Dienstag, 26. März 2019

Vom durcheinandergekommenen sternenhimmel der fivb, von fragwürdigen entscheidungen zwischen halle und sandhüpfsport und von einem vom herrn kommerzienrat ausgestellten und zu verantwortenden armutszeugnis

Wien, 25.03.2019, 22:32 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, also wie gewohnt geht’s zu beginn gleich in die sandkiste, und bevor es wieder ein bisschen kritisch wird möchte ich dem team dressler/huber zum sieg beim 2-sterne fivb turnier in siem reap ganz herzlich gratulieren. Ganz besonders vergönne ich dieses erfolgserlebnis dem xandi huber, dem ja noch in der sogenannten ära des volleyball-heinz-conrads und des siegergenetikers mit der von seiten des övv durchgesetzten trennung von seinem langjährigen partner robin seidl doch eher übel mitgespielt wurde. So aber jetzt zu einer etwas kritischeren analyse dieses turniersieges als sie der övv auf seiner website unter http://www.volleynet.at/dressler-huber-jubeln-ueber-gold-bei-2-turnier-in-siem-reap/zieht. In diesem bericht fällt wieder einmal der schon gewohnt inflationäre gebrauch des adjektivs sensationell auf. Was ist da so sensationell an diesem sieg? Hat sich da jemand beim övv einmal etwas genauer die weltranglistenplatzierungen der dort teilnehmenden teams angesehen? In der sogenannten entry team list der fivb liegen die in siem reap topgesetzten finnen nurminen/siren an position 87, die an position zwei in siem reap gesetzten thailänder nuttanon/adisorn gar an position 102 (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/TeamsRanking_M.asp). Die dritten in der setzliste waren dann ohnehin schon dressler/huber. Sensationeller sieg? Geh bitte. Wie gesagt erfreulich für die spieler, aber sensationen schauen anders aus. Oder hat sich die erwartungshaltung beim övv an die letzten, eher mehr als bescheidenen erfolge österreichischer teams in den sandkisten dieser welt angepasst? Die entsendungspolitik des övv bleibt ja auch irgendwie weiterhin rätselhaft. Hat man beim övv irgendwo einen jackpot gewonnen? Oder wie ist es sonst erklärbar, dass der övv in siem reap sozusagen in full force, mit insgesamt vier teams am start war? Nur die kanadier hatten mit fünf teams noch um eines mehr genannt. Und was hat an erfolgen herausgeschaut. Neben dem sieg für von dressler/huber hat es für die restlichen drei österreichischen paarungen noch einen vierten platz durch schnetzer/eglseer und zwei neunte plätze für kunert/müllner und friedl/frühbauer gegeben (http://worldtour.2019.fivb.com/en/694/men/standings). Schnetzer/eglseer und kunert/müllner mussten durch die quali, wobei letztere in der zweiten qualirunde gegen erstere unterlagen, aber trotzdem im hauptbewerb, offenbar als lucky loser, mitmachen durften. Wen die beiden da im hauptfeld ersetzen durften, ging aus der berichterstattung nicht hervor.
Ebensowenig war nachzulesen warum aus einem 1-stern turnier plötzlich ein 2-sterne turnier wurde. Also der övv war offenbar bis vor beginn der achtelfinalspiele der meinung, dass es sich bei dem turnier in siem reap um ein 1-stern turnier handelte und hat dann irgendwo zwischen achtel- und semifinale bemerkt, dass die veranstaltung plötzlich zu einem 2-sterne turnier aufgewertet wurde. Wann haben die spieler von dieser änderung in der wertigkeit erfahren? Mysteriös, irgendwie. Man stelle sich vor, ein atp-turnier wird plötzlich unmittelbar vor turnierbeginn, oder noch besser, während des turniers von einem 250er zu einem 500er turnier. Irgendwie nicht vorstellbar bei der atp. Bei der fivb geht so etwas offenbar.



Ok, also vielleicht habe ich mich letzte woche noch geirrt und der der övv hat sich auch geirrt, und siem reap war von anfang an ein 2-sterne turnier. Oder – noch besser – nur ich habe mich geirrt, und die gestalterInnen der övv-website und die schreiberInnen der artikel haben meinen blog gelesen – was ich für sehr erfreulich halten würde – und haben von mir abgeschrieben, weil sie mir alles glauben – was ja noch erfreulicher wäre. Oder es ist doch alles ganz anders gewesen.   

So und der übergang von der sandkiste in die halle fällt mir dank zweier spieler heute besonders leicht. Da beschreibt fabian kriener unter https://www.neunmalneun.at/2019/03/24/das-wunder-von-ried/mit viel freude und berechtigtem stolz die rasante entwicklung, die  der uvc weberzeile ried vom aufsteiger in die liga mit dem langen namen mit abstiegsängsten zum final-four teilnehmer genommen hat. Das ist schon beeindruckend, obwohl man natürlich die qualität der liga, die sich in den letzten jahren, um es einmal vorsichtig zu formulieren, nicht gerade verbessert hat, nicht aus den augen verlieren sollte. Was für mich aber noch beeindruckender ist, ist das zuschauerinteresse, das da in ried binnen kürzester zeit entstanden ist, mit zuschauerzahlen, die sich konstant im dreistelligen bereich bewegen.
A propos zuschauerzahlen und so, ein kurzer einschub: von solchen zahlen kann der traurige niederösterreichische rest der spielgemeinheit in der renovierten und auf mehr als 9 meter aufgestockten johann pölz halle nur träumen. Die muss jetzt mit anderen ...äh... events gefüllt werden, auf die ich später noch zurückkommen werde. 47 zuschauerInnen verirrten sich zum spiel um die goldene ananas zwischen vca anstetten und weiz in die halle.


Und gleich noch a propos, a propos spiel um die goldene ananas und so. Danke hier an dieser stelle an den treuen leser, der mich auf dieses schmankerl aufmerksam gemacht hat. Also ich halte jede wette, dass es kein drittes spiel um den fünften platz in der liga mit dem langen namen geben wird. Das würde nämlich einen monat nach dem zweiten spiel stattfinden und ein bisserl eine finanzielle belastung für die vereine darstellen, die man sich ganz leicht ersparen kann.


Ui ui ui, wieder einmal eine böse unterstellung, heute zwickt er mich nach sehr langer zeit wieder einmal ganz kräftig, der schelm, der böses denkt. Wobei böse ist diese idee ja gar nicht, sondern durch und durch nachvollziehbar. Böse ist eigentlich nur diese terminplanung von seiten des övv, und böse ist da noch ein ziemlich höfliches adjektiv für solchen organisatorischen unfug.  


So aber jetzt zurück zum wunder von ried, wie der titel des beitrags von fabian kriener so schön heißt: also da schaffen es die rieder ins final four der 1. bundesliga und zwei stammspieler, florian schnetzer und peter eglseer ziehen es vor zu einem 1- oder 2-sterne turnier in kambodscha zu reisen. Ah ja, jetzt fällt mir wieder ein, der turnierort siem reap liegt nur ein paar autominuten von angkor wat entfernt. Ok, ich geb’s zu, das war jetzt untergriffig und gemein. Aber es geht auch ein bisschen weniger untergriffig: man erreicht mit seiner mannschaft das final four in der höchsten spielklasse – auch wenn man dort dann den watschenbaum für aich/dob geben wird - und die garantie, dass das nächstes jahr eh wieder passieren wird, gibt es nicht. Und man entscheidet sich für die teilnahme an einem tropischen holli knolli beachturnier der untersten oder zweituntersten kategorie. Was sind denn wirklich die beweggründe, wenn ich jetzt nicht so bösartig bin touristische zu unterstellen? Sportliche? Also ich erspare mir weitere als untergriffe interpretierbare details aber die unter http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=119290und unter http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Player_DataDB.asp?No=135283nachzulesende bilanz der beiden spieler auf der beachtour spricht für sich. Und nein, als nachwuchs- oder perspektiventeam gehen die beiden wohl auch nicht mehr durch.

Na ja, soviel halt zur wertigkeit der liga mit dem langen namen. Und zur wertigkeit kommt dann auch noch die mangelnde spannung, die sich schon in den ersten semifinalpartien abgezeichnet hat. Alles andere als ein 3:0 der aich/dober gegen ried wäre eine riesensensation. Man braucht sich nur die satzergebnisse der ersten begegnung anzuschauen, die fielen mit -15, -17 und -14 überdeutlich aus, also so kantermäßig. Und auch den grazern gebe ich nicht wirklich chancen, mehr als vielleicht einen sieg in der serie gegen waldviertel einzufahren (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/MPO/saison/18-19).

So richtig zur farce – peter kleinmann sei dank – entwickelt sich gerade die ansonsten nicht unspannende meisterschaft bei den damen. Da gibt es ein rein oberösterreichisches finale zwischen linz und perg und die gesamte finalserie findet in der johann pölz halle in amstetten statt. Der grund dafür? Die mehr als absurde lex kleinmann, die besagt, dass ausschließlich die finalserie in hallen mit 9 meter höhe gespielt werden darf. Kann mir jemand die logik dahinter reklären, dass diese regel für alle anderen meisterschaftsspiele nicht gilt und nur für das finale zur anwendung kommt? Und die hatscherten erklärungsversuche mit tv-übertragung und so weigere ich mich anzunehmen. Was die unmittelbar betroffenen davon halten ist unter https://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/hallen-farce-linz-und-perg-verlieren-im-finale-den-heimvorteil;art193245,3112179nachzulesen. Und unter https://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/pergerinnen-folgten-linz-steg-ins-traumfinale;art193245,3113665wird es als wermutstropfen bezeichnet, dass das rein oberösterreichische finale in einem anderen bundesland stattfinden muss. Also ich bin nicht so höflich das als einzigen wermutstropfen bezeichnen, sondern als einziges armutszeugnis für den österreichischen volleyballsport, das der volleyball-heinz-conrads zu verantworten hat. Ah ja, in dem artikel wird auch noch erwähnt, dass die rieder auf peter eglseer und florian schnetzer verzichten mussten, weil die auf der fivb beachvolleyball worldtour im einsatz waren.    

Und zum schluss wird es ganz ohne volleyballbezug, noch tiefer, ganz tief geht’s in den dopingsumpf. Der weitet sich aus wie man unter https://sport.orf.at/stories/3046631/lesen kann. Fortsetzung wird folgen, fürchte ich. Und unter https://www.team2012.at/2019/03/17/der-dopingskandal-von-seefeld-was-am-ende-des-tages-davon-übrig-bleibt-im-spitzensport-dopen-eh-fast-alle-und-mir-ist-es-egal/gibt es einen hochineressanten beitrag von wilhelm lilge, leistungsdiagnostiker und dopingexeprte zum thema. Danke übrigens an einen weiteren treuen leser für den link. Da erfährt man einiges, in diesem artikel, zum beispiel, dass der von der nada suspendierte frühere langläufer christian hoffmann für die schibergsteig-wm nominiert wurde und in oberösterreich als funktionär tätig ist, oder dass der ehemalige hürdensprinter elmar lichtenegger zweimal des dopings überführt wurde und lebenslänglich gesperrt wurde und während seiner sperre parlamentsabgeordneter und sportsprecher des bzö war. Das war doch die partei der anständigen, fleißigen und tüchtigen. Ui, ich hör’ schon auf mit der politik, sonst fallen mir glatt noch die borkenkäfer, die 1.50€, die ausreisezentren, der herr gaulreiter – copyright falter - kickl und die beate „wer schafft die arbeit“ hartinger-klein ein und dann träum’ ich wieder schlecht.


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 26.03.2019, 01:50 mez

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