Dienstag, 20. November 2018

Von den tücken der weltranglisten, von offenen türen zu milliardenmärkten und von neuen streichen der lustigen finnen

Wien 19.11.2018, 22:40 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also beginnen möchte ich mit der sensationsmeldung schlechthin, wobei so eine echte sensation ist es dann eh wieder nicht, wenn man ein bisschen genauer hinschaut. Also da hat dieses ereignis sowohl den unhp, unseren neuen herrn präsidenten, und mich fast lügen gestraft. Sowohl unhp wie auch ich haben uns in unseren jeweiligen interviews mit den umtriebigen machern der volleyballplattform https://www.neunmalneun.atfast zu pessimistisch gezeigt, was die weltranglistenplatzierung des österreichischen herren nationalteams in 5 jahren angeht. Wir haben beide gemeint eine top 30 platzierung könnte mögliche sein (https://www.neunmalneun.at/2018/10/07/kehren-neue-besen-besser-övv-präsident-gernot-leitner-im-interview/,https://www.neunmalneun.at/2018/10/21/johann-wojta-österreichs-gefürchteter-volleyball-blogger/). Und dann das: in der aktuellen weltrangliste liegen die herren auf platz 37 und die damen auf platz 66 (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2018-10.asp,http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_W_2018-10.asp). Das wird natürlich unter http://www.volleynet.at/oevv-herren-in-top-40-nationalteams-machen-in-weltrangliste-viele-plaetze-gut/entsprechend gefeiert. Aber ein bisschen genauer sollte man sich das schon ansehen, wie es zu dieser rangverbesserung gekommen ist. Bei den damen ist es relativ einfach: Die 7 punkte, die die mannschaft in der rangliste angeschrieben hat, stammen aus der wm-qualifikation und haben verglichen mit dem august 2017 eine verbesserung um 13 plätze ergeben. Dass man sich den 66. platz unter anderen mit solch volleyballgroßmächten wie sint maartin, saint martin, den malediven oder martinique teilt, wird im övv-bericht nicht erwähnt und trübt die freude dort offenbar auch nicht, soll aber wenigstens hier nicht unter den tisch gekehrt werden.
Bei den herren ist die sache ein bisschen komplizierter und auch die zahlen, die der övv in seinem bericht präsentiert, stimmen nicht zur gänze mit den zahlen auf der fivb-website überein. Während der övv unter http://www.volleynet.at/oevv-herren-in-top-40-nationalteams-machen-in-weltrangliste-viele-plaetze-gut/ von einer rangverbesserung um 11 plätze schreibt, hat man sich laut fivb-website seit dem august 2017 um sage und schreibe 57 plätze verbessert (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2018-10.asp). Möglicherweise bezieht sich die rangverbesserung auf der övv-website auf eine aktuellere weltrangliste als die vom august 2017. Egal, schauen wir uns die 13 punkte an, die diesen 37. platz ergeben. 8 davon hat man sich in der wm-quali erspielt mit siegen gegen die slowakei und luxemburg in phase 2 (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=976). 5 punkte kommen aus der teilnahme an der gruppe 3 der weltliga, für die man sich sportlich nicht qualifiziert hatte. Und dort hat man dann einen sieg gegen venezuela am grünen tisch erreicht, gegen kasachstan gewonnen, einen sieg gegen eine, na sagen wir es vorsichtig, nicht mit der topformation angetretene deutsche mannschaft geschafft und mexico geschlagen. Das erste spiel gegen deutschland auswärts ging ebenso verloren wie das heimspiel gegen spanien  (http://worldleague.2017.fivb.com/en/competition/results-and-ranking/group3). Und schlussendlich sind es genau diese 5 punkte, die man aus einem bewerb mitgenommen hat, für den man sich auf sportlicher ebene nicht qualifiziert hatte, und den es mittlerweile in dieser form nicht mehr gibt, die den unterschied ausmachen zwischen dem 37. und dem 54. platz, auf dem übrigens, um wieder in der karibik zu bleiben barbados, sint maartin und dominica liegen. Und nein, das hat jetzt nichts mit schlechtreden zu tun, das fällt einfach auf, wenn man nicht nur die jubelmeldungen liest, sondern ein wenig genauer hinschaut. Auf die europäischen ranglisten haben diese verbesserung in den weltranglisten übrigens keine auswirkung. Die herren liegen weiterhin auf platz 29 und die damen auf position 26 (https://www.cev.eu/Rankings/Men.aspx,https://www.cev.eu/Rankings/Women.aspx). Das kann sich aber schon in naher zukunft ändern, sollten sich das eine oder das andere team, oder hoffentlich beide für die em-endrunde qualifizieren.     

Und was passierte inzwischen in den heimischen hallen? Die restlichen cupviertelfinali wurden gespielt. Bei den herren ist der vca mit einem 3:0 über klagenfurt ins final-four eingezogen, im duell der zweitligisten hat st. pölten auswärts hartberg 3:1 besiegt und die weizer haben gegen den wiener landesligisten wat leopoldstadt ein wenig mehr gezittert als es ihnen vermutlich lieb war, aber schlussendlich doch 3:1 gewonnen. Ah ja, eine zusatzinformation hab’ ich zu diesem spiel auch noch, das ich sogar live verfolgt habe, in der sporthalle brigittenau – dort hab’ ich ja kein hallenverbot. Mani bloggarson war sehr beeindruckt vom wiener landesverbandspräsidenten und vizepräsidenten des övv, christian keinrath, der nicht nur als zuschauer das spiel verfolgte und die burschen kräftig und lautstark anfeuerte, sondern die mannschaft auch vor und nach dem spiel auf dem spielfeld besuchte und mit den spielern plauderte. Klimawechsel auch da. Ah ja, und der wiener verbandspräsident kommt heute gleich noch einmal vor in diesem eintrag. Aber da müssen meine werten leserinnen und meine werten leser noch ein wenig geduld haben. Bei den damen hat sich der seriencupsieger, die spielgemeinheit mit dem langen namen mit einer 2:3 heimniederlage gegen linz/perg aus dem cup verabschiedet. Die wildcats haben sich mit einem 3:0 bei ti volley ebenso für das final four qualifiziert wie graz daheim mit einem 3:0 gegen eisenerz und prinz brunnenbau, ebenfalls zuhause, mit dem gleichen ergebnis gegen bisamberg (http://www.volleynet.at/oevv-cup-final-4-teilnehmer-stehen-fest-sokol-post-ausgeschieden/).

Ah ja, a propos klimawechsel und so. Zu dem gibt’s übrigens heute hier auch noch etwas zu lesen. Aber hier geht’s zuerst um den klimawechsel im övv: ich habe ja vor ein paar wochen hier bereits darauf hingewiesen, dass die weizer ihr heimspiel gegen aich/dob in ihrer heimhalle, also in weiz, ausgetragen hatten. Wie konnte das passieren? Ausnahmegenehmigung heißt das zauberwort. Und dieses mal wurde eine solche vom präsidenten nicht an einen ihm nahestehenden verein vergeben, so wie das unter dem segensreichen wirken des herrn kommerzienrates passierte, sondern rasch und ganz pragmatisch, um einem verein die möglichkeit zu geben, das spiel gegen den regierenden meister zuhause vor einem vollen haus auszutragen. Über 202 zuschauerInnen belegen eindrucksvoll die richtigkeit dieser entscheidung (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Und die volleyballwelt ist auch nicht untergegangen, ob dieser unbürokratischen entscheidung, die die lex kleinmann von den 9m hallen in der ersten liga unterlaufen hat. Wer von meinen werten leserinnen und wer von meinen werten lesern erinnert sich noch, wie der volleyball-heinz-conrads den brückl hotvolleys ihr spiel des jahres im cup gegen die spielgemeinheit mit dem langen namen in seiner sturheit verpatzt hatte und sich unter verdrehung der wahrheit trotzig weigerte den brückl hotvolleys eine ausnahmegenehmigung zur nutzung der heimhalle zu erteilen. Zum glück sind sowohl diese zeiten und mit ihnen auch der herr kleinmann geschichte. 

Oder doch nicht ganz? Um aus dem struwwelpeter nicht ganz korrekt zu zitieren: wehe, wehe, wenn ich in die zukunft sehe. Der herr kleinmann hat sich nämlich ein neues betätigungsfeld gesucht wie man auf seiner facebookseite erfahren darf. Die zukunft des volleyballsports liegt, wenn man dem herrn kommerzienrat glauben darf, im schnee. Unter http://www.volleynet.at/fivb-und-cev-stellen-in-cancun-weichen-fuer-die-zukunft/kann man lesen, dass der herr kommerzienrat beim fivb- und beim gleichzeitig im mexikanischen cancun stattfindenden cev-kongress snowvolleyball bewerben durfte und für seine verdienste um diesen bespaßungsevent auch noch geehrt wurde. Und bilder fürs familienalbum gibt’s da auch wieder. Ah ja um meine beschreibung von cancun von letzter woche zu belegen ein bild von cancun, das eindrucksvoll zeigt, was der massentourismus anrichtet.



Und ich möchte hier auch der einschätzung von uhnp widersprechen, der snowvolleyball für eine interessante geschichte hält, weil dadurch auch länder zum wintersport gebracht werden die sonst nichts mit diesem zu tun haben. Welche länder sollten das denn sein? Saint martin, barbados, dominica und saint vincent and the grenadines, oder das jamaican bob-sledge-team, das auf snowvolleyball umsattelt vielleicht? Und snowvolleyball öffnet dem volleyball die tür zum milliardenmarkt wintertourismus, steht in dem artikel auch noch. Ah eh. Darum geht’s also, um die marie, den flieder, die kohle, den zaster. Was der milliardenmarkt tourismus anrichtet, hab’ ich versucht mit dem foto von cancun zu belegen, und was im namen des massentourismus in den alpen verbrochen wurde und verbrochen wird, kann jeder, der mit offenen augen durch die welt geht, sehen. Aber ich hab’ ich ja eh irgendwie schon letzte woche hier vermutet, dass es ums gerschtl geht und um das entsprechende – wie nennt man das gleich – publikumssegment. Snowvolleyball in kitz, am arlberg, in davos und st. moritz zur bespaßung irgendwelcher russischer oligarchen und sonstiger schicker pelz- und sympathieträgerInnen. Und den herrn putin kann man auch gleich wieder einmal einladen, das freut unsere brauen – oops, ein bleibender tippfehler, ein freud’scher – recken und der winterpeter hat die nötigen verbindungen wie man unter https://sport.orf.at//stories/3041075/lesen kann, auf die man sicher zugreifen kann. Obwohl, wenn das so weitergeht mit dem klimawandel wird der milliardenmarkt wintertourismus bald einen ziemlichen einbruch erleben und das bisschen an schnee das man dann für die snowvolleyballfelder zusammenkratzen wird müssen, wird dem oben angesprochenen zielpublikum zu wenig wintermäßig attraktiv sein. Ah ja und die zukunft des snowvolleyball als olympische wintersportart ist zu allererst einmal davon abhängig, ob sich in den nächsten jahren überhaupt noch bewerber für diese geldverbrennungsmaschinerie findet. 2026 schaut es ja nach dem absprung auch der kanadier schon einmal nicht mehr so rosig aus. Und stockholm hat vor calgary bereits die reißleine ge- und die bewerbung zurückgezogen. Bleibt nur noch milano im salviniland, und wie sicher die bewerbung ist, wird sich auch erst zeigen.

Ah ja, ich hatte ja verprochen, dass der wiener landesverbandspräsident hier heute noch einen auftritt haben wird. Und der passt auch zum snowvolleyball.



Aber eines muss ich da schon kritisch anmerken: auf die idee mit den snowvolleyballplätzen im neu zu errichtenden schisprung-, fußball- und sonstwasstadion hab’ ich das copyright. Nachweislich, um eines der lieblingsworte des herrn kleinmann zu verwenden.
Also irgendwie bin ich ja nicht ganz allein mit meiner einschätzung, dass dieses ganze snowvolleykaschperltheater ein – schon wieder ein zitat, dieses mal vom exbundeskanzler – vollholler ist. Und ich möchte meinen werten leserinnen und meinen werten lesern nicht die außerordentlich kreativen ideen eines treuen lesers vorenthalten zur anpassung weiterer sommersportarten an den milliardenmarkt wintertourismus:
  • Tiefschneetennis vielleicht. Da könnte man sehr schön auch bei strittigen Bällen die Abdrücke sehen. Einziger Nachteil: Man braucht sehr viele Bälle und im Frühjahr muss man die alle wieder einsammeln.
  • Schisteckenhochsprung - man spart sich nicht nur den Sprungstab sondern eventuel auch die Sprungmatte.  
  • Tiefschneeapnoetauchen – spannend wird das Auftauchen.
  • Tiefschneeschanzenturmspringen vom 100m Turm. 
  • Eisjudo, natürlich bloßfüßig auf einem zugefrorenen See mit Double-Ippon Wertung wenn der Gegner nach dem Wurf versinkt.
Also man sieht, es gibt nahezu grenzenlose vermarktungsmöglichkeiten.
Beinnahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dass in besagtem artikel unter http://www.volleynet.at/fivb-und-cev-stellen-in-cancun-weichen-fuer-die-zukunft/auch noch sogenannte wichtige eckpunkte des fivb-kongresses aufgelistet werden. Einer dieser eckpunkte ist, dass es 2019 einen neuen mikasa indoor-ball geben wird, was ganz bestimmt mikasa, stichwort vermarktung und milliarden und so, freuen wird, bei den vereinen und verbänden aber sicher keine jubelstürme auslösen wird. Die nationsleague mit den 16 besten nationalmannschaften wird weiter als sogenanntes premium produkt bestehen und wohl auch ...äh... vermarktet werden. Und schließlich, und das wird uns zweifler und zweiflerinnenund ungläubige thomase und thomasinen bekehren, wurde einen eigene snowvolleyball commission gegründet. Stellt sich nur noch die frage, ob der herr kommerzienrat jetzt auch kommissar wird oder heißt das dann doch commissioner, so anglikanisch halt?
Und zum schluss geht’s wird es wieder ein bisschen politisch, es geht um den klimawandel, dieses mal nicht um den im övv, sondern um den echten, bedrohlichen und seine auswirkungen, um den herrn trump und – was für ein zufall – um die finnen, denen ich ja hier letzte woche ein liebeserklärung gemacht habe. Unter https://orf.at//stories/3101240/kann man lesen wie die finnen den herrn trump verarschen, sich über ihn lustig machen, ihn der lächerlichkeit preisgeben, indem sie seine äußerung, dass es in finnland keine waldbrände gäbe, weil die finnen ihre wälder rechen und putzen, zum anlass nehmen unter z.b. https://twitter.com/hashtag/metsäpalot?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw,https://twitter.com/hashtag/RakingAmericaGreatAgain?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfwund  https://twitter.com/hashtag/haravointi?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfwallerlei schabernack zu treiben. So geht das, lachen wir doch über diese typen, über trump und seine gesinnungsgenossen, über die salvinis, orbans, kaczynskis, kickls und wie sie alle heißen. Wer lacht fürchtet sich nicht vor diesen typen, aber sie fürchten nichts mehr, als lächerlich zu erscheinen. A propos kickl, wer es noch nicht kennt: stermann als kickl, zum niederknien, unter https://www.youtube.com/watch?v=X_DIw2UXbkE.   

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  


Wien, 20.11.2018, 01:54 mez

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