Dienstag, 30. April 2019

Von neuerlichem mauen abschneiden beim sandhüpfsport, von einer in ihrer gesamtheit alarmierenden nachwuchsbilanz und von wachsenden spielerInnen und gleichbleibender netzhöhe

Wien, 29.04.2019, 23:15 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, etwas spät beginne ich heute mit meinem allwöchentlichen eintrag und schuld daran ist die neueste folge von game of thrones, die ich mir als bekennender fan unbedingt anschauen musste. Also wie die werten leserinnen und die werten leser sehen, gibt es doch noch wichtigere dinge für mich, als hier jede woche meine negative energie abzulassen. First things first, wie die anglikanerInnen sagen würden. 

Aber jetzt geht es, wie schon in den letzten wochen, husch husch in die sandkiste. Und zwar zum 4-sterne fivb beachturnier, das in der vergangenen woche in xiamen, china, stattfand. Also irgendwie klappt das nicht so ganz beim övv mit der berichterstattung vom sandhüpfsport. Nicht nur, dass man es vorzieht über das maue – um nicht zu sagen peinliche – abschneiden diverser övv-duos bei diversen inflationären 1-stern fivb beachturnieren gleich gar nicht zu berichten, ist man sich selbst bei einem 4-sterne turnier offenbar nicht einmal beim övv im klaren darüber, welche österreichischen beachduos dort in die quali müssen bzw. welche fix im hauptbewerb stehen.




Peinlich ist das eigentlich, aber irgendwie gut zu den ergebnissen passend. Von den vier herrenteams mussten drei in die quali und alle drei schieden dort aus. Winter/hörl und ermacora/pristauz gleich in der ersten qualirunde, seidl/waller in der zweiten (http://worldtour.2019.fivb.com/en/700/men/standings). Für doppler/horst reichte es zum mit acht anderen teams geteilten 9. platz (http://worldtour.2019.fivb.com/en/700/men/standings). Bei den damen kämpften sich die einzigen övv-vertreterinnen schützenhöfer/plesiutschnig erfolgreich durch die qualifikation. Am ende wurde es dann ebenfalls ein geteilter 9. platz (http://worldtour.2019.fivb.com/en/700/women/standings). Auf der övv-website bejubelt man mangels größerer erfolge brav diese „top ten“ platzierungen (http://www.volleynet.at/oevv-teams-bei-4-turnier-in-xiamen-in-top-10/). Das mit den top ten platzierungen ist ja auch so eine sache. Erstens einmal teilt man sich den 9. platz mit acht anderen teams, was ihn jetzt nicht gerade wertvoller macht und zweitens würde wohl niemand davon sprechen, dass dominic thiem einen top ten platz erreicht hat, wenn er bei einem turnier im achtelfinale ausscheidet. Also, auch auf die gefahr hin, dass mir vorgeworfen wird, alles immer nur negativ zu sehen, stelle ich hier fest, dass die besten platzierungen der övv-teams in xiamen das erreichen des achtelfinales mit jeweils einem damen- und einem herrenteam waren. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber diese woche geht’s ja dann schon mit einem 3-sterne turnier in kuala lumpur, malaysia weiter, und zwar mit ziemlich zahlreicher geradezu geballter österreichischer beteiligung. Drei damen- und sogar vier herrenteams, zumindestens laut nennliste, dürfen malaysia kennenlernen (http://worldtour.2019.fivb.com/en/wkua2019/women/teamsinfo/entriesbycountry,http://worldtour.2019.fivb.com/en/mkua2019/men/teamsinfo/entriesbycountry). Sollte der övv auch von diesem 1-stern ...äh... event in gewohnter weise wieder nicht berichten, so kann ich den interessierten leserinnen und den interessierten lesern versprechen, dass hier in diesem blog nächste woche über jedes gewonnene aber auch über jedes verlorene spiel berichtet werden wird, und wenn es sein muss, auch wieder exklusiv. 

So, und in der halle ist die finalserie zu ende und damit auch das unverschämte und dreiste lügen die zuschauerzahlen in pliberk betreffend. Aber eines nach dem anderen und schön der reihe nach: aich/dob hat das fünfte spiel der finalserie gegen waldviertel zuhause mit 3:0 und damit die serie mit 4:1 siegen gewonnen. Gratulation an die spieler des alten und neuen meisters und des alten und neuen vizemeisters und an den jeweiligen betreuerstab. Dieses mal waren gar 900 zuschauerInnen in der halle in pliberk, also zuerst einmal. Irgendwo hab’ ich den verdacht, das ist irgendwie so auf automatik gestellt, das feld, wo die anzahl der zuschauerInnen eingegeben wird. Und am nächsten tag bekommt dann irgendwer ein schlechtes gewissen und die zuchauerInnenanzahl wird nach unten korrigiert. Dieses mal auf genauso unglaubwürdige 890.




Wie schon in den letzten wochen gibt’s auch diese woche einen screenshot zum nachzählen. Und die drei traurigen trommler sitzen auch wieder ganz alleine und verlassen im ganz besonders leeren teil der tribüne.


Und zur übergabe des meisterpokals sind dann auch nicht mehr alle in der halle geblieben. Na ja, passt irgendwie zum gesamtbild, weil ja von der övv-spitze auch wieder einmal niemand da war. Aber dafür durfte uhtztt seinen zahlreichen nationalteamspielern die hände schütteln und auf die schultern klopfen.



A propos nationalteam und so: das u16 mädchennatioanlteam und das u17 burschennationalteam spielten in der ukraine bzw. in - wie es jetzt korrekt heißt – nordmazedonien gegen die ukraine, frankreich und estland bzw. gegen nordmazedonien, griechenland und weißrussland um die qualifikation für das jeweilige europameisterschaftsfinalturnier. Die mädchen verloren gegen etsland mit 2:3 und gegen frankreich mit 0:3 und schafften durch einen 3:2 sieg gegen die ukraine am letzten spieltag noch den zweiten gruppenplatz, der allerdings nicht zur qualifikation reichte (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1113). Die burschen gewannen zwar gegen mazedonien mit 3:0, verloren dann aber die beiden restlichen spiele gegen griechenland und weißrussland mit dem selben ergebnis, was schlussendlich den 3. gruppenplatz ergab der ebenfalls nicht für eine qualifikation für da finalturnier reichte (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1112). Ich habe das schlussendlich doch eher enttäuschende abschneiden der beiden nachwuchsteams zum anlass genommen, mir auf der cev website das abschneiden der diversen övv-nachwuchsnationalmannschaften in den letzten jahren anzuschauen, und das war leider gar keine gute idee. Die u17 mädchen ausgeschieden bei der em-quali in einer gruppe mit italien, kroatien und polen, null punkte, 0:9 sätze (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1046). Die u18 burschen ausgeschieden in der em-quali in einer gruppe mit deutschland, belgien und estland, 0 punkte, 0:9 sätze (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1045). Die u19 mädchen in einer gruppe mit tschechien, italien und norwegen, letzter gruppenplatz in der em-quali, ein 3:2 sieg gegen tschechien und 2 0:3 niederlagen (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1060). Die u20 burschen in einer gruppe mit deutschland, schweden und rumänien mit drei niederlagen, 0:3, 1:3 und 2:3 ausgeschieden in der em-quali als gruppenletzter (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1059). Die u20 mädchen ausgeschieden in der ersten runde der wm-quali in einer gruppe mit der türkei und bulgarien, null punkte, 0:6 sätze (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=987). Die u21 burschen ausgeschieden in der ersten runde der wm-quali in einer gruppe mit serbien, holland und portugal, zwei 1:3 und eine 2:3 niederlage (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=986). Wenn man sich diese geballte erfolglosigkeit mehrerer jahrgänge im nachwuchs ansieht, dann sollten bei den verantwortlichen im övv die alarmglocken ziemlich schrill läuten, sonst droht die erfolgreiche em-quali des herrennationalteams wohl auf längere zeit hin ein sehr singuläres ereignis zu bleiben. Da läuft offenbar einiges ziemlich unrund im nachwuchsbereich, und das seit jahren. 


So, und nach so vielem negativen, am schluss doch noch etwas, wenigstens zum teil, positives. Ich freue mich, und das ist das positive, dass, wie ich einem kommentar von armin fluch zu zu meinem letztwöchigen eintrag entnehme, die macher der neunmalneun-plattform vorhaben weiterzumachen. Und das ist gut so. Und ich hoffe, dass sie mit ihrem aufruf an die österreichische volleyballfamilie, nicht nur im kleinen kreis zu jammern, sondern im großen kreis der öffentlichkeit zu diskutieren, was im österreichischen volleyball gut und was vielleicht weniger gut läuft, oder ganz einfach, was die mitglieder der volleyballfamilie interessiert. Und ich hoffe weiters, so wie armin fluch, dass judith zaller mit ihrem kommentar zum vorläufig letzten eintrag der neunmalneuner unter https://www.neunmalneun.at/2019/04/15/programmänderung/doch nicht recht hat.

Ah ja, und dann hab’ ich da nach langem suchen ein fundstück, das ich schon einmal entdeckt und dann wieder verloren hatte, wiedergefunden. 


Das ist eine abbildung aus einer brandeuen studie. Nein nicht über fettleibigkeit, und auch nicht von nike gesponsert, so wie die brandneue studie des herrn kommerzienrates, mit der er vor jahren durch die medien getingelt ist. Und ehrlicherweise ganz brandneu ist sie auch nicht die studie aus dem jahr 2014, aber doch ziemlich neu. Aber dafür sehr interessant. Die gesamte arbeit mit noch weiteren interessanten abbildungen und daten findet sich unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4327374/pdf/jhk-44-223.pdf/. Sie befasst sich unter anderem mit anthropometrischen parametern von volleyballspielerInnen und wie sich diese parameter, wie z.b. die körpergröße zwischen 1964 und 1996 verändert haben. So lag die durchschnittliche körpergröße bei den herrenteams, die 1964 an den olympischen spielen teilnahmen bei etwa 184cm, bei den olympischen spielen 1996 lag sie bei 197cm. Bei den damen lagen die werte bei 170cm bzw, bei 182cm. Ganz eindrucksvoll, mehr als 10cm zunahme in der durchschnittsgröße in etwas mehr als 30 jahren. Die netzhöhe wurde allerdings nicht an diese veränderungen in den körperlichen voraussetzungen angepasst. Soll das so bleiben, weil eine änderung der netzhöhe ein zu grober eingriff in das spielsystem wäre, oder sollte man doch eine anpassung der netzhöhe an diese geänderten physischen parameter andenken?   


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 30.04.2019, 01:30 mez

3 Kommentare:

  1. Kuala Lumpur diese Woche ist ein 3-Stern, kein 1-Stern. Ist doch ein wichtiger Unterschied ;)

    Zu der Studie mit den Körpergrößen: sehr interessant. Ich würde die Netzhöhe trotzdem beibehalten. Im Amateur-Bereich vor allem bei den Damen dürfte ein höheres Netz das Spiel ziemlich unattraktiv machen. Und ich halte bei den Top-Spielen auf internationalem Level die Netzhöhe nicht für zu niedrig. Es gibt immer noch spannende Ballwechsel, die schön anzuschauen sind.
    LG
    Christopher

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  2. Ich würde sogar das Netz bei den Damen noch niedriger machen!
    Der Netzhöhenunterschied entspricht zwar ungefähr dem Unterschied der Körpergröße, die Sprungkraft der Herren, und dadurch auch die Reichhöhe ist aber viel größer als die 19cm.
    Ich glaube, dass sich Damenvolleyball dem der Herren durch ein niedrigeres Netz viel schneller annähern würde und schnell an Attraktivität gewinnen würde. (Bitte nicht falsch verstehen, ich will Damenvolleyball nicht als unattraktiv abstempeln. Die Athletinnen leisten Enormes, aber sie kommen nicht ganz an ihre männlichen Kollegen heran)

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  3. Danke christopher. Ziemlich peinlich ist das, zuerst fest über die inkompetenten gestalterInnen der övv-website spotten und dann dem 3-sterne turnier zwei sterne unterschlagen. Ist schon korrigiert.
    lg
    johnny

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