Dienstag, 5. Mai 2020

Von der unterschiedlichen wichtigkeit von too big to fail und too small to survive, von linien und rändern und von leistungs- und sympathieträgern und anderen guten freunden

Wien, 04.05.2020, 23:08 mez 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na diese woche hat sich nichts überstürzt an ereignissen, nach der doch für die coronazeit ereignisreichen vorwoche. Auf den websites der vereine der 1. bundesliga tut sich nichts mit ausnahme auf der der weizer und der hartberger. Auf der website der ersteren präsentieren die in die 2. bundesliga aufgestiegenen damen eine ganz unterhaltsame yes/no challenge und auf der seite der zweiteren freut man sich über den – kampflosen – aufstieg der herren in die oberste spielklasse. Irgendwann wird es jetzt aber doch ans eingemachte gehen, denke ich und es wird sich die frage stellen wer macht in welcher form weiter bzw. wer kann überhaupt weitermachen in der 1. bundesliga?

In deutschland hat es ja schon drei erstligavereine erwischt und wie unter https://www.spiegel.de/sport/volleyball-bundesliga-in-der-corona-krise-sterben-auf-zeit-a-67d66810-5949-4876-a3c7-7ccd48f2861f in einem deutschen qualitätsmedium zu lesen ist, geht dort bereits die angst vor dem totalen zerbröseln der obersten spieklasse um. Der grund dafür ist, dass die vereine jetzt beiträge zur verwaltungs-berufsgenossenschaft zahlen müssen. Hinter diesem wortungeheuer vbg versteckt sich die für sportvereine gesetzliche unfallversicherung. Blöde frage: gibt es bei uns etwas ähnliches oder sucht sich jeder verein seine unfallversicherungen selbst aus? Aber zurück zu den versicherungsbeiträgen in deutschland: ein erlass der beiträge ist nicht geplant sondern nur eine stundung. Und das passt natürlich vielen profivereinen gar nicht.

Und wenn man sich dann die beiträge im zum artikel gehörenden leserInnenforum durchliest, dann merkt man sehr schnell, dass dem profisport da einiges an gegenwind aus der öffentlicheit entgegenbläst in zeiten der krise. Ich hab‘ mir erlaubt, einen solchen kommentar herauszugreifen, zu dem ich nur sagen kann, also so wie die anglikanerInnen das ausdrücken würden: i couldn’t agree more. Und ein paar kernsätze hab‘ ich mir noch erlaubt zu markieren.



Und das bringt mich auch zu den jetzt schon sich abzeichnenden verteilungskämpfen zwischen sportarten und vereinen, wenn es darum geht sich geld aus dem vom bso-präsidenten geforderten, mindestens 100 millionen euro schweren rettungstopf zu sichern. Ich bin ja schon jetzt gespannt wie transparent da die verteilung des kuchens ablaufen wird und wie man diesen topf zwischen profisport bzw. spitzensport und breitensport aufteilen wird. Und wenn ich dann unter http://www.volleynet.at/sport-austria-praesident-niessl-soforthilfe-von-mindestens-100-millionen-euro-ist-ueberfaellig/wieder all diese argumente vom gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen wert des in vereinen organisierten sport lese und die zahlen über wertschöpfung, dann hoffe ich doch sehr, dass man bei der verteilung besonders die vielen kleinen vereine berücksichtigt, die es schon bisher schwer hatten zu überleben, quasi too small to survive.

Ah ja, und ich mach‘ mir jetzt wahrscheinlich gerade wieder ein paar freunde mehr wenn ich ketzerisch noch einen schritt weiter gehe und... trau‘ ich mich es zu schreiben? Ok, also ich mach’s: Für die gesündesten breitensportarten laufen, radfahren und schwimmen braucht es keine unterstützung aus irgendwelchen hilfstöpfen, keine – mit ausnahme des schwimmens – neun meter hohen sportstätten, kein funktionäre, keine ehrenamtlerInnen, und auch keine vereine. Ok, ok also soweit will ich es dann doch nicht treiben. Vereine sind schon in ordnung und die braucht es auch und die ehrenamtlerInnen auch. Bei den berufsfunktionären a la herr kommerzienrat bin ich mir dann schon nicht mehr so sicher. Aber muss es unbedingt profisport sein oder ist ehrlich betriebener amateursport viel besser geeignet die sozialen aufgaben des in vereinen organisierten sports zu erfüllen als die aufgeblähte profisportblase mit obszönen gehältern, werbe- und tv-verträgen? Und nein, ich bin nicht traurig, wenn die blase profisport platzt. Lieber einmal im jahr das derby of love zwischen dem wiener sportklub und der vienna in dornbach mit 7000 zuschauerInnen und 2 polizisten als zum xten mal das championsleague-finale mit den im zweijahresrhythmus immer wiederkehrenden gleichen von russischen oligarchen oder fundamentalistischen ölscheichs finanzierten großklubs, die angeblich too big to fail sind. Also ich würde ja darauf hoffen, dass es in der krise auch bei den politisch verantwortlichen zu einem sinneswandel kommt was die finanzielle unterstützung solcher vereine angeht und zwar von einem too big to fail zu einem too big – sorry you fail.

Jetzt muss ich aber doch noch einmal zurück zu dem unter http://www.volleynet.at/sport-austria-praesident-niessl-soforthilfe-von-mindestens-100-millionen-euro-ist-ueberfaellig/ veröffentlichten artikel. Der werden unter anderem ganz putzig die schäden aufgelistet, die vereinen durch die coronakrise entstanden sind. Also ich behaupte, gestützt auf die dokumentierten zuschauerInnenzahlen, ganz böse, dass der einnahmenentfall durch den abbruch der meisterschaft und das wegfallen der einnahmen der kantine bei der hälfte der herrenvereine und bei allen damenvereinen aus der obersten spielklasse kein signifikantes loch im börsel hinterlassen hat. Ah ja sponsorgelder und so: zahlt die i bims deynz bank weiterhin die kolportierten riesensummen als sponsor der 1. bundesliga bei damen und herren? Und unter dem punkt „warum dem sport geholfen werden nuss“ findet sich auch das argument, dass der sport inklusive wintersport direkt und indirekt 18 milliarden euro bruttowertschöpfung auslöst. In dem zusammenhang würde es mich schon sehr interessieren wieviel von diesem betrag in ischgl so geschöpft wurden und ob das irgendetwas mit der doch sehr zögerlichen reaktion auf den nachweis des depperten fledermausvirus im ort zu tun gehabt hat.

Unter http://www.volleynet.at/corona-update-zu-oeffnung-von-sportstaetten-fuer-breitensport-im-mai/ erfährt man, dass der övv bereits entwürfe ausgearbeitet hat für konzepte, wie beachvolleyball als breitensport, dem erlass des sportministeriums für den freiluftsport folgend, ausgeübt werden kann. Ich warte und bin wahrscheinlich mit meinem warten nicht alleine.

So und zum schluss gibt’s wieder einen ausflug in die polidig.


Zu dem lustigen foto gibt’s passend auch einen lustigen artikel in der tagespresse unter https://dietagespresse.com/regierung-stellt-klar-drogenpartys-bei-martin-ho-waren-nie-verboten/. In wahrheit ist die ganze geschichte gar nicht so lustig. Unter https://www.derstandard.at/story/2000117249256/nach-drogenrazzia-lokalbesitzer-ho-wusste-laut-anwalt-nicht-von-party kann man nachlesen, dass ein 37 jähriger leistungsträger, dessen beruf mit kaufhauserbe angegeben wird - also bitte wem da jetzt die erbschaftssteuer einfällt, das muss ein ganz böser linker schelm sein, der hat doch ganz sicher was geleistet in seinem leben, also genauer gesagt sich was geleistet, nämlich die richtigen eltern  - im lokal des kanzlerfreundes und ebenfalls leistungsträgers martin ho, der schon einmal gemeint hat, dass hierzulande die notwendigkeit zu arbeiten fehlt (https://www.derstandard.at/story/2000089720662/pratersauna-chef-ho-die-notwendigkeit-zu-arbeiten-fehlt-hierzulande), also quasi nicht nur leistungs- sondern auch noch sympathieträger, eine lustige geburtstagsparty geschmissen hat mit 20 anderen leistunsgträgerInnen und mit ein bisserl marschierpulver und anderen psychoaktiven substanzen. Blöderweise hat da irgenwer gepetzt und die polizei hat die party ziemlich abrupt beendet. Und der leistungs- und sympathieträger, der herr ho, hat nichts, aber auch gar nichts davon gewusst, der hat nämlich um 20 uhr schon geschlafen. Und schuld ist nicht der gärtner, sondern der koch, der hat das alles organisert, sagt der absolut vetrauenswürdige – you better call saul - anwalt vom herrn ho. Also, wenn das nicht der silberstein eingefädelt hat um den heiligen sebastian anzupatzen, dann soll mich der blitz treffen.

Mit seinem freund hat er jetzt gerade kein glück, der basti und jetzt auch noch bisserl ein pech dazu mit seiner beraterin, antonella mei-pochtler heißt die gute frau. Die hat nämlich in einem interview mit der financial times gesagt, dass jeder eine app - gemeint war so etwas diese corona-tracing app – haben wird, und dass wir uns an werkzeuge werden gewöhnen müssen, die sich am rande der demokratie befänden (https://www.derstandard.at/story/2000117266318/kurz-beraterin-pocht-auf-corona-app-fuer-alle). Und jetzt muss er ganz kräftig zurückrudern der bundesbasti und dementieren, dass da am rande der demokratie keine linien – also keine weißen, um die ging es weiter oben, sondern keine roten – überschritten werden.   

Ah ja und noch ein fundstück hab‘ ich, auch wieder ein bisschen ein politisches. Und mit der auswahl der freunde hat’s auch irgendwie zu tun. Da hetzt ein herbert haiszan, seines zeichens ex-eishockeyspieler, im zuge der vom herrn kommerzienrat wieder angeheizten debatte zur täglichen turnstunde gegen einen bladen unsportlichen sportminister.

Ich hab‘ mir dann erlaubt auf der facebookseite des herrn haiszan zu stierln und habe dort ein abstruses interview mit einem russischen militär, ein oberst a.d. gefunden. Und dazu nur ein paar screenshots, ganz ohne worte. Ok eine frage hätte ich, haben die damals schon helm getragen beim eishockey, als der herr haiszan noch aktiv war?






Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 05.05.2020, 01:57 mez

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