Dienstag, 6. Januar 2015

Von letzten plätzen und wertvollen aufschlüssen, von der holli knolli ferienliga im fokus der einen und einer echten wm im fokus der anderen und von einem landeskoordinator der gleichzeitig trainer war


Wien, 05.01.2015, 21:09 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

nach den vielen feiertagen hat uns der alltag fast schon wieder, noch der 6. jänner und dann ist’s vorbei mit lustig. Und im österreichischen volleyball oder genauer gesagt beim övv ist's schon jetzt nicht lustig, denn es geht alles seinen gewohnten gang. Es gibt keine erfolge? Kein problem dann reden oder eigentlich schreiben wir so drüber, dass es uneingeweihten nicht auffällt. Die avl ist fad, weil ziemlich unausgeglichen? Kein problem, wir peppen sie einfach auf.

Was meine ich damit? Den unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/12/0000088047 auf der övv-website publizierten bericht über die youth mevza championship der burschen jahrgang 97 und jünger und der mädchen jahrgang 98 und jünger. Die überschrift ist bezeichnend für den stil und die art und weise wie die verantwortlichen beim övv mit der mehr als traurigen realität umgehen. „Övv-nachwuchs auf platz vier“ steht da zu lesen. Na ist doch toll denken sich die nicht so volleyballfirmen leserinnen und leser. Halt nicht am stockerl, aber ein, oder eigentlich zwei vierte plätze sind doch durchaus in ordnung, oder? Dass nur vier nationen an den beiden turnieren teilgenommen haben, findet man beim övv nicht der erwähnung wert. Korrekt sollte die überschrift wohl lauten „övv-nachwuchs belegt bei burschen und mädchen den vierten und letzten platz“. Aber das macht sich halt nicht so gut. Es tut mir leid, wenn ich da jetzt ein wenig unfein werde, aber mir ist einfach danach. Will man da das werte lesepublikum gezielt verarschen? Damit verärgert man doch nur die ohnehin schon geringe anzahl derer, die sich noch mit der in österreich unaufhaltsam in die bedeutungslosigkeit taumelnden randsportart volleyball beschäftigen. Ist das bei den verantwortlichen beim övv noch immer nicht angekommen? Gibt es dort so etwas wie kritische selbsteinschätzung? Wie abgehoben ist man denn dort bereits? Die kritische selbseinschätzung – wenn man das wohlmeinend geneigt ist so zu bezeichnen - nach fünf niederlagen in ebenso vielen spielen mit einem satzverhältnis von 0:15 bei den burschen beschränkt sich auf phrasendrescherei über gewonnene aufschlüsse. Und bei den mädchen, die wenigstens ein spiel gewinnen konnten, wird darüber gejammert, dass vier spielerinnen krankeitshalber gefehlt hätten. Fairerweise muss man dann doch noch darauf hinweisen, dass die trainerin der mädchen, qing li, laut övv artikel anerkennt, dass sich die gegnerinnen vor allem im athletischen bereich sehr stark weiterentwickelt haben (http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/01/0000088055).

Und noch ein kleiner nachtrag zur mevza: in welchem bedauernswerten zustand sich diese befindet zeigt sich auch an den in einem mehr als peinlichen englisch verfassten spielberichten unter http://mevza.volleynet.at/News/0000088037, http://mevza.volleynet.at/News/0000088042 und http://mevza.volleynet.at/News/0000088050. Aber seit wir wissen, dass dank des segensreichen wirkens von uhpir jetzt in österreich bewegung als bildungsziel gilt, komme ich zur einsicht, dass das eingermaßen fehlerfreie beherrschen einer fremdsprache völlig überbewertet wird.

Und dann ist den damen und herren beim övv offenbar aufgefallen, dass die 1. bundesliga der herren früher auch schon einmal spannender gewesen ist. Und da wird es jetzt wirklich skurril. Da wird die partie vom letzten wochenende, zwischen aich/dob und dem vbk frühbauer/huber, bei der aufgrund der eindeutigen ausgangslage wohl ein nicht sehr spannender spielverlauf zu erwarten war, auf der övv-website entsprechend gehypt, weil die klagenfurter mit dem aktuellen topscorer der avl, simon frühbauer, antraten (http://oevv.volleynet.at/News/0000088067). Aha! Äh? Geht’s noch? Geht da jetzt wieder einmal das punkterlzählen los? Das hatten wir doch schon einmal im vorjahr, zumindestens so lange, wie thomas tröthan von den hotties – ja, ja ein schelm der böses denkt – und paul buchegger von den grazern kopf an kopf an der spitze der scorerwertung lagen. Als sich paul buchegger absetzte war’s mit der punktezählerei dann aber so was von ganz schnell vorbei. Wie gesagt der schelm, der böse ist wieder einmal wach geworden. Und jetzt fängt das wieder an, diesmal halt mit simon frühbauer als proponenten. Aber bitte sehr, für wie naiv um nicht zu sagen blöd halten die für so einen schmarren verantwortlichen die durchschnittliche leserin und den durchschnittlichen leser dieses artikels? Das grenzt ja schon an beleidigung. Also schauen wir uns die situation ein bisschen genauer an. Simon frühbauer ist aktueller topscorer der avl. Gut. Aber warum ist das so? Ein bisschen data-volley-blätter durchsehen hilft und schon lichten sich die nebel. Simon frühbauer bekommt bei seinem verein ungefähr 30%  der aufspiele. So, das erklärt jetzt doch einiges, oder? Und diese ungleichverteilung spricht jetzt - und ich bitte ihn das jetzt nicht persönlich zu nehmen, er ist ohne zweifel ein guter volleyballer – nicht so sehr für simon frühbauer sondern eher gegen die restlichen angreifer in seinem team. Ah ja, und noch eine kleinigkeit zum thema topscorer. Ich kenn’ mich ja nicht so gut aus im volleyball, ich bin ja nur ein kleiner blogschreiberling, randvoll mit negativer energie, aber ich denke doch, dass neben der wertung der erzielten punkte auch noch die wertung der angriffseffizienz nicht ganz unwichtig ist und da liegt simon frühbauer mit nicht ganz so tollen 21% nur noch auf dem auch nicht mehr so tollen platz 21 der aktuellen statistik (http://oevv.volleynet.at/Statistik/14314/126). Ah ja noch eine kleine anmerkung extra für uhpir, der mich ja so gerne der unwissenheit zeiht: ich weiß, ich weiß, in dieser wertung liegen meistens die mittelblocker voran, weil sie normalerweise nur die perfekt angenommenen und damit auch perfekt aufspielbaren bälle bekommen. Aber ein andrej grut, ein janis peda oder um einen jungen österreicher zu nennen – ein lorenz koraimann, die alle drei als außenangreifer die gleiche position spielen wie simon frühbauer, kommen in dieser wertung auf  38, 35 bzw. 32%. Was war also dran an dieser „promotion“ von simon frühbauer? War es wirklich nur ein versuch eine anderwärtig nur mäßig interessante avl-partie aufzupeppen? Oder gab es doch noch andere motive?

Also jetzt weiß ich wirklich nicht wo diese assoziation so aus dem nichts daher kommt. Aber zum nationalteam gibt’s unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088057 auch interessantes zu lesen. Uhtt erklärt uns volleyball-lulus, dass im jahr 2015 der focus des herrennationalteams, in ermangelung attraktiver betätigungsfelder, wieder einmal voll und ganz auf der holli knolli ferienliga liegen wird. Aber geh! Und wieviele siege setzt man sich heuer zum ziel? Sieben, oder doch eher sechs oder gar nur fünf? Ah ja, und dann erklärt er uns volleyball-wapplern auch noch, dass es mit der olympiaquali heuer nichts wird für die österreichischen nationalteams, weil der qualimodus geändert wurde (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/12/0000087875). Also die ist ja jetzt aber so was von urunfair, diese änderung. Dabei hatten die verantwortlichen im övv doch so gezielt und angestrengt auf eine oympiaquali hingearbeitet für 2016 oder war’s 2020 oder doch eher 2040. Saperlott, ich komme da jetzt ganz durcheinander mit den jahreszahlen, ich kann mich beim besten willen nicht mehr so genau erinnern an die in irgendwelchen pressekonferenzen von uhpir präzisierten zielvorgaben. Ist wahrscheinlich auch besser so. Aber halt, ich hab’ eine idee. Wie wär’s mit einer initiative zur anerkennung von snowvolleyball als olympische disziplin? Das hätte den vorteil, dass die konkurrenz ein bisschen geringer wäre, weil auch aufgrund natürlicher gegebenheiten – so ähnlich wie schispringen – den sport nur etwa 10 bis 15 nationen betreiben könnten. Und uhpir war doch schon einmal bei einem solchen snowvollleyball-event ...äh... bei einer solchen veranstaltung als „prominenter“ - ja so steht's wirklich auf der övv web-site - gast (http://oevv.volleynet.at/News/0000086023, http://oevv.volleynet.at/News/0000086039).

Und jetzt hat das begleitbild zum oben genannten artikel mit dem titel „das (beach)volleyballjahr 2015“ plötzlich auch sinn, auf dem neben dem beachteam doppler/horst und dem verteidigungs- und sportminister klug auch der öoc-präsident karl stoss zu sehen ist, vor zwei ringen, von denen man allerdings nicht sagen kann, ob es sich dabei um zwei der fünf olympischen ringe handelt oder um zwei der vier ringe des logos einer bekannten automarke (http://oevv.volleynet.at/News/0000088057).
  
Und während die österreichichen volleyballherren wieder einmal die holli knolli fereineliga mit ihrer präsenz beehren, spielen die österreichischen handballherren in den nächsten wochen bei der wm in qatar, bei der es nicht nur um ein gutes abschneiden sondern auch noch um die durchaus mögliche qualifikation für die olympischen spiele in rio 2016 geht (http://kurier.at/sport/noch-drei-tests-und-dann-geht-es-nach-katar/106.380.136). Ich wünsche der mannschaft von dieser stelle alles gute und viel glück. Die spieler und auch die funktionäre hätten sich, ganz anders als die övv-spitze, aufgrund ihrer guten und engagierten arbeit ein gutes abschneiden und eben damit verbunden auch die olympiaquali verdient. Ich drücke jedenfalls ganz fest die daumen.

Und in der serie sophie, srna und die acht stars erfahren die interessierten leserinnen und die interessierten leser, wie jede woche, brandneues und hochinteressantes (http://oevv.volleynet.at/News/0000088054). Die nackten fakten aber gibt's, wie jede woche, hier. In frankreich verliert montpellier gegen ajaccio mit 2:3, philipp kroiss und philip schneider spielen durch, letztere war mit 20 punkten wieder einmal topscorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM085-1415.pdf). Nantes verliert gegen narbonne 1:3, alex berger spielt durch und erzielt 7 punkte (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM088-1415.pdf). Poitiers gewinnt 3:1 gegen rennes, max thaller darf zweimal servieren und hinterlässt sonst keine spuren in der statistik (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM097-1415.pdf). In italien gewinnt molfetta gegen milano 3:0, aleks – ich nehm mir jetzt mal eine auszeit – blagojevic, darf zwar laut  meiner lieblingsserie jetzt schon die marschrichtung vorgeben, spielen durfte er allerdings nicht, was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass molfetta einen neuen diagonalangreifer bekommen hat (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27261). In deutschland gewinnt aachen gegen potsdam 3:0, srna markovic spielt durch und ist mit acht punkten drittbeste scorerin (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Women/&2069.pdf). Alles andere war hier schon letzte woche zu lesen.     

Hurra, hurra, ein lob dem övv. Ich gebe es zu, das war jetzt sarkastisch. Endlich, endlich – einen monat und einen tag, also im övv-sprech hieße das vermutlich „mehr als einen monat“ im voraus - gibt es jetzt unter http://oevv.volleynet.at/News/0000088045 eine offizielle ankündigung, dass die österreichischen cup-finali am 31. jänner in graz stattfinden werden. Nein, nein, und nochmals nein, dass ich hier immer wieder nachgebohrt habe, wo denn die cup-finali stattfinden werden, hat mit der jetzt doch eher späten offiziellen meldung ganz sicher rein gar nichts zu tun.

So, und zum schluss noch schnell ein gerücht, das sich mit ziemlicher sicherheit als wahr herausstellen wird: gottfried rath ist nicht mehr trainer der hartberger. Und um der gerechtigkeit willen, damit es nicht heißt, der blogger teilt immer nur in richtung uhpir aus, möchte ich meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser auch einmal auf eine mit der entlassung oder dem rücktritt von gottfried rath in zusammenhang stehende, nicht ganz unpikante, personalsituation im steirischen volleyballverband hinweisen: gottfried rath hat seit jänner 2014 den damals neugeschaffenen posten des steirischen volleyballkoordinators inne (http://www.stvv.at/de/17284). Da stellen sich zwei fragen. Erstens: wie wichtig und umfassend ist die tätigkeit eines sportkoordinators für den verband, wenn diese neben einer sicherlich zeit- und arbeitsintensiven trainertätigkeit für einen erstligaverein ausgeführt werden kann? Und zweitens, und das ist noch wesentlich heikler, nähren solche konstrukte immer den verdacht, dass sich ein verein auf diese art und weise einen trainer vom verband „mitfinanzieren“ lässt.

Und das fundstück der woche sollte uhtt dazu bewegen seinen mahnenden zeigefinger einmal in richtung austria volleyballteam auszufahren. Die burschen verwenden doch glatt in einem ihrer facebook-postings das l-wort. Pfui! Uhtt, ich ersuche um scharfes einschreiten.


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 06.01.2015, 02:00 mez



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