Montag, 31. Januar 2011

Ein so ein juberl


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
Was ist diese woche an interessantem im österreichischen volleyball passiert? Diese frage gestatte ich mir subjektiv und selektiv zu beantworten. Am sonntag, dem 23.1. fand um 11 –in worten ELF – uhr vomittag das semifinalspiel im austrian volley cup der herren zwischen der sg svs hotvolleys und der sg vca hypo niederösterreich im budocenter statt. Die zuschauerkulisse war mäßig beeindruckend, wie man aus dem obenstehenden bild ersehen kann und auch der jubel der siegreichen sg svs hotvolleys war offenbar dem anlass entsprechend laut originalbildunterschrift eher nur ein „juberl“ (sic!).
Was ist der grund für ein derartig geringes interesse an einem spiel im zweitwichtigsten bewerb im österreichischen herrenvolleyball in einer stadt mit 1.8 millionen einwohnern, keine acht monate vor dem beginn der volleyball-europameisterschaft der herren in österreich? Die ansetzung des spiels am sonnatg vormittag machte es in diesem fall  unmöglich im rahmen der „schulaction“ kinder ins budocenter zu karren, die dort dann in geschenkten t-shirts die heimische mannschaft mit hot-hot-hot-wolle-chören anfeuern. Am sonntag kann man halt keine lehrerInnen zu einer solchen "action" zwangsverpflichten.  Die terminwahl hatte wohl ganz klare taktische gründe: der gegner der sg svs hotvolleys hatte am vorabend um 19 uhr ein spiel in großgerungs gegen union raiffeisen arbesbach zu bestreiten. Die fahrzeit von amstetten nach großgerungs bzw. von großgerungs wieder zurück nach amstetten beträgt jeweils etwas über eine stunde. Von amstetten nach wien fährt man etwa eine stunde und fünfzig minuten. Ein schelm wer da böses dabei denkt. Offenbar wird im lager der hotvolleys alles an möglichkeiten ausgeschöpft um nach einer absoluten katastrophensaison (4 siege und 12 niederlagen mit der profitruppe in der mevza, z.z. platz 9 unter 10 teilnehmern; 1 sieg und 13 niederlagen mit der amateurtruppe in der 1. bundesliga, 8. und letzter platz) doch noch einen titel einzufahren. Warum wehrt man sich nicht gegen solche spielchen des herrn kleinmann? Warum wird das nicht auf der övv homepage thematisiert? Voriges jahr war es die „aktion schweinegrippe“ im cup gegen tirol, dieses jahr ist es eine geradezu exotische termingestaltung.
Zum schluss noch ein paar generelle gedanken zum mangelnden zuschauerinteresse am volleyball in wien: es ist den verantwortlichen in der vergangenheit offenbar nicht gelungen ein über das interesse diverser „volleyball-aficionados“ hinausgehendes publikumsinteresse für volleyball zu schaffen. Regelmäßig finden volleyballspiele der ersten bundesliga aber auch  internationale bewerbspiele in wien in gähnend leeren hallen statt. Wie stellen sich die verantwortlichen vor, dass sie interessierte österreicherInnen anlässlich der europameisterschaft im september in die hallen bringen werden? Schlafen die wenigstens schon ein bisschen unruhig? Mit etwas über 30 eurovolley-botschafterInnen (laut homepage) lässt sich bestenfalls die vip-lounge aber sicher nicht die stadthalle füllen. Aber zumindest hat es mit den diversen botschafterInnen jede menge tolle fototermine für die övv-spitze gegeben.
Was war noch los diese woche? Die österreichische nationalmannschaft der herren hat im 14. spiel in der mevza ihren 3. sieg eingefahren. Um das allerdings in die richtige perspektive zu setzen sollte man erwähnen, dass der gegner der tabellenletzte mladost zagreb war, eine mannschaft aus einem land, das die qualifikation für die europammeisterschaft nicht geschafft hat.
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

1 Kommentar:

  1. Im übrigen bin AUCH ICH der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

    AntwortenLöschen