Dienstag, 27. November 2012

Von wirklich kreativen experten, von unterschriften gegen hundstrümmerl und für turnstunden und von der fehlenden korrelation zwischen mathematischem wissen und dem frühzeitigen abgeben des löffels


Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so werte leserin und werter leser, ich bin gerade erst nach hause gekommen. Daher wird mein eintrag heute etwas kürzer werden, aber ich denke, dass darf ich mir erlauben nach den langen einträgen der letzten wochen. Ich bin übrigens deswegen so  spät dran heute, weil ich im kabarett war. Ich hab’ mir in der stadthalle  „a tribute to lukas resetarits“ angeschaut. Wer’s nicht gesehen hat, hat etwas versäumt. Allerdings bietet uhpir mit seinem nicht enden wollenden einsatz für die tägliche turnstunde durchaus konkurrenzfähigen, allerdings vermutlich unfreiwilligen, kabarettistischen ersatz. Unter http://www.volleynet.at/News/0000080698 erklärt uns uhpir, dass seine experten für eh alles natürlich auch schon vorschläge für die sofortige umsetzung der täglichen turnstunde aus dem hut gezaubert haben. Also wenn es, wie es sich ja jetzt sogar bei den proponenten (nein das heißt nicht präpotenten, obwohl es so ähnlich klingt) der turnstunden-initiative herumgesprochen haben dürfte, offenbar nicht genug turnsäle gibt, um die tägliche turnstunde umzusetzen ohne gleichzeitig den unterricht bis in die nachtstunden hinein zu verlängern, dann wird eben draußen gelaufen. Na bumm aber auch, da haben die experten aber wirklich intensiv nachgedacht und eine kreative lösung gefunden, da wäre ich niemals draufgekommen. Jetzt verstehe ich auch, warum ich kein experte bin. Egal, wo die schule liegt, z.b. mitten in einer grünarmen gegend, egal, ob die außentemperatur 30° oder -10° beträgt, egal ob es regnet oder schneit, es wird draußen gelaufen. Ganz nach dem motto: es gibt kein schlechtes wetter, nur ungeeignete kleidung. Wo sich die kinder umziehen, wo sie nach dem laufen duschen, wie lange das dauert und was dann von der turnstunde an nettozeit übrig bleibt verrät uns uhpir und sein expertenteam nicht, ganz zu schweigen von der olfaktorischen komponente im klassenzimmer nach der laufeinlage.  Ach ja, und ganz selbstlos bietet uhpir noch an, staatlich geprüfte trainerInnen als turnlehererInnen zur verfügung zu stellen. Und ein selbstloser mensch wie uhpir stellt seine trainerInnen sicher gratis ab, oder? Oder ist die idee vielleicht doch eher die, dass die allgemeinheit dann ein paar neue trainerInnen für die akademie von hhvmir finanziert. Man muss wirklich schon ein böser mensch sein, wenn einem nur so miese dinge einfallen, oder. Und das streichen anderer unterrichtsstundenstunden zugunsten der turnstunde wird von diesen sogenannten experten weiterhin als lösung angeboten. Das kommentiere ich gar nicht mehr, das ist mir einfach zu schawach (oops versprechen gebrochen, sorry). Und der gute herr wittmann freut sich – auf der övv-homepage - unter http://oevv.volleynet.at/News/0000080729 über die 100.000 unterschriften für die tägliche turnstunde. Ich frage mich, so wie viele andere am volleyball interessierte, wie man dazu kommt, die offizielle homepage des övv als plattform für eine initiative der bso zu verwenden, um nicht das hässliche wort missbrauchen zu verwenden. Ahja, nur um die freude des herrn wittmann ein wenig zu dämpfen: wie man im standard unter http://derstandard.at/1353207168987/Unterschriften-und-Aktionen?seite=2#forumstart nachlesen kann, hat eine initiative gegen die bevorzugung von hunden gegenüber kindern vor einigen jahren 170.000 unterschriften gesammelt. Also im vergleich mit dieser „hundstrümmerl-initiative“ schauen die 100.000 unterschriften für die tägliche turnstunde ziemlich alt aus. Und jetzt komme ich doch noch einmal zurück zum streichen von stunden, weil es gar so lustig ist und weil ich ja heute schon vom kabarettgeschrieben habe. „Meiner meinung nach ist bewegung wichtiger als mathematik oder deutsch. Denn, wenn sich die leute nicht bewegen, dann sterben sie früher. Wenn sie mathematik nicht so gut können, leben sie trotzdem weiter.“ Mit diesem zitat outet sich uhpir als experte in sachen demographie und hebt damit das niveau nach dem motto „wer früher stirbt ist länger tot“ in ungeahnte höhen und eröffnet einen geradezu philosophischen diskurs (http://www.tips.at/news/melk/sport/264621-peter-kleinmann-wir-vernichten-die-gesundheit-unserer-kinder). Und es ist ja nach den erfahrungen der letzten wochen nicht überraschend, dass uhpir in diesem artikel ganz elegant die kurve von der sinkenden lebenserwartung zur 9 meter hohen volleyballhalle kratzt. Im verfolgen seiner ziele ist er schon sehr konsequent, uhpir. Da kann man dann schon mal gewisse zugeständnisse machen. Da ereifert sich uhpir mehrfach über die fetten jugendlichen in österreich und dann sammelt man unterschriften für die tägliche turnstunde im rahmen sogenannter „macdonalds tägliche turnstunde tage“ (deutsch ist das zwar nicht, aber so heißen diese tage laut övv-homepage wirklich; na, korrektes deutsch lässt uns ja auch nicht länger leben; http://www.volleynet.at/News/0000080686). Sogar den eigenen nachwuchs karrt man laut hv-homepage zum unterschriftensammeln in macdonals-filialen. Wie ist das mit dem teufel, der in der not fliegen frisst. Hier sind es halt keine fliegen, sondern burger und pommes. Schmatz!

Aber vielleicht ist mir da etwas entgangen. Vielleicht ist das ganze als ganz gefinkelte präventive maßnahme geplant, vielleicht soll die unterschrift für die turnstunde bewirken, dass man sich nicht mehr mit big macs und flüssigen kalorienbomben vollstopft. Und macdonalds hat das offenbar noch nicht durchschaut? Das zauberwort heißt in der werbewirtschaft positive branding oder auch cause (related) marketing (http://www.humanitarianaffairs.org/positive-branding.html, http://en.wikipedia.org/wiki/Cause_marketing) und bedeutet, dass sich (umstrittene) firmen oder wirtschaftszweige versuchen durch sozial akzeptierte aktivitäten ein positives image zu verschaffen.
Irgendwie verstehe ich ja diese ablenkungsmanöver von uhpir vulgo hhvmir, weil sportlich läuft ja bei den young boys hv im moment nicht viel zusammen. Diesmal gab’s gleich zwei niederlagen an einem wochenede. Aber wenigsten wurde eine im rahmen einer schuläktschn nebst unterschriftensammeln für die turnstunde würdig begangen. Um besuch dieser veranstaltung wurde übrigens auf der facebook-seite der young boys hv gebettelt. Der letzte eintrag davor befasst sich konsequenterweise auch mit der tunrstunden-initiative. Volleyball sucht man auf dieser facebook-seite schon lange vergeblich.


Aber dafür darf der erfolgstrainer der young boys hv tatsächlich zu jeder der bisher 11 niederlagen und natürlich auch zum einzigen sieg auf der övv-homepage einen kommentar absondern (fairerweise muss man anmerken, dass die trainer der gegner 4 dieser spiele auch kommentieren durften; http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/09/0000080039, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080116, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080186, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080291, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080346, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/10/0000080375, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/11/0000080413, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/11/0000080440, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/11/0000080536, http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/11/0000080612, http://oevv.volleynet.at/News/0000080710, http://www.volleynet.at/News/0000080743). Sehr abwechslungsreich fallen diese erklärungen der kontinuierlichen erfolgslosigkeit naturgemäß nicht aus und es stellt sich die berechtigte frage, wen das denn überhaupt noch interessiert und warum die övv-hompage für diese hilflosen marketingversuche herhalten muss.
Und was ist sonst noch passiert letzte woche? Mehr niederlagen als siege gab es für österreichische mannschaften in internationalen bewerben. 5 niederlagen für  damen (für graz, tirol und die legionärstruppe von svs post) und herren (amstetten und tirol) stehen nur drei siege gegenüber (linz bei den damen und arbesbach und aich/dob bei den herren). Da wundert es ja nicht, dass man  niederlagen ein wenig aufpeppen muss. So feiert man das 0:3 der tiroler in der championsleague gegen kasan auf der övv-homepage mit der überschrift „hypo tirol trumpft gegen kasan auf“ (http://www.volleynet.at/News/0000080676). Der naive leser und die naive leserin könnte da an einen sieg der tiroler gegen kasan denken. Nüchterner und der wahrheit näher stellt das der orf unter der lapidaren überschrift „hypo tirol kassiert 4. cl-niederlage“ dar (http://sport.orf.at/stories/2152324/).  Auch die -13, -8 (!), -8 (!) niederlage der damen von vt tirol gegen ankara wird auf der övv-homepage (http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/11/0000080696) kreativ kommentiert. Da wird allen ernstes davon gesprochen, dass die tirolerinnen zu beginn des ersten satze mit den gegnerinnen mithalten konnten. Na bumm!
Und zum schluss gibt es, weil ich gerade über kreativität gesprochen habe, wieder einmal ein fundstück zum kreativen umgang mit dem datavolley system. Und wie es der zufall will sind es wieder einmal die young boys hv, die ihre professionalität im umgang mit datavolley unter beweis stellen. Laut eintrag begannen die young boys hv wieder einmal einer außergewöhnlichen grundaufstellung, nämlich ausschließlich mit zwei liberos (vielleicht trainieren die schon für die beachsaison), von denen einer sogar einen punkt machte.

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.




3 Kommentare:

  1. Petition zum täglichen Zigarettenpackerl.

    Positive Auswirkungen aus Budget:
    1.) Steuern (da rund 70% eines Packerls die Tabaksteuer ist)
    2.) Gesundheitswesen (Konzentration auf pneumologische Abteilkungen spart große Investitionen in anderen medizinischen Bereichen). Desweiteren sterben ja die wenigsten Menschen an "Altersschwäche" - sprich auch ncihtraucher werden irgendwann krank und kosten den Staat etwas.
    3.) Pensionen: Studien belegen, dass Raucher 3.5 Jahre kürzer leben - d.h. im Schnitt muss man 3.5 Jahre weniger Pension auszahlen.
    4.) Gewalt: Nikotin hat (auch wissenschftlich bewiesen) eine beruhigende Wirkung
    5.) Produktivität: Eine Studie der Uni Zürich hat ergeben, dass Raucher produktiver sind. http://www.news.at/a/sind-raucher-produktiver
    6.) Eine Studie hat ergeben, dass Nichtraucher das gesundheitssytem auf Dauer mehr belasten: http://www.welt.de/wirtschaft/article1633518/Nichtraucher-belasten-das-Gesundheitssystem.html
    7.) Weniger Kosten in der Altenversorgung / Altenpflege

    Also, warum die Politik nach diesen Argumenten nicht sofort die Inititive zum täglichen Päckchen Zigarette umsetzt, ... ... ...

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  2. PS: Bitte mich nicht falsch verstehen: ich bin FÜR mehr Bewegung bei Kindern, ich bin FÜR mehr und v.a. besseren Turnunterricht, allen voran in Volksschulen, da in diesem Alter die Basis für jegliche sportliche Aktivität gelegt wird.

    Aber ich bin gegen das populistische Hinausschreien von etwas ohne Plan, ohne Grobkonzept der Durchführbarkeit (gibt es so etwas wäre ich SEHR DANKBAR, wenn dies mal puliziert werden könnte - von mir aus auch auf der ÖVV-Homepage). denn wenn 75% der Kids aus Langeweile und Desinteresse beim Turnunterricht herumsitzen und sich substanziell nichts ändert, dann bringt es auch nichts, wenn sie nun 5 statt nur 2 Stunden in einem Turnsaal herumsitzen.

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  3. Lieber Blowfly! Das tut gut deine kommentare zu lesen. Bin ganz und gar deiner meinung. Mich widert dieser extreme fall von populismus auch an. Herrlich deine bemerkung zu den pensionen. Ich habe mir das auch schon oft gedacht. Dadurch, dass ich dermassen viel übergewicht habe, ist meine lebenserwartung locker um 10 jahre erniedrigt. Dh. mit 65 in die pensi, dann vielleicht noch ein paar jahrl und dann den löffel abgeben, wie unser blogger sagen würde. Ok, seis so, aber der staat wird sich durch mein übergewicht viel ersparen. Vor allem, weil ich bis 50 praktisch nie einen arzt gebraucht hab und von kindheit an extrem viel bewegung und sport gemacht hab. Turnstunden waren lediglich zum faulenzen da. Die hat niemand in der klasse ernst genommen. Und so wirds auch in zukunft sein.

    So nebenbei, im gymnasium bin ich ein jahr neben einem schulkollegen gesessen, der hat später bei österreichischen fussball topvereinen in der höchsten liga im tor gespielt. Er war sogar im nationalteam. Ich bin mir aber definitiv sicher, dass er im turnen ein genügend gehabt hat, haha!

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