Dienstag, 22. Oktober 2019

Von einer bankrotterklärung namens österreichischer cup, von einer überaus glücklichen auslosung und von weiteren mysterien der ranglistenerstellung bei der fivb

Wien, 21.10.2019, 23:15 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, wieder einmal beginne ich später als gewöhnlich mit meinem eintrag, weil wegen dieser als sogenannte promi-millionenshow getarnten werbesendung für die österreichischen lotterien die zib2 später als sonst begonnen hat. Na da sieht man halt wieder, was in österreich priorität hat. Brexit? Wurscht. Die selbstentleibung der spö? Ebenso. Der streit um bumstis facebookseite? Detto. Brauchen wir alles nicht, interessiert uns nicht. Die wahrheit steht morgen ja eh in diesen machwerken, für die um das wenige geschriebene zwischen den vielen bildern zu verstehen, ein passiver wortschatz von 100 wörtern genügt. Ok zum verständnis der twittermeldungen des erratischen clowns im weißen haus reichen geschätzte 20. Bad gehört dazu und big und fake und news und america.

So aber jetzt zur kleinen österreichischen volleyballwelt. Und klein, so richtig klitzeklein ist sie wirklich, wie meine werten leserinnen und meine werten leser heute noch erfahren werden. Aber zuerst, irgendwie nicht richtig zur saison passend, oder dann doch, wenn man in der zib2 hört, dass es in leibnitz heute 26.8 grad celsius hatte, geht es, der aktuellen topmeldung auf der övv website folgend in die sandkistenzukunft. Wie man unter http://www.volleynet.at/cev-continental-cup-loesbare-aufgaben-fuer-oevv-teams/ lesen darf glauben die verantwortlichen an sowohl für die herren wie auch für die damen, lösbare aufgaben in der zweiten runde des continentalcups, die in baden im nächsten frühjahr ausgetragen werden wird. Die damen sind in einem pool aus acht nationen mit italien, deutschland, slowakei, norwegen, lettland, ukraine und schweden, die herren mit polen, belgien, schweiz, dänemark, serbien, slowakei und frankreich. Also ich bin ja nicht immer so übetrieben optimistisch, aber der für das weiterkommen zum finalturnier in holland erforderliche 5. platz sollte so etwas wie das minimalziel sein. Beim finalturnier wird es dann wohl ein wenig schwieriger werden, dort spielen sich dann jeweils 16 nationen bei damen und herren in 4 vierergruppen einen – also vorausgesetzt ich verstehe das format unter https://www.cev.eu/BeachVolley-Area/BeachVolley_2BOX.aspx?ID=1130&mID=2463&sID=0&pID=0&chID=0&phaseID=0&champID=0&Mod= richtig – quotenplatz für tokyo aus.

Und jetzt geht’s in die halle und dort wird es jetzt klein, so winzig klein wie selbst ich es mir nicht vorzustellen gewagt hätte. Bei sieben achtelfinalspielen im österreichischen cup der herren – also nur so als erinnerung, der österreichische cup ist der zweitwichtigste österreichweite volleyballbewerb – waren insgesamt (!) 297 zuschauerInnen in den sieben hallen. Das ergibt einen zuschauerschnitt von 42.42 zuschauerInnen pro spiel. Eine absolute schande, und ein menetekel für den österreichischen volleyballsport. Oder wie das ein treuer leser in einer e-mail genannt hat: eine bankrotterklärung. Den absoluten tiefpunkt markieren 6, in worten sechs, zuschauerInnen beim cupspiel zwischen psv salzburg und dem titelverteidiger graz im sportzentrum hallein. Also mut zur ehrlichkeit kann man dem heimteam zumindest nicht absprechen. Ich will ja die grazer burschen jetzt nicht aufhussen, aber kommt man sich da nicht verarscht vor? Man fährt fast 3 stunden von graz nach hallein, spielt vor 6 zuschauerInnen ungefähr 90 minuten volleyball, gewinnt vermutlich ziemlich locker 3:0 und fährt dann wieder 3 stunden zurück nach graz. Also da muss man schon sehr fokussiert sein auf seinen sport, wenn einem da keine bessere beschäftigung einfällt an einem sonnntag.








Zum achten achtelfinalspiel zwischen oberndorf und sokol, das der erstligist ziemlich eindeutig verloren und damit das etwas vollmundig, fast im früheren stil der experten aus der erzherzog karl straße, geäußerte ziel das cupfinale zu erreichen, schon ein paar runden zu früh verpasst hat, hat man sich dann die angabe der zuschauerzahlen gleich einmal erspart, genau so wie die datavolleyblätter für dieses und alle anderen spiele.


Bei den damen war der besuch, mit ausnahme des sogenannten schlagerspiels zwischen graz und sokol, das 231 fans in die halle in graz lockte, ähnlich traurig.



Im detail findet die interessierte leserin und der interessiert leser die genauen zahlen unter http://www.volleynet.at/bewerbe/DCup/phase/_/saison/19-20/information/Ergebnisse. Absolutes lowlight bei den damen war das spiel zwischen atse graz und ti s-budget ...äh... esssecaffe mit ganzen 7 fans.
   
    
Also wenn die zuschauerzahlen auch nur irgendetwas über die wahrnehmung des österreichischen cups in der sportinteressierten öffentlichkeit aussagen, dann kann man den bewerb ab der nächsten saison getrost ersatzlos streichen, und spart damit zeit und geld und fahrkosten. Und niemand außer einigen ganz wenigen hardcorefans, die 6 in der halleiner sporthalle eingeschlossen, wird es merken, in leichter abwandlung des alten spontispruchs: stell dir vor der cup wird nicht mehr gespielt und keiner merkt’s. 

Ah ja, und noch etwas fällt auf, wenn man die auslosung der viertelfinali bei damen und herren betrachtet: bei den herren treffen vier erstligisten auf vier zweitligisten, bei den damen ist sich das aus ermangelung eines vierten zweitligisten unter den acht viertelfinalisten leider nicht so schön ausgegangen, da müssen doch tatsächlich zwei erstligisten gegeneinander antreten. Also ich bin jetzt zu faul in der ausschreibung nachzuschauen, ob da tatsächlich ab dem viertelfinale gesetzt wurde. Wenn das nicht der fall ist, dann ist ein solcher raster für die viertelfinali aber schon ein ziemlich um nicht zu sagen sehr großer zufall. 

Die meisterschaft plätschert auch so irgendwie dahin, in erwarteten und erwartbaren bahnen. Die überraschung bisher sind die klagenfurter, die ohne einen einzigen legionär im kader zwei siege aus vier spielen erreicht haben und zuletzt die in dieser saison mit vier legionären antretenden weizer besiegt haben. Man liegt damit zur zeit auf platz 4 in der tabelle. Sonst, wie gesagt, gibt es in der gegenwärtigen tabelle kaum überraschungen, außer vielleicht, dass die legionärstruppe aus amstetten erst einen sieg in vier spielen einfahren konnte (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/19-20/). Blöd auch, wenn einem die eigenen spieler aus dem nachwuchs, mit wenigen ausnahmen, abhandengekommen sind, sodass der umtriebige und schlagfertige sportdirektor offenbar auf legionäre nicht unbedingt aus der kategorie triple a zurückgreifen musste.

Unsere beiden nationalteamaufspieler sind offenbar noch immer auf der suche nach einem verein. Zumindest finden sich unter https://volleybox.net/transfers/2019-20 weder für alex tusch noch für den kreglen max thaller ein transfereintrag, ja nicht einmal unter dem menupunkt „rumors“ bin ich fündig geworden. Stille herrscht dort und auch auf der website des övv gibt’s dazu nichts zu lesen, genauso wenig wie zur zukunft des als trainerpersönlichkeit des jahres nominierten uhtztt.

Ah ja, a propos nationalteam und so. Die neuen weltranglsiten sind da und da liegen österreichs damen auf platz 66, ex aequo mit beispielsweise zypern, island und botswana und umgeben von sint maarten und martinique, also quasi mitten in der karibik (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_W_2019-09.asp). Die herren liegen nach wie vor auf platz 37, weil die in der weltliga 2017 erzielten punkte noch in der wertung sind (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2019-10.asp). Wobei, irgendwie verstehe ich da schon wieder etwas nicht. Die weltligapunkte aus 2017 bleiben bei den herren in der wertung genauso wie die punkte des world grand prix aus 2017 bei den damen während die 2018 erstmals als nachfolgebewerb der beiden letztgenannten bewerbe ins leben gerufene volleyball nations league keine berücksichtigung findet (https://www.volleyball.world/en/vnl). Na das ist halt schon wieder ein so ein mysterium, das offenbar ziemliches insiderwissen zum verständnis der erstellung der ranglisten voraussetzt. Daher ersuche ich meine werten leserinnen und meine werten leser um aufklärung, sollten unter ihnen eine oder einer oder gar mehrere einblick in die geheimnisse dieser weltranglistenerstellung haben. Ah ja, und gleich noch eine frage: wie kommt man eigentlich zu einem startplatz in der nations league? Über die holli-knolli-ferienliga dürfte es ja wohl nicht funktionieren, weil der diesjährige sieger der goldenen version der ferienliga, die türkei, keinen startplatz in der nations league hat und die neu in die nations league gekommenen slowenen in der holli knolli ferienliga 2019 nicht einmal teilgenommen hatten (https://www.cev.eu/Competition-Area/competition.aspx?ID=1151&PID=-2).

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 22.10.2019, 01:27 mez

1 Kommentar:

  1. Max Thaller hat auf seiner Facebook Seite am 8.10. folgendes Statement abgegeben:
    "...Ich hab für diese Saison noch keinen Verein und gönn' mir nach 8 Jahren fast durchgehendem Volleyball eine kleine Pause..."

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