Montag, 7. Februar 2011


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
diese woche fanden in hartberg die österreichischen meisterschaften der 1. bundesliga u21 der herren statt. Was gibt es davon zu berichten? Zuerst einmal gratulation an die mannschaft von uvc graz, die nach gefühlten 100 jahren die vorherrschaft der hotvolleys in diesem bewerb, die diesmal verkleidet als spielgemeinschaft svs hotvolleys zwar ohne spieler des spielgemeinschaftspartners svs sokol dafür aber mit vier spielern des jahrgangs 1994 und zwei spielern des jahrgangs 1995 im kader antraten (näheres zu diesem „phänomen“ weiter unten), beendet hat. Den meistertitel holte sich also die mannschaft von uvc graz durch einen überlegenen 3:0 finalsieg gegen sg svs hotvolleys, dritter wurde die sg vca hypo niederösterreich vor dem team des gastgebers tsv sparkasse hartberg. Und wo landeten die nachwuchsteams der beiden derzeit im herrenvolleyball international erfolgreichsten österreichischen mannschaften? Unter zehn teilnehmern belegte das hypo tirol volleyballteam platz sieben und sk posojilnica aich/dob landete auf platz acht. Das ergebnis guter und zukunftsorientierte nachwuchsarbeit sieht wohl anders aus. Wenn man bei diesen beiden international zwar erfolgreichen vereinen sieht, welchen stellenwert die nachwuchsarbeit besitzt, drängt sich natürlich die frage nach dem wert des von diesen beiden vereinen verfolgten „legionärskonzeptes“ für den österreichischen volleyball auf. Es sei an dieser stelle der vollständigkeit auch noch daran erinnert, dass genau dieses legionärskonzept über lange jahre von den hotvolleys vorgelebt wurde und nur in diesem jahr aus gründen, die sich jedem der ein bisschen nachdenkt, rasch erschließen, aufgegeben wurde. Noch etwas anderes fällt auf, wenn man die meisterschaften ein wenig genauer analysiert: Von den 105 spielern, die laut övv-homepage bei den spielen zum einsatz kamen, sind ganze zwölf im jahr 1990 geboren, hatten also tatsächlich die von reglement vorgesehene altersgrenze erreicht. Vier dieser burschen spielten übrigens für den späteren meister uvc graz. Mehr als die hälfte der burschen waren geburtsjahrgang 1993 oder jünger. Was sagt uns das? Offenbar gelingt es den meisten vereinen nicht, burschen über ein bestimmtes alter hinaus beim volleyball zu halten. Liegt das an der einstellung der burschen zum sport? Oder liegt es vielleicht doch am mangel an perspektiven? Liegt es daran, dass die burschen erkennen, dass sie sich gegen legionäre nicht durchsetzen werden und dass es klüger ist, ab einem bestimmten alter mehr zeit in die schulische, berufliche oder universitäre ausbildung zu investieren?
Übrigens, die damenmannschaft von svs post hat am donnerstag im cev-cup das viertelfinalhinspiel gegen galatasaray istanbul in wien gewonnen und hat chancen in die nächste runde aufzusteigen. Die mannschaft besteht mit ausnahme von zwei österreicherinnen ausschließlich aus legionärinnen aus den usa, russland, der slowakei und bosnien-herzegowina. Sollen und dürfen wir uns unter diesen voraussetzungen (siehe auch weiter oben) über den sieg uneingeschränkt freuen?  
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

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