Dienstag, 18. Januar 2022

Von einer katastrophalen bilanz in der mevza, von einem halben lichtblick im nachwuchs und von alten experten mit gar nicht so neuen ideen und gar nicht so uneigennützigen motiven

Wien, 17.01.2022, 23:30 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, was ist denn so alles passiert in den letzten zwei wochen, also abseits der unendlichen geschichte um den gekreuzigten und gefolterten märtyrer der antivaxxer und seinen kurzaufenthalt in australien, zu dem ich später noch kommen werde?

 

Also ich beginne einmal mit dem halbwegs erfreulichen und das ereignete sich bei den qualifikationsturnieren für die u17 europameisterschaften der mädchen und für die u18 europameisterschaften der burschen, die in form zweier mevza turniere ausgetragen wurden. Weniger erfolgreich waren die mädchen, die es nach vier niederlagen in vier spielen nicht schafften, den für die zweite qualirunde notwendigen 5. platz unter 7 mannschaften zu schaffen (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u17w/zonal-1st-round/#mevza). Die direkte qualifikation für die endrunde haben die burschen zwar durch einen finalniederlage gegen slowenien verpasst, aber sie haben sich mit dem 2. platz im turnier zumindest die möglichkeit erhalten sich über die zweite qualirunde für das finalturnier zu qualifizieren (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u18m/zonal-1st-round/#body-tab-67f6541f-1f5b-4bd3-9c1c-6ac93e5f2d50-1).

 

Ah ja, und direkt qualifiziert haben sich sowohl bei den mädchen wie auch bei den burschen die slowenInnen. Wieder einmal. Mit gerade einmal 2 millionen einwohnerInnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Slowenien). Ich weiß, ich habe das schon ein paar mal hier vorgeschlagen: fact finding mission nach slowenien? Na, wie wär’s damit. Außerdem wäre das jetzt hier eine gute überleitung zur quasi causa prima dieses eintrags, aber wegen des darmaturgischen spannungsaufbaus müssen sich meine werten leserinnen und meine werten leser noch etwas gedulden.

 

Also apropos spannungsaufbau und so: in der mevza hat es diverse watschen gegeben für die österreichischen vereine die dort mittun. Die ergebnisse bei den herren im zeitraffer: am 8. Jänner kamink gegen graz 3:0 mit dem bemerkenswerten satzergebnis 25:12(!!!) im zweiten satz; am 10. jänner mladost zagreb gegen aich/dob 3:2; am 13. jänner maldost zagreb gegen waldviertel 3:0 und  ooops the odd one out, wie die anglikanerInnen das nennen würden, also der ausreißer, oder auch sehr schön bildhaft sticking out like a sore thumb der 3:1 sieg von aich/dob, gegen den, neben den grazern, zweiten watschenbaum der liga, gegen bratislava; am 14. jänner ging es dann wieder wie gewohnt weiter mit zwei 0:3 niederlagen eingefahren von waldviertel daheimgegen mladost zagreb und graz, ebenfalls daheim gegen myjava (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionHome.aspx?ID=39https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1583&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1582&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1549&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1594&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1584&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1586&ID=39&CID=88&PID=65&type=LegList). Na zumindest hat sich aich/dob als veranstalter die von der sportlichen leistung uanbhängige teilnahme am final four gesichert.

 

Eine ganz ähnliche strategie verfolgt man offenbar bei sokol/post in der damen mevza: am 8. jänner setzt es mit dem 2:3 daheim gegen kamink im sechsten spiel die siebente niederlage (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1528&ID=40&CID=90&PID=67&type=LegList).  Dem övv ist das unter https://www.volleynet.at/vc-tirol-startet-mit-sieg-aus-der-weihnachtspause/ die putzige zwischrenübesrchrift „sokol/post punktet im mevza-eague“ wert. Na man muss die feste halt feiern wie sie fallen, und die punkte sind halt few and far between wie das unsere anglikanischen freundInnen  bezeichnen würden. Am 10. jänner fährt man dann mit dem 1:3 daheim gegen mladost zagreb die siebente (!) niederlage im achten spiel ein (https://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1524&ID=40&CID=90&PID=67&type=LegListhttps://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=40&PID=67). Das ergibt den 6. platz unter 6 teams mit nur mehr theorteischen chancen sich auf sportlichem weg für das final four zu qualifizieren. Aber glücklicherweise, und strategisch sehr schlau, hat man sich die ausruchtung des final four, und damit die teilnahme als veranstlter rechtzeitig gesichert. Das wird zwar nicht im haus der schawrzen tücher stattfinden, wie man aus berichten wie diesen unter https://noe.orf.at/stories/3130172/ und unter https://noe.orf.at/stories/3130318/ schließen darf, sondern vermultich in der grindigen posthalle.

 

So und jetzt quasi zum top-thema der woche, und da muss ich mich bei zwei treuen lesern - in dem fall gendere ich nicht, weil die maskuline form hier niemanden ausschließt- bedanken, die mir praktisch zeitgleich einen artikel aus der kronenzeitung zukommen ließen, in dem in etwas holprigen deutsch davon berichtet wird, dass karl hanzl mit (klub-)experten – steht wirklich so dort – daran arbeitet, die volleyballliga – gemeint sind offenbar avl damen und herren, ob das auch die 2. bundesliga betrifft, geht aus dem artikel nicht hervor – aus dem övv herauszulösen.

Ah ja, die experten werden dann auch noch genannt: einer ist offenbar der experte für schlagfertigkeit aus amstetten und er zweite aus aich/dob ist ein experte auf dem gebiet der rasschen und umfassenden legionärsverpflichtungen. Und da sind wir dann auch gleich mitten drin in der sache nicht nur dabei. Eine eigenständige liga soll dem nationalteam dienen. Aber geh, also das glaub‘ ich jetzt, wo den vereinen auch in der vergangenheit das nationalteam so unendlich wichtig war. Man erinnere sich nur an die ära des herrn kommerzienrates, in der das nationalteam kurz vor der heimeuropameisterschaft wichtig wurde, weil man das für die eigene medienpräsenz gut nutzen konnte, oder – wie auch einer der beiden leser richtig anmerkte – an die doppelfunktionen vereins- und nationalteamtrainerInnen, mit der man sich beim verein kosten ersparen konnte und gleichzeitig eine wirkungsvollen hebel in der hand hatte um spielerInnen mit potential abzuwerben. Das einzige argument, das ich karl hanzl und seinen experten abnehme ist das, dass man mit einer vom einfluss des övv unabhängigen liga diese verdammte legionärsregelung, nach der vorerst ein(e) spielerIn aus österreich in der grundsechs stehen muss und quasi dann im vollausbau diese kontingent auf drei erhöht werden soll. Ah ja, und das muss verhindert werden, und das nützt dann natürlich den nationalteams. Halten die herren experten alle, die sich auch nur peripher für volleyball interessieren, für total verblödet? Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen. Und wie erfolgreich die legionärspolitik der experten ist, kann man ja anhand der internationalen erfolge – few and very very far between, wie far siehe auch oben – ganz leicht überprüfen, abgesehen vom sore thumb sticking out, der noch vorhandenen chance des schlagfertigen experten mit seinem verein das viertelfinale des cev challenge cups zu erreichen. Und dann das ewige jammern, dass die ressourcen an heimischen spitzenleuten zu klein sei, als ausrede dafür die vereine mit legionärInnen der c- und d-klasse aufzurüsten. Vielleicht sollten die herren experten, anstatt immer die selbe leier herunterzubeten, sich einmal damit auseinandersetzen, wie man in slowenien, nur zur erinnerung slowenien hat knapp über zwei millionen einwohnerInnen, spitzenspielerInnen ausbildet. Und vielleicht sollten sich die herren experten einmal überlegen, das geld, das sie in die verpflichtung dritt- und viertklassiger legionärInnen stecken, mit denen dann international ohnehin kein leiberl zu reißen ist, wie man in wien sagt, vermehrt in die nachwuchsarbeit zu stecken. Dauert vermutlich ein paar jahre, aber ist dann vielleicht sogar nachhaltig. Ist halt nur so eine idee, von einem blogschreiberling und nicht von einem experten. Und wenn ich jetzt ganz böswillig bin, dann drängt sich hier bei mir, so wie bei einem der beiden treuen leser, noch eine motivation auf, für karl hanzl diese initiative anzuleiern: der machtverlust beim övv, der unbedingt kompensiert werden muss. 

 

So und nach der schelte gibt es jetzt noch lob für einen der im artikel genannten experten: martin micheu hatte die cojones, oder wie man in kärnten sagt die goggalan – ich hoffe das schreibt man so, ich kenne den ausdruck nur aus mündlicher überlieferunng – einen spieler, der sich weigerte sich gegen corona impfen zu lassen zu entlassen (https://sport.orf.at/stories/3088887/). Das hätte sich eigentlich auch einen bericht auf der övv website verdient. Bezeichnendes detail am rande: aus der randsportart volleyball wird im zeitungsartikel handball.

Ah ja, a propos goggalan und so: dem französischen präsidenten gehen, wie er sic gar nicht präsidiential, ausdrückte, die antivaxxer auf den sack (https://orf.at/stories/3242593/). Dem schließe ich mich vollinhaltlich an. Auch und besonders nach der unendlichen saga um den tennis-jesus, die interessierte in zahlreichen klugen artikeln und kommentaren unter https://www.theage.com.au/sport/tennis/djokovic-touches-down-in-belgrade-as-fresh-grand-slam-storm-awaits-20220117-p59oxm.html und den dort verlinkten beiträgen nachlesen können. Und wer sich nicht durch alle diese artikel durcharbeiten möchte, dem werten leser oder der werten leserin empfehle ich den kommentar unter https://www.theage.com.au/sport/tennis/dear-novak-here-s-why-australians-are-really-glad-you-got-the-boot-20220117-p59ou5.html. Aussie spirit at its best. Und man lernt ein bisschen aussie-slang als draufgabe. So sind die halt, die aussie fair dinkum. Und so wie unter https://www.theage.com.au/sport/tennis/the-barty-effect-world-no-1-turns-footy-mad-indigenous-kids-on-to-tennis-20220116-p59okn.html beschrieben, sind sie auch.

 

Ah ja, apropos australien und so: ich schau mir gerade „the tourist“ an, sehr zu empfehlen, bisschen coen brothers‘ „no country for old men“ im australischen outback (https://www.youtube.com/watch?v=KMz6GrShXhs,https://www.youtube.com/watch?v=Rn-vuiSVp10).

 

Und noch einmal zurück zu den freundInnen des coronavirus, ganz ohne worte ein artikel unter https://sport.orf.at/stories/3089255/. Ok, ok, das war zuviel, genau genommen zu wenig versprochen: ganz ohne worte geht’s nicht. Ich stehe ja dem öoc auch nicht ganz unkritisch gegenüber, aber lob wem lob gebührt: da war man besser beraten las tennis australia und hat sich offenbar auf klare regeln und vorgaben geeinigt. Und für die frau riegler gibt’s als ersatz für eine mögliche olympiamedaille den märtyrerInnenstatus unter den freundInnen des coronavirus. 

 

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 18.01.2022, 02:21 mez

 

 

 

 

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