Dienstag, 5. Dezember 2017

Von ganz schlechten beispielen aus dem spitzensport, von einer schande im österreichischen cup und von der derzeitigen unwichtigkeit des musikantenstadlheimatschutzbumstibastiressorts

Wien, 04.12.2017, 22:42 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so also bevor ich da gänzlich in der altersmilde versinke und mir jegliche negative energie abhanden kommt, gibt es diese woche hier doch wieder kritisches zu lesen für meine werten leserinnen und für meine werten leser. Wahrscheinlich hat diesen schub an negativer energie der herr kommerzienrat ausgelöst, den ich gerade in servus tv – dank an einen treuen leser, der mir den hinweis gegeben hatte – in einer diskussion zum thema „darts – ist das noch sport“ bewundern durfte (https://www.servus.com/at/p/Ski-alpin%3A-Übersee-Rennen/AA-1Q94KU66H1W12/). Und so wie bastibombasti in jeder diskussion vor der wahl spätestens beim zweiten satz bei flüchtlingen und dem islam gelandet ist, so braucht der herr kleinmann auch gerade einmal einen einleitungssatz um bei den dicken kindern zu landen, die sich nicht bewegen und die vorbilder brauchen, um durch sport gesund zu bleiben. Und dann führte der herr kommerzienrat als solche vorbilder beispielhaft den david alaba an, die anna veith und den marcel hirscher. Aber geh. Gerade die drei als beispiele dafür anzuführen, wie gesund der sport doch ist? David alaba war  beginnend mit der saison 2010/2011 bis zur aktuellen saison 2017/2018, und die ist noch gar nicht vorbei, insgesamt 447 – in worten vierhundertsiebenundvierzig tage – verletzt. Da war vom ermüdungsbruch über den zweimaligen innenbandriss im knie bis zum außenbandriss im knöchel und kapselverletzungen diverser gelenkskapseln so einiges dabei, was zeigt wie gesund spitzensport sein kann (https://www.transfermarkt.at/david-alaba/verletzungen/spieler/59016). Und die anna veith und der marcel hirscher sind auch gerade erst wieder aus dem verletztenstatus in den wettkampfmodus zurückgekehrt (http://www.faz.net/aktuell/sport/wintersport/skistar-anna-fenninger-in-reha-nach-knieverletzung-14131085.html, http://derstandard.at/2000062780222/Hirscher-bricht-sich-Knoechel-sechs-Wochen-Gips). Und wie wir gerade auf die harte tour erfahren, schadet der sport auch noch auf besonders infame art und weise nicht nur der physischen sondern auch der psychsichen unversehrtheit. Aber darauf komme ich später noch zurück.

So, ich springe jetzt wieder einmal ein wenig herum, thematisch, aber das sind meine treuen leserinnen und meine treuen leser ja schon gewohnt. Also ich springe jetzt zum eigentlichen kernthema dieses blogs, zum volleyball. Da haben es letzte woche doch tatsächlich die grazer damen und die herren aus dem waldviertel, erstere ganz klar mit einem 3:0 heimsieg nach einem 3:1 auswärtsieg gegen eu bratislava, zweitere eher auf den letzten abdruck mit 15:13 im golden set geschafft sich für die hauptrunde im challenge cup zu qualifizieren (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=30497&ID=1040&CID=5930&PID=1555&type=LegList, http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=30426&ID=1035&CID=5923&PID=1552&type=LegList). Das ist ja durchaus erfreulcih, wobei mich naturgemäß der aufstieg der damen aus graz wesentlich mehr freut, weil er im gegensatz zum aufstieg der waldviertler, ausschließlich mit österreichischen spielerinnen erreicht wurde. Und die freuen sich jetzt sicher schon, trotz der langen anreise, auf ein duell mit dinamo krasnodar aus russland (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1040). Die legionärstruppe aus dem waldviertel bekommt es mit näfels aus der schweiz zu tun, die herren aus graz ebenfalls im challenge cup mit benfica lissabon (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1035). Aich/dob spielt nach dem eher sang- und klanglosen verpassen der gruppenphase der championsleague im cev cup gegen bijelo polje aus montenegro (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1034).

A propos aich/dob. Also was sich dieser verein im cup-viertelfinale gegen die spielgemeinheit mit dem langen namen geleistet hat fällt fast schon in die kategorie skandal. Da zeigt die wertschätzung für den immerhin zweitwichtigsten nationalen bewerb und es zeigt natürlich auch, wo ein weg, der jahrelang nur auf legionäre setzt, schlussendlich hinführt. Da reist man zum cupspiel mit sieben (!) spielern an, zu einem gutteil aus dem nachwuchsbereich, ohne libero und offensichtlich auch ohne diagonalspieler, zumindest ohne einen, der sich in der statistik verewigt hätte. Ah ja, durch die mitte war mann offenbar auch nicht sehr durchsetzungsfähig.




Die satzergebnisse von 7:25 (!), 9:25 und 15:25 geben zeugnis von dieser peinlichkeit, die sich angeblich 77 zuschauerInnen antaten. Offenbar hat man bei aich/dob auf den – wie schon oben erwähnt – zweitwichtigsten österreichsichen bewerb ge... äh... gepfiffen. Die recherchearbeit beim orf war auch schon einmal besser, wie man unter http://sport.orf.at/stories/2284331/ nachlesen kann. Ein wenig zur „komplett anderen mannschaft“, mit der aich/dob zum cupviertelfinale angetreten war, im unterschied zur legionärstruppe, mit der man die spielgemeinheit mit dem langen namen noch am freitag mit 3:1 besiegte, hätte man da wohl unterbringen können. Ah ja, wie mir ein zufällig anwesender wiener maulwurf mitteilte, hatte man sich bei den verantwortlichen der spielgemeinheit mit dem langen namen beim auch auf der övv-website als spitzenspiel gehypten aufeinandertreffen der spielgemeinheit mit dem langen namen mit aich/dob am freitag nicht einmal die mühe gemacht, den vip-bereich aufzusperren. Man hatte da den zu erwartenden zuschauerandrang, oder richtig das ausbleiben desjenigen, zum – ich wiederhole mich – spitzenspiel der liga, offenbar völlig korrekt eingeschätzt. Laut maulwurfsgeflüster hat man zu den am scoresheet angeführten 65 zuschauerInnen offenbar auch schon die spieler, trainer und schiedsrichter dazugezählt.


Na da hätte es sich wirklich nicht ausgezahlt, die einst mit großem pomp und trara eingeweihte vip lounge extra aufzusperren. Ah ja und noch etwas zur spielgemeinheit mit dem langen namen. Der spieler der als hotvolley-feigenblatt in amstetten herhalten  muss – übrigens werden die hotvolleys im orf-artikel unter http://sport.orf.at/stories/2284331/  gar nicht mehr erwähnt – spielte offenbar am wochenende bei der 2:3 niederlage der hotvolleys 2 in der 2. bundesliga nord. Die reisetätigkeit dürfte sich dort auch schon irgendwie auf die motivation der spieler auswirken, finden sich doch auf dem spielbericht gerade einmal sechs spieler.


Dieses spielgemeinheitsunwesen gehört dringend abgestellt bzw. in einer art und weise reguliert, die eine derartige verhohnepipelung aller, die sich im volleyball nur ein wenig auskennen, verhindert.


A propos spielgemeinheit und so: also bei der spiegemeinheit mit dem langen namen bei den damen läuft es im moment auch nicht ganz rund. In der tabelle liegt man nach der hinrunde auf dem ungewohnten vierten platz, hat aber zwei spiele weniger ausgtragen als der spitzenreiter aus klagenfurt (http://www.volleynet.at/bewerbe/D1/phase/GD/saison/17-18/).

So, aber damit der eintrag heute nicht ausschließlich negativ daherkommt, noch ein etwas absolut erfreuliches am schluss – na schluss ist noch nicht ganz, aber ich werde mir erlauben mich ganz zum schluss etwas vom volleyball zu entfernen: es ist sensationell, wie sich paul buchegger in italien präsentiert. Ich bekenne, ich bin ein buchegger-fan. Gratuliere paul, zweitbester scorer in einer der besten ligen der welt, das ist schon etwas besonderes (http://www.volleynet.at/buchegger-nummer-2-in-italien/). Ah ja, und noch ein lob, schon wieder, den gestalterInnen der berichte über die im ausland tätigen österreichischen spielerInnen. Gut ist das, was da geschrieben wird, unaufgeregt, fakten wie einsatzzeiten und punkte werden präsentiert und auch mein so oft beanstandetes und co. wird sparsam verwendet. Weiter so, die halblustigen homestories sind offenar zum glück geschichte. Ah ja, und wenn ich irgendwie fündig werde und einen link zu statistikblättern aus der estischen oder der schweizer liga auftreibe oder aus der belgischen damenliga, dann stelle ich die links hier in meinem blog online, zur geschätzten verwendung bzw. –linkung auf der website des övv. Versprochen.

So aber jetzt ganz zum schluss wird es noch einmal richtig unangenehm. Aus gegebenem anlass. Uhkrir macht sich auf seiner facebookseite unter dem beifall seiner wenigen verbliebenen getreuen sorgen über die nichterwähnung eines bereichssprechers für sport bei der spö in einem orf artikel und interveniert erfolgreich, sodass wir jetzt alle wissen, dass der bereichssprecher für sport bei der spö hermann krist heißt (http://orf.at/stories/2417118/). Wow, also das hat jetzt wirklich meine sicht auf die welt maßgeblich verändert und dem sport in der öffentlichen aufmerksamkeit aber mindesten eine tonne wenn nicht gar 1000 kilogramm zusätzliches gewicht verschafft. Herr kommerzienrat, ich danke ihnen, aber echt, dass sie ein paar minuten ihrer so wertvollen zeit für diese immens wichtige intervention aufgewendet haben. Wer, wenn nicht er, kann ich da nur fragen, also rhetorisch halt.



Ah ja und an den regierungsverhandlungen müssen wir – also seine majestät der herr kommerzienrat – noch arbeiten. Und dann geht’s mit einem seiner großen fans völlig durch, in der aufregung. Herr delle karth heißt der gute mann, um wieder einmal den herrn mahdalik von der krone zu paraphrasieren, der da dann schon einmal von einem krieg fantasiert , der verloren ist und davon dass er mit dem peter in jeden krieg ziehen würde. Na bumsti, also das ist eine diktion, die in mir ganz grausliche assoziationen weckt.



A propos bumsti, regierungsverhandlungen und krieg und so: laut falter wird der herr strache einer art musikantenstadl-ressort als minister vorstehen, bestehend aus katastrophenschutz, sport, brauchtum und volksgruppen. Im fpö-sprech heißt dieses konglomerat heimantschutzministerium. Na bumsti basti und so weiter kann ich da nur sagen.


Alle, die sich dem sport verbunden fühlen und sich für sport interessieren, sollten sich – und ich bin mir sicher, dass das für viele von uns zutrifft – im moment weniger um irgendwelche bumsti-ministerien sorgen machen, sondern sich mit dem täglich sich ausweitenden missbrauchsskandal im umfeld des österreichischen skisports auseinandersetzen. Im angesicht der grauslichkeiten, die da aufbrechen von vergewaltigung bis zum „lustigen“ pastern inklusive analer penetration mit zahnpastatuben und schiwachs, macht es mir persönlich keine freude einem marcel hirscher bei seinem comeback zuzuschauen. Und bei dieser oben schon erwähnten sportsendung im servus tv lädt man die geschwister puchner ein und lässt sie lang und breit um die comebacks von marcel hirscher und anna veith fachsimpeln und über den abfahrtssieg der michaela schiffrin, so als gäbe es die oben beschriebenen grauenhaften vorkommnisse, die nach dem outing der mutigen nicola werdenigg, an die öffentlichkeit dringen, nicht.


Ich fürchte auch, dass frau werdenigg recht behalten wird mit ihrer einschätzung, dass sich der missbrauch und die ausübung von sexualisierter gewalt an nachwuchsathletInnen nicht auf den schisport beschränken wird (http://www.orf.at/#/stories/2417596/). Der judosport und der volleyballsport ist das ja damit konfrontiert. Natürlich gilt die unschuldsvermutung sowohl für peter seisenbacher wie auch für den betroffenen volleyballtrainer. Trotzdem sollte sich der volleyballverband intensiv mit dieser thematik, wie auch letzte woche hier schon geschrieben, auseinandersetzen und vor allem präventionsstrategien entwickeln. Die zusammenarbeit mit dem opferschutzverein „die möwe“ ist ein erster und guter schritt in diese richtung. Die initiative 100% sport wäre meiner anischt nach eine weitere institution, wo man sich professionellen rat holen könnte (http://www.100sport.at/de/ueber-uns).

Und zum schluss gibt es noch einmal lesestoff zum thema, einen klugen artikel von johann skocek zum umgang des winterpeters mit frau werdenigg, der ihr erst eine klage androht, sollte sie den namen des vergewaltigers nicht nennen, und dann doch zurückrudert aber, ähnlich wie uhkrir im fall des volleyballtrainers, kein wort des mitgefühls oder gar der entschuldigung findet. Im zweiten artikel erklärt die anwältin eva plaz, warum es frau werdenigg und auch anderen frauen zusteht ihre peiniger nicht öffentlich zu nennen. Ich fürchte nur, die kommentarschmierer in der kronenzeitung werden sich auch weiterhin weigern, das zu verstehen.




Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 05.12.2017, 01:35 mez




1 Kommentar:

  1. Witzig, dass die erste Präsidentenkonferenz in den Räumlichkeiten der Deutschen Bank stattfand.
    Vielleicht wird dort dann auch die kommende Sitzung der Deniz Bank AG Volley Leagye Men abgehalten :))

    http://www.volleynet.at/erste-praesidentenkonferenz-unter-dem-neuen-praesidenten/

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