Dienstag, 5. November 2013

Von der eitlen überschätzung des selbstwertes, von mangelnder konkurrenz und massiver arroganz und vom professionellen verzehr von fast food

Wien, 04.11.2013, 22:27 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na ähnlich erfolgreich wie in der ersten europacup-woche ist es in der zweiten für die österreichischen teams weitergegangen. Fünf niederlagen in sechs spielen sprechen ein mehr als deutliches urteil über den leistungsstandard des österreichischen volleyballsports. Bei den herren fahren aich/dob und hypo tirol jeweils die zweite niederlage im zweiten gruppenspiel der championsleague ein, die hotvolleys und amstetten verabschieden sich mit einer heim bzw. auswärtsniederlage aus dem cev-cup und dürfen als belohnung im challenge-cup, der daher eigentlich besser als loser-cup bezeichnet werden sollte, weiterspielen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084295, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084277). Die idee dahinter verstehe wer wolle, mir erschließt sich der sinn, warum die verlierer der ersten runde des cev-cups weiter im internationalen geschäft bleiben, die verlierer der zweiten runde des cev-cups aber definitiv aus den internationalen bewerben fliegen, nicht. Bei den damen schaffte svs/post den einzigen sieg der zweiten wettkampfwoche auf internationaler ebene und fixierte damit den aufstieg in die zweite runde (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084295). Verliert man dort, siehe oben. Die zweite mannschaft, linz/steg, die bei den damen im cev-cup spielte, erlitt innerhalb einer woche die zweite 0:3 klatsche gegen olomuc (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084301, http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=25982&ID=679, http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=25966&ID=679). Das ausmaß der niederlagen wird am punkteverhältnis noch deutlicher. In sechs sätzen erzielten die oberösterreicherinnen gerade einmal 83 punkte, das sind für alle, die gut mathematik können – copyright uhpir - gerade einmal 13.8 (!) punkte pro satz. Das ist wohl ein wenig peinlich und da darf man dann wohl auch die frage stellen, ob man für ein solches niveau tatsächlich eine 9 meter hohe halle benötigt. Ich erlaube mir einmal die feststellung, dass die frau vizebürgermeisterin recht hatte, als sie uhpir in dieser angelegenheit abblitzen ließ. Aber damit sich die armen oberösterreicherinnen nicht zu sehr kritisiert fühlen, möchte ich hier auch noch ein paar sätze über den rekordmeister svs/post verlieren. Dort geht man jetzt ja auch den österreichischen weg (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084004). Nach jahren, in denen man mit legionärstruppen vorerst aus osteuropa und dann – auf anraten des experten für eh alles und managers des damaligen spielgemeinheitspartners hhvmir – aus den usa, international eher erfolglos agierte, setzt man jetzt vermehrt auf junge österreichische spielerinnen, wobei aber spielerinnen wie sonja katz, lisa chukwuma oder srna markovic nicht aus dem eigenen  nachwuchs kommen. Und wer jetzt glaubt, dass dieser sinneswandel bei svs/post finanzielle gründe hat, die möglicherweise mit dem finanzdesaster rund um das multiversum, das dem schwechater bürgermeister hannes fazekas kürzlich den job kostete, zu tun haben, der ist entweder ein ganz, ganz böser mensch oder er hat seine pulverln nicht rechtzeitig genommen, die rosaroten, gegen die paranoia (http://noe.orf.at/news/stories/2612230/). Mich erinnert die vorgehensweise und auch die argumentationslinie bei svs/post zur zeit ja frappant an die linie der großen experten und ehemaligen spielgemeinheitspartner aus dem budo-center. Dort hat ja der in finanznot geratene hhvmir ebenfalls den österreichischen weg propagiert, den er dann bei nächster (sponsor)gelegenheit flugs wieder verlassen hat. A propos spielgemeinheit svs/hotvolleys. Die wurde ja offenbar wegen allzu großen erfolges beendet. Neben der liquidierung der herrenmannschaften von svs/sokol bis hinunter in die landesliga – die neigungsgruppe soukop ist dort nach gefühlten hundert jahren nicht mehr genannt und spielt angeblich in der sogenannten einsteigerliga – ist das andere erbe dieser königsidee ein sportdirektor antunovic, der in dieser funktion sowohl bei svs/post wie auch bei den hotvolleys auftritt (http://wvv.volleynet.at/Teams). Und auch bei beiden kassiert?

Aus gegebenem anlass, ein kurzer side step zurück in die sandkiste. Da wurden die schwaiger sisters von den österreichsichen sportjournalisten zum team des jahres gewählt, das ist sehr schön und auch – wegen des em-titels – verdient. Und dazu gratuliere ich auch ganz herzlich. Aber wie uhpir krampfhaft versucht auch ein wenig des ruhmes zu erhaschen ist mehr als peinlich. Neben einem unscharfen foto auf dem sich ein grinsender uhpir zwischen die beiden schwaiger-schwestern drängt, schwärmt uhpir von einer „ungeheuren wertschätzung“, die dem volleyballsport entgegengebracht wird (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/11/0000084311).

Damit diese gelegenheit sich entsprechend zu präsentieren nicht ungenützt bleibt, gibt es den selben präsidialen artikel gleich zweimal - sozusagen mit verdoppelter Wertschätzung - auf der homepage der hotvolleys, und damit man auch versteht, wem da ungeheure wertschätzung entgegengebracht wird und entgegengebracht werden muss, wird dort das den artikel begleitende foto der schwaigers durch eines von uhpir ersetzt.


Und noch ein kurzer nachtrag zum beachvolleyball: das duo huber/seidl belegte am saisonende den sensationellen 7. platz in der weltrangliste (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_M.asp, http://kurier.at/sport/sportmix/beachvolleyball-huberseidl-nach-toller-saison-weltranglisten-7/32.731.555). Da ist es dann schon ein wenig verwunderlich, dass alex horst im kader für das vom sportministerium geförderte projekt „rio 2016“  steht und nicht die beiden jungen burschen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/09/0000083800). Eine kleine kritik möchte ich trotz der tollen erfolge des teams huber/seidl doch noch anbringen. Beim letzten grand slam turnier waren die beiden zum letzten gruppenspiel, vor dem sie bereits als gruppensieger feststanden, nicht mehr angetreten. Was war der grund? Eine verletzung, wie es auf der website steht (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2013/Event/Results.asp?TournCode=MXIA2013&Phase=2) oder doch eher taktik um sich für die am nächsten tag auf dem programm stehenden eliminationsspiele zu schonen? Sollte zweiteres der fall gewesen sein, ist das nicht sehr sportlich. Aber wie heißt es so schön: in dubio pro re.

Aber jetzt wieder schnell zurück in die halle. Die qualigruppen für die europameisterschaften 2015 wurden ausgelost. Österreichs herren bekommen es mit finnland und portugal und einem dritten, noch nicht feststehenden team zu tun (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084291, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000084224). Die gruppe wird dort zur „hammergruppe“ hochstilisiert. Nur um das alles in die richtige perspektive zu rücken: finnland ist nummer 30, portugal nummer 38 der welt. Dass österreich nur die nummer 70 ist und nicht wie von uhtt prognostiziert unter den top 40, hat mittleweile auch uhpir zur kenntnis genommen. Vielleicht hat er sich ja hier im blog darüber informiert. Die damen treffen übrigens auf rumänien und die slowakei und eine dritte, ebenfalls noch nicht feststehende mannschaft.

Und nun zu meiner so geschätzten serie „unsere stars in europa.“ Beim lesen der neunten folge dieser serie habe ich kurz gedacht herr oder frau övv hätten es endlich geschnallt, they finally got the point. Da stand doch glatt zu lesen „die teams der beiden italien-legionäre...“ Aber nein, zu früh gefreut. Im übernächsten absatz kommt es schon wieder wie gewohnt daher, dieses hypertrophe, großmäulige „sehr erfolgreich ist derzeit florian ringseis mit dem tv ingersoll bühl.“ Nur zur erinnerung: der gute flo ringseis hat laut data volley statistik zweimal serviert und einmal angenommen. Da wäre doch ein etwas anderer wortlaut realitätsnäher. Und wie sah es an diesem wochenende aus? Bleiben wir doch gleich in deutschland. Der tv ingersoll bühl ist weiter erfolgreich, allerdings größtenteils ohne florian ringseis. Der wurde beim 3:2 erfolg gegen den moerser sc mehrfach eingewechselt, servierte insgesamt sechsmal und machte einen punkt (http://live.volleyball-bundesliga.de/2013-14/Men/&1019.pdf). In italien verlor molfetta gegen trentino 0:3, aleks blagojevic wurde im dritten satz eingewechselt, hinterließ aber keine bleibenden spuren auf dem data volely sheet (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=26156). Anders lief es für markus guttmann der spielte beim 3:1 erfolg seiner mannschaft frusinate gegen cantu durch und war mit 20 punkten topscorer (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=26285). In frankreich verliert montpellier gegen ajaccio 1:3, philipp kroiss spielt durch, philip schneider spielt in den ersten drei sätzen und erzielt 7 punkte (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM040-1314.pdf). In griechenland gewinnt foinikas syros gegen panahaiki patra 3:0, thomas zass spielt durch und ist mit 15 erzielten punkten topscorer. In belgien verliert farciennes gegen zoersel 1:3 und liegt mit einem sieg aus sieben spielen auf dem letzten tabellenplatz. Ob sophie wallner spielte geht aus den mir zugänglichen informationen nicht hervor (http://www.oxyjeunesfarciennes.be/resul-DH.html).

Eine serie, nämlich die kommentierung bzw. einschätzung der herrenteams der 1. bundesliga geht hier und heute mit den letzten beiden mannschaften in der liste zu ende. Der vbc weiz setzt mit ausnahme eines legionärs, auf österreichische spieler, setzt dabei auch junge spieler ein, die aus dem grazer nachwuchsreservoir kommen, und bietet ihnen spielpraxis in der obersten österreichischen spielklasse (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15409). Erfolgsaussichten: nicht sehr groß, die mannschaft wird sich wahrscheinlich mit enns und klagenfurt um den sechsten platz und dem damit verbundenen fixen klassenerhalt im grunddurchgang duellieren; wert für den österreichischen volleyballsport: gut, vor allem als aus- bzw. fortbildungsplatz für junge österreichische talente. Der vbk klagenfurt setzt heuer im gegensatz zu den letzten jahren, so wie tabellennachbar enns, und vermutlich auch aus ähnlichen gründen, nämlich wirtschaftlichen, auf österreichische spieler (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15410). Nur mehr ein legionär steht im kader. Erfolgsaussichten: sehr gering, vermutlicher fixkandidat gemeinsam mit enns für das aufstiegsplayoff; wert für den österreichischen volleyballsport: wiederum ähnlich wie enns, als privatinitiative der familien frühbauer/huber und als spielort für einen ex(?)-nationalteamspieler, in der jetzigen situation bestenfalls füllmaterial für eine zehnerliga. Und gerade in dem zusammenhang erscheint die neben dem  klassenerhalt als saisonziel angeführte ausbildung junger spieler zum volleyball, gelinde gesagt, ein wenig hochtrabend (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/10/0000083923). Wenn ich mir die situation des österreichischen volleyballs kritisch ansehe, dann kann ich jungen spielern nur den ernsten rat geben, neben ihrem sport auf gar keinen fall ihre ausbildung zu vernachlässigen und sich nicht, von wem auch immer, dazu verleiten zu lassen, eine solide ausbildung einer unsicheren profikarriere unterzuordnen.

Zum schluss habe ich noch ein ganz besonderes schmankerl für meine werten leserinnen und meine werten leser. Da findet sich doch auf der homepage der hotties ein bericht über einen zweiten platz, den die u13 burschen bei einem turnier in dresden erreichten. Da ist ja nichts zu kritisieren. Aber dann kommt das dicke ende. Da steht doch dann glatt, dass die u13 burschen zu einem turnier nach warschau reisen, weil mangels konkurrenz in wien – ja das steht tatsächlich so da – herausforderungen auswärts gesucht werden müssen.

Das ist derartig ungeheuerlich, präpotent und arrogant, dass die antiperistaltik einsetzt. Da kommt einem doch tatsächlich das kotzen. Jahrelang hat man subventionen in eine vereinsakademie kanalisiert und anderen vereinen alle burschen, die unfallfrei zwei schritte gehen konnten abgeworben und jetzt trauert man der nicht vorhandenen konkurrenz nach? Toll schaut sie jetzt aus, die nachwuchsituation bei den burschen in wien, nachzulesen unter http://wvv.volleynet.at/Ligen/12720 unter dem menupunkt nachwuchs: u19 und u17, je drei teams, u15 zwei(!) teams, u13, u12 und 11 noch(?) kein einziges team. Und was sagt da der wiener verband dazu? Nichts! Und ufvp, die ja, wenn ich nicht irre, auch im wiener verband aktiv ist? Nichts! Ah, ja nur so als beispiel, zum lernen, so schaut es im männlichen nachwuchs in der steiermark aus (http://stvv.volleynet.at/Ligen/3977): u19 elf teams, u17 acht teams, u15 elf teams. Der u13 bewerb wird aufgrund der zahlreichen mannschaften in einem a- und in einem b-bewerb geführt. Vielleicht sollte man da einmal eine exkursion aus wien nach graz organisieren, oder besser nicht, sonst ruinieren die wiener gar noch das steirische volleyballwunder.

Beim stöbern und stierln auf den websites der landesverbände bin ich übrigens über etwas gestolpert, was ich hier öffentlich machen möchte, weil es mir ein wenig eigenartig erscheint und möglicherweise nicht dem regulativ entspricht. Da spielt ein spieler, nämlich moritz kindl, in dieser saison bei zwei verschiedenen mannschaften (hotvolleys, akademie graz), in zwei verschiedenen ligen (wiener landesliga, 2. bundelsiga ost) und in zwei verschiedenen  bundesländern (wien, steiermark). Wissen das meine freunde in graz? Gibt es da vielleicht eine überregionale spielgemeinheit zwischen graz und den hotties? Na letzteres war jetzt nicht ganz ernst gemeint, aber auf eine erklärung bin ich trotzdem sehr gespannt.

Und nun zum ersten fundstück der woche, das die von hhvmir immer wieder so hochgehaltene professionalität bei den hotties dokumentiert. Da essen die profispieler (!) vor dem spiel gegen arbesbach am letzten sonntag doch tatsächlich bei mcdonald’s (leider kann man nicht erkennen, ob sie alle wenigstens gleichfarbige socken trugen). Das war zu meiner zeit, als ich noch technischer direktor der spielgemeinheitsmannschaft svs-sokol/hotvolleys war aber so was von verboten. Aber seit bei mcdonald’s werbematerial für die unsägliche turnstunde aufgelegt wurde, hat sich offenbar das image des fast food Anbieters bei bestimmten personen entscheidend geändert.

Und  ein zweites fundstück habe ich auch, das sehr schön zeigt, dass auch andere leute ein freches mundwerk haben. Gut. So.


Und da aller guten fundstücke drei sind, nochmals das bild der letzten woche. Niemand konnte mir mitteilen, wer da mit uhpir – oder ist es gerade hhvmir – auf dem foto ist. Sind das vielleicht gar „idalenische“ bauunternehmer und diamantenhändler oder andere sponsoren. Bitte um zweckdienliche hinweise an den bloggisten. Als belohnung gibt es ein sechsertragerl ottakringer!



Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.


Wien 05.11.2013, 02:02 mez

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