Dienstag, 30. Oktober 2018

Vom sand der karibik, von mehr als eindrucksvoller reisetätigkeit in der 2. bundesliga und vom leisen verschwinden eines vereins aus österreich

Wien 29.10.2018, 22:43 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, der sich lange hinschleppende und weiterhin eher – was die övv-teams angeht - nicht sehr erfolgreiche abschied aus der sandkiste ging auch in der letzten woche weiter und zwar mit einem 3-sterne turnier in chetumal, im mexikanischen bundesstaat quintana roo. Der övv war mit dem duo freiberger/teufl vertreten. Die beiden belegten nach einem sieg und zwei niederlagen den geteilten 17. platz (http://worldtour.2018.fivb.com/en/680/women/standings). Mit den 1500us$ lassen sich, wenn man sparsam ist, vielleicht sogar die flugtickets bezahlen. Ich frage mich ja immer mehr, welchen sinn diese beschickungspolitik des övv zu diversen sandhüpfevents machen soll, außer, dass da resourcen, nicht nur finanzieller art buchstäblich in den sand gesetzt werden. Ich hoffe nur, und das meine ich jetzt gar nicht zynisch, dass die beiden spielerinnen ihren aufenthalt an der mexikanischen karibikküste einigermaßen genossen haben. Ich hatte selbst schon einige male das vergnügen dort herumzureisen. Von chetumal ist es ein katzensprung nach belize, einem absolut empfehlenswerten reiseziel, das sich ähnlich wie costa rica - das ist dann ein bisserl weiter südlich – dem ökotourismus verschrieben hat.

So, aber bevor ich mich da in reisetipps verliere, geht’s wieder zurück zum volleyball und zwar vom sand in die halle.

Da gab es auf internationalem niveau zwei niederlagen innerhalb einer woche für den österreichischen meister aich/dob. Die erste, ein 0:3 in der championsleaguequalifikation gegen die united volleys aus frankfurt auswärts war noch irgendwie erwartbar gewesen (https://www.cev.eu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=31500&ID=1114&CID=6053&PID=1609). Die zweite in der mevza gegen vegyesz rc kacincbarcika aus ungarn mit 1:3 zuhause war dann schon eher aus der kategorie peinlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass ungarn nicht gerade zu den volleyball-powerhouses zählt, wie die anglikanerInnen das ausdrücken würden (https://mevza.volleynet.at/Ergebnisse/22721). Und das argument, dass man mit kacincbarcika ein championsleague team zum gegner hatte ist nur teilweise richtig, also halt nicht ganz.  Genau genommen sind die ungarn kein championsleague team mehr, sondern sie waren eines, da sie bereits in der 1. runde der qualifikation gegen paok thessaloniki mit zwei niederlagen ausgeschieden sind (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1114). Netter versuch einer erklärung, aber einer der eher hilflosen sorte aus der kategorie niedlich-drollig.   

Auf nationalem level schleppt sich die meisterschaft in der liga mit dem langen namen so irgendwie mit eher wenig spannung dahin, mit ihren 7 teilnehmenden teams. Zumindest die tabelle schaut jetzt ein bisschen übersichtlicher aus, mit zwei teams mit je 5 spielen und mit den restlichen fünf teams, die bei jeweils 4 spielen halten. Bei der 1:3 heimniederlage der weizer gegen ried verirrten sich 41 (!) zuschauerInnen in die halle in graz, beim 3:2 heimsieg der grazer gegen den niederösterreichischen rest der ehemaligen spielgemeinheit mit dem langen namen waren immerhin 280 fans dabei, beim 3:0 heimsieg der wadviertler gegen ried waren es eindrucksvolle 412. Zur 0:3 heimniederlage der klagenfurter gegen den rest der spielgemeinheit mit dem langen namen fanden dagegen nur 54 zuschauerInneneine den weg in die halle und bei der 1:3 heimniederlage von weiz gegen aich/dob waren 202 fans in einer halle in weiz (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Auffallend ist das schon, dass die weizer offenbar zuhause durchaus ansprechende zuschauerzahlen haben, während, wenn sie aufgrund dieser unseligen kleinmannschen 9-meter-hallenhöhe-regel in graz antreten, sie dort vor fast leeren rängen spielen. Und da muss ich jetzt gleich dranbleiben: war das jetzt eine einmalige ausnahme, dass die weizer tatsächlich daheim in weiz ein bundesligaspie austragen durften?

Ah ja, einen nachtrag zum cup hab’ ich auch noch. Da hat doch der schlagfertige sportdirektor des vca in seiner verzweiflung daniel müllner, der ja eigentlich nur noch in der sandkiste volleyballiert für das cupspiel gegen die zweitligamannschaft der roadrunners engagieren können. Der gute daniel müllner war dann topscorer mit 22 punkten und war mit niklas etlinger, der den 5. satz mit einer serviceserie quasi im alleingang für den vca entschied, hauptverantwortlich für den doch eher mühsamen 3:2 sieg (http://www.vca.at/cms/2018/10/21/nach-krimi-im-cupviertelfinale/). Wieweit man durch solche, na ich sage einmal windige, aber regelkonforme spielerverpflichtungen, die kräfteverhältnisse zwischen den teams und damit den ganzen bewerb verfälscht, sollte man sich beim övv schon gründlich überlegen. 

A propos hallen und so. Also da hat mich ein sehr aufmerksamer leser darauf hingewiesen, dass die ex-hypo-tiroler offenbar ganz leise ihren vollständigen abschied aus österreich vorbereiten. Wie man unter http://live.volleyball-bundesliga.de/2018-19/Men/1007.pdflesen kann haben die alpenvolleys ihr heimspiel gegen lüneburg in der bayerwerk sportarena und nicht mehr in der olympiahalle in innsbruck ausgetragen. Ein zweites indiz dafür, dass die ex-hypo-tiroler, dann alpenvolleys im begriff sind ihren österreichbezug vollständig aufzugeben ist der name, unter dem sie jetzt in der deutschen bundesliga auftreten: auf dem spielbericht unter http://live.volleyball-bundesliga.de/2018-19/Men/1007.pdffirmiert die mannschaft zwar noch unter dem namen hypo tirol alpenvolleys aber im spielplan heißt die mannschaft bereits unterhaching (https://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml?playingScheduleMode=full#samsCmsComponent_226295). Unter dem gleichen link https://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml?playingScheduleMode=full#samsCmsComponent_226295kann man auch lesen, dass die alpenvolley/unterhachinger in etwa die hälfte der zukünftigen heimspiele nicht mehr in innsbruck bestreiten werden sondern in der bayernwerk arena.

So und jetzt von der deutschen bundesliga zurück nach österreich und zwar in die 2. bundesliga. Ich hab’ mir am wochenende wieder einmal die reisetätigkeit der in den beiden gruppen engagierten vereine angeschaut, und die schaut zwar für die gruppe 1 ein bisschen besser aus als noch letztes jahr für die 2. bundesliga nord. Aber ein bisschen besser ist noch immer sehr weit, nämlich 33604km, von gut entfernt. Die neun in der gruppe 1 spielenden vereine legen daher im schnitt 3734km, und das nur im grunddurchgang, auf der an- und rückreise zu bzw. von ihren auswärtsspielen zurück. Die wenigsten kilometer müssen die salzburger mit 2804km absolvieren, die meisten die wolfurter mit sage und schreibe 6168km. In der gruppe 2 schaut es mit der reisetätigkeit etwas besser aus, vor allem deshalb, weil die gruppe 2 der 2. bundesliga eigentlich eine steirische landesliga ist mit sechs steirischen teams von insgesamt elf vereinen. Insgesamt legen die in der gruppe 2 engagierten elf vereine 27838km zurück, das sind im durchschnitt 2531km pro verein. Die meisten kilometer spult das team aus aich/dob mit 3764km ab, die wenigsten die drei grazer teams der liga mit jeweils 1972km.
Diese reisetätigkeit und die draus resultierende belastung der vereine und der spieler ist meiner ansicht nach das stärkste argument gegen eine einheitliche, österreichweite 2. bundesliga. Im gegenteil statt einer vereinheitlichung, sollte man sich beim övv doch ernsthaft eine dreiteilung der 2. bundesliga in eine ost-, süd- und westliga überlegen, bei der sich dann den titel und gegebenenfalls die aufstiegsplätze beispielsweise die jeweils zwei topplatzierten teams aus dem grunddurchgang der drei ligen in einem turnier oder, wenn es unbedingt sein muss, auch in hin- und rückspielen ausspielen. Abgesehen von der wesentlich geringeren reisetätigkeit hätten solche ligen auch den vorteil, dass es viele „lokalderbys“ gäbe, die möglicherweise auch mehr fans in die hallen locken würden, denn wer, ich bitte die genannten vereine im voraus um verzeihung, das hat jetzt nichts mit geringschätzung zu tun, sondern ist einem aus der erfahrung sehr vieler besuche von 2.-ligaspielen geschuldet, bitte schaut sich ein spiel mils gegen steyr an oder sokol gegen voitsberg?

So und jetzt muss schon wieder die macher von https://www.neunmalneun.atlobend erwähnen, nicht nur wegen des von fabian kriener mit dan kellum geführten interviews (https://www.neunmalneun.at/2018/10/28/dan-kellum-was-volleyball-alles-möglich-macht/), sondern weil sie sich schon wieder etwas neues einfallen haben lassen. Unter https://www.neunmalneun.at/9mal9-liveservice/kann man in zukunft spiele der österreichsichen bundesligen im live-stream verfolgen.
A propos live stream und so: unter https://www.youtube.com/watch?v=6jCOjDiopW8  kann man sich ein besonderes schmankerl anschauen, den supercup der herren 2018 aus brasilien, tolles volleyball, tolle stimmung, einfach zum genießen.

Ah ja, und noch etwas gibt’s von den neunmalneunern zu berichten: die haben auch eine facebookseite unter https://www.facebook.com/neunmalneun.at/. Und humor haben sie auch noch.



Ah ja, auch wenn diese ankündigung anderes suggeriert, habe ich die anale phase meiner entwicklung schon hinter mich gebracht (https://de.wikipedia.org/wiki/Infantile_Sexualität).

Und zum schluss noch ein bisschen sportpolitik und ein ganz besonderes schmankerl.
Also zuerst zur sportpolitik: es schaut immer mehr danach aus als gingen dem ioc die bewerber für die übernächsten olympischen winterspiele aus, auch calgarys bewerbung für 2026 wackelt ganz ordentlich wie unter https://sport.orf.at//stories/3034601/zu lesen ist. Offenbar will sich niemand mehr diese geldverbrennung im namen des sports und zur höheren ehre des ioc und seiner funktionäre antun.

Und weil die österreicherInnen auch so deppert waren, die olympischen winterspiele weder in innsbruck noch in graz haben zu wollen, braucht es andere, alternative und besonders kreative ideen. Und wer wäre berufener dazu solche ideen zu entwickeln? Da braucht es schon einen richtigen visionär. Nein, werte leserinnen und nein, werte leser, dieses mal ist es nicht der heinz conrads des volleyballsports, der herr kommerzienrat, der sommerpeter, nein es handelt sich um seinen kongenialen partner aus dem wintersport, den winterpeter, den herrn schröcksnadel. Der möchte doch tatsächlich eine schisprungschanze im neu zu bauenden happel stadion wie man unter https://wien.orf.at/news/stories/2944170/und unter https://derstandard.at/2000090212323/Schroecksnadel-will-Skispringen-im-Happel-Stadionlesen darf. Bist du deppert, also wer solche visionen hat, der braucht einen... Also wie war das zitat von helmuth schmidt doch genau? Ah hier unter http://www.spiegel.de/fotostrecke/20-unvergessliche-zitate-von-helmut-schmidt-fotostrecke-131803-12.htmlkann man es ja nachlesen.

Lustig sind, wie immer, die kommentare im standard zu dieser idee des herrn schröcksnadel. Ein paar der originellsten gibt’s hier als fundstücke





Ich warte jetzt nur noch darauf, dass der herr kommerzienrat auf diese idee aufspringt und die errichtung von snowvolleyballplätzen auf dem spielfeld des happel stadion fordert. Also wundern täte es mich nicht.

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 30.10.2018, 01:32 mez

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