Dienstag, 5. August 2014

Von der prominenz am wörthersee, von einem bild, das mehr sagt als tausend worte und von einem zahnlos geführten aber dafür zumindest wissenschaftlich ungemein beeindruckenden interview


Wien, 04.08.2014, 22:44 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na heute kann ich ja gar nicht am sonst von mir stiefväterlich behandelten beachvolleyball vorbei, nach dem grand slam in klagenfurt. Wo doch dort so viele promis waren, dass man drei verschiedene övv-berichte brauchte um sie alle unterzubringen (http://oevv.volleynet.at/News/0000086952, http://oevv.volleynet.at/News/0000086953, http://oevv.volleynet.at/News/0000086957).




Ein paar der promis sind sogar so prominent dass sie in allen drei berichten vorkommen, das sind wahrscheinlich die sogenannten a-promis, ein paar – die b-promis - kommen immerhin in zwei berichten vor, und dann gibt es noch die promis aus der c-klasse, die kommen nur in einem bericht vor. Und wenn man sich das im detail ansieht, wer da aller zugegen war, dann kann’s schon passieren, dass einem schauer der ehrfurcht überkommen bei einer derart geballten ladung an ganz besonders wichtigen und besonders wichtigen. Da findet man natürlich politiker, olympiasieger und andere erfolgreiche sportler, einen aus den seitenblicken bekannten baumeister, ob mit oder ohne sein spatzi – nein, nein, nicht was sie jetzt vielleicht denken meine werte leserin und mein werter leser, die neue begleitung des herrn lugner heißt so – verschweigt uns der övv chronist leider (http://www.oe24.at/leute/oesterreich/Lugner-Spatzi-im-Heirats-Stress/153029779). Der herr baumgartner war auch dort. Ob der allseits bekannte erziehungs- und steuerexperte und demokratieverächter bei seiner anreise um zeitgerecht einzutreffen wieder den luftraum des flughafens münchen verletzen musste wird uns auch nicht mitgeteilt (http://salzburg.orf.at/news/stories/2660938/, http://wien.orf.at/news/stories/2594698/). Ein paar der in den övv-berichten erwähnten promis kannte ich als seitenblicke-abstinenzler nicht. Aber mit hilfe von google habe ich diese unverzeihlichen bildungslücken gestopft und weiß jetzt zum beispiel wer der herr otto retzer ist und warum der so prominent ist. Den herrn glock musste ich nicht googlen; wenn man das trotzdem tut findet man ganz interessante und durchaus lesenswerte dinge über den waffenproduzenten (http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/746184/Waffenproduzent-Glock-verliert-Prozess-gegen-Amnesty).

Na bumm, jetzt bin aber ganz schön vom thema volleyball abgekommen. Volleyball wurde nämlich auch gespielt in klagenfurt und welchen stellenwert das aus der sicht der gestalter der övv-homepage einnimmt sieht man sehr schön auf dem kleinen begleitbildchen zum unter http://oevv.volleynet.at/News/0000086952 eingestellten artikel. Symbolträchtig stehen bzw. hocken funktionäre und politiker im vordergrund, die medaillengewinnerinnen des damenbewerbs bilden den hintergrund des tableaus.


Dass uhpir ausgerechnet links unten im bild hockt lässt mich jetzt aber ein bisschen an seinem status als unseren experten für eh alles und als profunden kenner wissenschaftlicher studien aus allen bereichen – auf die neueste von professor uhpir präsentierte studie komme ich noch zurück – zweifeln, gibt es doch untersuchungen, dass zumindest rechtshänder auf einem bild zuerst auf die rechte obere ecke schauen. Deswegen stehen die dinge, die die supermarktketten in großer zahl verkaufen möchten in den regalen rechts oben und auf gar keinen fall links unten. Also gibt es  hier den kostenlosen und gut gemeinten ratschlag für uhpir sich beim nächsten mal rechts eher oben im bild zu platzieren; das wirkt viel besser. Und auf das kommt es ja wohl an.

Aber bevor ich zum volleyball komme muss ich zu dem unter http://oevv.volleynet.at/News/0000086957 eingestellten artikel über den övv-empfang in schloss leonstain schon noch ein paar worte verlieren. Das ereignis war ja offenbar so wichtig, dass es sogar auf der titelseite der övv homepage als topmeldung zu finden war.


Jetzt stellt sich natürlich dem schelm, der böses denkt, unausweichlich die frage, wer diesen empfang finanziert hat. Das wird ja nicht so ganz billig gewesen sein. Finanzieren da die vereine mit ihren nenngebühren oder mit den strafen für fehlende transparente oder verschiedenfärbige socken das feine essen mit weinbegleitung für die viele prominenz, wie die dort anwesenden funktionäre und politiker auf der homepage des övv genannt werden? Hoppala, strafen..... jetzt war ich aber wieder garstig und urungerecht. Den empfang hat doch ohnehin uhpir bezahlt, hat doch unlängst sein alter ego, hhvmir, dem övv 10.000€ bußgeld für den nichtantritt im europacup überwiesen. Das müsste ja wohl gereicht haben für den empfang.

Na aber jetzt wird es wirklich zeit, sich mit volleyball zu befassen. Also gewonnen haben in klagenfurt brasilianische teams bei den damen und herren und das abschneiden der österreichischen teams war nicht wirklich berauschend. Zwei damen- und zwei herrenteams blieben gleich einmal in der quali hängen zwei weitere damen- und herrenpaare schafften es nicht aus der gruppenphase des hauptbewerbs in die ko-phase. Doppler-horst und schützenhöfer-plesiutschnig belegten jeweils den 9. endrang. Könnte irgendwie ein bisschen besser sein die bilanz, aber macht ja nichts, hauptsache die promis waren dort und beim övv-empfang. Und bei der u19 wm in portugal gab’s zwei fünfte plätze durch mona geßlbauer und julia radl und johannes kratz und moritz-bernd pristauz-telsnigg. Gratulation an die vier zu diesen spitzenresultaten.

Also ich habe mir die spiele, die am samstag und am sonntag vom orf aus klagenfurt übertragen wurden, alle angesehen. Da waren schon ein paar tolle ballwechsel dabei, aber mein absolutes persönliches highlight war natürlich das interview mit uhpir. Der ist wieder mit vollmundigen ansagen aufgetreten was die zukünftige entwicklung des beachvolleyball in österreich betrifft. Da wurden olympiamedaillen für 2016 vorausgesagt; hatten wir das nicht schon für 2012? Und den raschen aufstieg des neuformierten duos chukwuma/schwaiger in die absolute weltspitze hat uhpir in diesem interview auch prophezeit. In dem zusammenhang würde mich interessieren wie sich lisa chukwuma ihre zukunft vorstellt. Wird sie weiter in der halle bei svs/post spielen und sich nur nach beendigung der hallensaison dem beachvolleyball widmen oder gibt sie ihre hallenkarriere auf? Ich bin ja kein experte, und schon gar nicht einer für eh alles, aber meiner bescheidenen meinung nach wird das tanzen auf zwei kirtagen weder der hallen- noch der beachkarriere sonderlich förderlich sein.

A propos experte für eh alles: also uhpir wird immer mehr zum ernstzunehmenden wissenschaftler. Jetzt hat er – in besagtem orf interview - doch glatt schon wieder eine neue studie präsentiert, eine horrorstudie geradezu, nach der die jetzt geborenen kinder eine um 5 jahre kürzere lebenserwartung als ihre eltern haben werden. Und das alles können wir mit der unsäglichen turnstunde verhindern. Also bitte liebe politikerinnen und liebe politiker, hört auf diesen mann, den rufer in der wüste, baut turnhallen und stellt turnlehrer und turnlehrerinnen an. Und reduziert von mir aus den mathematik-, deutsch- und fremdsprachenunterricht, wenn sich das nicht anders finanzieren lässt. Wenn ihr nicht hört auf den weisen mahner, dann wird das fett über uns kommen und wir werden alle an unserer bladheit (für die nicht wiener: bladheit ist der wiener dialektausdruck für fettleibigkeit) ersticken.

Aber im ernst: wer ist beim orf dafür verantwortlich, dass sich uhpir bei einem beachvolleyballturnier zu seinem letzten verbliebenen strohhalm, an den er sich mangels anderer erfolge klammert, zur  täglichen turnstunde äußern kann. Das ist ja nichts anderes als beihilfe zur selbstdarstellung gewesen. Eigentlich dachte ich, der orf wäre kritischem journalismus verpflichtet. Und da wären mir aus dem stand einige fragen an den herrn kleinmann eingefallen und ich meine jetzt gar nicht die, die sich traditionell immer am ende meiner einträge finden. Nein, man hätte uhpir beispielsweise fragen können, wie es ihm gelungen ist seinen verein, die hotvolleys für drei jahre ohne die möglichkeit aufzusteigen in die zweite liga zu versenken. Oder warum das nationalteam der herren trotz intensiven aufwandes an chronischer erfolgslosigkeit leidet, unter einem trainer, der außer von fortschritten zu reden keine messbaren erfolge nachweisen kann. Oder warum die 1. bundesliga der herren heuer nur mehr aus neun vereinen besteht. Oder warum man die u21 meisterschaften bei damen und herren abgeschafft hat. Warum werden solche fragen nicht gestellt, wenn man den herrn schon einmal live vor dem mikro hat? Fürchtet man sich beim orf vor möglichen interventionen?

Ah ja, a propos fortschritte des nationalteams: ein nachtrag zum letztwöchig in meinem eintrag erwähnten artikel im kurier (http://kurier.at/sport/sportmix/volleyball-das-ende-einer-aera-kleinmann-ist-nicht-mehr-hotvolleys-praesident/76.308.647). User volleystar hat dort ein geradezu drolliges detail entdeckt, das mir beim schnellen durchlesen entgangen ist. Da sagt doch uhpir auf die frage, wie es um seine voraussage, dass sich das herrenteam für olympia qualifizieren wird, steht: „Das wird schwer. Zwar habe sich das team verbessert. Doch auch die anderen nationen haben nachgezogen.“ Nachgezogen? Wie bitte? Ah ja wir waren bei amtsantritt von uhtt irgendwo um platz 50 der weltrangliste, jetzt sind wir nummer 70 (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2014-07.asp). Da sind ein paar nationen nicht nur nachgezogen, die sind an österreich sogar vorbeigezogen. Vor den österreichern liegen beispielsweise volleyballgroßmächte wie kenia, mauritius und surinam und die halbe karibik von trinida und tobago über barbados bis zu st. lucia und den american virgin islands.

Jetzt mach ich aber schluss bevor mich meine negative energie vollständig konsumiert. Und das alles nur weil ich meine pulverl schon wieder nicht geschluckt habe. Dabei sind sie doch so schön bunt.


Aber jetzt ist mir doch noch etwas positives, berichtenswertes eingefallen, leider nicht vom volleyball. In anderen sportarten funktioniert es einfach besser, ohne empfänge und ohne promis aber dafür mit zählbaren resultaten. Die österreichischen handballburschen haben bei der u20 heim-em den sechsten platz unter sechzehn teilnehmenden nationen belegt (http://handball-euro2014.at/de/). Gratulation dazu von dieser stelle aus.

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 05.08.2014, 01:11 mez



1 Kommentar:

  1. apropos drolliges detail:
    die bild-text kombination in dem foto, das die junge frau am beachplatz zeigt und offensichtlich der ÖVV website entstammt, ist schon sehr...wie drück ich mich jetzt aus...eigenartig!

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