Dienstag, 16. Juli 2013

Vom hätti und vom wari, vom börsel in verschiedenen größen und von den urgemeinen tücken der deutschen sprache


Wien, 15.07.2013, 23:27 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

jetzt beginne ich meinen blog schon wieder mit einem rückblick auf die european league, obwohl es da eigentlich nach acht niederlagen in zwölf spielen nicht mehr viel berichtenswertes gibt. Aber der, laut övv homepage, vorläufig letzte schüleraufsatz aus der reihe „austria volleyballteam blo(ck)g“, diesmal angeblich aus der feder von teamkapitän olli binder, schreit geradezu nach einer antwort (http://oevv.volleynet.at/News/0000083224). Nachdem uns teamchef micha „wir haben wieder einen großen schritt vowärts gemacht“ warm zum x-ten mal erklärt hat, dass das team unübersehbare fortschritte gemacht hat, die nur belehrungsresistente ignoranten, die vom volleyball aber so was von gar nichts verstehen, wie dieser renitente und verhaltensauffällige blogger, sich weigern anzuerkennen, beginnt olli binder seinen aufsatz zerknirscht, selbstkritisch, weil das vierte wochenende nicht nach wunsch verlaufen war. Na aber geh. Und die drei wochenende davor? Was war mit denen? Die waren wunschmäßig abgelaufen? Falls ich mich nicht sehr täusche, sind alle vier wochenenden in der european league ziemlich ähnlich verlaufen, nämlich mit jeweils einem sieg und zwei niederlagen für das övv-team. Ok, ok man hat zweimal gegen die dänen verloren und zweimal gegen die slowaken. Das war’s dann aber auch schon mit den unterschieden. Aber so richtig drollig wird es dann im zweiten absatz des artikels. Da schreibt olli: „Und natürlich klingt es jetzt blöd, wenn ich sage, dass wir fortschritte gemacht haben, obwohl wir einen sieg weniger als im vergangenen jahr geschafft haben. Es waren halt leider einige matches dabei, in denen mehr drinnen gewesen wäre. Sonst hätte der rekord sicher gewackelt.“ Also, lieber olli, leider klingt das nicht nur „jetzt blöd“ würde ich sagen. Das klingt generell blöd und ziemlich nach hätti-wari und nach einer ausrede um sich niederlagen schönzureden. Im übrigen sollte der gute olli binder da vorsichtig sein, wenn er diese aussage als blöd klingend bezeichnet, hat doch der teamchef in seinen unzähligen analysen ziemlich ähnlich argumentiert. Ich hätte es hier nicht gewagt, dem teamchef zu unterstellen, dass er blöd klingendes von sich gibt.
Zum glück ist diese serie der in stil und form von erlebnisaufsätzen aus der unterstufe des gymnasiums angeblich von spielern des nationalteams geschriebenen blo(ck)g-einträge nun zu ende. Ich meine, die spieler wären gut beraten ihre namen in zukunft nicht für solche bisweilen knapp an der peinlichkeit vorbeischrammenden elaborate herzugeben. Burschen, lasst die ghostwriter alleine arbeiten. Die werden vermutlich sogar vom övv dafür bezahlt.

Und noch ein nachtrag zur european league: die belgier haben das final four gewonnen. Das wird auf der övv homepage vermerkt (http://oevv.volleynet.at/News/0000083255). Und der artikel gibt dem herrn oder der frau övv/hac, wer auch immer das sein mag, die gelegenheit, zum gefühlten hundertsten mal daran zu erinnern, dass – wie es dort ein wenig hochtrabend heißt – es nur ein team – gemeint ist die österreichische nationalmannschaft – geschafft hatte, die belgier an den rand einer niederlage zu bringen. Na bumm aber auch. Knapp daneben ist halt leider auch vorbei.

Aber etwas möchte ich hier zum wiederholten male in richtung der spieler betonen: meine, manches mal auch harte, bisweilen auch zynische kritik in richtung des nationalteams betrifft in keiner weise die spieler. Die machen ihre sache sehr gut, die sind mit bewundernswertem einsatz und großer motivation dabei, die geben ihr bestes. Mir geht, wie vielen anderen vermutlich auch, diese ewige schönfärberei, das herbeifantasieren von nicht objektivierbaren fortschritten auf die nerven. Und daran sind nicht die spieler schuld. Meine kritik geht an die adresse eines teamchefs, dessen messbare erfolge aus drei jahren sich an den fingern einer hand, also das war jetzt ja maßlos übertrieben, eigentlich an den fingern einer faust, abzählen lassen und an die – achtung überraschung – verantwortlichen im övv, die diesen trainer mit einem fünfjahresvertrag ausgestattet haben und die sich, angesichts der entwicklung des nationalteams, ungewohnt geduldig zeigen. Da waren wir doch von uhpir schon ganz anderes gewohnt. Cuello, prieloszny, sidelnikow, togan, nikolic fallen mir da als beispiele für nach ausbleibenden erfolgen ziemlich schnell entsorgte trainer ein. Aber da agierte nicht uhpir sondern hhvmir. Und nur ein ganz, ganz böser mensch würde unterstellen, dass hhvmir da so schnell reagierte, weil es ums eigene vereinsbörsel ging.

Themenwechsel, oder doch nicht. Bleiben wir kurz beim eigenen börsel. Für an sportförderung interessierte leserinnen und leser hat mir ein treuer leser eine wertvolle information zukommen lassen. Und er hat mir, als ehrenmann und echter freund des volleyballs, als den ich ihn schätze, versichert, dass er auf etwaige erfolgsprovisionen großzügig verzichtet. Wie den geschätzten leserinnen und geschätzten lesern sicher erinnerlich, habe ich, leider erfolglos, einen brief, sogar in russischer übersetzung, an den mysteriösen internationalen verband für sportförderung, abgekürzt isf, dessen logo sowohl auf der övv-homepage wie auch auf der homepage der hotvolleys auftaucht, geschickt, in dem ich um aufklärung ersucht habe, wie man denn um fördermittel ansuchen könnte. Indirekt wurde mein schreiben doch beantwortet, weil vor kurzer zeit doch tatsächlich eine homepage des isf im netz auftauchte. Und der oben genannte leser ist im zuge seiner unermüdlichen recherchen zum wohle des volleyballsports unter http://ivsf.eu
auf diese homepage des isf gestoßen. Wirklich schlau wird man allerdings nicht aus den dort publizierten anleitungen zur formulierung eines förderantrags (http://ivsf.eu/foerderungsantrag/). Aber wenigstens gibt es jetzt eine e-mail adresse (office@ivsf.eu) zusätzlich zur telefonnummer, an der nie jemand abhebt. Ich werde nicht lockerlassen und versuchen herauszufinden, wie man denn an die von diesem verein vergebenen fördermittel kommen kann. Stay tuned.

Und noch etwas zum thema börsel, obwohl börsel bei den summen um die es hier geht ein wenig untertrieben erscheint: der folgende artikel wurde diese woche in news veröffentlicht.


Ich erspare es mir  als ehemaliger sokolianer/sokolese, der immer noch sentimentale gefühle für den verein hegt, diesen artikel zu kommentieren. Angenehm ist die ganze geschichte aber für die beteiligten mit sicherheit nicht. A propos beteiligte: anders als die dem artikel beigefügte bildstrecke suggeriert, war ein mir aus meinem privaten umfeld sehr gut bekannter, ehemaliger spieler der svs/sokol kein beteiligter. Ich habe, mein autoritätsverhältnis ausnützend, den spieler einer hochnotpeinlichen, geradezu inquisitorischen befragung unterzogen und er hat mir glaubhaft versichert, dass er von den 133.000€, die angeblich an svs/sokol geflossen sind, nicht einmal einen müden euro auch nur aus der entfernung gesehen hat.
 
Und zum schluss stelle ich ein link hierher, zum nachdenken für aufgeblasene funktionäre, die über fehlende infrastruktur und neun meter hohe hallen schwadronieren. Das ist eine geschichte, die berührt, die den sport ausmacht, der uns so am herzen liegt:
Vanuata liegt übrigens im südpazifik (http://de.wikipedia.org/wiki/Vanuatu) und die beiden spielerinnen, um die es im artikel geht, haben sicher ganz ohne promi-auftriebs-beach-event-grand-slam turnier zum volleyball gefunden. Und über die finanziellen mittel, die den beiden zur verfügung stehen, will ich lieber gar nicht nachdenken.

Und jetzt fehlen nur noch die fundstücke. Das erste zeigt, dass so mancher schreiber der övv seite offenbar den deutschunterricht geschwänzt hat, vermutlich wegen der unsäglichen, täglichen turnstunde. Da kann einem schon einmal ein x für ein u auskommen, also eigentlich ein v für ein f. Ist ja auch völlig vertrottelt, dass es da zwei buchstaben im deutschen gibt für einen laut, der sich fast gleich anhört. Urunfair ist das aber auch.


Und urunfair ist das stichwort für das zweite fundstück. Urunfair wird mit den österreichischen volleyballerinnen umgegangen. Nein, diesmal wurde ihnen nicht das licht ausgeblasen, äh... abgedreht, wie von den urunfairen slowaken. Nein am beach wäre das auch schwierig gewesen, so eine getimte sonnenfinsternis ist logistisch doch zu aufwendig. Nein, nicht das licht ging aus, sondern lena plesiutschnig und magdalena jirak mussten bei der unversiade in kazan gegen drei kanadierinnen antreten und kamen daher über den neunten platz nicht hinaus. Ich wundere mich noch immer, dass da kein protest ein- oder wenigstens eine entsprechende face-book seite angelegt wurde.


Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 16.07.2013, 01:45 mez




3 Kommentare:

  1. Naja
    so Unfair werden die zwei mädels nicht behandelt!
    Hört man doch auch allen Ecken, dass sie die Wildcard für die EM in Klagenfurt bekommen sollen.
    Wie fair und sinnvoll das ist, sei allerdings dahingestellt.nchwuchsförderung ok
    Lena hat ja schon einige erfolge für österreich gefeiert,
    aber in Kombination mit einer Partnerin, die heuer noch KEIN Turnier bestritten hat?
    die jetzt zur studenten Olympiade geflogen ist, damit sie wenigstens ein Turnier vor der EM gespielt hat?
    Der schon mindestens 2 Mal angeboten wurde, dass sie als Profi international Spielen kann.

    Ich bin mir nicht sicher ob das so ein tolles Zeichen für alle jungen ambitionierten spielerinnen ist.
    Wie gesagt, dass lena die EC bekommt ist ja ok (auch wenn sie heuer nicht all zu viel Spielt, weil ja ihre stammpartnerin nicht verfügbar ist ...)aber dann bitte mit einer anderen Partnerin!

    naja einmal IM TABV (Team Austria Beachvolleyball)und liebkind der Trainer und Vergünstigungne sind dir auf ewig sicher ...

    auch wenn der Absatz im Artikel nicht ganz ernst gemeint war ;)

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  2. man will ja nix verschreien, aber zumindest die tage als bso-vize scheinen gezählt...
    "ein großer tag für den österreichischen Sport"
    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10201605506364735&set=a.1775123823138.2101715.1390616829&type=1&theater

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    1. "ein großer tag für den österreichischen Sport"

      Das kann ich nur unterstützen.

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