Dienstag, 1. Februar 2022

Von business as usual in der mevza, von einer revolution der alten männer und von der schwarmintelligenz hier und anderswo

 Wien, 31.01.2022, 23:04 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

na in der vergangenen woche gab’s ja eine echte sensation, also leider keine sportliche sondern eine mehr – wie soll ich sagen – sportpolitische. Da wird der aufstand geplant, da liegt revolution in der luft. Aber bevor ich zu den revolutionären - und das ist jetzt mit absicht nicht gegendert – und ihren mutigen und zukunfstweisenden – und das war jetzt sarkastisch – ideen komme, möchte ich meinen geschätzten leserinnen und meinen geschätzten lesern noch die übliche dosis an niederlagen für österreichische vereine in der mevza in erinnerung rufen. 

 

Da haben zuerst einmal die waldviertler nicht ganz unerwartet mit einer 0:3 niederlage bei ljubljana zu der mittlerweile peinlichen bilanz der drei in der mevza vertretenen österreichischen vereine beigetragen. Wie gesagt, die niederlage kam nicht sehr überraschend, aber den ersten satz auf 11 zu verlieren sagt dann leider schon einiges über das internationale niveau des österreichischen clubvolleyballs aus (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1588&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList). Und über eine angriffseffizienz von 28% gerechnet über alle drei sätze sollte man besser auch schweigen (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1588&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList).


Die nächste 0:3 schlappe geht auf das konto von aich/dob auswärts gegen spartak myjava. Auch hier sind die satzergebnisse von -14, -19 und -17 bemerkenswert (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1590&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList). Und dann der lichtblick, also der soar thumb sticking out: ein 3:1 sieg von aich/dob gegen watschenbaum nummer zwei in der mevza, auswärts gegen bratislava (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionHome.aspx?ID=39). Und schlussendlich haben die grazer, als konkurrent von bratislava um die zweifelhafte ehre den letzten platz in der liga zu belegen, gegen maribor zuhause mit 1:3 verloren (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1595&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList). Diese ergebnisse wirken sich natürlich auch auf den tabellenstand aus: aich/dob liegt auf dem 5. platz, waldviertel – ohne chance auf die qualifikation für das final four – auf platz 6 und graz auf dem 8. und vorletzten platz in der tabelle (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=39&PID=65). Ein interessantes detail: alle drei österreichsichen club zusammen halten bei 14 siegen, der tabellenführer ljubljana hat 15 siege erreicht. Ah ja, fast hätte ich es vergessen zu erwähnen, dass trotz dieser traurigen bilanz ein österreichischer verein beim final four dabei sein wird, und zwar aich/dob als veranstalter.

 

Ah ja, a propos aich/dob und so: die haben wieder fleißig eingekauft in den letzten wochen, auf dem legionärsmarkt. Zuerst holte man einen deutschen aufspieler und ein paar tage darauf einen brasilianischen außenangreifer (https://volleybox.net/de/eric-paduretu-p48015/clubshttps://sport.orf.at/#/stories/3090093/). Also ich sag‘ einmal so: über die qualität von spielern, die – „was“ würde der schneckerl hier einfügen – jetzt keinen verein haben, kann man nur vermutungen anstellen, um es höflich zu formulieren.

 

In der heimischen meisterschaft wird in der ziwschenrunde ein bisschen mehr gespielt und in der sogenannten toprunde, coronabedingt, ein bisschen weniger (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/). Die spannung hält sich in beiden bewerbsteilen in engen grenzen. In der zwischenrunde scheint schon entschieden wer in die relegation muss und wer oben mitspielen darf, in der toprunde ist das einzige spannungsmoment, ob es der regierende meister aus graz in die top drei schafft (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/).

Und das zuschauerinteresse passt irgendwie dazu und schwankt zwischen 50 – in klagenfurt, beim spiel der heimmannschaft gegen hartberg – und 300 - 250 von denen müssen sich aber, wenn man dem video glaubt, wohl hinter der kamera positioniert haben – in innsbruck beim der spiel der tiroler gegen sokol (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/).

 

So, aber jetzt zur angekündigten revolution. Also angekündigt war die eh schon vor ein paar wochen, wie auch unter http://johnny-meinblock.blogspot.com/2022/01/von-einer-katastrophalen-bilanz-in-der.html zu lesen war. Aber jetzt wird es offenbar wirklich ernst. Sogar auf der övv-website kann man unter https://www.volleynet.at/oevv-praesident-leitner-zur-gruendung-des-vereins-volleyball-bundesliga/ lesen, was gernot leitner zur gründung des vereins volleyball-bundesliga zu sagen hat. Und sogar der orf berichtet unter https://sport.orf.at//stories/3089980/ über dieses projekt. Bamm, da entsteht ja etwas ganz neues mit ganz neuen ...äh... mit leider nicht so ganz neuen gesichtern. Also nicht so ganz neu ist jetzt eine sehr höfliche untertreibung. Besser als verein volleyball-bundesliga würde verein der alten weißen männer passen. Was haben denn der herr präsident und seine drei stellvetreter so getan in den letzten jahren, oder – ich zitiere – zur positiven gesamtentwicklung des österreichischen volleyballsports beigetragen. Zwei von den vieren haben vorwiegend legionäre beschäftigt, einer hat von der nachwuchsarbeit eines spielgemeinschaftspartners profitiert und setzt seit auflösung dieser spielgemeinschaft auch vermehrt auf die legionärskarte und der vierte hat einen traditionsverein aus der 1. bundesliga in die landesliga geschickt, weil die knapper werdenden sponsorgelder für die legionärinnentruppe gebraucht wurden und noch immer werden. Das hat sicher beigetragen zur positiven gesamtentwicklung des österreichischen volleyballsport. Ok, ok, meine werten leserinnen und meine werten leser wissen wie ich den massiven einsatz von legionärInnen im österreichischen volleyball stehe. Jetzt könnte man das thema einmal beiseite lassen und sich anschauen, ob es der neu gegründeten viererbande des österreichischen volleyballsports mit ihren legionärInnentruppen vielleicht gelungen ist, den österreichischen volleyballsport auf clubebene auf der internationalen landkarte prominent zu platzieren? Fehlanzeige. Ich mag‘ jetzt meine werten leserinnen und meine werten leser gar nicht mit einer aufzählung der internationalen misserfolge der letzten jahre auf vereinsebene langweilen. Bis auf wenige teilerfolge, finali in der mevza zum beispiel oder ausreißer, wie der erfolg des vca amstetten gegen levski sofia, reiht sich eine niederlage an die nächste, ein ausscheiden in einer der ersten runden eines internationalen cupbewerbes an das nächste. Und diese herren haben jetzt neue ideen um den österreichischen volleyballsport positiv gesamtzuentwickeln. Echt? Na da bin ich gespannt. Und dann holt man sich als berater einen ausgerechnet den herrn markus krätschmer, der es geschafft hat den traditionsverein austria wien in wenigen jahren in die internationale bedeutungslosigkeit zu führen (https://www.derstandard.at/story/2000127401606/austria-trennt-sich-von-vorstand-markus-kraetschmer). Na das schaut in seiner gesamtheit nach einem innovativen, erfolgversprechenden konzept aus. Pathetic and abysmal würden die aglikanerInnen dazu sagen.

 

Also ich stehe ja sicher nicht im verdacht mir die sogenannte ära des herrn kleinmann zurückzuwünschen. Aber lustig wäre das sicher geworden, das match des herrn kommerzienrates gegen die vier möchtegernrevoluzzer.

 

Ah ja, a propos legionärInnen und so: im eishockey gibt es offenbar andere ideen zum thema, wie unter https://sport.orf.at//stories/3089975/ zu lesen ist.

 

Achtung, jetzt wird es wieder politisch für ein paar sätze mit einer vorbemerkung: ich habe ja aus meiner politischen einstellung nie ein geheimnis gemacht habe, und daher wissen meine werten leserinnen und meine werten leser, wo ich politisch zu verorten bin. 

 

Also los geht’s mit dem politischeh sermon: ich gestatte mir das ergebnis der wahlen in portugal (https://www.derstandard.at/story/2000132963432/sozialisten-gewinnen-laut-exit-polls-wahl-in-portugal) und eine durchimpfungsrate im selben land von über 90% als ausdruck einer gewissen schwarmintelligenz zu interpretieren.

Die kann ich in österreich, wo wöchentlich die freunde des coronavirus grölend durch diverse orte und städte ziehen und die freiheit, die sie meinen, fordern, wo die hure der reichen (https://www.profil.at/oesterreich/der-fall-siegfried-wolfoevp-die-hure-fuer-die-reichen/401850175) einer heuschrecke, die noch dazu eine gemeindewohnung belegt hat (https://www.profil.at/wirtschaft/siegfried-wolf-die-gemeindewohnung-des-multimillionaers/401887130), steuergeschenke macht (https://www.derstandard.at/story/2000132160006/das-ist-irre-was-sich-im-finanzministerium-rund-um-die) und gewisse kreise einen immobilienhai als finanzminister für „cool“ halten (https://www.derstandard.at/story/2000132957044/thomas-schmid-anrene-benko-finanzminister-benko-waere-sehr-cool), gerade nicht erkennen. Da könnte ich dann schon gleich einmal depressiv werden.

Und dann auch noch das. Zuerst die schwarz-türkisen trikots unserer fußballnationalmannschaft. Und dann die österreichischen olympiateilnehmerInnen quais als lebende reichsflaggen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Weiß-Rot). Beim schnellen hinschauen hab‘ ich gedacht, dass uhbp mit coronademonstrantInnen mit nämlicher flagge redet.

A propos corona und so - ohne politik, siehe oben und ohne corona fehlt ja was in diesem blog: unter https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/corona-wenn-die-geduld-der-geimpften-endet-kolumne-a-f683aca3-5f0e-40fa-a432-58bdd1fa46ff?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE ist ein interessanter kommentar von sascha lobo aus dem spiegel zum thema zu lesen.

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 01.02.2022, 01:54 mez

 


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