Dienstag, 12. März 2019

Von wahrlich ergreifenden berichten, von der nach wie vor fehlenden evaluierung der wiener akademie und von höchst unterschiedlichen ansprüchen an den teamtrainer beim öhb und beim övv

Wien, 11.03.2019, 23:02 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also jetzt wird das schon zur gewohnheit mit dem eher nicht zur jahreszeit passenden ausflug in die sandkiste. Letzte woche gab’s für ein paar övv-teams die gelegenheit zu einem ausflug ins schöne sydney. Dort fand nämlich ein 3-sterne fivb-beachturnier statt. Die erfolge der österreichischen teams waren – fast bin ich geneigt zu sagen, wie gewöhnlich – enden wollend. Bei den damen überstanden strauss/strauss schon die erste qualirunde nicht und schützenhöfer/plesiutschnig, die nicht durch die quali mussten, schieden in der ersten runde des hauptbewerbes aus und belegten damit den 17. endrang. Das ergab dann 30 punkte für die rangliste für strauss/strauss und satte 240 weltranglistenpunkte und dazu 1500us$ als preisgeld für schützenhöfer/plesiutschnig (http://worldtour.2019.fivb.com/en/690/women/standings). Unwesentlich besser lief es bei den herren, wenn man bei den erzielten ergebnissen überhaupt das wort besser verwenden will. Friedl/trumer und huber/dressler schieden in der ersten qualirunde aus. Winter/hörl schafften es in den hauptbewerb und belegten nach dem aus in der zweiten ko-runde immerhin den 9. endrang (http://worldtour.2019.fivb.com/en/690/men/standings). Das summierte sich dann zu zweimal 30 und einmal 300 ranglisten punkten, sowie zu einem preisgeld von 2000us$ für winter/hörl. Na wenn man da alles an preisgeld zusammenlegt gehen sich möglicherweise fast zwei flugtickets aus. Beachtourismus halt, als entsendungspolitik. Ui beinahe hätte ich den 4. platz von kindl/kopschar vergessen, den die beiden beim 1-stern turnier in kg speu - das ist in kambodscha, für alle, die so wie ich keine ahnung haben, wo das liegt – belegt hatten, und der mit 140 ranglistenpunkten und 400us$ belohnt wurde (http://worldtour.2019.fivb.com/en/691/men/standings).

Auch interessant ist, dass die fivb, wahrscheinlich aufgrund des übergroßen erfolges im vorjahr beginnt die anzahl der turnier zu reduzieren. Statt 10 4-sterne turniere für damen und 11 für herren 2018, gibt es 2019 nur noch 9 bzw. 10, bei den 3-sterne turnieren wurde der sparstift ziemlich kräftig angesetzt. Die anzahl dieser turniere wurde von jeweils 6  für damen und herren auf jeweils 3 zusammengestrichen. 2-sterne turniere gibt es heuer ganze 3 für herren und 6 für damen gegenüber 3 bzw. 7 2018. 1-stern turniere gab es 2018 21 für frauen und 23 für männer, 2019 sind es 17 bzw. 16. Na wenigstens die anzahl der 5-sterne turniere hat sich nicht reduziert, jeweils 2 für damen und herren, 2018 und 2019 (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/calendar.asp).

Aber wie man unter https://sport.orf.at/#/stories/3046194/lesen kann, wird auch in anderen sportarten kräftig gespart, was die anzahl der ...äh... events angeht.

So aber jetzt vom spannenden beachvolley zur nicht minder spannenden meisterschaft in der halle. Also wenn man nur die schlagzeilen liest und sonst volleyball eher nicht verfolgt, könnte man den eindruck gewinnen, dass es da echt um etwas geht in der endphase der meisterschaft. Da gewinnen die aich/dober den sogenannten schlager gegen waldviertel und bei den damen stürmen die spielgemeinheit mit dem langen namen und die grazerinnen doch gar ins semifinale wie man unter https://sport.orf.at//stories/3046110/und unter http://www.volleynet.at/sokol-post-stuermt-ins-avl-halbfinale/lesen darf. Aber den vogel schießt wieder einmal die övv-homepage ab mit der überschrift „platz zwei für waldviertel zum greifen nahe“ (http://www.volleynet.at/platz-zwei-fuer-waldviertel-zum-greifen-nahe/). Bitte wem fällt so etwas ein, das ist ja pullitzerpreis-verdächtig. Also echt aber, zum greifen nahe ist der zweite tabellenplatz, ich bin echt aber sowas von ergriffen von dieser journalistischen höchstleitung. 

Ah ja, a propos, journalistische höchstleistung und so: also so ganz astrein, vom grammatikalischen her, ist auch die überschrift „kroiss, zass und wohlfahrtstätter holen grunddurchgang“ unter http://www.volleynet.at/kroiss-zass-und-wohlfahrtstaetter-holen-grunddurchgang/nicht wirklich. Aber schnell zurück zur ungemein spannenden meisterschaft bei den herren. Da hat sich der niederösterreichische rest der spielgemeinheit mit dem langen namen mit einem mühevollen 3:2 gegen das schlusslicht klagenfurt fast blamiert und die allerletzte chance auf die semifnalteilnahme verspielt. Gesehen haben das nur noch 32 zuschauerInnen in der vor nicht allzu langer zeit aufwendig renovierten johann pölz halle. Drei tage später hat jemand von diesen 32 noch 2 freunde zum spiel gegen graz mitgebracht, das die amstettner dann  3:1 gewonnen haben.



Sechs siebentel runden vor schluss ist alles erledigt, bis auf den zweiten platz, der ja für waldviertel zum greifen nahe ist. Also ich denke die werden nicht danebengreifen und den einen satz, der zur absicherung des 2. platzes notwendig ist, gegen ried holen.



So, ich muss zugeben, ich bin zu faul, mir die ausschreibung der meisterschaft 2018/2019 durchzulesen. Daher stelle ich jetzt eine wahrscheinlich eher dumme frage: was machen die amstettner, weizer und klagenfurter in den nächsten wochen? Relegation gibt’s ja wohl wieder keine, weil ja wohl niemand absteigen soll, sondern eher ein williger aufsteiger gefunden werden muss um diese farce von einer siebenerliga nicht zum dritten mal in folge aufführen zu müssen.

Und schon wieder ah ja. Ah ja, a propos aufsteiger und so. Also da gibt es in der meisterrunde der 2. liga schon ein paar überraschende ergebnisse. Da verloren die akademieexperten ihre zwei auswärtsspiele am wochenende gegen tirol und gegen oberndorf und gewinnen dabei nicht einmal einen satz.



Also da frage ich mich schon, was die expertInnen mit den 200.000€, mit der die akademie finanziert wird, so tun, wenn man dann gegen oberndorf – nichts für ungut liebe oberndorfer – mit 0:3 untergeht, gegen einen verein, der vermutlich nicht einmal ein zehntel des akademiebudgets zur verfügung hat für seine zweitligamannschaft. Ich habe es schon einige male geschrieben und ich schreibe es wieder: da gehört einmal eine ordentliche und schonungslose evaluierung her, ob diese üppige finanzierung auch nur in irgendeinem verhältnis zu den erzielten ergebnissen steht. Mir fällt da nach dem beachtourismus, der meiner ansicht nach auch ganz dringend überdacht und evaluiert werden sollte, das nächste schiache wort ein: geldverbrennung ist das, was von den expertInnen da in den letzten jahren betrieben wurde und noch immer betrieben wird. In graz läuft das seit jahren – um wieder einmal ein lieblingswort des herrn kommerzienrates zu verwenden – nachweislich besser.



Und schon wieder ah ja. Ah ja, a propos herr kommerzienrat und so. Also der herr kleinmann ist zurück, zumindest mit einem auf der övv-homepage publizierten foto. In dem unter http://www.volleynet.at/1-wiener-beachvolleyball-kinder-cup-mit-finale-auf-der-donauinsel/publizierten artikel zum foto erfahren die interessierten leserinnen und die interessierten leser, dass der volleyball-heinz-conrads als projektinitiator des beachvolleyball kinder cups fungiert. Na da blicken wir ja in eine glorreiche volleyball-zukunft in der sandkiste. Der herr kleinmann initiiert, der herr jagerhofer kassiert ...äh... hoppala ein freudscher verschreiber, also der herr jagerhofer finaziert. Und dann braucht es eigentlich nur noch den spezi des herrn kleinmann, den siegergenetiker mit tagesfreizeit als berater oder konsulent oder sonst was, dann hätten wir ein unschlagbares trio beisammen, jagerhofer-kleinmann-moculescu, jkm sozusagen. Also die anglikanerInnen verwenden jkm als abkürzung für just kidding mate (https://www.acronymfinder.com/Just-Kidding-Mate-(JKM).html).

So aber jetzt zum etwas enttäuschenden echo auf die von den neunmalneunern gestellte legionärsfrage. Also eine umfassende diskussion ist da leider nicht enstanden. Sind das wirklich noch die nachwirkungen der sogenannten ära des volleyball heinz conrads, wo die freie meinungsäußerung besonders dann unangenehm werden konnte, wenn man nicht die meinung des experten für eh alles vertreten hat? Aus den wenigen diskussionsbeiträgen unter https://www.neunmalneun.at/2019/03/03/legionäre-in-der-österreichischen-bundesliga-heilsbringer-oder-nachwuchsverhinderer/ist aber schon ein gewisser konsens herauszulesen. Niemand, und auch ich nicht, auch wenn mir das bisweilen unterstellt wurde, ist gegen das engagement von legionären, aber offenbar gibt es den wunsch nach einer beschränkung der anzahl von legionären auf dem spielfeld und im kader. Und auch die möglichkeit über anstellung von nachwuchstrainerInnen bzw. generelles einzahlen in einen nachwuchsfördertopf, wenn ein verein mehr als die erlaubten legionäre verpflichtet, findet sich als idee in den kommentaren. Zusammengefasst lehnen sich diese vorschläge sehr an das von den handballern seit ein paar jahren praktizierte modell an. Ich bin ja überhaupt der meinung, dass man sich ein wenig mehr von den handballern abschauen könnte, beispielsweise wie man bei misserfolgen der nationalmannschaft reagiert. Und da muss man misserfolg schon ziemlich streng auslegen. Nach geschaffter quali für die diesjährige wm, aber nach dem enttäuschenden abschneiden beim wm-turnier selbst hat man sich beim öhb dafür entschieden, die zusammenarbeit mit patrekur johannesson zu beenden, wie man unter https://sport.orf.at/stories/3045954/lesen kann. Ah ja, nur zur erinnerung: unter johannesson hatte sich die nationalmannschaft zweimal für die weltmeisterschaften, 2015 und 2019, qualifiziert und zweimal für die europameisterschaften, 2014 und 2018. Und wie schaut dagegen die bilanz des herrn warm aus, seines zeichens uhvztt in der endlosschleife. 2011 teilnahme als veranstalter bei der europameisterschaft, 3 niederlagen, satzverhältnis 0:9. Wm-quali 2014 versemmelt, wm-quali 2018 detto (https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=673&PID=1269,https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=976&PID=1524), em-quali 2013 vergeigt, 2015 ebenso und 2017, da aller guten dinge drei sind, noch einmal gescheitert (https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=559&PID=1152,https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=700&PID=1328,https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=840&PID=1422). Ah ja und eine nicht geschaffte olympiaquali war 2012 auch noch dabei (https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=554&PID=1137). Und dann endlich die erfolgreiche quali für die eurovolley 2019, nicht mit uhvztt sondern trotz uhvztt, die nicht unwesentlich auch damit zusammenhing, dass jetzt 24 teams die endrunde bestreiten und nicht mehr 16 (https://www.cev.eu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=1052&PID=1575). Ich stelle hier einmal die ketzerische frage: wo könnte das österreichische herrennationalteam sein, wenn man beim övv eine ähnliche erfolgsbasierte strategie in bezug auf die verpflichtung bzw. vertragsverlängerung des teamchefs verfolgt hätte wie sie der öhb an den tag legt?

So und zum schluss geht’s weg vom volleyball und mitten hinein in den dopingsumpf. Wie wir alle sportinteressierten wissen ist austria a too small country to make good doping, wie der winterpeter ja schon anlässlich der vorfälle bei den olympischen spielen in turin vor der presse so treffend und ungewollt ehrlich bekannte (https://kurier.at/sport/austria-is-a-too-small-country-vor-exakt-zehn-jahren-erschuetterte-der-dopingfall-von-turin-die-sportwelt/181.606.576). Offenbar können wir in austria wirklich nicht good doping, wenn man sich ansieht wie viele der not so good austrian doper erwischt werden. Jüngst sind es schon wieder fünf von acht bisher überführten und geständigen athleten, die restlichen drei sind zwei esten und ein kasache. Und der bumsti reitet aus gegen die universalbeschuldigungen, gegen die unfairen und weiß natürlich ganz genau, dass das alles nur einzelfälle sind, wie man unter https://www.orf.at//stories/3114762/lesen kann, weil austria is no doping land, wenn ich das gleich ins schröcksnadelsche englisch übersetzen darf. Einzelfälle sieht er, der bumsti. Und da kennt er sich ja aus als vorsitzender einer partei der einzelfälle, solche einzelfälle sieht er ja fast täglich. Zwei ganz brandaktuelle neue einzelfälle gingen beispielsweise heute durch die medien (https://orf.at/stories/3114763/).

Für alle diejeningen  unter meinen werten leserinnen und unter meinen werten lesern aber, die tiefergehendes und niveauvolleres zum thema lesen wollen stelle ich den folgenden kommentar von armin thurnher aus dem falter hier ein.  

   

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 12.03.2019, 01:46 mez

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