Dienstag, 19. Juli 2016

Von der vorreiterrolle des övv in sachen demokratie, von spektakulären millionen in der halle und von nach wie vor fehlenden millionen im sand und vom ganz normalen, kniefreien wahnsinn

Wien, 18.07.2016, 22:38 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also die aboslute topsensation der letzten woche mit bezug zum österreichischen volleyballsport hatte diesmal nichts mit medaillen und olympiaqualifikationen zu tun. Nein, die fivb hat sich im bereich der partizipativen demokratie ein beispiel am övv genommen und das modell der athletenkommission eingeführt, das der övv unter der führung von uhpir bereits bei seiner letzten generalversammlung eingeführt hatte, wie selbiger, also uhpir, auf seiner facebookseite voller stolz berichtet. Wahnsinn, der övv als vorreiter der demokratisierung im sport. A waunsinn, normal, um zur abwechslung einmal den hans orsolics zu zitieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Orsolics). Na da schau ich jetzt aber, jetzt gibt es nicht nur mit dem lustigen max thaller einen spielervetreter – sogar mit stimmrecht – im vorstand des övv sondern eben auch noch besagte athleten- oder besser gesagt athletInnenkommission, in der - alphabetisch gereiht – clemens doppler, kathi schützenhöfer, max thaller und sophie wallner stehen oder sitzen. Was die dort tun, bzw. tun dürfen wird uns von uhpir leider nicht mitgeteilt. Können die beispielsweise zum spielerInnenstreik aufrufen, wenn der sand zu heiß oder die halle zu niedrig ist? Oder dienen sie eh nur als pseudodemokratisches feigenblatt für einen in all seiner weisheit einsam entscheidenden präsidenten?


So, aber jetzt zurück vom administrativen zum eher sportlichen. Und jetzt muss ich mich bei meinen werten leserinnen und bei meinen werten lesern gleich einmal dafür entschuldigen, dass ich ein versprechen breche, nämlich das versprechen die kaschperliga und das abschneiden des österreichischen herrennationalteams in ebendieser ad acta gelegt zu haben und nicht mehr darüber zu schreiben. Aber nach dem interview unseres volleyball-didis, also uhtztt, das unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090780 nachgelesen werden kann, kann ich gar nicht anders. Uhtztt sieht da schon wieder große schritte, die die nationalmannschaft gemacht hat, weil sie in der sommerlichen kaschperlliga von acht spielen fünf, zwei davon gegen den volelyballriesen luxemburg und eines gegen eine bulgarische b- oder c-auswahl, gewonnen hat und damit unter acht teams den dritten platz belegt hat. Und der interviewer kriegt sich gar nicht mehr ein, vor lauter schritten, weil bereits zwei der drei höhepunkte des sommers erfolgreich absolviert wurden. Also der eine höhepunkt war offennbar der dritte platz in der holli-knolli-ferienliga, mit dem man länder wie bulgarien b oder c, weißrussland, dänemark, luxemburg und albanien, also so etwas wie die creme de la creme des europäischen volleyballs hinter sich gelassen hat. Und mit dem zweiten höhepunkt muss wohl die erste qualifikationsrunde für die eurovolley 2017 gemeint gewesen sein. Die durfte man gemeinsam mit volleyballgroßmächten wie schweden, schweiz, azerbaidjan, georgien, israel, norwegen , england, ungarn, luxemburg, litauen und moldawien – gegen die drei letztgenannten musste man in einer vierergruppe antreten und gewann doch glatt alle drei spiele – bestreiten (http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=840&PID=1421). Und ich werde nicht aufhören hier darauf hinzuweisen, warum das so war, solange der övv und seine verantwortlichen das konsequent verschweigen und damit versuchen die ohnehin zahlenmäßig nicht sehr starke österreichische volleyballöffentlichkeit für blöd zu verkaufen. Also nochmals zum mitschreiben, extra für uhpir und uhtztt, damit sie diese wichtige information in ihrem nächsten großen interview oder in ihrer nächsten großen pressekonferenz an das staunende publikum weitergeben können: die österreichische nationalmannschaft musste wegen ihres schlechten rankings bereits in der ersten runde der qualifikation einsteigen, und nicht wie bei der quali für die europameisterschaften 2013 und 2015 erst in der zweiten (http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=559&PID=1152, http://www.cev.lu/Competition-Area/Competition.aspx?ID=700&PID=1328). Also das mit den schritten, mit den großen, die uhtztt sieht ist damit wohl ein wenig relativiert. Ein tatsächlich messbarer und quantifizierbarer fortschritt wäre die qualifikation für die em oder zumindest für die dritte runde der qualifikation. Ansonsten bleibt das inzwischen langweilig gewordene dampfplaudern über die großen schritte nicht mehr als heiße luft.

A propos interview und so. Also, dass unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090782 auch einmal die trainerin des damennationalteams in einem längeren interview zu wort kommt ist ja durchaus erfreulich im zuge der gleichbehandlung. Warum aber die damen nicht in der holli-knolli-ferienliga am start waren wird dem volleyballinteressierten publikum weder hier noch unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090787 erklärt, wobei der letztgenannte artikel eigentlich eine art restlverwertung des interviews darstellt, bei dem die fragen des interviewers der einfachheit halber weggelassen wurden.

Ah ja, noch etwas vom österreichischen hallenvolleyball: unter http://oevv.volleynet.at/Teams finden sich jetzt doch schön langsam immer mehr mannschaften, die auch tatsächlich bereits spieler in ihrem kader haben. Nur bei den waldviertlern gähnt noch immer die leere.

Aber während die informationen bezüglich der spielerkader der manschaften schön langsam eintrudeln gibt es zum scheitern der groß angekündigten spielgemeinheit zwischen amstetten und den hotvolleys nach wie vor weder aus amstetten noch aus wien eine wortspende an das p.t. publikum.

Und ein neues lieblingswort des övv-sschreibers ist auch aufgetaucht. In fast jedem bericht über die weltliga wird diese mit dem zusatz „millionen-dollar-spektakel“ oder wahlweise „millionen-spektakel“ versehen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090793, http://oevv.volleynet.at/News/0000090789, http://oevv.volleynet.at/News/0000090788, http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090779). Na schade aber auch, dass man da nächstes jahr wieder nicht dabei ist beim millionen-dollar-spektakel, und daher nicht mitnaschen kann am millionen-kuchen. Dazu hätte man ja heuer die kaschperliga gewinnen müssen. Die weltliga haben übrigens die serben gewonnen, vor brasilien und frankreich. So attraktiv die spiele in diesem bewerb auch sein mögen, frage ich mich schon, warum man es im internationalen volleyball nicht schafft, so wie im fußball, anstelle des „millionenspektakels“ und anstelle eines für die interessierte laiin und den interessierten laien undurchschaubaren qualimodus für europa- und weltmeisterschaften spannende qualifikationsturniere für diese internationalen turniere zu spielen, mit fünfer- oder sechsergruppen, mit hin- und rückspielen aus denen sich dann die gruppensieger und die gruppenzweiten für die jeweiligen endrunden qualifizieren. Aber gut, warum soll die cev oder die fivb eine klarere linie fahren als der övv, der konsequent im jahresrhythmus den modus der obersten beiden spielklassen ändert.

So und wie es sich für den sommer gehört begebe ich mich jetzt noch schnell in die sandkiste. Da gibt es erfreuliches von der studenten-wm zu berichten, dort haben kunert/dressler die bronzemedaille geholt (http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/07/0000090791). Dazu von hier aus ganz herzliche gratulation.

Überraschend ruhig ist es auf der övv-website um die turbulenzen um das klagenfurter fivb-turnier. Offenbar war uhpir vom eher mauen echo, das er mit seinem face-book-eintrag zum eher beachvolleyballkritischen artikel in der kleinen zeitung ausgelöst hatte, enttäuscht (http://www.kleinezeitung.at/s/sport/5046699/Zu-teuer-fur-die-Stadt_BeachvolleyballTurnier-in-Klagenfurt-vor?xtor=CS1-15). Dabei ist das klagenfurter turnier und seine mögliche abwanderung nach wien – na servas da freu’ ich mich aber – geradezu omnipräsent von presseaussendungen über einen artikel im wirtschaftsblatt unter http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/5049624/Beachvolleyball_Kaernten-kaempft-gegen-Absiedlung-des-TopEvents?from=newsletter&utm_source=Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=E-Mail-Tracking und einen beitrag im skylines magazin der austrian airlines.



Ich muss ja sagen, dass es mich besonders freut in besagtem wirtschaftsblattartikel zu lesen, dass der veranstaltungsweltmeister – copyright kr peter kleinmann – jag(g)erhofer sich beim beachvolleyballturnier ums entertainment – ein wort das ich fast genauso liebe wie das schöne wort event – also für die nichtanglikaner unter uns, um die unterhaltung – vermutlich wieder kesse mädels in knapper kleidung an großen feuerwehrspritzen, und wem da nichts dazu einfällt, der schlage bitte bei freud nach - und um die vip-betreuung kümmern wird. Also liebe subventionsgeber, aufgepasst, wohin die vom herrn jagerhofer keck geforderten öffentlichen gelder fließen, wenn das klagenfurter turnier dann nach wien auf die donauinsel wandert.

Ah ja und noch ein detail, das zeigt, dass nicht nur sportjournalisten einen gewissen mangel an hintergrundwissen erkennen lassen, wenn es ums volleyball geht. In dem artikel im skyline der austrian airlines steht doch tatsächlich, das klagenfurter turnier sei erst kürzlich vom grand slam zum major „avanciert“. Also avanciert heißt laut duden „aufsteigen“ (http://www.duden.de/suchen/dudenonline/avancieren). Also aufgestiegen ist da nichts, weder das preisgeld noch die zu vergebenden punkte sind beim major höher als beim grand slam. Punkte und preisgeld sind bei grand slam und major turnieren gleich, der einzige unterschied besteht darin, dass, wenn ich mich recht erinnere, der geschickte herr jagerhofer die major serie aus der restlichen turnierserie der fivb ausgliedern wollte, ein unterfangen das wohl der gewinnmaximierung dienen sollte, bis jetzt aber nicht umgesetzt wurde.

So und als fundstück der woche gibt es noch videos von der verabschiedung der österreichischen sportlerInnen, die an den spielen in rio teilnehmen werden (http://sport.orf.at/stories/2256478/2256479/). Also, wenn der leider kürzlich viel zu früh verstorbene geniale manfred deix damit beauftragt worden wäre, das olympiaoutifit, oops, das ist jetzt fast so schlimm wie entertainment und event, für die österreichischen atheltInnen und funktionärInnen zu entwerfen, er hätte es nicht besser machen können. Pseudotrachtenjopperl, krachlederne und dazu sportschuhe, die der micky maus zur ehre gereichen würden. Zum zweiten mal zitiere ich den hanse orsolics: a waunsinn, normal,  öoc-präsident stoss kniefrei neben dem herrn sportminister. Irre. Die realität überholt die satire.



    

Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.



Wien, 19.07.2016, 01:13 mez

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