Dienstag, 30. Juli 2013

Vom beginn einer ...äh... freundschaft, von widerlegten dopingexpertisen und von eingetroffenen vorhersagen, und von der weisen voraussicht eines karikaturisten


Wien, 29.07.2013, 22:52 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

die momentane hitze macht uns wohl allen zu schaffen und auch ich bin temperaturbedingt heute ein wenig träge. Deswegen und auch, weil aktuell jetzt nicht gerade sensationelles passiert ist im österreichischen volleyball, werde ich mich heute zum teil aus meinem archiv bedienen. Aber lustig wird es trotzdem, versprochen. Das bin ich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern schuldig.
Aber vorerst bleibt es einmal ernst, sehr ernst sogar. Allen von uns, die noch immer so naiv waren und an die sauberkeit und die fairness im spitzensport glaubten, wurden in den letzten tagen auf brutale art und weise die augen geöffnet. Dass der profiradrennsport dopingdurchseucht war und möglicherweise immer noch ist, ist für die meisten sportinteressierten keine überraschung mehr, und mehr oder weniger das gleiche, vielleicht ein wenig abgemildert, gilt auch für die leichtathletik auf weltklasseniveau (http://sport.orf.at/stories/2188667/2188666/, http://sport.orf.at/stories/2189187/2189184/). Beim tennis haben das vielleicht nicht mehr so viele vermutet (http://sport.orf.at/stories/2189367/). Aber so wirklich überraschend für viele war vermutlich die enthüllung, dass auch im profifußball nicht alles mit sauberen dingen zugeht (http://sport.orf.at/stories/2189261/). Und das allermieseste an der fußballgeschichte ist wohl, dass sich offenbar die fifa lustig an der vertuschung möglicher dopingfälle beteiligt hat, indem proben auf anordnung des weltverbandes vernichtet wurden. Und was hat das jetzt alles mit volleyball zu tun, fragt sich meine interessierte leserin und mein interessierter leser? Im moment noch nichts, aber jetzt kommt der griff ins archiv. Vor ein paar jahren, genauer gesagt ende 2008,  hat sich uhpir, damals noch uhp anlässlich einer antidoping-kampagne des damaligen frischgebackenen ministers für sport, norbert darabos, vermutlich aus ganz uneigennützigen gründen berufen gefühlt, dem herrn minister mit einer lobeshymne zur seite zu stehen. Andere anatomische deutungen will ich hier gar nicht ansprechen. In einem als „kommentar von peter kleinmann“ auf der övv-homepage publizierten kleinod outet sich uhp – wie gewohnt - als experte für eh alles, also auch als experte für dopingfragen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2008/11/_A00005995). Locker flockig stellt uhp fest, dass es im fussball (sic!), basketball, handball, volleyball, und tischtennis kein doping gibt. Und weiter schreibt uhp: „Es ist in diesen sportarten nicht notwendig zu dopen, um zu gewinnen. So lange es keine pille für taktik und technik gibt, wird doping in diesen sportarten keine wichtige rolle spielen.“ Ah ja, eh, siehe weiter oben. Und da hat er mich gezwickt der schelm, und ich habe uhp eine e-mail geschickt, in der ich gewagt habe, dem expertentum von uhp entgegenzutreten, mit der absehbaren konsequenz einer präsidentiellen e-mail-antwort. Schon damals hat mir uhp dankenswerterweise viel zeit gewidmet um diese replik zu komponieren, sogar mit ein paar untergriffen. So hat er mich beispielsweise gefragt, was ich denn mit dem begriff „kondition“ meine. Aber auch schon damals hab’ ich so leicht nicht aufgegeben und nochmals frech zurückgeredet und hab’ uhp unter anderem auch noch zum besser verständnis eine definition des begriffs kondition geliefert, nebst quellenangabe, wie sich das halt so gehört für einen naturwissenschaftler. Und weil dieser e-mail-austausch schlussendlich ein wenig ins kabarettistische abgedriftet ist und weil er vermutlich auch so etwas war wie der beginn einer langen ...äh... freundschaft, will ich ihn meinen treuen leserinnen nicht vorenthalten.



Und noch einiges andere, den stellenwert des österreichischen volleyballs betreffende hat sich seit 2008 kaum geändert, wie man aus diesem e-mail-austausch erfahren kann. Auch damals schon war die situation im männlichen nachwuchs in wien besch....eiden. Und nichts hat sich geändert, geschweige denn verbessert in den letzten 4 jahren. Und auch damals hat man die erfolge in der holli-knolli ferienliga als alibi für ausbleibende qualifikationen für großereignisse verwendet. Und bei den herren war man damals etwas weiter vorne als heute, auf weltranglistenposition 62, übrigens auch damals schon in der karibik, nicht geographisch, aber leistungsmäßig hinter barbados und trinidad und tobago. Und, obwohl mich uhp in seiner damaligen e-mail als pessimistischen nichtauskenner dargestellt hat, bin ich mit meiner prognose für die eurovolley 2011 drei jahre vor dem event so falsch nicht gelegen. Ah ja und noch ein detail: geschrieben habe ich diese e-mails – wie man leicht erkennen kann - schon damals außerhalb meiner arbeitszeit, als hätte ich die sorgen von uhp vorausgeahnt.

Aber vorerst einmal genug aus dem archiv, zurück zur gegenwart, und die sieht für uhpir in seiner funktion als hhvmir offensichtlich nicht sehr rosig aus. Waren die hotties bis vor kurzem auf der övv-homepage als meisterschaftsfünfter in der avl-superliga und damit offenbar in der mevza zu finden, so hat sich das in der letzten woche ungewohnt still und leise, im prinzip so still und leise wie die meldung der mannschaft in die superliga, geändert. Plötzlich taucht amstetten, als meisterschaftsdritter in der superliga und in der mevza als zweiter österreichsicher verein neben aich/dob auf (http://oevv.volleynet.at/Ligen/12516, http://mevza.volleynet.at/Teams). Was ist denn da passiert? Ist da jemandem das geld knapp geworden, sind da jemandem die spieler abhanden gekommen? Bricht das kartenhaus der hotvolleys – oh nein, nie würde ich es wagen die konstruktion der hotvollyes als kartenhaus zu bezeichnen, die bezeichnung stammt von hhvmir höchstselbst (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/2255295/umstrukturierung-bei-den-hotvolleys.story) - jetzt vielleicht gar zusammen? Oder hat hhvmir aus gewohnt uneigennützigen gründen, den platz in der mevza nur so lange für österreich besetzt gehalten, bis sich amstetten entschieden hatte diesen platz in anspruch zu nehmen? Na, da werde ich wohl in gewohnter weise wieder einmal keine antworten bekommen.

A propos antworten, auf eine antwort des geheimnisvollen internationalen verbandes für sportförderung, dessen logo interessanterweise sowohl auf der övv-homepage wie auch auf der homepage der hotvolleys prangt, warte ich noch immer. Vielleicht sollte ich die e-mail mit der bitte um weiterleitung direkt an den övv schicken, das hat ja in ähnlicher weise schon einmal funktioniert und uhpir zumindest zu einer reaktion provoziert.

Und apropos öffentlichkeitsarbeit: da gab es die gute idee eines volleyballmagazins mit dem namen jump-serve. Offenbar wurde die idee nicht ganz so gut kommuniziert, weil die zeitschrift dann palettenweise hergeschenkt wurde.

Der in der e-mail angesprochene link führt übrigens direkt ins facebook-nirwana.

Und zum schluss zum fundstück der woche, das ich dieses mal wirklich suchen musste, sechs bildbände von mafred deix habe ich durchblättern müssen und erst im letzten viertel des sechsten und letzten bildbandes bin ich fündig geworden.

Schön ist das, wie manfred deix schon 1986 den von uhpir erst kürzlich geforderten gemeinsamen kampf von sport und kultur vorweggenommen hat und johann k. bei einer dichterlesung zeichnete (http://www.vsport.at/weitere-news/77205-kurzungen-im-orf-werden-auch-den-sport-betreffen/). Besonders lustig ist ja dabei noch, dass sich der gute herr krankl in einer hier vor einiger zeit auch verlinkten pressekonferenz auch noch als verfechter der täglichen turnstunde auf kosten von mathematik positioniert hatte. Und dann bin ich letzte woche über noch so einen bewegungsapostel gestolpert. Der befürworter einer „gemäßigten diktatur“ und der steuerschonenden anlage mit süßlimonade sauer verdienter millionen in der schweiz, felix baumgartner, beklagt, dass kinder heutzutage nicht einmal mehr einen ball fangen können. Dieses gejammere kennen wir doch in ähnlicher weise von den proponenten der unsäglichen turnstunde. Und dann wird es noch lustiger in diesem interview mit dem dosenspringer. Er outet sich auch als fan der „gesunden ohrfeige.“ Na ein paar hinter die löffel, und dann wird das depperte kind den ball wohl fangen, gell felix. Überhaupt tendiert der gute herr baumgartner zu – gelinde gesagt – eigenwilligen erziehungsansätzen. So wird er mit folgendem statement zitiert: „In meinem lieblingslokal steht ein glühend heißer ofen mit offenem feuer. Wenn ein kind sich mal die pratzen verbrennt, hat es für den rest des lebens kapiert, dass man nicht mit dem feuer spielen soll.“  Da kommt einem schon die frage in den sinn, ob besagter ofen über längere zeit womöglich in kopfhöhe des herrn felix b. montiert war (http://wien.orf.at/news/stories/2594698/, http://www.bunte.de/society/felix-baumgartner-gesunde-ohrfeige-als-erziehungsmittel_aid_43875.html).  


Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 30.07.2013, 00:56 mez




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