Dienstag, 1. Mai 2012

Von einer so nicht erschienenen überschrift, von unvereinbarkeiten und interessenskonflikten und vom glück des uhp


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

ich gebe es zu, ich kann es nicht lassen: „Hotvolleys erringen zweiten platz (natürlich in großer schrift) – graz wird meister (klein darunter)“, so oder so ähnlich habe ich die schlagzeile nach dem sieg der grazer burschen in der u19 meisterschaft letztes wochenende auf der övv-homepage erwartet. Ich muss zugeben, da habe ich mich geirrt, so plump vermarktet nicht einmal hhvm den zweiten platz seiner mannschaft. Die tatsächliche überschrift lautet „titelverteidiger entthront (kleine schrift) wildcats und graz u19-meister (große schrift)“. Also ganz herzliche gratulation in alle richtungen und natürlich besondere gratulation nach graz zum meistertitel, dem zweiten nach dem u21 titel und dem dritten titel nach dem cupsieg. Da ist man, wie ich hier schon öfter positiv angemerkt habe, auf einem sehr guten weg im nachwuchsbereich, und zwar offenbar aus überzeugung und nicht, weil einen die finanzielle notlage auf den österreichischen weg zwingt. Gratulation auch an die unterlegenen hotvolleys und ganz besonders auch an die dritt- und viertplatzierten aus amstetten und hartberg, die zeigen, dass engagierte und erfolgreiche nachwuchsarbeit auch unter schwierigen bedingungen, ganz ohne die zusätzlichen mittel einer akademie funktionieren kann. Aber ganz kurz möchte ich schon nochmals zur vermarktungsstrategie des hhvm zurückkommen. Unter http://www.volleynet.at/News/0000078262 kommt der schreiber des artikels, der natürlich wortgleich wieder auf der hotvoley-homepage zu finden ist, nicht umhin neben dem sieg der grazer im finale auch zu erwähnen, dass der grazer lorenz koreimann zum mvp gewählt wurde. Außerdem erfährt man in dem artikel, dass aleksandar blagojevic von den hotvolleys topscorer wurde und sein teamkollege lukas doboczky bester mittelblocker und dass alle drei genannten im erweiterten kader von temchef warm stehen. Sehr schön. Zu diesem kader gäbe es auch noch etwas zu bemerken, aber dazu ein andermal. Dass florian ertl zum besten aufspieler und manuel steiner zum besten libero gewählt wurden, verschweigt man in dem artikel vornehm. Beide spielen übrigens für uvc graz. Alles klar?  Ein schelm, wer da schon wieder böses denkt. Ach ja, und bei graz spielte übrigens auch noch anton menner, der ebenfalls im erweiterten kader der nationalmannschaft steht. Wurde halt auch vergessen zu erwähnen. Aber wer wird denn da gleich wieder böse absicht unterstellen?
  
Ich möchte aus gegebenen anlass heute ein bisschen auf grundsätzliche dinge  eingehen und ein paar fragen versuchen zu beantworten. Warum kritisiere ich solche dinge wie die gerade weiter oben geschilderten hier? Weil ich solche dinge einfach unerträglich finde, und weil die övv-homepage immer wieder ganz geschickt und ungeniert als vermarktungs- und pr-forum für einen verein und eine ganz bestimmte person benützt wird. Und damit sind wir schon bei der nächsten frage. Warum kommt hhvm bzw. sein alter ego uhp hier so oft gar nicht gut weg? Weil er vor allem wegen seiner doppelfunktion als vereins- UND verbandsfunktionär immer wieder zu kritik anlass gibt. Und weil ich einen ganz großen vorteil habe: ich bin weder wirtschaftlich noch sonst in irgendeiner art und weise von uhp abhängig und ich kann hier dinge aussprechen, die sich andere vielleicht nur denken bzw. hinter vorgehaltener hand auszusprechen getrauen. Nur damit das nicht falsch verstanden wird: Ich sehe mich nicht als robin hood des volleyball, als retter der armen und beschützer der schwachen. So arm und schwach ist im österreichischen volleyball niemand, dass er mich als beschützer braucht. Aber wenn ich mir die um die 3000 monatlichen zugriffe, die diese seite mittlerweile konstant aufweist, ansehe, denke ich, dass ich mit diesem blog doch einen nerv getroffen habe, auch wenn mir klar ist, dass nicht alle geschätzten leser und geschätzten leserinnen alles, was ich hier absondere, für gut und richtig befinden. Und das soll auch so sein.

Aber zurück zur hier immer wieder vorgebrachten kritik an uhp/hhvm: Die von ihm ausgeübte doppelfunktion von vereinsfunktionär und verbandsfunktionär ist in meinen augen für den verband kontraproduktiv. Sie führt notgedrungen zu interessenskonflikten und sie hat in der vergangenheit immer wieder zu streitigkeiten, ja geradezu zur vergiftung des klimas zwischen verschiedenen exponenten des volleyballsports in österreich geführt. Die konflikte zwischen uhp und kronthaler, micheu und krejci sind legendär und gehören, wenn ich an die schweinegrippengeschichte, bierduschen und die arschlochaffäre denke, geradezu zur folkore des österreichischen volleyball. Einer seiner lieblingsfeinde ist uhp in person des stefan krejci neulich abhanden gekommen aber dafür wird jetzt der konflikt mit hannes konthaler wieder aufgewärmt indem uhp kronthaler bereits zum zweiten mal brüskiert, weil es uhp nicht über sich bringt, den meisterpokal an die innsbrucker zu übergeben und es vorzieht gar nicht zur meisterfeier zu erscheinen, wie hier letzte woche auch schon beschrieben wurde. Ein verbandspräsident hat neutral zu sein und er muss seine eigenen befindlichkeiten – wie in diesem fall - den erfordernissen seiner tätigkeit als präsident des verbandes unterordnen. Und last but not least hat ein verbandspräsident integrierend zu wirken, eine eigenschaft, die ich an uhp beim besten willen nicht erkennen kann. Da nützen dann meiner meinung nach auch die schönsten und bestgemeinten seminare und workshops mit den vereinen genau nichts.

Und im grunde genommen kann sich uhp glücklich schätzen, dass sich nur ein kleiner blogger mit seinen diversen eskapaden befasst. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass volleyball in österreich nur den status einer randsportart hat und vermutlich auch in zukunft haben wird. Hätte volleyball den status von fußball, dann hätte die schon oben erwähnte „arschlochaffäre“ sicher auch mit ernsteren konsequenzen für uhp geendet. Wobei, so sicher bin ich mir da bei der in österreich verbreiteten rücktrittskultur auch nicht mehr. Ziemlich sicher bin ich mir aber beim folgenden: Wäre uhp präsident des öfb und nicht des övv, dann hätte das fehlen einer veröffentlichten offiziellen abrechnung der eurovolley mehr als sieben monate nach dem ende der veranstaltung neben den sich daraus ergebenden gerüchte um ein massives defizit und die art der vergabe des bewerbungsauftrages für die eurovolley an eine agentur, in der zur dieser zeit der sohn von uhp beschäftigt war, berechtigtes journalistisches interesse erweckt. Und dann wäre uhp in den medien wahrscheinlich nicht mehr uhh (unser herr held, copyright armin fuith), der als beinahe-opfer in einem aufregenden kriminalfall seine erlebnisse in milano in der zib24 als warnendes beispiel für alle zu gierigen sportfunktionäre schildern darf. Ganz im gegenteil, da wäre ihm weit unangenehmere mediale aufmerksamkeit sicher.

Heute habe ich uhp übrigens vermisst. Ich war wie üblich zum 1. mai am wiener rathausplatz (ich hoffe meine freunde bei diversen union-vereinen sind jetzt nicht zu entsetzt), unten beim fussvolk, bei den nips (not important persons) sozusagen an der basis, wie sich das für einen kleinen blogger gehört (ok, ok, ein bisschen koketterie gestatte ich mir). Uhp ist üblicherweise auf der tribüne, dort wo präsidenten halt hingehören. Wie gesagt, heuer ist er mir abgegangen. Sorry, das ist jetzt genauso wie das wort „vermisst“ weiter oben missverständlich und daher semantisch nicht ganz richtig. Also, ich habe ihn einfach nicht gesehen, vielleicht habe ich ihn auch übersehen oder vielleicht war er auch durch eine familienfeier verhindert (das ist jetzt eine art insiderschmäh, sorry).

Und ganz zum schluss wieder einmal ein trauriges detail zum zustand des nachwuchsvolleyball der burschen in wien. Im u15-bewerb liegt die mannschaft der spielgemeinschaft döbling/uab/arbesbach nach sechs runden trotz zweier nichtantritte unter ganzen drei teams an zweiter stelle (http://www.volleyball-wien.at/bewerbe/nachwuchs/tabelle-ergebnisse/?no_cache=1#c237). Wenn sich am regulativ nichts geändert hat, würde diese platzierung hinter den führenden hotvolleys zur teilnahme an den österreichischen staatsmeisterschaften berechtigen, da die hotvolleys in dieser altersklasse titelverteidiger sind. Wie gesagt: Traurig, eigentlich.

Und passend zum 1. mai gibt es heute auch als musik meinen ganz persönlicher favoriten zum tag der arbeit, in der originalversion und in der version des herrn ostbahn. Allen, die sich dabei, so wie ich, an ihren vater erinnert fühlen, wird es, denke ich, gefallen: http://www.youtube.com/watch?v=xK-LY3D_TJs http://www.youtube.com/watch?v=0czm2UjiH30

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

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