Dienstag, 9. Oktober 2018

Von stürmenden triumphatoren, von einer vergessenen liga und von einem verschwundenen spieler

Wien 08.10.2018, 22:51 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also irgendwie habe ich übersehen, dass die olympiaqualifikationsphase im beachvolleyball schon jetzt losgeht. Und daher wird aus der sandkiste in diesem blog auch ohne größerer unterbrechungen weiterhin zu berichten sein. In quinzhou blieben bei den damen wiesmeyr/friedl in der quali hängen, was in der endabrechnung den 33. platz ergab (http://worldtour.2018.fivb.com/en/667/women/standings). Bei den herren schafften seidl/waller immerhin einen 5. platz (http://worldtour.2018.fivb.com/en/667/men/standings). Und dabei waren sie doch ohne satzverlust ins achtelfinale gestürmt, wie es auf der övv-webiste unter http://www.volleynet.at/seidl-waller-stuermen-ohne-satzverlust-in-qinzhou-achtelfinale/wieder einmal ein bisschen zu reißerisch heißt. Unter http://www.volleynet.at/seidl-waller-starten-mit-5-platz-in-olympia-quali/wird dann mit einiger verspätung der 5. platz der beiden kommentiert. Und meine werten leserinnen und meine werten leser dürfen jetzt gleich einmal raten, was natürlich in beiden artikeln nicht vergessen wird zu erwähnen, damit es sich auch in die hirne  der unbedarftesten leserin und des unbedarftesten lesers einprägt. Genau, der – natürlich sensationelle - sieg der beiden beim 3-stern turnier haiyang. Das wird doch nicht so weitergehen wie mit dem bis zum abwinken erwähnten – ebenfalls natürlich sensationellen - sieg des duos schützenhöfer/plesiutschnig bei einem 3-stern turnier am begin der heurigen beachvolleyballsaison. Also auf die inflationäre verwendung von worten wie sensationell werde ich heute aus gegebenem anlass noch zurückkommen.

So, aber jetzt zurück in die halle, da hat die tabelle ein – na wie sag’ ich das jetzt am besten – ungewöhnliches aussehen (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/). Aich/dob hält mittlerweile schon bei drei spielen, die waldviertler bei zwei und die restlichen fünf vereine bei jeweils einem spiel. Übersichtlich ist das nicht. Und zur attraktivität der liga trägt das wohl auch nicht bei, wenn man sich die zuschauerzahlen ansieht. 56 waren es beim spiel weiz gegen waldviertel, 70 bei klagenfurt gegen ried, und auch nur mehr 200 beim spiel aich/dob gegen amstetten verglichen mit den 480 beim ersten heimspiel des meister gegen waldviertel. Bei graz gegen – schon wieder – aich/dob waren immerhin 357 interessierte in der halle (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Nach dem mehrfach von verschiedenen verbandsverantwortlichen volleyballboom schaut das leider nicht aus. 

Also jetzt hab’ ich mir gedacht, diese ...äh... kreative terminplanung in der liga mit dem langen namen hatte vielleicht etwas mit der teilnahme des meisters und des vizemeisters an der mevza zu tun. Und in freudiger erwartung habe ich den link zur mevza auf der övv-website angeklickt. Und was findet man unter http://mevza.org/live/?


„Welcome to our new page“, sogar mit einem button zu einem live stream und mit am unteren rand der website durchlaufenden „breaking news“, wie bei cnn. Bist du g’scheit, hab’ ich mir gedacht, das ist ja wirklich new und breaking und live und so. Bei näherer betrachtung bemerkt man, dass der button zum live stream ins wwn führt, ins world wide nirwana, und dass sich die breaking news auf das final four der abgelaufenen mevza saison beziehen. Und was man sonst noch auf der website findet, sind beispielsweise fotos von peter wohlfahrtstätter und max thaller im dress von aich/dob und ein hinweis auf ein im frühjahr stattgefunden habendes veteranenturnier (http://mevza.org/live/index.php/bewerbe/). Die ganze website wirkt auch vom aufbau her, als hätte sie jemand nach dem besuch eines einwöchigen praktikums für webdesign zusammengestoppelt. Das resultat ist jetzt nicht einmal mehr peinlich, So eine website, als offizielle website der mevza, über die övv-website zu verlinken ist nur mehr ärgerlich. Wo bitte sehr, findet die volleyballaffine leserin und der volleyballaffine leser informationen zur mevza, zu den teilnehmenden teams, zu den spielterminen etc.?

Ich hab’ mir erlaubt ein wenig zu stierln in den tiefen des world wide web. Und da bin ich unter https://mevza.volleynet.atfündig geworden. Dort findet man eine website im ddr-design der 70er-jahre, also falls es in der ddr in den 70ern schon websites gegeben hätte, dann hätten die in etwa so ausgeschaut wie diese alte, aber immerhin noch funktionierende mevza-website. Und was findet man dort noch so alles? Zum beispiel kann man dort lesen, dass bei den herren nur noch sechs mannschaften, darunter mit aich/dob und waldviertel wenigstens zwei aus österreich, an diesem bewerb teilnehmen (https://mevza.volleynet.at/Ligen/22721). Und begonnen hat der bewerb auch schon, wie man unter https://mevza.volleynet.at/Ergebnisse/22721feststellen kann. Bei den damen nehmen sieben mannschaften an dem bewerb teil. Österreichische mannschaft ist keine darunter (https://mevza.volleynet.at/Ligen/22722). Die  spielgemeinheit mit dem langen namen hat ihre abonnement auf den letzten platz der liga offenbar storniert und das interesse anderer österreichischer teams dort den watschenbaum zu geben war offenbar enden wollend. Ein weiterer hinweis darauf, wie sehr volleyball boomt, in österreich. Und auch bei den damen wird bereits gespielt in der mevza (https://mevza.volleynet.at/Ergebnisse/22722).

Und es ist leider zu befürchten dass sich der hier mehrfach zitierte boom in den resultaten der österreichischen clubs in den jetzt schön langsam beginnenden internationalen cup-bewerben fortsetzen wird. (https://www.cev.eu/Default.aspx#).

Ah ja, a propos cup und so: österreichischer cup wurde auch gespielt am wochenende mit teilweise sensationellen ...äh... also mit teilweise überraschenden resultaten. So haben bei den herren beispielsweise die klagenfurter die höher eingeschätzten aich/dobler eliminiert (http://www.volleynet.at/bewerbe/HCup/phase/_/saison/18-19/,http://www.volleynet.at/bewerbe/DCup/phase/_/saison/18-19/).

Und für die im ausland tätigen österreichischen spieler und spielerinnen geht es auch wieder los in diversen europäischen ligen. Aus diesem anlass sollten die für die övv-website verantwortlichen die sich diesen spielerInnen widmende webpage unter http://www.volleynet.at/unsere-stars-im-ausland/aktualisieren, angefangen bei den fotos – da sind spieler abgebildet, die nicht mehr im ausland spielen wie nicolai grabmüller und lorenz koraimann, und andere wie alex tusch, die im ausland spielen fehlen, bis zu solchen details, wieviele spielerInnen jetzt tatsächlich im ausland engagiert sind. Sind es jetzt die in der überschrift erwähnten 22 oder doch nur die unter http://www.volleynet.at/menner-als-erster-oevv-legionaer-im-einsatz/genannten 17? Und ich hoffe sehr, das man sich wieder bemühen wird, die links für die ligen, in denen österreichische spielerInnen tätig sind auf dieser seite zu platzieren, so wie das ja auch in der letzten saison schon gemacht wurde. 

Ah ja, a propos im ausland tätige spielerInnen: gratulation an peter wohlfahrtstätter zum sieg im portugiesischen supercup. Die entsprechende überschrift auf der övv-website unter http://www.volleynet.at/triumph-im-supercup-perfekter-einstand-fuer-wohlfahrtstaetter-bei-benfica/ist schon wieder im wahrsten sinn des wortes ein wenig zu triumphal geraten. Verzeihung, ohne peter wohlfahrstätter nahe treten zu wollen, das war kein championsleague-finale, das war der portugiesische supercup, nicht mehr und nicht weniger, und der peter wohlfahrtstätter hätte sich sicher genau so über eine überschrift „peter wohlfahrtstätter gewinnt mit benfica den portugiesischen supercup“ gefreut. Irgendwo hab’ ich ja bei den sensationellen trimuphen ja den verdacht, dass der volleyball-heinz-conrads jetzt, da er ja gerade nicht als experte beim orf expertiert, als ghostwriter beim övv tätig ist.

So, und jetzt mach’ ich schon wieder werbung für https://www.neunmalneun.at. Den machern des portals ist es nämlich gelungen den - nicht mehr ganz so – neuen övv-präsident, also unhp, gernot leitner für ein interview unter https://www.neunmalneun.at/2018/10/07/kehren-neue-besen-besser-övv-präsident-gernot-leitner-im-interview/zu gewinnen. Da geht’s unter anderem auch über die hier auch schon immer wieder angesprochene inflationäre verwendung diverser jubelbegriffe und über das fehlen kritischer berichte auf der övv-website. Also ich nehm’ unhp beim wort, wenn er verspricht, dass er in der zukunft – wie er in dem interview sagt – lauter werden wird, wenn etwas in die falsche richtung läuft. Und hoffentlich wird das dann auch über die övv-website kommuniziert. Teilweise hat gernot leitner aber schon recht, dass es schwierig ist bestimmte „technische“ dinge wie beispielsweise die von ihm in dem zusammenhang angeführten regularien in einer für die sportinteressierte öffentlichkeit verständlichen aufbereitung zu kommunizieren. Aber es ist absolut nicht zu verstehen, warum beispielsweise ein nationalteamspieler plötzlich und völlig unkommentiert vom radar verschwindet. Und wenn david michel private gründe hatte seine karriere zu unterbrechen oder gar zu beenden, dann sind diese gründe privat und bleiben auch privat; diese privaten gründe sind aber als solche der sportinteressierten öffentlichkeit mitzuteilen, weil spitzensportler, egal wie man dazu steht, personen öffentlichen interesses sind, mit allen vor- aber eben auch mit allen nachteilen.

Insgesamt habe ich den eindruck, dass der neue besen, wie es im interview heißt, tatsächlich besser kehrt, dass der neue präsident etwas bewegen möchte. Entscheidend wird dabei sein, wie er mit dem von ihm so bezeichneten „historischen“ – und ich denke das bezieht sich sowohl auf strukturen wie auch auf personen – umgeht. Ohne jetzt zu sehr ins detail zu gehen möchte ich doch einen punkt aus diesem interview herausgreifen, und das ist die ansage von unhp eine österreichweite 2. liga etablieren zu wollen. Ich bin nach wie vor der meinung, dass in österreich dafür weder das finanzielle noch das personelle potential vorhanden ist und schon gar nicht ein auch nur irgendwie ausreichendes zuschauerinteresse, dass eine solche österreichweite 2. liga nur zu einer vertiefung der selbstausbeutung von funktionärInnen und spielerInnen mit all den möglichen konsequenzen führen wird und dass 3 regionalligen dem finanziellen und personellen potential des österreichischen volleyballsports wesentlich besser entsprechen würden.

Und dem ebenfalls unter https://www.neunmalneun.atund zwar genauer unter https://www.neunmalneun.at/leserbriefe/veröffentlichten leserbrief von werner bader hab’ ich jetzt nichts mehr hinzuzufügen, der spricht für sich selbst.

Dass auch international nicht alles bestens läuft im volleyball ist unter http://www.volleywood.net/volleyball-related-news/volleyball-news-europe/bulgaria-volleyball-news-europe/robertlandy-simon-to-play-for-bulgaria-2/zu lesen. Was ist dann noch der unterschied zwischen einer clubmannschaft und einer nationalmannschaft, wenn solche transfers möglich gemacht werden?

Und zum schluss noch ein unter https://orf.at/stories/3042241/publizierter fall, der förmlich nach dem jäger der verlorenen millionen ruft: herr kommerzienrat, übernehmen sie. Und einen attraktiven  finderlohn gibt es da ganz bestimmt.    


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 09.10.2018, 01:50 mez

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