Dienstag, 1. August 2017

Von präsidialen erinnerungsfotos und ehrenaufschlägen, von einer temperaturempfindlichen hallenspielerin in der sandkiste und von einem im augenblick des erfolges gänzlich unsichtbaren präsidenten

Wien, 31.07.2017, 22:47 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

heiß ist es und wie, alle fenster sind offen, kein lufthauch bewegt sich und es hat noch immer satte 28°C. Also irgendwie wird das heute, glaub’ ich, schwierig mit dem schreiben dieses eintrages. Aber hitzeferien gibt es nicht.

Und zuerst geht es natürlich wieder in die sandkiste, aus zweifache aktuellem anlass, nämlich erstens - ich weiß, ich wiederhole mich im wochenrhythmus – der saison entsprechend, und zweitens, weil jetzt ja endlich die beach-wm in wien begonnen hat. Aber halt, da ist doch noch etwas wichtiges passiert in den letzten tagen, genau genommen ist das ja noch gar nicht fertig mit dem passieren, und das nimmt, gemeinerweise dem herrn kommerzienrat im moment die schlagzeilen weg.

Meine werten leserinnen und meine werten leser ahnen sicher schon worauf ich hinaus will. Natürlich ist es der sensationslauf unserer damenfußballnationalmannschaft. Wahnsinn, was da gerade passiert. Und sympathisch sind die alle miteinander, die spielerinnen und – ganz besonders – der trainer, der ruhig bleibt und nüchtern und bescheiden. Keine spur von großmäuligkeit, und keine spur vom öfb präsidenten bei interviews und pressekonferenzen (http://sport.orf.at/video/segment/ODc4M2hqZDcyOTNrbWQxNDEwMjgwMQ==). Was für einen wohltat, da stehen – so wie es sein soll - die spielerinnen im mittelpunkt und der trainer und nicht der verbandspräsident. Und ich trau’ mich zu wetten, dass da beim public viewing am donnerstag am rathausplatz mehr leute sein werden, als bei der üppig subventionierten beachparty des herrn jagerhofer (http://wien.orf.at/news/stories/2857928/). Ah ja und meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser werden sicher erraten, wo ich mich am donnerstag abend hinverfügen werde. Dort gibt es keine einpeitscher, die mir mitteilen, wann ich aufstehen muss und wann ich klatschen muss – ja ja ich weiß, old-fashioned halt - , keine cheer leaders und die spielerinnen müssen nicht in bikinis mit festgelegter maximaler stegbreite spielen, nein die treten in der gleichen spielkleidung an wie ihre männlichen kollegen. Und das ist gut so. Und 1 million fernsehzuseherinnen und fernsehzuseher sehen das offenbar auch so oder wenigstens so ähnlich.

So aber jetzt zum sandkistenspektakel auf der donauinsel. Gleich vorweg eine anmerkung für meinen neuen besten freund: nein rafi, ich war noch nicht live dabei, und deshalb kann und werde ich nichts über die organisation der veranstaltung selbst sagen. Ich werde mir aber doch erlauben die bisher gezeigten leistungen der österreichischen teilnehmerinnen und teilnehmer zu kommentieren. 15 spiele gab es seit freitag mit österreichischer beteiligung und in vier begegnungen gab es siege für die östereichsichen teams, und zwar je zwei siege für doppler/horts und schwaiger/schützenhöfer, ihr drittes spiel haben die beiden verloren. Rimser/plesiutschnig, holzer/strauss, ermacora/pristauz, kunert/dressler und seidl/winter haben alle ihre spiel, je zwei pro team, verloren. Was sagt der siegergenetiker zu diesen erfolgen der - laut uhpir – weltklassenation österreich? Hinterfragt irgendjemand beim övv diesen von uhpir zu verantwortenden publicity stunt, wie die anglikaner sagen, einen hallentrainer als cheftrainer für beachvolleyball zu engagieren? Ah ja, a propos hinterfragen: hinterfragt irgendjemand die entsendung einer hallenspielerin im ruhestand zur wm, die mit der übriggebliebenen hälfte eines ehemaligen perspektivteams antritt oder die nominierung eines teams bestehend aus einer jungen hallenspielerin, die beachvolleyball offenbar als willkommene abwechslung für die hallenlose zeit betrachtet, und einer spielerin, der verletzungs- und/oder motivationsbedingt die zwillingsschwester abhanden gekommen ist? Richtig erheiternd ist dann die aussage dieser jungen hallenspielerin, dass sie die hitze am beachplatz nicht so gewohnt sei wie man unter http://www.volleynet.at/News/0000091615 lesen darf. Na geh. Also ich bleibe dabei, dass es im damenbereich ziemlich finster aussieht in österreich, und dass es zur zeit kein auf international hohem niveau konkurrenzfähiges damenteam gibt. Und perspektiven? Siehe weiter oben. Und bei den herren schaut es mit ausnahme von doppler/horst auch nicht sehr erfolgsversprechend aus. Unter http://derstandard.at/2000061958972/Beachvolleyballer-DopplerHorst-Jubel-heute-Sorgen-morgen gibt es in dem zusammenhang auch durchaus kritisches zu lesen. Ah ja, und dass der herr kommerzienrat beachvolleyball einst als affentennis bezeichnet hat, steht dort auch. Na wenn der wind sich dreht, muss man sich dann doch manches mal ein wenig mitdrehen, wie das sprichwörtliche fähnlein im wind.

Aber die sportlichen erfolge sind ja gar nicht so wichtig, wichtig ist, dass uhpir mit den großen und wichtigen der sportwelt ein paar fototermine absolvieren darf.


Unter http://www.volleynet.at/News/0000091614 darf man lesen, dass der präsident des ioc und der fivb-präsident am centercourt den „ehrenaufschlag“ vorgenommen haben. Ich bin wirklich beeindruckt, echt jetzt.


Und vielleicht hat uhpir beim herrn graca erwirken können, dass die österreichische herrennationalmannschaft eine wildcard bekommt in der ab 2018, wenn man dem bericht unter http://www.worldofvolley.com/News/Latest_news/FIVB/85965/fivb-drastically-changes-format-for-2018-world-league-and-grand-prix-italy-remain-member-of-elite.html glauben schenkt, nur noch in einer sechzehnergruppe gespielten worldleague.

A propos weltliga und so. Also die wildcard wäre wirklich notwendig, sonst bleibt die teilnahme der österreichischen herren heuer wohl ein einmaliges ereignis, das allerdings immerhin eine dramatische ranglistenverbesserung von 94 auf 48 gebracht hat (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2017-07.asp). So, und jetzt muss ich schon daran erinnern, dass uhtztt einen solche ranglistenverbesserung bereits für das jahr der eurovolley, also gemeint ist nicht die eurovolley 2017, sondern die im jahr 2011, angekündigt hatte. Und das wäre ja damals gar nicht so sensationell gewesen, hatte uhtztt die mannschaft 2010 auf platz 54 liegend, wenn ich mich nicht irre, der eine oder die andere unter meinen werten leserinnen und meinen werten lesern mögen das genauer wissen, übernommen. Und an noch etwas möchte ich unsere chefeuphoriker  beim övv schon auch noch erinnern: erspielt hat man sich die teilnahme an der weltliga auf sportlicher ebene nicht. Und, nochmals, damit ich nicht wieder verbale prügel beziehe: das hat nichts damit zu tun, wie sich die mannschaft dann im rahmen der zwei weltligaturniere präsentiert hat, nämlich durchaus herzeigbar und gut.

So, ich weiß ich bin sprunghaft, aber ich muss doch noch einmal kurz zurück in die sandkiste. Der anlass dafür ist ein ebenfalls im standard unter http://derstandard.at/2000061898580/Jagerhofer-Mehr-als-nur-Action-in-der-Sandkiste?ref=rec zu findendes interview mit dem talentierten herrn jagerhofer. Es ist schon bewundernswert, wie es diesem herrn gelingt, für angeblich ach so einträgliche veranstaltungen, bei denen die sponsoren schlange stehen um ihren beitrag zahlen zu dürfen, auch noch öffentliche gelder als unterstützung zu akquirieren. Für das klagenfurter fivb-turnier hat er jährlich 800.000€ als förderung aus öffentlichen mitteln der stadt klagenfurt und des landes kärnten bekommen, so lange bis das klamme bundesland vor zwei jahren dem herrn jagerhofer den geldhahn zugedreht hat und nur mehr zu einer spende von 200.000€ bereit  war. Und husch, war er weg der herr jagerhofer hannes, und hat sein so erfolgreiches turnier nach porec verlegt bzw. verkauft. Dort kassiert er jetzt vermutlich auch ein paar jahre lang förderungen aus öffentlicher hand, bis die verantwortlichen politiker dahinterkommern, dass sie da eigentlich eine privatveranstaltung des herrn jagerhofer (mit)finanzieren. Und aus dem artikel im standard geht jetzt nicht wirklich klar hervor ob die stadt wien und der bund  1.3 oder doch 2.6 millionen euro zur abhaltung der beach-wm beisteuern. Ah ja, und die zur zeit 233 kommentare zum artikel sind nicht ganz uninteressant und mehrheitlich für den herrn jagerhofer nicht so schmeichelhaft. Bezeichnend für das interesse am sport beachvolleyball an sich ist im vergleich zu den 233 kommetaren zum jagerhofer-interview die anzahl der kommentare zu zwei artikeln unter http://derstandard.at/2000062004190/DopplerHorst-als-zweites-Heim-Team-vorzeitig-weiter?ref=rec und unter http://derstandard.at/2000062068074/SchwaigerSchuetzenhoefer-verlieren-Match-um-Gruppensieg?ref=rec, in denen es um rein sportliche inhalte geht. Im ersten fall gibt es ganze 9 kommentare und im zweiten einen einzigen, und der sagt eigentlich alles.


Und nein, ich war’s nicht, wirklich nicht, ehrlich. Mein nick ist nicht „fusc“.   

So, und jetzt verlasse ich für diese woche die heiße sandkiste und begebe mich wieder in die zur zeit noch ziemlich leere halle. Also die e-mail des salzburger spielers zum schicksal bzw. zum verschwinden des vc salzburg hat mich veranlasst mich ins archiv zu begeben und ein bisschen zu graben, wie das gewöhnlich meine werten maulwürfinnen und meine werten maulwürfe tun. Und dabei habe ich folgende einträge auf der facebookseite der su bisamberg gefunden.






Nein, damit das hier nicht falsch interpretiert wird. Ich freue mich in keinster weise darüber, dass die kommentatoren mit ihrer einschätzung, was mit der su bisamberg als konsequenz der mit den hotvolleys eingegangenen spielgemeinheit passieren wird, recht behalten haben. Ich halte das, was mit diesem verein passiert ist für höchst bedauerlich. Traurig was ein paar funktionäre aus fehgeleitetem ehrgeiz gepaart mit einer gehörigen portion naivität anrichten können in einem verein. Und alles was aus dieser großen zeit des sportlich erspielten aufstiegs in die erste liga und der euphorie geblieben ist, ist das titelfoto.


Und noch eine art nachtrag zur zusammensetzung ersten bundesliga in der kommenden saison: ein treuer leser hat mir berichtet, dass der övv hypo tirol nicht kontaktiert hatte, mit der frage, ob die zweite tiroler mannschaft bereit wäre als achtes team in der ersten liga zu spielen, da sie ja als meister der zweiten bundesliga sozusagen dem reglemennt entsprechend zum aufstieg berechtigt gewesen wäre. Absprachen zwischen uhpir und hannes kronthaler dürfen da wohl vermutet werden, ganz im sinne der intrasparenz und der üblichen mauscheleien.

So und zum schluss geht’s mit dem fundstück der woche doch noch einmal in die sandkiste, also zumindest ein bisschen, wie sich meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser unter https://derstandard.at/2000061942601/Beachvolleyball-WM-in-Wien-Antonio-Fian-liest-ein-DramolettEiner-muss anhören und ansehen können.

Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 01.08.2017, 01:17 mez



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