Dienstag, 20. Januar 2015

Von einem weiteren, äußerst erfreulichen ereignis, von einem einfachen rechenbeispiel und der beziehung zwischen hallendächer und nachwuchstrainern und von einer an alte zeiten erinnernden medienoffensive


Wien, 19.01.2015, 22:32 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

jetzt ist doch schon wieder was passiert. Und dieses mal ist etwas passiert, was in den mittlerweile vier jahren des immer verlässlichen erscheinen dieser einträge überhaupt noch nie der fall war. Krankheitsbedingt kämpfe ich mich durch den dieswöchentlichen blog, da mich ein grippaler infekt erwischt hat. Und mit momentan 39° fieber steht einem sozusagen das hirn und der spaß, den ich normalerweise immer beim schreiben habe, ist heute abend enden wollend. Ja, ja trotz meiner negativen energie macht mir das verfassen dieser wöchentlichen einträge richtigen spaß.

Aber, weil es schon wieder etwas sehr erfreuliches zu berichten gibt, versuche ich unter verwendung fiebersenkender medikamente  eine verschiebung im dienste meiner treuen leserinnen und meiner treuen leser zu vermeiden. Also dann schnell zu diesem erfreulichen ereignis, bevor die pulverln – nein nicht die psychopharmaka, sondern die antipyretika – aufhören zu wirken.

Also was ist da so erfreuliches passiert, letzte woche. Meine werten leserinnen und meine werten leser werden sich vermutlich erinnern, dass ich vor einigen wochen eine e-mail an den präsidenten des wiener volleyballverbandes geschrieben habe, in der ich nachfragte, ob es seinerseits strategien gäbe, dem siechtum des wiener herrenvolleyballs entgegenzuwirken (http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2014/12/von-gespickten-starensembles-und.html). Und tatsächlich hat der präsident des wiener volleyballverbandes, quasi uhwvp, unser herr wiener volleyballpräsident, so hat christian keinrath sich selbst in einer an mich gerichteten e-mail bezeichnet und damit schon einmal bewiesen, dass er humor hat und zur selbstironie fähig ist, zwei eigenschaften die ich bei manchen proponenten des österreichischen volleyballsports schmerzlich vermisse, auf meine e-mail von damals sehr rasch geantwortet und ein treffen für ein gespräch vorgeschlagen. Und dieses gespräch hat letzte woche stattgefunden. Es ist christian keinrath gar nicht hoch genug anzurechnen, dass er der erste war aus der övv führungsetage, der das gespräch mit mir gesucht und schließlich – wie ich denke - auch ganz zwanglos und vor allem konstruktiv empfunden hat. Ich habe einen sehr untypischen, und das meine ich als kompliment, volleyballfunktionär kennengelernt, der eloquent – na ja eloquent ist uhpir ja eigentlich auch, nur die wortwahl ist halt beim ihm eine andere – seine ideen vetritt. Und, was mein allerwichtigster eindruck war, dem herrn präsident liegt die sache, nämlich der volleyballsport, am herzen und nicht das eigene ego. Und ich denke christian keinrath konnte feststellen, dass ich weder ein gift verspritzendes ungeheuer noch ein querulierender psychopath bin – na ich geb’s zu ich hab’ brav meine pulverl genommen vor unserem treffen, damit ich nicht aus der rolle falle. Das thema des gesprächs war der bedauerliche oder eigentlich beschämende zustand des wiener herrenvolleyballs und wir haben uns darin gefunden, dass der limitierende faktor für den aufbau einer wieder florierenden volleyballszene in wien nicht so sehr in der geringen anzahl von burschen liegt, die man über kontakt zu den schulen rekrutieren und für den volleyballsport gewinnen könnte, sondern in der frage, welche trainerInnen diese burschen dann bei den vereinen ausbilden. Wir haben in dem zwei stunden dauernden gespräch noch viele andere themen angeschnitten. Über den genauen inhalt möchte ich jetzt, sozusagen unautorisiert, nicht berichten. Aber eines möchte doch noch erwähnen: ich habe christian keinrath bei seiner arbeit meine volle unterstützung zugesagt, im sinne des uns beiden am herzen liegenden volleyballsports.

So und der offensichtliche flaschenhals bei den nachwuchstrainerinnen und bei den nachwuchstrainern hat mich zu einem kleinen rechenbeispiel angeregt. Unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/01/0000088098 konnte die volleyballinteressierte leserin und der volleyyballinteressierte leser erfahren, dass der umbau der zwettler halle 4.2 millionen € kosten wird. So und jetzt brauchen wir die mademadig. Nehmen wir an, ein nachwuchstrainer, eine nachwuchstrainerin wird von einem verein mit 4.000€ brutto monatlich fix angestellt. Das macht jetzt bei 14 mal 4.000€ 56.000€ pro jahr. Mit lohnnebenkosten sind wir dann bei etwa 100.000€ pro jahr. Jetzt nehmen wir die 4.2 millionen € für das anheben eines hallendaches um zwei meter und dividieren dass durch 100.000€. Und was sehen wir? Wir bekommen doch glatt 42 trainerInnenjahre. Oder anders gesagt meine freunde aus dem waldviertel könnten um dieses geld 4 trainerInnen unter fairen bedingungen für zehn jahre anstellen. Na, wär das nicht was gewesen? Mich würde da jetzt ganz konkret interessieren, was michal peciakowski, der ja nach eigenen angaben zig oder ich glaube es waren sogar ein paar hundert kinder im raum zwettl trainiert, zu diesem kleinen rechenbeispiel sagt. Man hätte sich da zum beispiel mit amstetten auf eine den internationalen anforderungen enstprechende hohe halle einigen können und den rest der finanziellen mittel sinnvoller verwenden können. Aber was machte man stattdessen? Die vereine begaben sich in die geiselhaft eines präsidenten, dessen überdimensioniertes ego ihm schon längst die sicht auf die volleyballerische realität verstellt hat. Ein land mit 8 millionen einwohnerInnen und einer nicht vorhandenen tradition im volleyballsport baut, wenn dem willen von uhpir entsprochen wird, für jeden in der 1. bundesliga spielenden herrenverein eine 9 meter hohe halle. Was ist das für eine verschwendung von ressourcen, die man wo anders viel dringender gebraucht hätte. Da fällt mir doch glatt noch etwas ein zur hallenthematik. Sollten die waldviertler und die amstettner im grunddurchgang der avl die plätze vier und fünf belegen, was durchaus passieren könnte, dann können sie alle ihre viertelfinalspiele aus ermangelung einer uhpir-konformen halle auf neutralem boden austragen. Also beispielsweise im budocenter...  halt das geht nicht mehr, also dann halt im multiversum... das geht ja auch nicht mehr, na dann vielleicht in enns. Na die sponsoren werden sich sicherlich freuen, über ein solches szenario.

Ah ja, noch etwas erfreuliches ist passiert in der letzten woche. Einen österreichischen sieg hat es gegeben in der rumpfmevza der damen (http://mevza.volleynet.at/Ergebnisse/15100). Der war allerdings im duell zweier österreichischer teams nicht zu vermeiden. Im wahlweise als mel-hit oder mel-schlager gehypten spiel der zwei österreichischen vetreter im bewerb besiegte svs/post die wildcats aus klagenfurt (http://mevza.volleynet.at/News/0000088208).



Also die bezeichnung kellerderby würde einem spiel des letzten gegen den vorletzten der tabelle eher zustehen. Im övv-jargon sollte man natürlich vom spiel des tabellendritten gegen den tabellenvierten sprechen. Und noch ein paar interessante details gibt es zu diesem spiel zu erwähnen. Svs/post hat mit zoran nikolic einen neuen trainer und mit darko antunovic einen alten sportdirektor. Bei letzterem  würde man im falle eines politikers von einem versorgungsposten für einen multifunktionär sprechen, ist der gute mann doch auch noch als teammanager des damennationalteams tätig (http://oevv.volleynet.at/Indoor/Nationalteams/Damen). Ersterer ist bei den hotvolleys schon einmal in der näheren vergangenheit wegen anhaltender erfolgslosigkeit entlassen worden und war am anfang der saison in deutschland engagiert. Übermäßig erfolgreich dürfte er dort auch nicht gewesen sein, sonst hätte er den attraktiven trainerposten bei svs/post nicht annehmen müssen.

Nachdem es meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser hier schon vor zwei wochen erfahren durften ist es jetzt unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/01/0000088171 auch ganz offiziell auf der övv website zu lesen (http://johnny-meinblock.blogspot.co.at/2015/01/von-letzten-platzen-und-wertvollen.html): der tsv hartberg hat mit lukas haring und boris bujak ein neues trainerteam. Ob gottfried rath seinen posten als landeskoordinator behält und ob er und warum er jetzt möglicherweise mehr zeit für diesen job aufwendet, bleibt, enstprechend der im österreichsischen volleyball geübten transparenz, weiter im dunkeln. Unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/01/0000088171 wird auch noch ein spieler der weizer, nämlich max john landfahrer zitiert. Hätte sich der schreiber ein wenig auf der övv-website umgesehen, hätte er unter http://oevv.volleynet.at/Kader/0-18314 herausgefunden, dass der nämliche spieler maximilian landfahrer heißt und das „john“ ein spitzname ist. Na ich freu’ mich schon auf ein interview mit einem anderen weizer spieler, mit markus kracherl damm!

Und weil aller guten dinge drei sind, möchte ich hier noch auf ein drittes erfreuliches ereignis der letzten woche eingehen: Sie sind wieder da, nachdem sie aus unerklärlichen gründen eine woche lang verschwunden waren, sophie, srna und die acht stars (http://oevv.volleynet.at/News/0000088179). Also srna wurde nicht wegretuschiert und auch über sonstige konsequenzen ihrer abwesenheit vom juniorinnennationalteam ist vorerst nichts bekannt. So und jetzt zu den daten: in frankreich verliert montpellier gegen toulouse mit 0:3, philipp kroiss spielt durch, philip schneider wird im letzten satz ausgetauscht und ist mit acht punkten einmal nicht topscorer sondern „nur“ zweitbester scorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM111-1415.pdf). Poitiers gewinnt in der 2. liga weiter, diesmal 3:0 gegen plessis-robinson, und max thaller sitzt weiter auf der ersatzbank und kommt nicht zum einsatz (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM111-1415.pdf). In italien gewinnt molfetta gegen altotevere 3:0, aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic kommt im zweiten satz zu einem kurzeinsatz, hinterlässt aber keine zählbare spuren (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27267). In spanien gewinnt almeria gegen gran canaria 3:0, thomas zass spielt durch und ist mit 14 punkten topscorer (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3303&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList). In finnland gewinnt loimu gegen riento mit 3:0 und weil ich noch immer nicht finnisch gelernt habe, kann ich über den einsatz von flo ringseis nichts berichten (http://lentopallo.torneopal.fi/taso/ottelu.php?otteluid=44070). In deutschland gewinnt aachen gegen vco berlin mit 3:0, srna markovic kommt nicht zum einsatz. Ob da der lange arm von uhpir eingegriffen hat, entzieht sich meiner kenntnis (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Women/&2138.pdf). Und in schweden gewinnt engelholm gegen katrineholm, sophie wallner spielt durch und erzielt 7 poäng (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer).

Und weil ich letzte woche bereits über die unterschiedliche funktionärskultur ganz oben im verband bei den handballern und den volleyballern geschrieben habe, hier ein weiteres beispiel, diesmal vom hockey. Unter http://sport.orf.at//stories/2223580/ kann man lesen, dass die österreichischen junioren den europameistertitel im hallenhockey erfolgreich verteidigen konnten; und der bericht darüber kommt ganz ohne senf des verbandspräsidenten aus. Man stelle sich einen ähnlichen erfolg der volleyballjunioren vor. Nicht auszudenken wie sehr ein solcher von uhpir medial ausgeschlachtet werden würde. Na ja die einen lassen taten und ergebnisse sprechen, die anderen den präsidenten. Ah ja und die handballer haben nach einer niederlage gegen kroatien und einem sieg gegen bosnien im dritten spiel ein unentschieden gegen tunesien erreicht. Und wer kommentiert dieses ergebnis unter http://sport.orf.at/stories/2223640/2223643/? Der trainer, der mannschaftskapitän und ein weiterer spieler. So. Gehört. Sich. Das. Weiter so und viel glück in den weiteren spielen.

So und das fundstück der woche kommt diesmal im dreierpack daher und erinnert mich an längst vergangene zeiten. Der unterschied zu früher liegt in zwei buchstaben, einem  e und einem x, die in ihrer gesamtheit nicht ganz unwichtig sind.





Was soll das denn jetzt plötzlich? Steht da vielleicht einen evaluierung der akademie von „ex“-hhvmir ins haus. Wird da gar an politischer stelle darüber nachgedacht, wieso einem verein, der nicht mehr in der 1. liga spielt und dort auch auf absehbare zeit nicht mehr spielen wird, eine akademie aus öffentlichen mitteln finanziert wird? Aber geh, alles zufall, die geballte medienoffensive im stile von hexvmir bzw. uhpir auf der facebookseite der nun endlich auch auf der homepage der hotvolleys ausgewiesenen präsidentin der hotvolleys (http://www.hotvolleys.at/club/organisation). Aber irgendwie ist der schelm, der böses denkt, in meinem tiefsten inneren, alarmiert.    


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 20.01.2015, 01:21 mez



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