arbeitet man dort, zumindest nach eigenen angaben, schon seit jahren so intensiv im nachwuchsbereich. Na gut ding braucht halt weile. Ah ja, und ein paar fragen hätte ich noch, sowohl an die vereinsverantwortlichen der südlichen wie auch an die der nördlichen legionärstruppen: wo soll denn die reise hingehen in den nächsten jahren, wenn man so weiter macht wie bisher, mit legionären der – ich sag’s höflich – nicht gerade ersten kategorie? In richtung internationaler erfolge? Da bin ich allerdings nicht sehr optimistisch, wenn ich mir die leistungen in internationalen bewerben in den letzten jahren ansehe. Oder doch eher zum x-ten meisterschaftsfinale aich/dob gegen waldviertel? Das könnte sich ausgehen, bringt aber für den österreichischen volleyballsport insgesamt gesehen nicht sehr viel bis gar nichts nachhaltiges. Also vielleicht sollte man in bleiberg/pliberk und in zwettl doch noch einmal die haltung zu der initiative des verbandes überlegen. 

Und das nächste kapitel, zu dem man beim verband schweigt ist die frage relegation ja oder nein, wer steigt auf in die 1. bundesliga und wer steigt ab, oder leicht abgewandelt: will überhaupt ein verein aufsteigen, und wenn ja welcher verein wäre das denn und hat dieser verein eine der lex kleinmann konforme halle? Und a propos halle, gibt’s für die hartberger, die einer solchen halle entbehren, wieder eine erstligalizenz?

Transparenz und die cool governance oder good covernance oder wie das zeugs heißt schauen halt ganz anders aus.  

Ah ja, passend zum thema irgendwie: unter http://www.volleynet.at/tiroler-oevv-teamspielerinnen-gehen-auf-titel-los/darf man lesen das die tiroler teamspielerInnen – ein lob fürs gendern – peter wohlfahrtstätter, thomas zass und anamarija galic um meistertitel in portugal, der schweiz bzw. slowenien spielen. Äh ja? Hab‘ ich da etwas versäumt? Einen rücktritt vom rücktritt des thomas zass? Ich dachte der hat seine teamkarriere – aus gründen, die man beim övv offenbar nicht bekanntzugeben gedenkt – beendet. Also ist der thomas zass jetzt wieder nationalteamspieler oder doch eher ex-nationalteamspieler. Sind ja nur zwei buchstaben, aber die machen dann halt doch einen ziemlich gravierenden unterschied aus.

So, und jetzt werde ich schön langsam größenwahnsinnig, was die reichweite und die wirkung meines allwöchentlichen geschreibsels angeht. Da spotte ich letzte woche über den versäumten abschwung des hannes reichelt, und dann lese ich am dienstag nachmittags unter https://sport.orf.at//stories/3074635/ und unter https://sport.orf.at/stories/3074636/, dass der hannes reichelt jetzt doch abgeschwungen hat. Ich überlege jetzt ernsthaft, was ich mir als nächstes wünschen soll. Die selbstauflösung der blaunen wäre fein. Oder dass der kleimaz, der kleinste innenminister aller zeiten, bereut und ins kloster geht. Oder vielleicht doch eine legionärsregel vom övv, die diesen namen verdient und die den einsatz von drei legionären in der 1. bundesliga erlaubt und die festschreibt, dass der verein für jeden weiteren legionär 10.000€ in einen nachwuchsfonds einzahlt.  


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?

Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?

Kann der övv pleite gehen?

 

Wien 23.03.2021, 01:12 mez

2 Kommentare:

  1. Wie immer hilft user unkown gerne weiter:
    Der Jahrgang 2001 ist in der U20 nicht mehr spielberechtigt, weil 2001 Gebohrene im Jahr 2021 eben 20 Jahre alt werden und nicht mehr uNTER 20 sind. Das ist in ganz Europa so und Österreich hat das vor zwei Jahren angepasst.
    Zu den anderen Dingen, könnte ich viele Sachen schreiben, schweige aber lieber....

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  2. So zuerst einmal als information für den kommerzienrat, weil ich ja nicht weiß, ob neben den derzeitigen övv-verantwortlichen und dem hannes reichelt auch noch der herr kleinmann meinen blog liest bzw. vorgelesen bekommt und der sich ja dazumals sorgen gemacht hatte, dass ich meine einträge in meiner arbeitszeit verfasse, der hinweis, dass ich diesen kommentar gerade in meiner mittagspause schreibe. Und zum zweiten dank an den/die userIn unknown für die mathematiknachhilfe, und das war jetzt gar nicht sarkastisch gemeint. Das ist ja ungeheuer peinlich, wie ich mich da vertan hatte. Wahrscheinlich hab' ich zuwenig geturnt in der letzten zeit. Also natürlich stimmt das, was unknown schreibt, dass spielerInnen des jahrgangs 2001 im jahr 2021 ihr zwanzigstes lebensjahr vollenden und damit zum zeitpunkt der meisterschaft abhängig von ihrem geburtstag nicht mehr in die kategorie u20 fallen können. Und noch peinlicher und von unknown höflicherweise gar nicht erwähnt war folgendes: natürlich erreichen alle im jahr 2002 geborenen im jahr 2021 das neunzehnte lebensjahr. Das heißt aber auch, dass einige der 43 teilnehmenden spieler des jahrgangs 2002, wenn sie zum zeitpunkt der meisterschaft schon ihren geburtstag hinter sich haben, natürlich schon 19 jahre alt sind. Peinlich, peinlich, peinlich....

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