Dienstag, 14. Januar 2020

Von wenig bautätigkeit auf langzeitbaustellen, von einer offenbar weiterhin erfolglosen trainersuche und von der stimmenden richtung

Wien, 13.01.2020, 22:59 mez 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, also jetzt ist wieder alles wie gewohnt, die zeitzone, das wohnzimmer, finster ist’s ach draußen, der flow wird sich hoffentlich auch noch einstellen, nur der rückblick auf das jahr 2019 erfolgt ein wenig später als gewohnt. Ah ja, die baustellen, um die es ja heute, wie letzte woche angekündigt, hier gehen wird, die bestehen auch zum großteil – leider – wie gewohnt weiter. Nachzulesen sind die hier am ende des letzten jahres identifizierten baustellen im österreichischen volleyballsport unter http://johnny-meinblock.blogspot.com/2019/01/von-einer-sensationellen.html.

Und bevor es wirklich los geht mit den baustellen, noch eine kurze anmerkung zu den hier mit ausnahme des letzten jahres auch angeführten 10 highlights des jahres, die eigentlich mehr die lowlights des letzten zwölf monate repräsentierten. Die gibt’s auch diese jahr nicht, weil der lieferant dieser auflistung die man auch – copyright falter – als best of böse bezeichnen hätte können, im österreichischen volleyballsport zum glück bis auf weiteres eine lange auszeit hat.

So das waren die zum  abschluss des vorigen jahres besprochenen baustellen im österreichischen volleyballsport:

  • Die bilanz der österreichischen vereine in den internationalen clubbewerben ist weiterhin erbärmlich. Gerade eine mannnschaft, die – bezeichnenderweise ohne legionärinnen spielenden - damen von uvc graz überwintern nach dem ausscheiden aus der championsleaguequali und einer überstandenen runde im cev cup in diesem bewerb. Bei den herren scheitert aich/dob nach dem ausscheiden aus der champiosnleaguequali im sechzehntelfinal des cev cups. Dort ist auch für waldviertel endstation (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1115). Die klagenfurter, grazer und amstettner fliegen in der quali bzw. im sechzehntelfinal aus dem challenge cup (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1116). Bei den damen verabschieden sich salzburg und perg in der qualiphase bzw. im sechzehntelfinale aus dem challenge cup (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1121). Diese mehr als traurige bilanz sagt auch sehr viel über den standard der österreichischen ligen im internationalen vergleich.
  • Die nationalmannschaften sind so etwas wie die lichtblicke des abgelaufenen jahres. Sowohl damen wie auch herren haben noch durchaus realistische chancen sich erstmals für ein internationales turnier, die eurovolley 2019, zu qualifizieren. Bei aller euphorie über diese entwicklung sollte man aber nicht vergessen, dass 2019 zum ersten mal 24 teams an der endrunde teilnehmen werden und die österreichischen damen auf dem 24. und die herren auf dem 28. platz der europäischen ranglisten liegen (https://www.cev.eu/Rankings/Women.aspx,https://www.cev.eu/Rankings/Men.aspx).
  • Die 1. bundesliga der herren ist nach wie vor ein problemfall. Sieben vereine, ein meister, der eigentlich schon zu beginn feststeht, kein absteiger, vermutlich wieder kein aufsteiger tragen nicht zum spannungsbogen dieser liag bei. Namhaften besuch verzeichnen nur aich/dob, ried und waldviertel – böse zungen könnten jetzt behaupten, das sei wegen des mangels anderer wochenendunterhaltungsmöglichkeiten derorts – und mit abstrichen graz. Noch schlimmer sind die zuschauerzahlen in der 1. bundesliga der damen.
  • Wohin die mevza geht kann man anhand ihrer mehr als peinlichen website unter http://mevza.org/live/ beurteilen. Sechs herrenteams, darunter aich/dob und waldviertel (http://mevza.volleynet.at/Ligen/22721) und sieben damenteams, keines aus österreich (http://mevza.volleynet.at/Ligen/22722) machen nicht gerade optimistisch, was die weitere entwicklung der liga angeht.
  • Die 2. bundesliga der herren ist weiterhin eine art reiseveranstaltung, frei nach dem motto lerne dein land aus dem fahrenden auto kennen, für nachwuchsspieler und junggebliebene, die sich den reisestress von tausenden kilometern alleine im grunddurchgang trotz beruf und familie bereit sind anzutun. Interessant ist auch, dass die zwei aufsteiger – und das waren nicht die jeweiligen landesmeister- aus der wiener landesliga in der 2. bundesliga vorne mitspielen, was meinem mantra nahrung gibt die 2. bundesliga zugunsten dreier regionalligen aufzulösen.
  • Die bundeshauptstadt ist besonders im männlichen sektor nach wie vor – zitat unhp – eine volleyballwüste. 3 vereine bestreiten die u19 meisterschaft, in der – und das freut einen alten sokolisten wie mich – sokol zweimal gegen die hotties gewonnen hat. Ob das jetzt für die stärke von sokol – eher unwahrscheinlich – oder den langsamen niedergang der wiener akademie aka hotvolleys – eher wahrscheinlich – spricht lasse ich jetzt einmal offen. In der u17 – oha – gibt es zwei klassen mit jeweils drei mannschaften. Allerdings fällt auf, das die erste mannschaft der hotties ein spiel – offenbar durch nicht antritt – 0:25 und 0:25 verloren hat. In den altersklassen u15, u13 und u12 spielen jeweils 4 teams, in der u11 sind es 3 (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen.html). Erfreulich ist die entwicklung im nachwuchsbereich bei aich/dob, bei einem verein, den ich lange zeit für die vernachlässigung des nachwuchsbereichs kritisiert habe, mit österreichischen meistertiteln in den alterklassen u15 und u12 und einem dritten und einem vierten platz in den klassen u13 und u11 (http://johnny-meinblock.blogspot.com/2018/07/vom-rotieren-im-sand-von-der-sich.html).
  • Der österreichische cup ist nach wie vor eine art sorgenkind, nicht fisch nicht fleisch. Hier könnte man doch einmal einen versuchsballon startenvon seiten des övv, ein modell zum ausprobieren, wie die sache funktionieren würde nach dem vorbild der handballer, mit maximal zwei spielern pro mannschaft, die nicht für das österreichische nationalteam spielberechtigt sind, sozusagen einen legionäre-light-variante.
  • Ok, die u21-meisterschaften sind vermutlich bis auf weiteres tot und begraben, weil die in frage kommenden burschen in der 2. lerne-österreich-aus dem auto-kennen-bundelsiga tätig sind.
  • Neu zur sammlung der baustellen kommt dieses jahr die sandkiste aufgrund der – im verhältnis zum aufwand – mahr als dürftigen bilanz im sandhüpfsport, die unter http://johnny-meinblock.blogspot.com/2018/09/von-einer-mageren-saisonbilanz-in-der.html im detail nachzulesen ist. Die unter http://www.volleynet.at/der-oevv-wuenscht-frohe-weihnachten/ erwähnten siege bei 1- und 3-stern-fivb-turnieren können über die eher maue saison nicht hinwegtäuschen. Die weltranglistenplatzierungen 16, 34, 35 und 50 bei den herren und 31, 83 und 87  bei den damen sprechen bände und lassen auch für die heuer anstehende olympiaquali nicht sehr viel erhoffen (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_M.asp,http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_W.asp).

Und so haben sich diese baustellen heuer entwickelt:


  • Die nationalmannschaft der herren hatte sich zwar zum ersten mal für ein internatioanles turnier qualifiziert. Aber das war’s dann auch schon. Fünf niederlagen in fünf spielen und der 23. platz unter 24 teilnehmenden teams, war dann nach all der euphorie um die vom övv in einem anfall von peinlichkeit als eurofighter gehypte nationalmannschaft, die ernüchternde, wenn man es höflich sagen möchte, oder, wenn man es nicht so nett formulieren möchte, die peinliche bilanz der teilnahme an der eurovolley 2019 (https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1052&PID=-2). Ah ja, und eine zusätzliche baustelle hat sich mit dem – ob freiwilligen oder unfreiwilligen entzieht sich meiner kenntnis – abgang von uhtztt aufgetan. Die suche nach einem nachfolger für uhextztt dürfte sich etwas schwierig gestalten, wenn man die seit dem abgang von micha warm und das schweigen von seitendes övv in der angelegenheit in rechnung stellt.

  • In der 1. bundesliga der herren spielen jetzt zwar 8 mannschaften, weil sich die verantwortlichen von sokol, aus welchen gründen auch immer, dazu entschieden haben die junge mannschaft als watschenbaum der i bims deynz liga zur verfügung zu stellen. 14 niederlagen in 14 spielen des grunddurchgangs mit einem satzverhältnis 1:42 sprechen bände. Trotz der aufstockung auf 8 vereine ist es den verantwortlichen nicht gelungen eine vernünftige terminplanung mit jeweils vier spielen an einem wochenende auf die beine zu stellen, was dazu führte, dass bis zur letzten runde des grunddurchgangs es nie eine tabelle gab, in der alle acht mannschaften jeweils die gleich anzahl von spielen aufwiesen. Der ausgang der meisterschaft dürfte auch heuer wieder keine großen überrraschungen bringen und beim besucherandrang ist – ausgenommen in pliberk, zwettl, ried und graz – nach wie vor sehr viel luft nach oben.

  • Wohin sich die mevza entwickeln wird, wage ich hier nicht vorauszusagen, aber die tatsache, dass sich tschechien und die slowakei offenbar dauerhaft aus dem bewerb, sowohl bei den damen wie auch bei den herren, zurückgezogen haben, stimmt mich nicht sehr optimistisch, was die qualität der liga angeht (http://mevza.volleynet.at/Ligen/24798http://mevza.volleynet.at/Ligen/24799).

  • Das hier im vorjahr ausgegebene motto für die 2. bundesliga „lerne dein land aus dem fahrenden auto kennen“ hat nach wie vor traurige gültigkeit. Da besteht dringender reformbedarf. Und ja, auch wenn ich mich wiederhole, drei regional- oder wie immer man sie nennen möchte ligen, nämlich ost, west und süd, wären, meiner ansicht nach anzudenken.

  • Die nachwuchssituation in der bundeshauptstadt, im männlichen bereich, ist nach wie vor nicht gerade rosig. Dort spielen nach der einführung der neuen altersklassen bei den burschen in der kategorie u20 drei vereine, bei u18 fünf, bei u16, u15 und u13 jeweils vier, und in der kategorie u14 drei wobei in der kategorie u14 und u13 jeweils noch ein vertreter aus dem burgenland dazukommt (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen.html). In einer 1.8 millionen einwohnerInnen-stadt wie wien könnte da doch ein wenig mehr betrieb sein.

  • Der österreichische cup wird weiter - ob mutwillig oder nicht möchte ich hier nicht beurteilen – beschädigt. Ein viertelfinale, das vom 9. november bis 9. februar angesetzt ist, zeigt den stellenwert, den der bewerb bei den övv-verantwortlichen offenbar genießt.

  • Anstelle einer bundesweiten u21 meisterschaft, deren spiele als vorspiele zu den begegnungen der 1. bundesliga angesetzt wurden, könnte man sich eine bundesweite u20 meisterschaft nach dem gleichen modus überlegen. Aber vermutlich haben die meisten bundesligavereine da personalprobleme, weil ihre u20 spieler am oben angführten projekt „lerne dein land aus dem fahrenden auto kennen aka 2. bundesliga“ teilnehmen.

  • Und auch bei der sandkistenbaustelle sehe ich leider keine positive entwicklung. Die im jahr 2019 beobachtbare reisetätigkeit der sandhüpfteams stand in keinem auch nur irgendwie vernünftig argumentierbaren verhältnis zu den erzielten erfolgen. Die weltranglistenplätze 29, 30 und 32 für doppler/horst, seidl/waller und ermacora/pristauz bei den männern und 26 für schützenhöfer/plesiutschnig bei den frauen stimmen nicht gerade optimistisch für die qualifikation für die olympischen spiele 2020 in tokio (https://www.fivb.com/en/beachvolleyball/rankingwomen#,https://www.fivb.com/en/beachvolleyball/rankingmen#). Ah ja, nur so eine kleine anmerkung zur professionalität der außendarstellung: wer spaß haben möchte soll unter https://www.fivb.com/en/beachvolleyball den menupunkt „ranking“ anklicken. Die übersichtlichkeit der dort zu findenden listen ist beeindruckend und erinnert in ihrer aufbereitung an die von mir hier of verspottete neue mevza webpage. Man stelle sich eine derart – und das ist noch höflich formuliert - amateurhafte darstellung von weltranglisten auf der website der fifa vor. 
         
So und zum abschluss noch zum aktuellen geschehen im österreichischen volleyball. Mäßig, und das ist noch untertrieben, erfolgreich sind die qualifikationsbewerbe für diverse nachwuchseuropaneisterschaften verlaufen. Die u20-burschen mussten schon in der 1. qualifikationsrunde in den bewerb einsteigen. Gegen zypern und gegen kroatien setzte es eine 0:3 bzw. eine 1:3 niederlage. Die 2. runde der europameisterschaftsquali erreichte zypern als gruppensieger, österreich ist als gruppenletzter ausgeschieden (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1202). Die u18-burschen machten es besser und schafften es mit einem zweiten platz im quali turnier zumindest in die zweite runde der qualifikationsbewerbe (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1199). Nicht so gut erging es den u17-mädchen, sie erreichten nur den 6. platz im qualiturnier und verpassten damit den aufstieg in die 2. qualifikationsrunde (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1200). Wie man unter http://www.volleynet.at/oevv-burschen-beenden-em-qualiturnier-auf-rang-zwei/ lesen kann beherrscht auch gottfried rath nicht nur den warmsprech perfekt, er hat auch bei pamela rendi-wagner anleihen genommen, also rhetorische, wenn er nach dem ausscheiden der u17-mädchen feststellt, dass die richtung stimmt.

Ah ja, damit es nicht fad wird in der kleinen österreichischen volleyballwelt, gab es heute einen auf der övv-website so bezeichneten paukenschlag (http://www.volleynet.at/paukenschlag-in-bleiburg-aich-dob-trennt-sich-von-drei-spielern/). In aich/dob dürfte es im moment ziemlich knirschen. Drei spieler haben den verein verlassen. Über die genauen gründe erfährt die interessierte leserin und er interessierte leser nichts. Auch die pressemitteilung unter https://www.pressreader.com/austria/kleine-zeitung-kaernten/20200113/282187947962266 ist nicht wirklich aufschlussreich. Message control halt, wie beim basti.    
   
Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 14.01.2020, 01:30 mez



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