Dienstag, 26. Februar 2019

Von den gründen einer die übelkeit lindernden euphorie, von schlupflöchern und wieder aufgetauchten volleyballfrühpensionisten und vom nationalstolz als förderkriterium

Wien, 25.02.2019, 22:51 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, endlich wieder einmal ausgeschlafen und jetlagfrei an einem montag abend, aber dafür schlecht gelaunt. Und ich bin ja selber schuld an meiner übellaunigkeit, weil ich den fehler gemacht habe, mir den herrn vilimsky in der zib2 anzuschauen, ein ganz besonderes exemplar – und das ist eigentlich ziemlich schwer in seiner patei – eines sympathiebolzens. Und dann noch die von unserem herrn innenminister angedachte sicherheitsverwahrung von potentiell gefährlichen asylwerbern, nach der man personen einsperren können soll, bevor sie straffällig geworden sind oder eine straftat geplant haben. Hat sich jemand von den krakelenden bewunderern dieser unpartei die mühe gemacht sich zu überlegen, wie das durchgeführt werden soll. Wer beurteilt die potentielle gefährlichkeit dieser auslända? Na da werden sich schon experten finden im fundus der schmissbirnen, da sollen ja gar nicht so wenige akademiker dabei sein, unter diesen stichwaffen tragenden faschingsprinzen mit den hohen stiefeln und den lustig-originellen kopfbedeckungen. Und wie stellen die dann fest, ob jemand potentiell gefährlich ist? Wird dann auf ein kriminalitätsgen getestet oder bleiben wir bei haarfarbe, augenfarbe, nasen- und schädelform. Das hat sich doch einmal schon so vor 80 jahren sehr gut bewährt. Also ich wundere mich nicht mehr, was unter dieser regierung alles möglich. Mir wird nur zunehmend übel, wenn ich mir die richtung anschaue, in die es gerade geht. Ok, ok schon wieder politik, aber wie immer, wenn mir so etwas in diesem blog passiert, kann ich als erklärung nur anbieten, dass das einfach raus musste. Und mir geht es dann einfach besser, wenn ich das rausgekotzt habe und ich bitte meine werten leserinnen und meine werten leser diese form der persönlichen psychohygiene ab und zu ertragen. Please bear with me, würden die anglikanerInnen sagen.

Und am wiedergewinn meiner guten laune, die ich brauche, um diese einträge in meinen laptop zu tippen, weil ohne gute laune wird das nichts mit dem flow, hat jemand ganz entscheidenden anteil: johannes nowotny. Der hat unter https://www.neunmalneun.at/2019/02/24/ein-österreicher-zieht-die-fäden-in-der-schweiz-teil-2/meine erwartungen nach dem ersten teil seines beitrags unter https://www.neunmalneun.at/2019/02/17/ein-österreicher-zieht-die-fäden-in-der-schweiz/noch weit übertroffen. Ich war gespannt auf die fortsetzung und das was ich da im 2. teil unter https://www.neunmalneun.at/2019/02/24/ein-österreicher-zieht-die-fäden-in-der-schweiz-teil-2/lesen konnte – oder soll ich besser sagen lesen durfte – hat mich mehr als beeindruckt. Klar, klug und analytisch, ohne blabla, keine spur von warmsprech in der endlosschleife oder selbstdarstellungsexzessen des expräsidenten, also quasi komplettes neuland für mich als ziemlich überwuzeltes kind der sogenannten ära des herrn kommerzienrates. Bamm, so kann man also auch über volleyball schreiben. Kann man dem johannes nowotny ganz schnell ein angebot machen von seiten des övv, in einer funktion mit weitreichenden kompetenzen, damit er vielleicht den österreichischen volleyballsport auch in die gänge bzw. auf die PISTE – für alle diejenigen unter meinen leserinnen und unter meinen lesern, die den beitrag noch nicht gelesen haben, PISTE ist die bezeichnung eines in der schweiz entwickelten und angewandten sichtungsintsruments im nachwuchsbereich – zu bringen. So jemand hat man in der sogenannten ära des herrn kleinmann beim övv keine entwicklungsmöglichkeiten geboten? Na ja, dafür hat der herr kleinmann gegen ende seiner präsidentschaft noch schnell seinen spezi, in bayern sagt man, glaub’ ich, amigo, den mann mit dem siegergen als beachboy ...äh... sportdirektor für den beachvolleyballbereich, oder wie auch immer die genaue funktionsbezeichnung des edelpensionisten moculescu gelautet hatte, engagiert. Wie viel marie, gerschtl, kohle, flieder, mäuse oder kröten da vom övv auf das konto des siegergenetikers geflossen sind, wurde nie publik gemacht. Dem nachfolger des herrn kommerzienrates, gernot leitner, ist es hoch anzurechnen, dass er diese farce umgehend beendet hat.

Aber zurück zu johannes nowotny: wenn man diesen mann schon nicht aus der schweiz loseisen wird können, könnte man ihn vielleicht für einen vortrag gewinnen, in dem er seine erfahrungen mit dem schweizer modell, trainerInnen, die in österreich tätig sind, präsentiert. Oder könnte sich eine övv-delegation vor ort, in der schweiz, über dieses system der selektion und förderung von nachwuchsspielerInnen informieren. Oder, wenn das alles, was ja leider sehr wahrscheinlich ist, nicht möglich sein sollte, dann könnten doch die neunmalneuner den beitrag von johannes nowotny an alle österreichischen volleyballvereine schicken. Und ich bin mir sicher, dass es da gar nicht so wenige funktionärInnen und trainerInnen geben würde, also abgesehen von den expertInnen in der erzherzog-karl-straße, die eh alles wissen, wie man ja an den erfolgen der von ihnen geleiteten akademie mehr als deutlich sieht, die mehr über dieses von johannes nowotny beschriebene system erfahren wollten.

So, irgendwie ist das heute eine emotionale hochschaubahnfahrt für mich, zuerst die durch den herrn vilimsky ausgelöste depression und übelkeit, dann die euphorie und jetzt begebe ich mich in die niederungen des österreichischen volleyballsport. Und diese niederungen sind ziemlich tief, wie man am beispiel des cupfinales der herren sehen konnte. Ok, ok, also bevor es zu sehr bergab geht, möchte ich folgendes näher ausführen: die niederungen beziehen sich nicht auf den veranstalter; die grazer haben das mit der organisation des final four sehr gut hingekriegt und zumindest beim herrenfinale war der besuch ich der halle ansprechend und die stimmung sehr gut. Und sportlich war es – wenig überrraschend – für mich sehr erfreulich, dass bei den damen nach gefühlten 100 cupsiegen der spielgemeinheit mit dem langen namen jetzt auch andere vereine sich in die siegerliste eintragen.

Und noch mehr gefreut hat mich der klare sieg der grazer herren gegen den niederösterreichischen rest der ehemaligen spielgemeinheit mit den wiener experten. Wobei, so ganz sicher bin ich mir nicht, ob die spielgemeinheit nicht doch noch existiert, zumindest konnten die inserts bei der übertragung auf orf sport plus in diese richtung gedeutet werden. Dort war nämlich die bezeichnung sg amstetten/hotvolleys zu lesen. Also gefreut habe ich mich über den sieg der grazer, ok schon wieder keine überraschung, weil man in graz – so wie das auch lorenz koraimann im interview nach dem spiel ausgeführt hat – über jahre hinweg auf die entwicklung österreichischer spieler aus dem eigenen nachwuchs gesetzt hat. Und gefreut habe ich mich auch noch, und das mag jetzt ein wenig nach schadenfreude klingen, weil die grazer im finale ausgerechnet den vac amstetten geschlagen haben. Und warum kam da bei mir ein wenig schadenfreude auf? Weil es dem herrn sportdirektor, dem schlagfertigen ex-övv-witzepräse, offensichtlich unter ausnutzung diverser schlupflöcher im reglement für den cupbewerb, gelungen ist, diese finale von seiten des vca zu einer farce zu machen. Offenbar aus ermangelung an geeigneten eigenen spielern hat der umtriebige herr henschke eine mogelpackung als sein team präsentiert. Er hat einerseits daniel müllner aus der sandkiste geholt, das passierte übrigens auch schon im achtelfinale gegen die roadrunners, und anderseits den volleyballfrühpensionisten david michel aus der versenkung hervorgezaubert. Ok, das feine daran ist, dass jetzt meine frage nach dem verbleib des ex-nationalteamspielers zumindest teilweise beantwortet wurde. Und schließlich durfte auch noch karl mathias jurkovics, der in der 1. bundesliga nicht mehr für den vca spielt und auch in der 2. bundesliga nicht im kader aufscheint, auch noch den lückenbüßer geben. Und dann stellt sich der schlagfertige herr sportdirektor vor das orf-mikrophon und fantasiert von der hervorragenden nachwuchsarbeit in amstetten. A eh? Geht’s noch? Ohne die drei aushilfsspieler hätte der herr henschke wahrscheinlich ein paar 17-jährige oder noch jüngere aufs parkett schicken müssen, weil man in amstetten offenbar nicht einmal mehr eine konkurrenzfähige u19 mannschaft zustande bringt. Wie man unterhttp://noevv.volleynet.at/Ligen/22874lesen kann, hat man beim niederösterreichischen u19-landesfinale den 2. platz belegt, aber es dann aus mir unbekannten gründen, vorgezogen, am qualifikationsturnier für die u19 staatsmeisterschaften nicht teilzunehmen (http://www.volleynet.at/1-98/). Dort spielten die waldviertler, die im landesfinale hinter amstetten drittplatzierten, die aber die quali für die staatsmeisterschaften nicht schafften. Überraschenderweise in diese quali musste auch das team der expertInnen aus der erzherzog-karl-straße weil die mannschaft aus der üppig geförderten wiener volleyballakademie in der wiener u19 meisterschaft hinter sokol – da freut sich der sokolist in mir – nur den zweiten platz belegte. Die wiener akademiker haben dort gleich dreimal (!) gegen sokol verloren aber wenigstens das qualiturnier gewonnen und sich damit über einen umweg doch noch für die staatsmeisterschaften qualifiziert (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen.html).

So, und damit ich es nicht vergesse, möchte ich schon nochmals auf die von mischa henschke so kreativ genutzten schlupflöcher im regulativ hinweisen, die es offenbar erlauben ganz kurzfristig spieler für ein einziges wichtiges cupspiele zu verpflichten, spieler, die sonst mit dem verein, der sie verpflichtet nichts, aber schon gar nichts tun haben. Ah ja, nur so am rande bemerkt, nicht alles was erlaubt ist, ist auch sportlich fair. Daher schadenfreude meinerseits, siehe oben. Und die anglikanerInnen würden in diesem fall ebenfalls von schadenfreude sprechen, die haben im anglikanischen kein wort dafür und müssen sich diesen begriff daher aus dem deutschen ausleihen (https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/schadenfreude). Lehnwort heißt das, glaub’ ich. Ok, ok genug gescheitelt, das ist nicht so wirklich sympathisch, ich weiß. Also zurück zu den schlupflöchern, die ja irgendwie auch charakteristisch und bezeichnend sind für die sogenannte ära des herrn kommerzienrates. Diese schlupflöcher gehören dringend geschlossen, wenn man von seiten des övv den cupbewerb in der zukunft nicht der gefahr aussetzen möchte, von trickreichen sportdirektoren gänzlich zur farce gemacht zu werden.

Ah ja, a propos övv und so: wo waren denn die offziellen vertreter des övv bei der siegerehrung des cupfinales der herren? Zur siegerehrung bei den damen kann ich nichts sagen, weil ich das damenfinale nicht gesehen habe.

Und gleich noch ein ah ja. Ah ja, a propos  övv vorstand und so. Also entweder ist man  bei der gestaltung der web-site ein wenig, also genau genommen, gar nicht so wenig, sondern ziemlich genau 5 monate im verzug, oder elisabeth klopf ist nicht mehr die für beachvolleyball zuständige vizepräsidentin (https://www.sportunionooe.at/de/boxnewsshow22-elisabeth-klopf-einstimmig-in-den-oevv-vorstand-berufen).



Und jetzt häufen sich ah jas. Da kommt schon wieder eines. Ah ja, a propos vize- oder besser gesagt witzepräsident. Ich hätte den johannes nowotny gerne gefragt, was mit einem verbandsfunktionär und sportdirektor in der schweiz passiert wäre, wenn dieser einen im anvertrauten nachwuchsspieler in aller öffentlichkeit körperlich misshandelt hätte.

Und ein paar fundstücke hab’ ich auch noch. Unter https://sport.orf.at//stories/3045341/kann man lesen, dass sich die organisatoren der olympischen sommerspiel 2024 in paris die aufnahme von breakdance ins olympische programm wünschen. Bumsti, da ist ja snowvolleyball ein lercherlschas dagegen, aber wirklich.

Und das nächste fundstück hat einen direkteren bezug zum volleyball, zeigt es doch ein foto zu einem bericht über den vca amstten als ersten cupfinalisten. Blöd ist dabei nur, dass auf dem foto ein einziger spieler, der im cup spielberechtigt ist und tatsächlich im cupsemifinale spielte, abgebildet ist: im orangen dress, der libero der bundesligamannschaft, stephan langwieser. Die anderen abgebildeten spieler sind legionäre und haben in dem im bericht beschriebenen cup-semifinale ganz sicher nicht gespielt, da der so umtriebige und kreative herr sportdirektor auf die schnelle keine österreichischen pässe für sie besorgen konnte. Das war sozusagen in leichter anlehnung des ex-fpö-, ex-bzö-, ex-fpk- oder sonst noch was politikers und ex-landeshauptmannstellvertreters uwe scheuch no part of the game (https://de.wikipedia.org/wiki/Part-of-the-Game-Affäre).



Und irgendwie schließt sich heute der kreis sehr schön, vom herrn vilimsky am beginn über den herrn scheuch bis zu den förderkriterien, die die öbb anwendet um ihre sponsorstrategie für projekte aus dem bereich kultur, soziales und natürlich sport auszurichten. Nach diesen kriterien werden projekte gefördert „die – und ich zitiere wörtlich – den nationalstolz berühren“.



Na servas, Also in zeiten, in denen die salvinis und die orbans, die straches und die kaczynskis diesen sogenannten nationalstolz als vehikel für ihre ungustiöse politik benützen, ist mir der nationalstolz, falls ich einen solchen überhaupt je hatte, ziemlich abhanden gekommen, und zwar dauerhaft. Worauf soll sich den mein sogenannter nationalstolz gründen? Auf den marcel hirscher vielleicht, auf die volleyballnationalmannschaft, auf andere sportler und sportlerinnen? Ich freue mich über deren leistungen, ich bin beeindruckt davon. Aber warum sollte ich auf stolz sein auf athletInnen, zu deren leistung ich nichts beigetragen habe, außer ein wenig steuergeld, das wohl auch in die sportförderung geflossen sein wird. Stolz können die eltern der athletInnen sein, die partnerInnen, die trainerInnen und alle die, die die sportlerInnen auf ihrem weg aktiv begleitet haben und zu ihrer karriere beigetragen haben. Und zuletzt natürlich können und sollen die sportlerInnen selbst stolz sein auf ihre leistungen, aber – und da bin ich mir ziemlich sicher – alle die genannten werden wohl nicht vom nationalstolz erfasst werden. Und das ist gut so. Gerade in zeiten wie diesen. So und jetzt war’s schon wieder ein bisschen politisch zum abschluss. Und aus.   


           

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 26.02.2019, 01:44 mez

2 Kommentare:

  1. Bei der Damensiegerehrung waren Otto Frühbauer (geschäftsführender Vizepräsident des KVV) und Christian Mairhofer (Präsidend OÖVV)

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  2. Nachsatz: Gestern beim Mevza Final 4 in Bleiburg war her DI Gernot Leitner bei der Siegerehrung und hat auch berichtet, dass er bei den SnowVolley ÖMS auf der Turrach war. Das aber in Klagenfurt die österreichischen U19m Meisterschaften stattfinden fand leider keinen Anklang.

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