Dienstag, 30. April 2013

Von einer häufung von peinlichkeiten, von spannenden nächtlichen vorgängen auf der homepage des övv und von einem neuen prominenten leser



Wien, 29.04.2013, 22:47 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na diesmal wird mein eintrag ein wenig länger werden, so viel ist passiert letzte woche, und damit es nicht langweilig wird, wird es viele bilder geben und es wird sich wieder einmal zeigen, dass das internet bzw. der umgang damit ein richtiger hund sein kann, wenn man nicht aufpasst. Und gratulationen wird es geben, um die turnstunde wird es wieder gehen, um die volleyballwüste in wien, um hallenhöhen und um die causa gavan, auf die einige schon neugierig geworden sind und  fundstücke wird es geben.

Aber schön der reihe nach: Zu aller erst sind wieder gratulationen angebracht, und zwar als erstes an das junge beach-duo xandi huber und robin seidl. Die beiden haben beim ersten fivb beachturnier des jahres in china den sensationellen dritten platz erreicht und auf dem weg dorthin mit teams aus brasilien, usa, china und holland so ziemlich alles geschlagen was im beachvolleyball rang und namen hat (http://oevv.volleynet.at/News/0000082476). Super burschen! So kann’s weitergehen. Und die zweite gratulationsrunde geht an die burschen aus graz und die mädchen aus schwechat, die sich die österreichischen meistertitel in der kategorie u19 sicherten. Gratulation aber auch an die jeweils zweit- und drittplatzierten amstetten und tirol bei den burschen und innsbruck und tirol bei den mädchen. Was mich neben dem titelgewinn bei den burschen durch die grazer, die ich ja immer wieder in meinem blog ob ihrer hervorragenden und erfolgreichen nachwuchsarbeit hier lobend erwähne, ist die tatsache, dass zwei vereine, nämlich tirol und amstetten ohne rückendeckung durch eine hochsubventionierte akademie die hotvolleys im direkten vergleich geschlagen haben. Nochmals zur erinnerung die akademie von hhvmir wird nach dessen eigenen angaben vom unterrichtsministerium mit jährlich 200.000€ (nein, das steht keine null zu viel) unterstützt wird. Und dann das. Keine titel u21, u19 und u17 im letzten jahr und dieses jahr hat man im u21 bewerb im finale gegen tirol verloren und ist im u19 bewerb gar nur vierter geworden. Peinlich ist das. Erfolgreiche nachwuchsarbeit sieht anders aus. Da sollte man sich im ministerium doch ernsthaft gedanken darüber machen, ob man die 200.000€  nicht anders und erfolgversprechender in den wiener volleyballsport investieren könnte anstatt eine mäßig erfolgreiche monokultur zu fördern. Wann dämmert es den zuständigen im ministerium, dass hier dringend evaluierungsbedarf besteht? Da geht es ja schließlich um öffentliche mittel mit denen über umwege ein profiverein gefördert wird. Aber hhvmir ist halt ein geschickter selbstvermarkter. Da hat er doch tatsächlich die stirn, sich mit den mit seinen nachwuchsmannschaften errungenen wiener meistertiteln zu brüsten. Und „wahnsinn“ schreibt ihm da ein user ins facebook.



Das war wohl anerkennend gemeint, sollte aber tatsächlich wörtlich genommen werden. Wahnsinn ist es tatsächlich, wenn man sich die hier schon mehrmals als solche bezeichnete wiener volleyballwüste im männlichen nachwuchs ansieht. Und hhvmir nimmt mir die arbeit ab, wieder einmal auf die website des wiener verbandes zu verweisen. Nein er stellt einen newsletter mit den tabellen online. Ganze drei verein beschicken die meisterschaften u19, u17 und u15 bei den burschen und in den kategorien u13, u12 und u11 stellen die hotvolleys je zwei der drei teilnehmenden mannschaften (http://www.hotvolleys.at/mailer/browser.php?key=twitter-01-01&rid=01_02_04_63).  

Da gehört schon viel mut dazu, dass man auf solche meistertitel auch noch stolz ist. Aber eigentlich ist das schon wieder nur peinlich.

Aber so richtig peinlich ist es gestern im verlauf des abends geworden. Ich habe immer wieder die övv homepage aufgerufen, in erwartung, dass es dort endlich einen bericht über die u19 meisterschaften zu lesen geben wird. Nicht ist passiert, tote hose. Um 20 uhr habe  ich dann einen screen shot gemacht von der titelseite und von der meldungsseite der homepage.


Und dann habe ich eine e-mail geschrieben an den övv unter office@volleynet.at, die ich mir erlaube meinen werten leserinnen und meinen werten lesern hier im original - leider mit einem kleinen tippfehler – zur kenntnis zu bringen.

Und siehe da, ganz zufällig, und sicher nicht in zusammenhang mit meiner e-mail stehend – ich muss ja aufpassen, dass ich keine allmachtsphantasien entwickle – erscheint um 21 uhr 25 wie von zauberhand gleichzeitig auf der övv-homepage und auf der homepage der hotties ein kurzer bericht zur u19 meisterschaft der burschen. Der geheimnisvolle schreiber bringt es fertig von fünf sätzen drei den hotvolleys, die ja immerhin den vierten platz erringen konnten, zu widmen (es hätte allerdings noch schlimmer kommen können, z.b. mit der überschrift: „heldenhafte junge hotvolleys erobern platz vier“, und im untertitel: „unfair große grazer werden meister“). Besonders drollig wird es, wenn der mysteryman – ich denke eine mysterywoman können wir ausschließen – darauf hinweist, dass die hotvolleys mit einer sehr jungen mannschaft angetreten waren und dass sie als einzige den späteren meistern aus graz zwei sätze abnehmen konnten. Na da sind die hotties ja wohl die moralischen sieger, quasi die meister der herzen. Und irgendwie hätte ich gedacht, dass in der hochgelobten und hochdotierten volleyballakademie von hhvmir alle jahrgänge vertreten sind. Warum man dann mit so jungen spielern antreten musste, erschließt sich mir nicht wirklich.



Aber dann passiert noch etwas, der eintrag verschwindet und der nächtliche schreiber erinnert sich, dass er da etwas vergessen hat. Oooops. Da waren doch auch noch die u19 meisterschaften der mädchen und die haben sogar die spielgemeinheits...ähhh spielgemeinschaftspartnerinnen der hotvolleys aus schwechat gewonnnen. Und um 21 uhr 29 wird der entsprechend um die meisterschaft der mädchen erweiterte bericht wiederum zeitgleich auf die övv-homepage und auf die homepage der hotties gestellt.



Aber weil das ja alles nicht so wichtig ist weil die hotties ja nicht gewonnen haben, verschwindet der beitrag um 22 uhr 21 von der titelseite zugunsten eines enorm wichtigen eintrages über das zweite finalspiel zwischen berlin und friedrichshafen. Blöd ist nur, dass sich das alles mit den kleingedruckten zeitangaben auf den screenshots in seiner ganzen peinlichen chronologie dokumentieren lässt. Peinlich ist das und entlarvend.


Und weil ich gerade über die gefahr der selbstüberschätzung meinerseits geschrieben habe möchte ich der geschätzten leserinnen und dem geschätzten leser noch eine kleine geschichte zu kenntnis bringen: ich habe durch einen meiner zahlreichen informanten erfahren, dass neuerdings herr „ich weiß nicht was meine funktion bei svs ist“ peter eichstädt meinen blog unmittelbar nach erscheinen ausdrucken muss und direkt ins chefbüro zu liefern hat. Na da bin ich ja überrascht ob der prominenz der blogleser. Nicht nur uhpir gehört zu meiner leserschaft, sondern jetzt offenbar auch uhvp. Das ist zu viel der ehre, das ist ja kaum noch auszuhalten. Jetzt muss ich tatsächlich aufpassen, dass ich keine allmachtsphantasien entwickle in zukunft. Ich sollte vielleicht wirklich die pulverln nehmen. Ich glaube, die gelben sind die gegen selbstüberschätzung. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht könnte mir uhpir auch in diesem fall mit diagnose- und therapieratschlägen helfen.

Und mit der unsäglichen turnstunde geht es auch lustig weiter. Zumindest gibt es uhpir gelegenheit sich wieder regelmäßig mit entsprechendem bildmaterial auf der övv homepage zu präsentieren. Lustig ist die etwas verzögerte erkenntnis, dass der erfolg der einführung der täglichen turnstunde in den ganztagsschule in etwa proportional den mickrigen 150.000 unterschriften entspricht. War es in einer ersten reaktion noch „ein erster, sehr kleiner schritt“ (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/04/0000082447) war es ein paar tage später „leider so gut wie nix“ (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/04/0000082465). Aber das dafür, wie das fundstück der woche zeigt dafür „mit freundliche grüße“. Das wurde zwar in der zwischenzeit korrigiert, zeigt aber, wie auch user layapya richtig bemerkt, eher einen bedarf nach der täglichen deutschstunde als einen nach mehr bewegung.

Fundstück nummer zwei in dieser woche enthüllt, dass die hotvolleys als sponsoren der schuläktschn fungieren. Anders ist die fußzeile des fax-formulars wohl nicht zu interpretieren. Also irgendwie bin ich jetzt verwirrt. Ich dachte eigentlich immer, dass es genau umgekehrt ist, dass die schuläktschn der hotvolleys massiv gesponsert wird.


Und die hallendiskussion bietet natürlich auch wieder gelegenheit für uhpir, sich als macher zu präsentieren, der es sogar in wirtschaftlichen schlechten zeiten schafft, politiker dazu zu bringen, geld für mäßig sinnhafte neue hallenprojekte locker zu machen. Ob hallen jetzt neun meter oder doch nur sieben meter hoch sind, ist meiner ansicht nach nebensächlich. Wichtig ist vielmehr, dass sie bei volleyballspielen voll mit begeisterten zuschauerinnen und zuschauern sind. Beispiele für neun meter hohe, aber gähnend leere hallen haben wir, siehe budo center und multiversum, genug (http://oevv.volleynet.at/News/0000082507). Und ob es politisch verantwortbar ist einem verein wie arbesbach, der sich in den letzten jahren aus der nachwuchsarbeit still und heimlich verabschiedet hat und fast ausschließlich auf legionäre setzt, eine neue halle zu schenken, ist zumindest in höchstem maße diskussionswürdig.

Und zum schluss noch – wie bereits letzte woche angekündigt – ein paar sätze zur affäre um den kapitän der österreichischen nationalmannschaft, daniel gavan:  da gibt es einen interessanten briefwechsel zwischen dem schiedsrichterreferenten werner hofmeister, der micha warm im namen des schiedsrichter-referats auffordert daniel gavan aus disziplinären gründen - er bekam beim ersten finalspiel in bleiburg/pliberk eine rote karte – die kapitänswürde im nationalteam zu entziehen. Micha warm zieht das ganze in einem endlos langen antwortschreiben ins lächerliche und verwehrt sich gegen diese forderung. Ich denke, bei aller wertschätzung für die schiedsrichter, die ich hier schon bei einigen gelegenheiten zum ausdruck gebracht habe, steht es ihnen nicht zu, dem teamchef vorschriften zu machen, wen er zum kapitän der nationalmannschaft macht und wem er diese würde entzieht. Allerdings haben die schiedsrichter mit ihrer feststellung, dass gavan sich seiner vorbildfunktion offenbar nicht immer bewusst ist, nicht ganz unrecht. Aber den vogel schießt wieder einmal uhpir ab, der in einem offiziellen brief an das schiedsrichterreferat hofft, „dass das schiedsrichter-referat diese forderung mit dem tiefsten ausdruck des bedauerns wieder zurückzieht“. Na bumm, das sitzt. Also hoffentlich folgt das schiedsrichter-referat dieser aufforderung, weil sonst aber auch.... äh? Was sonst? Uhpir ist ja quasi experte im mit dem tiefstem bedauern zurückziehen, sozusagen geradezu eine moralische autorität in solchen dingen. Ich sage nur arschlochaffäre......  

Und bevor ich zu den traditionellen fragen am schluss komme, eine frage an uhvp, der ja jetzt, wie ich mit freude vernommen habe, auch zu meinen lesern gehört: wieso werden eigentlich ausschließlich die finalspiele der herren übertragen, und nicht auch die der damen?

Und ganz zum schluss möchte ich dem rekonvaleszenten lorenz koraimann allerbaldigste besserung wünschen. Ich schließe mich da der meinung des teamchefs uneingeschränkt an, dass es schade ist, dass der beste spieler seines jahrgangs – diese einschätzung des teamchefs wird jetzt den mit diversen jungstars und alphawaffen ausgestatteten experten aus dem budo center gar nicht schmecken – bei der wm-quali der junioren fehlen wird (http://www.volleynet.at/News/0000082506).
                    
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 30.04.2013, 01:22 mez


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