Dienstag, 31. März 2015

Von ein paar alternativen zum lustigen snowvolleyball, von einer vielleicht doch nicht so überraschenden beißhemmmung und von ein paar ketzerischen gedanken zur zukunft der wiener volleyballakademie


Brüssel 30.03.2015, 18:25 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, das ist jetzt auch eine premiere. Ich schreibe zum ersten mal meinen blogeintrag auf einem flughafen und zwar schon relativ früh, aber, und das ist ein wichtiger hinweis für uhpir, außerhalb meiner kernarbeitszeit. Also was ist denn wieder erwähnenswertes passiert in der vergangenen woche? Als sensation muss man es wohl bezeichnen, dass es den verantwortlichen beim övv jetzt endlich, wenige wochen vor ende der hallensaison gelungen ist, das live scoring auf der övv website zum laufen zu bringen. Das nenne ich professionelles arbeiten, aber hallo! Gleichfarbige socken, 9 meter hohe hallen und live scoring, das seinen namen verdient. Volleyballherz was willst du mehr. Unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/03/0000088787 kann man schon einmal einen vorbericht auf die finalserie bei den herren zwischen hypo tirol und aich /dob lesen, unter der originellen überschrift tirol vs. aich dob 5.0. Na bumm! Will man damit die sogenannte internet-generation in die hallen locken? Wer ist denn da so kreativ beim övv? Also ich würde die finalserie eher als tirol vs. aich/dob 14.1-3 bezeichnen in anlehnung an die anzahl der zu erwartenden österreichischen spieler in der grundaufstellung der beiden mannschaften. A propos österreicher in der grundaufstellung. Da muss ich mich bei den amstettnern für einen fehler in meinem letztwöchigen eintrag entschuldigen, da hab’ ich doch glatt bei den in den semifinalserien in der grundaufstellung zum einsatz gekommenen spielern den guten karl jurkovic, den ich ja aus dem nachwuchsbereich kenne, vergessen, der in der zweiten begegnung gegen aich/dob bei den amstettnern in der startauftsellung stand (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/15666/67369). Und noch ein nachtrag dazu, der mich noch nachdenklicher macht als die zahlenmäßig geringe präsenz österreichischer spieler in der finalserie. Wie die statistiken der staatsmeisterschaften aus dem männlichen nachwuchs ganz klar zeigen ist die nachwuchsarbeit bei zwei der semifinalisten, nämlich bei den waldviertlern und bei den aich/doblern gelinde gesagt bestenfalls rudimentär vorhanden und bei den tirolern auch nicht gerade beeindruckend. Am erfolgreichsten von den vieren schnitten im männlichen nachwuchs auf nationaler ebene in den letzten jahren die amstettner ab. Noch etwas, sozusagen hot off the press, zum männlichen nachwuchs. Im finale des bundesjugendbewerbs stehen die burschen aus niederösterreich und kärnten, die im semifinale die beiden akademiemannschaften aus wien bzw. der steiermark eliminiert hatten (http://oevv.volleynet.at/News/0000088812). Auf die wiener akademie komme ich später noch zu ausführlicher sprechen.

Ah ja und noch ein nachtrag. Unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088787 kann man auch noch lesen, dass die spiele um den dritten platz allesamt, dank sei uhpir,  nicht in den entsprechenden heimhallen ausgetragen werden können. Und noch ein ah ja. Ah ja, dieser durch uhpir ausgelöste, segenbringende hallenbauboom wird sicher einen qualitativen quantensprung im österreichischen herrenvolleyball bewirken. Die supervolleys pellinger sind dafür sozusagen der lebende beweis, der modellverein. Die haben ja schon seit jahren das privileg in einer neun meter hohen halle spielen zu können und spielen deswegen wohl auch in den letzten jahren konsequent um die letzten plätze in der avl.

Und ihre konkurrenten um den letzten platz, die unantastbaren aus dem süden haben sich schon wieder eine schlagzeile auf der website des övv erkämpft. Unter http://www.volleynet.at/News/0000088805 kann man lesen, dass sich der vbk frühbauer/huber bereits die qualifikation für die 1. bundesliga gesichert hat. Allerdings müssen sich die unantastbaren diesmal die schlagzeile mit den bisambergern teilen. Offenbar ist es den gestaltern der website mittlerweile aufgefallen, dass die bisamberger eine bisher makellose aufstiegsrunde spielen. Gespannt kann man darauf sein, was die kärtner aus ihrem platz in der obersten liga machen. Ohne die beacher murauer, schnetzer, huber, seidl und jetzt auch frühbauer wird die kadergestaltung für die nächste saison – na ja – interessant.

Vielleicht sollte man beim övv doch nach alternativen suchen, wenn es mit hallenvolleyball nicht klappen sollte. Snow volleyball wird ja schon entsprechend gehypt auf der övv webiste, worüber ich hier ja schon ausgiebig gespottet habe. Aber snow volleyball ist ja bei weitem nicht das ende der fahnenstange. Wie wäre es mit wasservolleyball? Da könnte man zusätzlich die wassertiefe variieren. Oder eisvolleyball auf schlittschuhen? Da könnte man die punktwertung noch zusätzlich mit einer wertung des künstlerischen eindrucks kombinieren. Ein block mit einem eingesprungenen rittberger zählt mehr als ein einfacher block, ein punktschlag mit einem dreifachen axel zählt mehr als einer mit einem doppelaxel. Und so weiter und so fort. Der phantasie sind da keine grenzen gesetzt. Aber mein absouter favorit wäre dark(room)volleyball. Nein, nein, bitte keine falschen assoziationen. Dark(room)volleyball wird im dunkeln gespielt, mit einem leuchtenden ball, von spielerinnen oder spielern mit einem luminiszierenden anzug. Das hätte den vorteil, dass man die zuschauerInnen nicht sieht und sich den schwarzen stoff zum zuhängen der gähnend leeren tribünen erspart.

Na jetzt weiß ich nicht, wie meine assoziation von den gähnend leeren tribünen und den schwarzen stoffbahnen zu den damen von svs/post gesprungen ist. Leere tribünen – schwarze stoffbahnen – multiversum – svs/post? Egal. Also wenn ich schon beim damenvolleyball gelandet bin, dann sollte ich auch erwähnen, dass die klagenfurter wildcats und ti tirol in einem dritten spiel die finalteilnahme ausspielen. Die damen von svs/post, die sich für die play offs weiter mit legionärinnen verstärkt haben, sodass nur mehr drei österreicherinnen, nämlich chukwumova, huberova und rimserova in der grundaufstellung stehen, haben es hingegen mit zwei siegen gegen graz bereits geschafft, sich für das finale zu qualifizieren (http://oevv.volleynet.at/News/0000088807, http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/15772/67538).

Und weil ich heute so sprunghaft bin, springe ich von der halle direkt in die sandkiste. Also jetzt bin ich wirklich enttäuscht von uhpir. Ich hätte mir da schon ein mittleres mediales unwetter erwartet mit uhpir im auge des hurrikans, als antwort auf diese unverschämte entscheidung der veranstalter der beach-wm dem österreichischen top-paar hansel/schwaiger eine wildcard für die wm zu verweigern. Also wirklich uhpir, was ist denn los? Also wenn’s gegen vermeintlich kleinere geht sind uhpir ja eher nicht so zurückhaltend, wie man in der vergangenheit beobachten konnte. Aber wahrscheinlich will man sich im gegenständlichen fall seine möglicherweise gar nicht so unattraktive und unlukrative zukunft auf der fivb-beach tour nicht völlig verbauen indem man da zu laut wird.
Lieber lässt sich uhpir mit prominenten und weniger prominenten fotografieren – pikanterweise ist auch steffi schwaiger dabei - um den cev continentalcup in baden zu promoten. Die fotos hat uhpir ins facebook gestellt.

Zumindest drückt er den volleyballinteressierten diese belegfotos nicht mehr, wie früher üblich, via övv-website aufs auge. Na wenn’s bei der fivb nicht klappen sollte, dann wird es hoffentlich bei der cev was mit einer karriere post-övv. Also es wäre ja wirklich eine unglaubliche verschwendung den über jahrzehnte angesammelten erfahrungsschatz von uhpir nicht auf höherer, internationaler ebene zu nützen. Wer kann schon von sich behaupten, dass er seinen verein in kürzester zeit vom finanziellen abgrund und aus der sportlichen bedeurtungslosigkeit der 2. liga ganz ohne sportpolitische unterstützung ins final four der championsleague geführt hat? Oops, da hab ich, glaube ich, die zeitliche sequenz der ereignisse und sonst noch einiges velwechsert um den ernst jandl zu paraphrasieren (http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Jandl). Und wer kann schon belegen, politkerInnen UND vereine dazu gebracht zu haben, in einem 7.8 millionen einwohnerInnen zählenden land ohne nennenswerte volleyballtradition, binnen kürzester zeit sieben neun meter hohe hallen zu errichten, von denen drei in graz, hartberg und weiz stehen bzw. stehen werden, mit einer maximalen entfernung von 75 km voneinander. Und wer hat schon eine finanziell derartig erfolgreiche volleyballeuropameisterschaft organisiert, dass der verband mehr als drei jahre später aus angst vor neidern in anderen verbänden den offenbar immensen gewinn noch immer geheimhält? Wer hat es geschafft stadtpolitikerInnen von der notwendigkeit einer vereinseigenen volleyballakademie zu überzeugen, die derartig erfolgreich war, dass die wiener nachwuchsmeisterschaften im männlichen bereich in den altersgruppen u17 und u15 aus ermangelung an anderen vereinen nicht mehr regulär gespielt werden können. Und dann noch die gleichfarbigen socken und die alljährliche volleyballgala, die erfolge der nationalteams und die für sponsoren so hochattraktive und professionell geführte liga mit funktionierendem live-scoring, um die sich so viele dieser sponsoren derartig reißen, dass man die qual der wahl hat und sich bisher offenbar zwischen den vielen seriösen anwärtern nicht entscheiden konnte, sodass die liga vorerst ohne sponsor dasteht. Also wirklich, wer kann auf so eine strahlende erfolgsbilanz verweisen? Wer, wenn nicht er!

Also das ändert sich offenbar heuer nicht mehr. Unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088786 liest man in meiner lieblingsserie sophie, srna und die acht stars wieder von poitiers mit max thaller und molfetta mit aleks blagojevic. In wahrheit haben weder der eine noch der andere in den letzten spielen signifikante einsatzzeiten vorzuweisen. In italien verlor molfetta gegen cucine lube banca marche treia 3:0 und zwar nicht mit sondern ganz und gar ohne aleksandar – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27335). In frankreich verlor montpellier gegen tours 0:3, philipp kroiss und philip schneider spielten durch, letzterer war  mit14 punkten, wie gewohnt, topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM169-1415.pdf).  Nates verlor gegen toulouse 1:3, alex berger spielte durch und erzielte 8 punkte (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM175-1415.pdf). Poitiers finalisierte mit einem 3:1 gegen st. quentin den direkten aufstieg in die 1. liga. Max thaller war diesmal immerhin mit einem kurzeinsatz und zwei punkten im vierten satz an diesem erfolg beteiligt (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM175-1415.pdf). In spanien verlor almeria gegen cajasol juvasa mit 2:3, thomas zass spielte durch und war mit 22 punkten top scorer (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3560&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList). In deutschland verliert bühl gegen lüneburg das entscheidende dritte spiel der viertelfinalserie 3:0 und scheidet damit aus. Paul buchegger wird im ersten satz eingewechselt und steht im zweiten satz in der anfangsformation und erzielt vier punkte (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1517.pdf). In finnland verliert loimu dreimal gegen tiikerit, jeweils mit 1:3. Florian ringseis spielt in allen drei partien durch (http://livescore.dicode.fi/index.php?r=attachments/viewPdf&gameId=8211, http://livescore.dicode.fi/index.php?r=attachments/viewPdf&gameId=8212, http://livescore.dicode.fi/index.php?r=attachments/viewPdf&gameId=8213). Und in schweden gewinnt engelholm auch das zweite und dritte spiel im viertelfinale gegen gislaved, jeweils mit 3:0 und steht damit bereits im semifinale. Sophie wallner spielt in beiden spielen durch und erzielt 15 bzw. 11 poäng (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=SM-slutspel+Damer).

So, und wie bereits angekündigt, komme ich zum schluss noch einmal kurz auf die wiener akademie zu sprechen, deren zukunft für die weitere entwicklung des wiener volleyballs im männlichen nachwuchs von entscheidender bedeutung sein wird. Ich möchte meine hier bereits  letzte woche geäußerten gedanken ein wenig präzisieren und auch – ganz im sinne des wvv-workshops - eine diskussion anregen. Wie schon letzte woche hier geschrieben, bin ich überzeugt davon, dass die akademie nicht mehr als vereinsakademie der hotvolleys weitergeführt werden darf. Die auswirkungen der jahrelangen monopolisierung auf den männlichen nachwuchsbereich in wien sind offensichtlich. Die akademie kann in zukunft nur erfolgreich und befruchtend für den männlichen nachwuchsbereich sein, wenn sie völlig vereinsunabhängig geführt wird. Das betrifft aber nicht nur die spieler, die, wie bereits geschrieben, als akademiespieler bei ihrem stammverein verbleiben müssen, sondern auch die dort tätigen trainerInnen. Auch auf die vergabe der positionen der in der akademie tätigen trainerInnen dürfen die hotvolleys kein monopol mehr haben. Andere wiener vereine haben wohl auch engagierte und kompetente trainerInnen im nachwuchsbereich, die für solche positionen in frage kommen. Auch die auswahl der für den besuch der akademie geeigneten spieler darf nicht einem verein und dessen trainerstab obliegen. Da muss es ein kompetentes gremium geben, eine art trainerrat, in dem alle im nachwuchs tätigen vereine personell vertreten sind. Und die leitung der akademie sollte man ausschreiben und vorzugsweise an jemanden ohne vereinsanbindung in wien vergeben. In dem zusammenhang ist es auch wichtig, dass der ausschreibungstext im wvv transparent diskutiert und erarbeitet wird. Das gleiche gilt natürlich auch für den mit der stadt wien als förderungsgeber neu zu gestaltenden akademievertrag. Ich würde mich freuen, wenn sich um die zukunft der akademie eine rege diskussion entwickeln würde und ich bin gerne bereit mich in einer solchen konkreter einzubringen. Ah ja, damit bei meinen vielen freunden bei den hotvolleys kein verdacht entsteht: ich bin beruflich ziemlich ausgelastet und gehe auch erst in sieben jahren in pension und ich will, obwohl vereinsungebunden, ganz bestimmt keine funktion in dieser akademie-neu. Wirklich. Ehrlich. Echt. Mir ist im sinne des wiener volleyballs nur wichtig, dass die vorhandenen strukturen möglichst effizient zu dessen wohle genutzt werden.

So, und wie weiter unten zu lesen, ist das der erste blogeintrag, der an zwei verschiedenen orten und sogar in zwei verschiedenen ländern geschrieben wurde. 

Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 31.03.2015, 00:45 mez


3 Kommentare:

  1. Ich muss mich jetzt auch einmal zu Wort melden - und zwar betrifft es die "Berichterstattung" rund um Max Thaller.
    Offensichtlich hat sich der Blogger auf Aleks und Max "eingeschossen", anders kann ich mir den Sarkasmus leider nicht vorstellen. Warum über die Berichte des ÖVV immer als "Schönschreiberei" getitelt wird, bei den lokalen Berichten über Aleks und Max aber immer ein sarkastischer Kommentar dabeistehen muss, ist mir schleierhaft.
    "Max thaller war diesmal immerhin mit einem kurzeinsatz ... beteiligt". Bei allen anderen Spielern liest man dann "wird im 4. satz eingewechselt und macht 4 Punkte".
    Wie lange und wieviel er auch bei den anderen Spielen im Einsatz war, lässt sich bei einem Aufspieler aus dem Datasheet auch nicht wirklich herauslesen, oder? Die Punktestatistik kann's nicht sein, und auch, wenn er nur 1x serviert hat, kann er dann doch länger als diesen einen Punkt auf dem Feld gestanden sein, oder nicht?

    Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre es, diese Art der Berichterstattung nächstes Mal nicht mehr lesen zu müssen.
    Eh schon wissen, Glashaus und Steine und so...

    lg
    michi

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  2. Vorweg muss man festhalten, dass dieser Blog, der mittlerweilen ja fixer Bestandteil der Österr. Volleyballszene geworden ist, eine reine Privatinitiative des Bloggers ist. Somit steht es ihm auch frei, dort seine private Meinung zu äußern, ohne auf die Meinung der Leser oder auf die sog. „öffentliche Meinung“ (was auch immer das sein mag) Rücksicht nehmen zu müssen. Er unterläge nicht einmal dem Gebot der „journalistischen Sorgfaltspflicht“, wie wohl ihm die sorgfältige Recherche offenbar ein besonderes persönliches Anliegen ist.

    Wenn auch ich meine rein persönliche Meinung zu den wöchentlichen Berichten über „unsere Stars in Europa“ darlegen darf: Ich finde diesen Hype um unsere Legionäre generell überzogen, nicht angebracht und es entzieht sich auch meinem Verständnis, warum man ein paar Spieler, nur weil sie im Ausland tätig sind, wöchentlich vor den Vorhang schieben muss (wurscht ob mit positiver oder negativer Kritik). Ich halte dies insbesondere jenen Spielern gegenüber, die Woche für Woche in der AVL eine solide Leistung zeigen, für eine ungerechtfertigte Bevorzugung: über einen Peter Wohfahrtstätter, Lorenz Koraimann, Toni Menner und wie sie alle heißen mögen, liest man z.B. vergleichsweise eher sehr wenig.
    Unsere „Stars“ in Europa sollen dann aufs Podest gehoben werden, wenn sie ihre Leistung auch im Nationalteam bringen und zu österreichischen Siegen in wichtigen Bewerbsspielen einen entscheidenden Beitrag leisten (was bisher ja eher spärlich der Fall war). Dann verdienten sie es auch, als Stars wahrgenommen und entsprechend medial dargestellt zu werden (a la David Alaba).

    Kurzer Themenschwenk noch zu einem vom Blogger ebenfalls angesprochen Phänomen, nämlich der nicht übersehbaren bevorzugten offiziellen ÖVV-Berichterstattung betreffend das Kärntner Volleyballgeschehen: Als ob’s dafür eines Beweises bedurft hätte, passt der aktuelle Bericht zum jüngst abgehaltenen Bundesjugendbewerb auf der ÖVV-Homepage wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Gewonnen hat zwar bei den Burschen Niederösterreich, dies wird aber nur am Rand erwähnt und der Fokus der Berichterstattung liegt eindeutig auf den zweitplatzierten Kärntnern.
    Dass beide Bundesländer über keine Akademie verfügen und die akademiegestützten Teams aus Wien und der Steiermark nur auf den Plätzen 3 und 4 zu finden sind, ist eine andere Geschichte.

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  3. Ich kann Otto Kar nur zustimmen.
    Spieler, die nicht im Ausland spielen, sondern in der AVL dafür sorgen, dass Volleyball in Österreich - zumindest in einigen Bereichen des Landes - sehenswert bleibt, fallen hier immer wieder unter den Tisch.
    Über einen Lorenz Koraimann z.B., der bester Spieler eines Champions League Spiels ist, verliert man kein Wort. Das Licht fällt nur immer wieder auf die Spieler der Mannschaft, die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben. Jedoch sollte man bedenken, dass die Leistung der österreichischen Spieler nicht weniger wert ist, auch wenn die Mannschaft nicht ausschließlich aus Österreichern besteht!
    Außerdem finde ich es unangebracht, bei jedem international erfolgreichen Auftritt bestimmter Mannschaften, sei es das Hypo Tirol Volleyballteam oder auch Posojilnica Aich/Dob, von mir aus auch die Union Waldviertel, nur zu betrachten, wie viele Nicht-Österreicher in den jeweiligen Grundformationen standen. Eher sollte man zumindest(!) den Österreichern gratulieren, wenn man es schon nicht über sich bringt, die Leistung der ganzen Mannschaft anzuerkennen.



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