Dienstag, 3. Januar 2012

Von sagenerzählern und fackelträgern, von fehlenden abrechnungen und von erfreulichen überraschungen

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

ich hoffe die werten leser und die werten leserinnen haben die feiertage gut verbracht. Wie angekündigt hat sich der blogger auch ein paar freie tage gegönnt, aber jetzt geht es wieder los mit den wöchentlichen einträgen. Noch im letzten jahr hat es ja von der eurovolley sensationelles zu berichten gegeben, oder um es mit den worten von uhp zu sagen, sagenhaftes! Sagenhafte 1.7 milliarden menschen haben die eurovolley im fernsehen verfolgt und das in der ganzen, weiten welt, in 114 ländern war die eurovolley zu sehen. Also wirklich aber auch, das ist tatsächlich saaaagenhaft. Und alles ist natürlich auf der övv homepage (mit dem üblichen begleitbild http://www.volleynet.at/News/0000076482) und in den printmedien (leider ohne das übliche begleitbild http://kurier.at/sport/sportmix/4478791-heim-em-hatte-ueber-1-7-milliarden-tv-zuschauer.php) nachzulesen. Dort ist übrigens auch zu lesen, dass – und ich zitiere wörtlich „zu den meistgesehenen spielen übrigens italien – finnland“ gehörte. Das lässt mich jetzt etwas ratlos zurück. War es eines der spiele mit den meisten tv zuschauern, oder das mit den meisten? Egal. Laut övv homepage sahen 91 millionen menschen diese vorrundenpartie aus innsbruck im fernsehen. Das erklärt jetzt natürlich auch warum sich nur ein paar hundert zuschauer in die halle verirrt hatten um dieses spiel (und leider auch andere spiele) live mitzuerleben. Die sind trotz intensivster anstrengungen - ich erinnere in dem zusammenhang nur an den ausflug der övv-spitze zum final four nach italien samt italienischem (!) werbematerial – lieber zuhause vor dem fernseher geblieben (http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/03/der-fuchs-und-die-trauben-oder-wie.html). Aber spaß beiseite: es ist doch nicht zu glauben, dass monate nach ende der eurovolley zwar der medienwert der veranstaltung auf den euro genau errechnet wurde, die tv zeit auf die sekunde genau und jetzt die anzahl der tv zuschauer zwar relativ ungenau mit 1.7 milliarden (da bin ich schon ein wenig enttäuscht, ich hätte das schon gern etwas genauer gewusst, also ob es jetzt beispielsweise 1 725 345 231 oder doch eher 1 725 345 232 fernsehzuschauer gewesen sind) präsentiert wird, aber es bis heute keine abrechnung gibt, aus der der interessierte leser, die interessierte leserin erfahren, wieviel euro gewinn oder (der schelm in  mir sagt mir: wahrscheinlicher) verlust gemacht wurde. Anstelle uns mit virtuellen werten zu unterhalten und sich als sagenerzähler zu gerieren sollte man beim övv  doch endlich diese zahlen auf den tisch legen. Es geht hier, wie schon in einem meiner letzten einträge geschrieben, schließlich auch um öffentliche mittel.
Aber jetzt zu zwei absolut erfreulichen ereignissen: vca hypo niederösterreich hat im cev challenge cup den serbischen vertreter novi sad eliminiert und sich damit für die dritte runde in diesem bewerb qualifiziert. Herzliche gratulation! Und das zweite ereignis freut mich fast noch ein bisschen mehr, weil es anlass zur hoffnung auf eine bessere zukunft im österreichischen volleyball gibt: das österreichische männliche jugendnationalteam (jahrgang 1995 und jünger) wurde mevza youth champion. Auch dazu herzliche gratulation. Was allerdings weniger erfreulich ist, ist die tatsache, dass es mir trotz intensiver recherche unmöglich war, nähere hintergrundinformationen auf der övv homepage zu finden, abgesehen von einem kurzen bericht, der zwar ein statement von uhp beinhaltet aber keine weiteren infomationen beispielsweise zur mannschaftsaufstellung gibt (http://www.volleynet.at/News/0000076567). Haben da etwa die falschen gespielt? Die scoreliste legt das nahe, sind doch unter den besten 7 scorern der mannschaft fünf spieler aus graz (darunter der topscorer paul buchegger und der zweitbeste scorer niklas steiner). Da wird offenbar gute nachwuchsarbeit geleistet in graz. Auch bei den junioren (jahrgang 1993 und jünger), denen es zwar mit dem vierten und vorletzten platz nicht so gut erging, zeigt sich ähnliches. Die besten drei der scorerliste kommen aus graz und unter den besten sechs sind vier grazer und zwei hartberger. Da kommt guter nachwuchs aus der steiermark und da sieht man auch wie positiv sich gesunde konkurrenz zwischen den vereinen auswirken kann. Über die traurige nachwuchssituation in wien breite ich hier gnädig den mantel des schweigens. Vielleicht sollte man sich in wien in diversen gremien einmal gedanken machen, wie gute und gezielte nachwuchsförderung auszusehen hat. Ein paar vorbilder gäbe es ja bereits (siehe oben).

Was man aber noch auf der övv homepage findet, ist ein bericht, auf den wir sicher alle sehnsüchtig gewartet haben: uhp hat eine fackel getragen. Nein, nein, nicht die fackel des övv, sondern die fackel für die yog (youth olympic games), die in innsbruck stattfinden werden (http://www.volleynet.at/News/0000076591, http://www.innsbruck2012.com/). Das entsprechende begleitbild sagt mehr als tausend worte.

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

5 Kommentare:

  1. Fairerweise muss man zugeben, dass sich Lechner im Abschlusstraining verletzte und Blagojevic aus Krankheitsgründen gar nicht mitreisen konnte. Ansonsten wären diese beiden hotVolleys in der Punktewertung wohl weit vorne aufgetaucht.
    Nichtsdestotrotz sind die Steirer Akademiespieler das absolute Herz der Mannschaft!

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  2. Zweifellos sind lechner und blagojevic hervorragende spieler und wären in der punktewertung sehr weit vorne gewesen. Dagegen richtet sich m.e. der blog aber gar nicht, sondern gegen die qualität der berichterstattung auf oevv.at ganz generell. Sorry, wen interessiert denn noch, was kleinmann über die mevza jugendmeisterschaft zu berichten hat und ob er im kreis anderer wichtiger und prominenter unseres landes mit coolem hauberl und ebenso cooler fackel durch wien läuft? (im übrigen wundert es mich, dass spötter der nation nr.1 johnny meinblock nicht mehr aus dieser geschichte gemacht hat :D)

    Konkret, was ich mir als langjähriger oevv.at leser wünsche. Eine ausführliche, sachlich kompetente und nicht durch eine vereinsbrille verfärbte berichterstattung speziell beim volleyballnachwuchs. Schliesslich will ich mir ja meine gedanken machen, wie die zukunft im vb ausschaut, bzw. ob es überhaupt eine zukunft gibt oder ob ich mich für einen anderen randgruppensport interessieren soll. Oevv.at und ein präsident kleinmann erscheinen mir absolut uninteressant.

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  3. ohne worte:

    http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000076684

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  4. Tatsächlich! Wenn man obige internetadresse aufmacht, bleiben einem die worte im hals stecken. Hoffentlich lesen das auch die präsidenten/innen der landesverbände. Nicht, dass sie bei der bevorstehenden wahl des oevv präsidenten wieder kleinmann wählen.

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