Dienstag, 27. November 2018

Von fehlender spannung in der liga, von fehlenden olympiamedaillen in der ära des micha warm und von der fehlenden breite im nachwuchs

Wien 26.11.2018, 23:08 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, also dieses mal geht’s gleich in die halle und zur liga mit dem langen namen. Also irgendwie wird es mit fortlaufender meisterschaft immer offensichtlicher, warum eine meisterschaft, bei der die anzahl der teilnehmenden teams die primzahl 7 ist, kein erfolgsmodell darstellt. Also viele beispiele für siebenerligen fallen mir jetzt nicht ein. Unter http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnissekann man sich die spieltermine der letzten wochen ansehen. Am 25.11. fanden zwei spiele statt, am 24.11. drei, am 21.11. und am 17.11. wieder jeweils zwei, am 16.11., am 13.11. und am 11.11. jeweils eines, am 10.11. zwei, und am 7.11., 3.11. und 1.11. wiederum jeweils eines. Und das letzte spiel im november findet am 30.11. statt. Da wird einem schwindlig und diese vertigo könnte sich auch auf die spieler übertragen. Da spielt ried innerhalb von vier tagen zweimal gegen aich/dob, einmal zuhause und einmal auswärts und dazwischen noch schnell gegen graz, um nur ein beispiel unter vielen dieser – na sagen wir – kreativen terminisierung zu nennen. Und dieser spielplan führt notgedrungen auch zu einer eher wenig aussagekräftigen tabelle, in der zwei mannschaften bereits 10 spiele gespielt haben, vier 9 und eine manschaft erst 8 (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Tabelle). ZuschauerInnen und fans gewinnt man so sicher nicht. Dass der meister schon vor beginn der meisterschaft feststeht ist eigentlich schon langweilig genug, und dass zum zweiten mal hintereinander eine relegation am tabellenende höchst unwahrscheinlich ist, weil sich wahrscheinlich wieder kein verein aus der 2. bundesliga das abenteuer 1. bundesliga antun möchte, bringt auch nicht gerade zusätzlichen pfeffer in die liga. Und letzteres setzt sich ja eine etage weiter unten fort, zumindest was die wiener landesliga angeht. Da ist heuer und voriges jahr jeweils der dritte der wiener meisterschaft in die 2. liga aufgestiegen (http://www.volleyball-wien.at/archiv/2017/herren.html,http://www.volleyball-wien.at/archiv/2016/herren.html). Und die beiden aufsteiger, die roadrunners aus der saison 2016/2017 und sokol aus der vergangenen saison spielen in der 2. bundesliga ganz gut mit und liegen zur zeit in der gruppe 2 der 2. liga auf den plätzen 2 und 4 (http://www.volleynet.at/bewerbe/H2S/phase/GD/saison/18-19). Allerdings verwässert beziehungsweise verzerrt dieser verzicht auf einen aufstieg in die nächsthöhere liga, aus wirtschaftlichen gründen und aus gründen der mit dem aufstieg einhergehenden extensiven reisetätigkeit, die sportliche qualität. Deswegen wiederhole ich hier zum x-ten mal mein mantra von der stärkeren regionalisierung der zweiten leistungsebene.
So und von den niederungen der landesligen und der 2. bundesliga geht es jetzt nahtlos hinauf in internationale gefilde. Diese woche spielen die sechs verbliebenen österreichischen vereine, zwei damenteams und vier herrenteams, im challenge cup und im cev cup (http://www.volleynet.at/sechs-oesterreichische-teams-im-europacup-einsatz/). Auch wenn ich mir hier gleich wieder einmal den vorwurf des schlechtredens einhandeln werde, sehe ich nur begrenzte erfolgschancen. Die besten chancen weiterzukommen hat vermutlich aich/dob gegen dukla liberec und außenseiterchancen haben die grazer herren gegen hapoel yoaf kvar saba. Waldviertel und amstetten bekommen es jeweils mit finnischen mannschaften zu tun, die vermutlich ein paar nummern zu groß sein werden und bei den damen haben die grazerinnen gegen ostrava außenseiterchancen und die damen von prinz brunnenbau können im besten fall einiges lernen von ihren gegnerinnen von vero volley monza.
A propos internationale bewerbe und so: also wie meine werten leserinnen und meine werten leser wissen bin ich ja ein fan der volleyballplattform https://www.neunmalneun.at. Es gelingt den machern der website bisher, meiner meinung nach, ausgezeichnet, wöchentlich interessante beiträge und interviews – nein da meine ich jetzt nicht das mit mir geführte; na ok, ok so ein bisschen schon auch – online zu stellen. Und diese woche kann man dort unter https://www.neunmalneun.at/2018/11/25/8-jahre-an-der-spitze-interview-mit-michael-warm/ein ausführliches gespräch mit uhvztt lesen. Also im gegensatz zu meiner wertschätzung den neunmalneun-machern gegenüber, und das wissen meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser auch gehöre ich nicht zu den ausgewiesenen fans des herrn warm und seine antworten auf die durchaus kritischen fragen von armin fluch ändern das auch nicht. Acht jahre ist micha warm schon trainer des herrennationalteams, und die frage nach den ausbleibenden erfolgen beginnt er patzig-selbstbewusst mit den worten „olympische medaillen waren nicht dabei“. Echt? Na geh. Oder soll das vielleicht ein schuss selbstironie sein? Na es waren genau genommen weder olympische medaillen dabei noch auch nur irgendeine qualifikation für ein internationales turnier. Und, ja ein paar einzelerfolge gegen stärker eingeschätzte teams in diversen qualiturnieren waren dabei in den letzten jahren, aber die bleiben, wenn man die quali dann doch nicht schafft nicht viel mehr als muster ohne wert. Und bitte nicht schon wieder die die erfolge in der weltliga aufwärmen, in einem bewerb, für den man sich auf sportlicher ebene nicht qualifizieren konnte und den es in dieser form nicht mehr gibt. Der knackpunkt kommt heuer im jänner, und sollte herr warm die quali für die eurovolley 2019 vergeigen, für die zum ersten mal 24 länder teilnahmeberechtigt sind – ich möchte nur erinnern, dass die österreichischen herren auf platz 29 der europäischen rangliste liegen (https://www.cev.eu/Rankings/Men.aspx) und damit, zumindest auf dem papier nicht allzu weit von den top 24 entfernt sind - dann muss man sich beim övv wohl überlegen wie lange man mit diesem teamchef, den ich mir schon einmal erlaubt habe als didi constantini des österreichischen volleyballsports zu bezeichnen, noch weiter arbeiten möchte bzw. soll.
Und dann noch diese herumlaviererei, wenn es um die frage der legionäre bei österreichischen vereinen geht. Zitat: „Aus sicht der vereine halte ich es dagegen für wichtig, dass jeder verein in seiner regionalen heimat optimal angenommen wird, und zwar von zuschauern, medien und der politik. Denn dann kann es besonders leicht gelingen, dass im sog einer erfolgreichen bundesligamannschaft auch ein breiter unterbau im nachwuchs entsteht, aus dem wiederum das eine oder andere talent hervorgeht. Diese regionale verwurzelung gelingt sicher in jeder gegend anders, wichtig erscheint mir dabei, dass immer ein paar identifikationsfiguren konstant im team sind. Und auch hier zeigt sich, dass das sowohl spieler aus der engsten region sein können, wie auch spieler aus ganz anderen teilen der welt.“ Geh bitte, warmsprech at its best. Sich es mit niemandem verscherzen, nirgends anecken, schön diplomatisch bleiben, alle machen das gut, jeder auf seine weise. Geht’s vielleicht ein wenig kritischer? Wo bitte sind denn die beispiele, dass auch dort wo viele legionäre tätig sind bzw. waren, ein breiter unterbau im nachwuchs entsteht bzw. enstanden ist? Hypo tirol? Breiter nachwuchs? Fehlanzeige. Waldviertel? Breiter nachwuchs? Ich warte. Aich/dob? Breiter nachwuchs? Nicht wirklich breit, aber ein bisschen was scheint sich zu bewegen, wenn man die letzten österreichischen meisterschaften als indikator nimmt. Hotvolleys in the good old times? Breiter nachwuchs? Ja schon, aber wegen der mindestens ebenso breiten drop-out quote reicht das gerade einmal für eine zweitliga-nachwuchstruppe. Den breitesten unterbau im nachwuchs gibt es seit jahren in der steiermark und seit jahren setzt der top verein aus der steiermark, der uvc graz, hauptsächlich auf spieler aus österreich (http://www.volleynet.at/regionen/steiermark/). Zufall? Eher nicht.

Na und typischer warmsprech findet sich auch in der antwort zur frage, warum aus uhtztt plötzlich uhvztt wurde. Unterschiedliche ziele führt micha warm als grund an warum er nicht mehr bei united volleys tätig ist. Na sehr konkret ist das jetzt nicht gerade. Und ein neues angebot von remat zalau – den insiderschmäh verstehen jetzt nur meine langjährigsten leserinnen und meine langjährigsten leser – gibt’s offenbar auch nicht. Unterhttp://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/05/etwas-larm-um-nichts-oder-doch-etwas.htmlkönnen interessierte leserinnen und interessierte leser diese alte und immer noch undurchsichtige geschichte von micha warm und remat zalau nachlesen. Das war so etwas wie ein erster scoop, wie das die journalistInnen bezeichnen würden, in diesem blog.    
Ah ja,  a propos alte geschichte und so. Also unter https://www.orf.at//stories/3101858/kann man lesen, dass es auch andere möglichkeiten gibt, dem übergewicht bei kindern und jugendlichen vorzubeugen als die tägliche kniebeuge. Aber solche initiativen bergen halt auch die gefahr, dass einem mögliche sponsoren abhanden kommen. Ich glaube mich zu erinnern, dass diese fast food kette mit dem lustigen clown auch schon beim tag des sports als sponsor aufgetreten ist und unter http://johnny-meinblock.blogspot.com/2013/10/von-einem-hoffnungsschimmer-fur-die.htmlkann man nachlesen, dass in filialen dieser fast food kette am höhepunkt der campän, um das wort so wie der ehemalige bundespräsident kurt waldheim auszusprechen – zu der campän, die der herr waldheim damals meinte gibt es – ui schon wieder politik im blog und schachtelsatz im schachtelsatz – den höchst empfehlenswerten dokumentarfilm „waldheims walzer“ von ruth beckermann, für die tägliche kniebeuge werbematerial für ebendiese auflag.
Ah ja politik und so: also ich bin in letzter zeit sehr stolz auf meine uni, auf die medizinische universität wien und ihren rektor. Vor ein paar wochen schon wurde der zur bilokation befähigte chirurg gekündigt und heute wurde das wahlfach „homöopathie“ aus dem lehrplan entfernt (https://wien.orf.at/news/stories/2949615/,https://wien.orf.at/news/stories/2939988/). Und das ist gut so, weil pseudowissenschaften an einer universität nichts, aber schon gar nichts verloren haben.  
 Und zum schluss noch einmal, zum dritten mal, politik, weil aller guten dinge bekanntlich drei sind. Ich habe mich hier ja in den letzten wochen mehrfach gegen die kommerzialisierung des sports und gegen dessen exzessive vermarktung ausgeprochen. Und sozusagen als fundstück zum thema ein kommentar von johann skocek, einer ausnahmeerscheinung in der österreichischen sportjorunalistenszene, nicht nur wegen seiner schreiberischen fähigkeiten sondern auch wegen der völligen verdachtsfreiheit gegenüber der sonst gerade in dieser szene allgegenwärtigen verhaberung mit funktionärInnen und athletInnen, aus dem, von journalisten des qualitätsmediums kronenzeitung als bolschewikenblattl bezeichneten falter. 




Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 27.11.2018, 01:58 mez

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