Dienstag, 16. Oktober 2018

Von einer akademie ohne erstligaverein, von einem nationalteamtrainer mit tagesfreizeit und von ein paar wünschen und anregungen

Wien 15.10.2018, 22:51 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also zu beginn geht’s gleich wieder in die sandkiste und zwar zum 4-sterne turnier nach yangzhou. Dort gab es wieder einen 5. platz für das duo seidl/waller (http://worldtour.2018.fivb.com/en/580/men/standings). Und auf der övv-website wurde das natürlich ausgiebig gefeiert, mit einer überschrift wie dieser.


Also das mit dem „sieg über olympiasieger“ ist zwar nicht ganz falsch aber halt auch nicht ganz richtig. Genau genommen ist es halb richtig, weil zwar bruno schmidt olympiasieger war, 2016 in rio, und zwar mit alison cerutti. Mit dem hat er aber in yangzhou nicht gespielt, sondern mit pedro solberg, und der war noch nie olympiasieger. Überhaupt dürften die beiden jetzt nicht gerade den erfolgsrun hinter sich haben, wenn man sich ihren 29. weltranglistenplatz ansieht (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_m.asp). Also ich bin ja mit der kritik an aktiven eher zurückhaltend in meinem blog, aber die aussage von robin seidl, den ich eigentlich für einen spieler mit bodenhaftung und der notwendigen erdung halte, „wenn du bruno besiegst, kannst du alle schlagen “ ist halt – bei aller euphorie – doch ein bisserl zu vollmundig für meinen geschmack (http://www.volleynet.at/seidl-waller-nach-sieg-ueber-olympiasieger-fuenfte/). Und wenn ich schon wieder einmal beim relativieren bin, dann möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass bei diesem 4-stern turnier in yangzhou die top 20 paare nicht gerade zahlreich vetreten waren. Da schaut’s dann diese woche in las vegas beim dortigen 4-sterne turnier schon etwas anders aus (http://worldtour.2018.fivb.com/en/mlas2018/men/teamsinfo/maindraw).

So und jetzt in die halle. Da geht’s nach dem – zugegebenermaßen überraschenden und sehr erfreulichen – 3:1 auswärtssieg von aich/dob in der ersten runde der championsleague-qualifikationsphase gegen abiant lycurgus groningen ähnlich euphorisch zu (https://www.cev.eu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=31472&ID=1114&CID=6052&PID=1609). Unter http://www.volleynet.at/champions-league-ueberraschung-aich-dob-siegt-beim-niederlaendischen-meister/wird putzigerweise darauf hingewiesen, dass die holländer 1996 olympiasieger waren. Eh. Aber halt auch schon 22 jährchen her, und seither waren die erfolge bei internationalen turnieren für die holländer far and few between, um wieder einmal die anglikanerInnen sprechen zu lassen. Und noch etwas relativiert ein wenig die stärke der holländischen liga und damit die des holländischen meisters: ein einziger spieler des holländischen meisters, stijn held, war im 22-mann kader, der holländer für die heurige weltmeisterschaft, unter den 14 spielern mit denen die mannschaft dann tatsächlich bei der wm antrat, war er dann allerdings nicht mehr vertreten  (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=11087&ID=1114,http://italy-bulgaria2018.fivb.com/en/competition/teams/ned%20netherlands/team_roster).

Bei den damen kamen die grazerinnen, ebenfalls in der ersten qualirunde für die championsleage, gegen sliedrecht aus holland mit 0:3, -13, -14 und -17 doch ziemlich arg unter die räder (http://www.volleynet.at/grazerinnen-unterliegen-bei-champions-league-premiere-sliedrecht/).

Die meisterschaft in der 7er liga mit dem langen namen nimmt in der ziwschenzeit groteske formen an, was die ansetzung der spiele betrifft. Aich/dob hat bereits 3 mal gespielt, die waldviertler sogar viermal, dagegen hat weiz erst ein einziges spiel absolviert und die restlichen vier vereine deren zwei.



Den zuschauerInnen scheint’s aber trotzdem zu gefallen, beim 3:0 heimsieg der waldviertler gegen klagenfurt waren 286 fans in der halle, beim 3:1 sieg der grazer - der hat mich natürlich wieder einmal besonders gefreut, weil er zeigt, dass man auch mit einer großteils aus österreichischen spielern bestehenden mannschaft eine komplette legionärstruppe biegen kann - zuhause gegen waldviertel waren sogar 421 zuschauerInnen in der neuen halle, und bei der – na ich sag’ einmal ziemlich peinlichen - 1:3 niederlage der an legionären nicht gerade armen amstettner gegen die mit zwei beachern und ein paar – vermutlich ziemlich motivierten - ex-amstettnern angetretenen rieder waren ganz genau, also exakt 200 zuschauerInnen dabei. Zu den amstettnern hätte ich jetzt doch noch eine frage an die schreiberInnen der övv-website: also wie ist das jetzt mit der spielgemeinheit des vca amstetten mit den hotties? Auf den beiden vereinswebsites unter http://www.vca.at/cms/bzw. unter http://www.hotvolleys.atfindet sich zu dieser frage leider nichts. Also aus die maus, oder was? Und wenn die spielgemeinheit tatsächlich entsorgt wurde, dann stellt sich im anschluss gleich die frage wie das jetzt ist mit der wiener volleyballakademie, ob die überhaupt weiter geführt werden kann, da es ja jetzt offenbar nicht einmal mehr über windige spielgemeinheitskonstrukte eine anbindung an einen erstligaverein gibt. Wie sehr sich akademie mit den mannschaften in der 2. bundesliga und in der wiener landesliga identifiziert, ist auf der facebookseite der akademie zu sehen (https://www.facebook.com/volleyballakademiewien/?ref).


Ah ja, a propos akademie und so. Ist dieses geschenk der politik an den herrn kommerzienrat eigentlich je evaluiert worden? Ziel einer öffentlich üppig geförderten akademie kann es ja wohl nicht sein – mangels konkurrenz – wiener nachwuchstitel in serie abzuräumen, oder – in den letzten jahren deutlich seltener – titel bei den österreichischen meisterschaften einzufahren, ziel einer akademie muss es wohl sein, spieler auszubilden, die dann in der nationalmannschaft und/oder bei ausländischen clubmannschaften spielen. Davon ist im gegensatz zu den errungenen nachwuchstiteln auf der website hotvolleys nichts zu lesen. Vermutlich gibt es da auch nicht allzu viel zu berichten. Also ich erzähl da jetzt einmal ganz kurz wie das in meinem berufsumfeld läuft. Ich bin ja, wie meine werten leserinnen und meine werten leser vielleicht wissen, in der medizinischen forschung tätig. Und da bekommen wir auch öffentliche fördergelder, wenn projekte von internationalen gutachterInnen als interessant und wichtig eingeschätzt werden. Und mit diesen geldern stellen wir dann forscherInnen an, kaufen material und geräte für unsere experimente und nach drei bis vier jahren klopfen die gutachterInnen wieder bei uns an die labortüre und prüfen und bewerten ganz genau was wir mit dem geld gemacht haben, welche publikationen – also so brandneue studien zum bladwerden, zum beispiel, extra für den herrn kommerzienrat – wir herausgebracht haben, wieviele junge wissenschaftlerInnen wir ausgebildet haben, und wie wir das gewonnene wissen weitergegeben haben. Und wenn da die qualität und die quantität nicht passt, dann war’s das mit der förderung. Und das ist gut so. Weil mit öffentlichem geld verantwortungsbewusst und sinnvoll gearbeitet werden muss.

Ah ja, a propos wissensvermittlung und so: also ich geb’s zu, ich wäre gerne dabei gewesen, bei dem als interessant angekündigten vortrag des herrn kommerzienrats, der die mich jede minute quälende frage klären sollte und wahrscheinlich auch klärte, ob österreich einen sportnation sei. Unter https://www.youtube.com/watch?v=3T39aY_fkjIgibt’s sogar einen etwa sechsminütigen beitrag von rtv vorarlberg dazu. Leider wird da zwar von vielen leuten ziemlich viel geplaudert, aber vom vortrag ist fast nichts zu hören. Na wahrscheinlich ist der durch copy right geschützt. Wäre ja auch arg, wenn sich jeder depp diesen vortrag gratis im internet herunterladen könnte. Das geht zwar mit reden von barack obama, aber ganz sicher nicht mit den auslassungen des herrn kleinmann. Schade, hätte sicher stoff gegeben für den blog.

Und noch einmal ah ja, a propos sportland österreich und so: unter https://www.kleinezeitung.at/sport/wintersport/5513318/Olympia-2026_Oesterreich-hat-eine-Jahrhundertchance-verspieltjammert ein herr schuen in der kleinen zeitung über die vergebene chance die olympischen spiele 2026 nach graz zu holen. Wir sind ja wirklich volltrottel und die kommentarschreiberInnen zu diesem artikel sind halt auch alle voll daneben. Wie konnte man nur die chance nicht nützen steuergeld mit beiden händen hinauszuwerfen oder – was für eine metapher – in der olympischen flamme zu verbrennen. Von den drei übriggebliebenen bewerbern wackeln zwei, kann man in dem artikel auch noch lesen, warum das so ist eher nicht. Sind halt auch kleinkarierte krämerseelen, die schweden und die kanadier. Auf italien mit der bewerbung milano, kann das ioc noch hoffen. Da ist eh gerade die populistenregierung ganz groß im geldausgeben, da fällt so eine kleinigkeit wie die ausrichtung olympischer winterspiel nicht einmal auf. In schweden ist die kandidatur stockholms nach der wahl jetzt nicht mehr so sicher und in calgary gibt es am 13. november ein referendum. Also ich bin optimistisch, dass die kanadierInnen auch eine kluge entscheidung treffen. Witzig wäre das irgendwie schon, wenn das ioc plötzlich ohne bewerber dastehen würde.

Und weil unhp in seinem interview auf dem portal https://www.neunmalneun.at/2018/10/07/kehren-neue-besen-besser-övv-präsident-gernot-leitner-im-interview/angekündigt hat, dass auf der övv-webiste nicht nur über sensationelles und boosts berichtet werden soll noch ein paar anregungen. Muss die volleyball-affine öffentlichkeit jetzt tatsächlich eine vermisstenanzeige für david michel aufgeben, und gleich noch eine dazu für alex harthaller? Die reporter von https://www.neunmalneun.athatten alex vor ein paar wochen noch in den usa aufgestöbert und ein unter https://www.neunmalneun.at/2018/09/09/unsere-usa-exporte/publiziertes interview mit ihm geführt. Auf der övv-website unter http://www.volleynet.at/unsere-stars-im-ausland/bzw. bei den aktuellen berichten unter http://www.volleynet.at/holzer-mit-cannes-in-china-erfolgreich/fehlt von alex harthaller aber jede spur.

Und ein bericht was uhtztt jetzt als unser herr vollzeitteamtrainer, uhvztt, mit seiner doch etwas reichlicheren tagesfreizeit macht, wäre auch nicht ganz uninteressant.

Und bitte, bitte liebe övv-website administratorInnen löscht den link http://mevza.org/live/zu dieser nur noch ärgerlichen website und verlinkt die mevza über https://mevza.volleynet.atzur alten, aber wenigstens funktionsfähigen mevza-website, so als kundendienst für eure – hoffentlich auch von euch - geschätzten leserinnen und leser. Und da ist eile geboten, jetzt wo ja auch die österreichischen clubs wie unter http://www.volleynet.at/waldviertel-eroeffnet-mevza-cup-saison-gegen-ach-volley/angekündigt, in den bewerb einsteigen.

Und es wäre ein weiterer lobenswerter dienst an den geschätzten leserinnen und lesern der övv-website bei den spielberichten der im ausland tätigen österreichsichen spielerinnen und spieler, so wie im vorjahr, auch heuer wieder den link zur jeweiligen liga anzubieten.

So, und das wäre es dann für diese woche, mit den wünschen meinerseits.



Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 16.10.2018, 01:49 mez

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