Dienstag, 5. März 2019

Vom beachvolleyballtourismus in warme gefilde, von der immer aktuellen legionärsfrage und von unersetzlichen alten männern

Wien, 04.03.2019, 23:01 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so also zuerst einmal ein nachtrag oder, genauer gesagt, eine nachschärfung zu meiner hier anlässlich der abwesenheit der övv-vertreterInnen bei der siegerehrung der grazer cupsieger letzte woche gestellten frage. Die userin lena ria hat in ihrem kommentar richtig angemerkt, dass bei der siegerehrung nach dem damenfinale mit otto frühbauer und christian mairhofer zwei landesverbandspräsidenten zugegen waren und die siegerehrung vornahmen. Bei den herren wurde die siegerehrung der finalisten ebenfalls von zwei landesverbandspräsidenten, nämlich thomas mayer und uwe stark, vorgenommen. Und natürlich sind die vier genannten als mitglieder der präsidentenkonferenz vertreter des övv. Ich habe mich zugegebenermaßen zu unpräzise ausgedrückt. Was ich hinterfragen wollte war die abwesenheit der övv-spitze, des övv-vorstandes.

Ah ja, a propos vorstand und so. Also da lesen doch offenbar für die gestaltung der övv website verantwortliche personen meine einträge. Die övv-vizepräsidentschaft für beachvolleyball ist doch nicht vakant sondern weiterhin mit elisabeth klopf besetzt.


Und gleich das nächste ah ja, samt a propos. A propos beachvolleyball und so: der sandhüpfsport erwacht aus dem winterschlaf und tritt nun in geradezu unmittelbare konkurrenz um mediale aufmerksamkeit mit meinem absoluten lieblingssport, dem snowvolleyball.




Während also die snowvolleyballtour im märz und april in wagrain und st. anton stops einlegt, und die österreichischen meisterschaften im märz auf der turracher höheh stattfinden werden, werden in wärmeren gefilden bereits die sandkisten umgegraben, mit allerdings durchaus überschaubaren erfolgen diverser övv duos. Und interessanterweise wird über dieses mäßig erfolgreiche auftreten der österreichischen spieler und spielerinnen bei diversen fivb-turnieren, in ganz ungewohnt bescheidener weise der mantel des schweigens gebreitet.

So gab es beim 2-sterne fivb-turnier in phnom penh für strauss/strauss einen 17. platz (http://worldtour.2019.fivb.com/en/688/women/standings). Beim 1-stern turnier im indischen visakapathnam blieb das herrenteam kindl/kopschar schon in der ersten qualirunde hängen (http://worldtour.2019.fivb.com/en/mvis2019/men/results/qualifications). Bei den damen belegten strauss/strauss immerhin den 3. platz. Preisgeld? 500 us$. Punkte für die weltrangliste? 160. Kosten für den övv bzw. die spielerInnen? Will ich lieber gar nicht wissen. Sinnvoller einsatz von ohnehin beschränkten finanziellen mitteln? Ok, ok, ich hör’ schon auf mit den blöden fragen. Irgendwelche journalisten hatten ja anlässlich der ausbleibenden erfolge der österreichischen athletInnen bei den spielen in rio den – zugegebenermaßen nicht sehr schmeichelhaften – ausdruck vom oympiatouristen geprägt und sind dafür dann verbal ziemlich abgewatscht und beshitstormed worden. Also auf die gefahr hin auch medial prügel zu beziehen und mir ein paar neue feinde zu machen erlaube ich mir anzumerken, dass die entsendungspolitik des övv für mich den eindruck des beachvolleyballtourismus’ erweckt. Ah ja, weiter geht die reise jetzt zum 3-sterne turnier in sydney (http://worldtour.2019.fivb.com/en/690). Übrigens, der strand in manly, wo das turnier gespielt werden wird, hat was, das kann ich aus eigener erfahrung bezeugen.

Ok, genug vom beachvolleyball in sommerlich warmen gefilden, zurück in die österreichischen hallen, wo sich die meisterschaft bei den herren in richtung ihres ziemlich erwartbaren ende des grunddurchganges quält. Auf der övv-website versucht man die spannung künstlich hochzuhalten, mit geradezu skurrilen überschriften wie der zu dem unter http://www.volleynet.at/amstetten-biegt-weiz-und-verteidigt-platz-fuenf/veröffentlichten artikel. Bist du denn deppert, der niederösterreichische rest der spielgemeinheit mit dem langen namen biegt – echt das steht dort so – also biegt weiz und verteidigt platz fünf. Äh ja, geniert sich da niemand von der vereinsführung in amstetten, ist so eine überschrift dort niemandem peinlich? Die verteidigen mit einer legionärstruppe und einem kürzlich engagierten neuen trainer platz fünf in einer siebenerliga. Ja bist du denn wucki. Interessiert hat diese biegung gerade noch 55 unverdrossene.


Und wie spannend gestaltet sich der rest des grunddurchgangs? Aich/dob ist vom 1. platz nicht mehr zu verdrängen, zwischen waldviertel und graz geht es gerade noch um das heimrecht im entscheidungspiel in der seminfinalserie. Die rieder brauchen genau noch einen einzigen punkt aus drei spielen um sich die teilnahme am semifinale zu sichern, und weiz und mit ziemlicher sicherheit auch amstetten spielen um die goldene ananas und die klagenfurter werden den löffel, also den hölezernen, nicht mehr abgeben, was aber auch nicht weiter tragisch ist, weil sowieso niemand absteigen wird.


So, und das wird jetzt schon fast zur gewohnheit, der wöchentliche hinweis auf die neunmalneuner. Die stellen unter https://www.neunmalneun.at/2019/03/03/legionäre-in-der-österreichischen-bundesliga-heilsbringer-oder-nachwuchsverhinderer/die legionärsfrage. Ich bin ja in dieser frage, wie meine gschätzten leserinnen und meine geschätzten leser wissen, überzeugungs- und deswegen sturer wiederholungstäter bzw. –argumentierer. Ich halte nach wie vor das von den handballern praktizierte und auf einem gentlemen’s agreement basierende modell einer beschränkung der anzahl der eingesetzten ausländer für nachahmenswert. Und auch die möglichkeit der vereine mit mehr als zwei nicht für das österreichische nationalteam spielberechtigten ausländern anzutreten, dafür dann aber ab dem dritten legionär und für jeden weiteren jeweils 10.000€ für die nachwuchsförderung des verbandes zu löhnen, halte ich für schlau. Eine solche begrenzung der anzahl der legionäre würde einerseits bei den vereinen bewirken, dass man nicht nur auf quantität sondern mehr auf qualität schaut und führungsspieler engagiert, die dann für die österreichischen spieler als vorbild dienen und für sie ein attraktives umfeld schaffen, von dem die jungen österreicher profitieren. Außerdem würde man sich damit dem sogenannten level playing field – so nennen das die anglikanerInnen - annähern, also einer annähernden chancengleichheit zwischen den vereinen und einer sich daraus ergebenden ausgeglicheneren und spannenderen liga bzw. meisterschaft. Grundsätzlich ist aber in den letzten jahren zu bemerken, dass – also so bauchgefühlsmäßig, ohne dass ich da jetzt die konkreten zahlen überprüft hätte – zumindest bei den herren, die anzahl der in der 1. bundesliga tätigen legionäre rückläufig ist. Die gründe dafür liegen nicht in einem umdenken, sondern sind meiner ansicht nach rein wirtschaftlicher natur. Junge österreichische spieler sind wahrscheinlich immer noch um einiges billiger zu haben als gute, konkurrenzfähige legionäre. Den größten arbeitgeber für ausländische spieler, den verein der damals noch in der gutheil-schoder-straße beheimateten expertInnen, hat es ja schon vor einigen jahren genau aus diesem grund wirtschaftlich zerrissen. Gegenwärtig sind die waldviertler die einzige mannschaft die fast ausschließlich auf legionäre, zehn an der zahl, setzen; und ich frage mich schon, und nein ich wünsche das den waldviertlern wirklich nicht, wie lange das vom wirtschaftlichen gesichtspunkt her noch gut geht. Bei aich/dob spielen mittlerweile eine ganze reihe junger österreicher, bei graz war man immer dem österreichischen weg zugetan. Heuer hat man zwei ausländische spieler im kader. Ried hat deren drei, weiz zwei und die klagenfurter einen. Und das negativmodell der amstettner mit fünf legionären führt sich gerade selbst ad absurdum.

Aj ja, https://www.neunmalneun.atund so: also ich würde mir schon wünschen, dass zahlreiche besucherinnen und zahlreiche besucher dieser plattform dem beispiel von moamer seta folgen und ihre meinung zu der legionärsfrage kundtun. Offenbar muss es ein großteil der österreichischen volleyballfamilie nach der sogenannten ära kleinmann erst lernen, in offener diskussion meinungen und standpunkte auszutauschen.

A propos sogenannte ära und so. Also eine andere ära eines weiteren alten mannes neigt sich wohl auch schön langsam dem ende zu, trotz der vielen, vielen gewonnenen medaillen aber wegen der bösen, bösen neider, die razzien zur unzeit anzetteln, weil sie dem ösv und seinem präsidenten die erfolge missgönnen. Nachzulesen ist das alles beispielsweise unter https://sport.orf.at/stories/3045851/,https://derstandard.at/2000098902011/Doping-im-Sport-Die-Schroecksnadel-Situationund https://derstandard.at/2000098901905/Schroecksnadel-wittert-Verschwoerung#posting-1039327512und an vielen anderen stellen. Interessant ist das schon, wie sich diese typen gleichen, nur nicht loslassen, weil jetzt muss man ja noch ganz dringend aufräumen in diesem von wolfgang konrad unter https://derstandard.at/2000098834316/Marathon-Boss-Konrad-Das-hat-alles-der-Herr-Schroecksnadel-zu?ref=recso bezeichneten saustall, und den verband neu aufstellen etc. und nachfolger gibt’s natürlich keinen geeigneten weit und breit, also muss man sich einfach opfern und weitermachen, mit 77 jahren. Wie sehr sich da die eigenwahrnehmung, und auch das kennen wir volleyballinfizierten aus leidvoller erfahrung, von der fremdwahrnehmung unterscheidet, ist in den diversen foren zu den oben zitierten artikeln nachzulesen, und lustig ist das meistens auch noch, was da die user in diesen foren absetzen. Und wie abgehoben der herr präsident ist zeigt sich ja in der von ihm ins spiel gebrachten verschwörungstheorie. Also wer steckt hinter den dopingfällen, bzw. deren aufdeckung? Die bilderberger vielleicht oder die freimaurer, oder gar die ostküste oder waren es ganz einfach die piefke, die es nicht aushalten, dass die össie-athletInnen und ganz besonders der ösv-präsident so erfolgreich sind? Absurd das ganze. Und ich fürchte, da kommt noch mehr. Und da wird dann die verschwörungstheorie vermutlich anicht mehr aufrecht zu erhalten sein.  


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 05.03.2019, 01:32 mez

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