Dienstag, 9. April 2013

Von sportlichen erfolgen und einem unauffälligen präsidenten, vom ewigen mangel an präsidentschaftskandidatInnen und von anatomischen und anderen peinlichkeiten


Wien, 08.04.2013, 22:52 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

österreich spielt mit dem vierten und dem fünften der aktuellen weltrangliste in einer vierergruppe und hat nach vier spieltagen durchaus realistische chancen sich aus eigener kraft als erster oder zweiter dieser hammergruppe für die nächste europameisterschaft zu qualifizeren. Ein fiebertraum? Im volleyball ja, im handball ist das realität. Österreich hat in den letzten tagen den weltranglistenfünften serbien zuhause besiegt und auswärts gegen die gleiche mannschaft ein unentschieden geholt und liegt nach vier spieltagen mit durchaus intakten aufstiegschancen hinter dem weltranglistenvierten russland an zweiter stelle in der tabelle (http://sport.orf.at/stories/2175125/2175126/, http://sport.orf.at/stories/2175670/2175669/, http://www.ihf.info/TheGame/RankingTable/tabid/98/Default.aspx?month=7&year=2010&teamCatID=2). Und da waren sogar zuschauer beim heimspiel, 3671 um genau zu sein, laut orf. Ah ja, und wer kennt eigentlich den präsidenten des oehb? Das ist herr gerhard hofbauer, der mir, wie ich zu meiner schande gestehen muss, weder aus funk und fernsehen noch aus anderen medien bekannt ist, der aber – meines wissens nach – keinen verein der handball liga austria führt (http://oehb.sportlive.at/oehb/who-is-who/direktorium.html). Auch ist mir nichts über funktionärs- und selbstbeschimpfungen bekannt. Und er ist offenbar erfolgreich, wenn man sich die bilanz der nationalmannschaft ansieht. Das einzige was ihn mit uhpir verbindet ist die tatsache, dass er ebenfalls eine europameisterschaft nach österreich geholt hat, die, was das sportliche angeht, deutlich erfolgreicher war als die eurovolley 2011. Der wirtschaftliche erfolg lässt sich wegen des beharrlichen schweigens des övv die abrechnung der eurovolley betreffend nicht vergleichen.
Also gut, andere präsidenten sind erfolgreich, aber uhpir hat offenbar gute verbindungen zum orf. Anders ist ja die schon letzte woche hier angesprochene als interview getarnte möglichkeit zur ausführlichen selbstdarstellung, die natürlich auch entsprechend beworben wurde auf der website der hotvolleys, nicht zu erklären.

Da kommen einem ja die tränen, wenn man aus dem mund von uhpir oder ist es hhvmir, der da sitzt, erfährt, dass ihn, als den hotvolleys kürzlich das geld ausging, am meisten getroffen hätte, dass kein geld für die nachwuchsakademie dagewesen sei. Aha, und über die 200.000€ pro jahr, mit denen die akademie von hhvmir vom unterrichtsministerium gefördert wird, reden wir lieber nicht, und schon gar nicht wollen wir darüber reden, wie viele klassespieler diese so hochgelobten akademie des hhvmir hervorgebracht hat. Aber dafür darf hhvmir über die erfolge der schuläktschn berichten. Die hat sicher auch etwas gekostet. Und was hat diese aktion für den österreichischen volleyballsport gebracht? Mehr kinder, die volleyball spielen wollen? Na da verweise ich auf die schon bis zum abwinken hier beklagte situation des wiener nachwuchsvolleyball. Mehr kinder die wenigstens volleyball sehen wollen und die hallen in wien füllen? Die besuchen offenbar nicht die gleichen spiele wie ich. Und dann zum glorreichen abschluss die überleitung zur unsäglichen turnstunde, damit uhpir endlich wieder einmal seine auswendig gelernten statements von den 28% der kinder, die sich bewegen – in dem zusammenhang wäre es einmal interessant zu hinterfragen, wie den bewegung da definiert wird – abzusondern. Na schön war das und lehr- und aufschlussreich. Und kein kritischer ton, keine kritische frage. So schön harmonisch war der ganze beitrag, geradezu kitschig.

Apropos unsägliche turnstunde: unter http://www.turnstunde.at kann man jetzt wieder elektronisch unterschreiben. Gebracht hat es nicht wirklich etwas, 150.789 sind nach wie vor nur mäßig beeindruckend und eigentlich peinlich. Ziemlich. Irgendwie bin ich ja gespannt, was mit dieser mit einem doch nicht unwesentlichen aufwand gefahrenen kampagne schlussendlich passieren wird.

Und weil ich ja, wie meine werten leserinnen und meine werten leser wissen, ziemlich boshaft sein kann, muss ich doch noch einmal zu dem orf-beitrag zurückkehren. Da hat sich clemens doppler dankenswerterweise für ein training mit kindern in der polgarstraße zur verfügung gestellt. Peinlicherweise hat er sich dabei als echter vetreter der österreichspezifischen anatomie geoutet , nach der die hände vom schultergelenk bis zu den fingerspitzen reichen. Anders ist seine anweisung an die kinder, sie sollten beim baggern die HÄNDE nicht abbiegen wohl nicht zu interpretieren. Arm ist das, äh, heißt das und peinlich ist das. Eigentlich.

Und weil ich, wie gerade geschrieben, ein echter bosnigl sein kann gibt es hier noch einmal einen kleinen hinweis die funktion von peter eichstädt bei svs betreffend. Nach seiner aussage ist ja die auf der mevza website für seine funktion bei svs aufscheinende bezeichnung „technischer direktor“ unrichtig. Ich bin jetzt ganz schön verwirrt, muss ich zugeben, wo peter eichstädt doch jetzt plötzlich auf der övv website unter http://www.volleynet.at/News/0000082254 als svs-geschäftsführer bezeichnet wird. Na wie schon einmal gesagt. In so einer großen spielgemeinschaftsfamilie  wie bei svs und den hotties, da können einem die funktionen und positionen schon einmal durcheinander kommen. Auch irgendwie peinlich, die geschichte.

Aber das allerpeinlichste ist wohl, dass jetzt tatsächlich die beiden kellerkinder, die prügelknaben des grunddurchgangs, die legionärstruppe aus enns und die mitten in der saison rasch, und vermutlich auch nicht allzu ungünstig, zusammengekaufte legionärstruppe der oldboys hv sich einen europacupplatz ausspielen dürfen. Na wenn das kein symbol ist für den zustand des österreichischen volleyballsports ist.

Ah, beinahe hätte ich darauf vergessen. Ich wollte mich ja zum immer wieder zitierten mangel an alternativkandidaten zu uhpir äußern. Also gleich einmal vorweg, mit namen kann ich hier nicht dienen. Aber ein mögliches anforderungsprofil könnte folgendermaßen aussehen: ein ernstzunehmender kandidat darf nicht gleichzeitig mit dem amt  des präsidenten eine leitende funktion in einem verein erfüllen. Das gilt meiner meinung nach auch für die anderen vorstandsmitglieder. Wandelnde interessenskonflikte haben wir mittlerweile genug beim övv. Er oder sie sollte erfahrung aus der wirtschaft und dem sportmanagementbereich mitbringen. Das mag jetzt ein wenig naiv sein, aber warum kann man, wenn man sich zu einem radikalen kurswechsel durchringen sollte, so einen job nicht einfach ausschreiben. Es muss doch leute geben, die sich für eine solche funktion interessieren. Aber halt, vielleicht gibt es da doch ein problem. Und das problem liegt in der antwort zur ersten meiner weiter unten am schluss stehenden fragen. Ohne einen kassasturz wird sich vermutlich niemand für diesen job zur verfügung stellen und daher sollten die an einer veränderung an der övv spitze ernsthaft interessierten auf eine rasche antwort auf die frage nach der abrechnung der eurovolley und die damit zusammenhängende finanzielle situation des övv drängen.  

Und ein fundstück gibt es auch noch, und zwar uhpir beim promit-toto (http://90fieber.com/oesterreich/2013/03/90fieber-prasentiert-promi-toto-2/). Übrigens, großer fußballexperte ist er nicht gerade, uhpir. Fünf richtige tipps sind – um beim heutigen lieblingswort zu bleiben, doch eher peinlich.

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 09.04.2013, 01:30 mez


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