Dienstag, 10. Januar 2012

Von einem besorgten hhvm, einer grandios gescheiterten demokratieoffensive und von einsamen männern, ganz oben an der spitze

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

und da habe ich mir schon sorgen gemacht, dass mir im neuen jahr der stoff ausgehen wird für meinen blog. Aber nein, ganz im gegenteil, diese woche gibt es genug stoff, der für mehrere einträge reichen würden und sicher noch für resonanzen sorgen wird. Aber schön langsam und der reihe nach: jetzt ist schon wieder was passiert (wie es am anfang der krimis von wolf haas immer heißt; übrigens eine wirkliche leseempfehlung), und zwar ein absolutes schmankerl, ein hölzel, das dem blogger zugeworfen wurde, ein aufgelegter elfmeter ohne tormann. Gestern nachmittags sprießt auf der facebookseite der hotvolleys und auch auf der facebookseite des hhvm ein zartes pflänzchen der demokratie. Hhvm oder sein alter ego uhp oder doch ein unbekannter ghostwriter schreibt, dass der sieg der bjhv (im eintrag genannt „die hotvolleybuben“) im cupspiel gegen den vc hausmannstätten aus der 2. bundesliga ost eigentlich eine niederlage für den österreichischen volleyballsport sei, dass die österreichischen spieler der vereine der 1. bundesliga zu schwach seien teams aus der 2. bundesliga zu besiegen und dass gute nachwuchsarbeit nur in der steiermark und in wien gemacht würde. Und dann wendet sich der schreiber verzweifelt an die leser und leserinnen mit der bitte um ideen und vorschläge, wie man die situation verbessern könnte. Den gesamten eintrag kann der werte leser und die werte leserin hier unten lesen (zum vergrößern einfach auf das bild klicken).

Das hat mich dann schon etwas verwundert, nicht so sehr, ob des anfluges von glasnost aber ob der tatsache, dass hhvm eigentlich gleich uhp um rat fragen hätte können, ist dieser doch nicht ganz unwesentlich für die situation, in der sich der volleyballsport in österreich  befindet, verantwortlich. Und während ich mich noch gewundert habe, nimmt das unheil seinen lauf. Es erscheinen auf der facebookseite nicht die möglicherweise erwarteten oder zumindest erhofften jubelchöre von claqueuren im stile von „bitte lieber bürgermeister michi häupl, gib den hotvolleys ein paar millionen euro, damit sie dicke kinder wieder schlank machen können und sich nebenbei noch ein paar legionäre kaufen können“, sondern zwei zugegebenermaßen kritische, aber keinesweg unsachliche oder beleidigende und nicht anonyme  kommentare - einer von einem guten freund von mir und einer von einem nicht ganz so guten freund des hhvm/uhp - auf der facebookseite. Auch diese kommentare möchte ich dem werten leser und der werten leserin nicht vorenthalten (zum vergrößern einfach auf das bild klicken).


Und jetzt wird es wirklich interessant und spannend, jetzt folgt der lackmustest für das demokratieverständnis für den, der um ideen und kommentare gebeten hatte. Das ergebnis ist seit heute früh auf der facebookseite der hotvolleys zu besichtigen. Schwuppdiwupp, die kommentare wurden gelöscht und  die kommentarfunktion, interessanterweise nur auf der facebookseite des hhvm gesperrt (siehe unten, zum vergrößern einfach auf das bild klicken).

Aber hallo, wie peinlich und ungeschickt ist das denn? Wenn man social media wie facebook benützt - ich persönlich bin da ja eher vorsichtig und überlasse daher die extensive nutzung den jungen, da ich das für mich mit einem altern in würde nicht so ganz vereinbaren kann – dann sollte man das demokratische potential dieser medien nicht unterschätzen. Und außerdem sollte man bedenken, dass sich mit rechtzeitigen screenshots (nein, nein das ist nichts unanständiges) alles was dort ins netz gestellt wurde, dokumentieren lässt. Aber vielleicht haben wir da etwas missverstanden, vielleicht hätten etwaige kommentare und ideen zuerst an hhvm geschickt werden müssen, der sie dann quasi in einer doppelconferience mit uhp nach prüfung entweder, wenn sie das präsidiale wohlgefallen erweckt hätten ins netz gestellt oder bei missfallen in den elektronischen mistkübel entsorgt hätte.

Nachdem also die demokratieoffensive auf das peinlichste gescheitert ist holt ein „besorgter“ hhvm in bekannter weise in einer presseaussendung, die im gleichen wortlaut auch auf der homepage der hotvolleys und bei sportlive erscheint, zum medialen rundumschlag aus. User terramagna hat diesen link (http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000076684) mit dem kommentar „ohne worte“ online gestellt. Da fehlen einem wirklich die worte, wie hhvm mit dem legionärswesen bei österreichischen vereinen abrechnet. Wer soll diesen gesinnungswandel ernst nehmen? Ich habe dazu schon vor einiger zeit in einem bezeichnenderweise mit „der fuchs und die trauben“ (http://johnny-meinblock.blogspot.com/2011/03/der-fuchs-und-die-trauben-oder-wie.html) betitelten blog stellung genommen, ich erspare mir und dem mündigen leser und der mündigen leserin jeden weiteren kommentar.

Ach ja, ein paar diskussionsvorschläge zur verbesserung der situation im österreichischen volleyball hätte ich auch noch, und die gebe ich, da ja von höchster stelle so hilfeheischend darum gebeten wurde gerne zum besten:
  1. Reduktion der anzahl der am feld befindlichen legionäre auf 2 bis 3, nach dem vorbild der türkei, die uns ja bei der eurovolley gezeigt hat, wo der bartl den most holt, oder zyperns, wo pokka karava den bjhv im challenge cup zwei lehrstunden - viel mehr war es mit 69 und 67 minuten spielzeit tatsächlich nicht – erteilt hat.
  2. Wir brauchen mehr volleyballakademien, aber nicht in form von vereinsakademien, sondern als regionale zentren.
  3. Die aufnahme in diese akademien darf nicht an die zugehörigkeit zu einem verein gebunden sein und muss transparent und so objektiv wie möglich gestaltet werden.
  4. Der erfolg solcher akademien muss regelmäßig evaluiert werden, sodass die gefahr, dass die öffentlichen fördergelder rückstandsfrei verbrannt werden, minimiert werden.
  5. Das produkt volleyball muss besser vermarktet werden; es kann beispielsweise nicht sein, dass uns ein virtueller medienwert der eurovolley auf den euro genau vorgerechnet wird, die fernsehzeit auf die sekunde genau, aber die eurovolley im jahresrückblich des orf unter http://sport.orf.at/ aber mit keinem wort erwähnt wird.

Und weil es schon lange keine musik mehr gegeben hat in diesem blog, habe ich diesmal aus gegebenem anlass ein trauriges lied ausgewählt für alle mächtigen männer ganz oben an der spitze, dort wo die luft schon dünn ist und freunde selten sind; und nicht vergessen, das, was die mächtigen am meisten fürchten, ist das lachen der ohnmächtigen (nachzulesen unter anderem bei umberto eco in seinem roman „der name der rose“): http://www.youtube.com/watch?v=kaLrbzJefoM

Und ganz zum schluss möchte ich noch der im unterschied zu den bjhv nicht blutjungen aber doch sehr jungen mannschaft von svs sokol gratulieren, die innerhalb zweier saisonen den durchmarsch von der landesliga in das aufstiegsplayoff für die 1. bundelsiga geschafft hat. Super gemacht burschen!
  

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.
Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

11 Kommentare:

  1. Hallo johnny! Eigentlich ist es wirklich nicht lustig was sich im oevv, vertreten durch uhp, so abspielt. Aber statt die arbeit anderer vereine schulmeisterlich zu kritisieren (so nebenbei, gegen welche vereine hat das team der hotvolley nachwuchsgenies eigentlich den einzug ins halbfinale erreicht?) sollte er lieber versuchen, die öst. volleyballfreunde, ohne die ein oevv nicht bestehen kann, sachlich und möglichst frei von irgendwelchen bauchgefühlen zu informieren. Deswegen meine frage: ich habe schon von mehreren seiten das gerücht gehört, dass eine generalversammlung mit wahl eines präsidenten unmittelbar bevorstehen soll. Weisst du was davon bzw. in welcher form wird das ablaufen? Auf der homepage des oevv habe ich rein gar nichts gelesen, dabei wärs doch wichtig, darüber zu diskutieren, wie man eine wiederwahl von herrn kleinmann verhindern kann.

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  2. Soweit ich informiert bin, wählt die Präsidentenkonferenz den ÖVV Vorstand. Das heißt, dass eine Mehrheit unter den Landesverbandspräsidenten für eine Wiederwahl uhp genügt...

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Bei einem Rundumschlag gegen die Österreichischen Volleyballvereine der AVL http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000076684 sollte darauf Bedacht genommen werden, welcher Artikel unmittelbar davor auf der gleichen Homepage veröffentlicht wurde http://www.sportlive.at/syndicate/extern/hotvolleys.at/artikel_showartikel.php?aid=0000076666

    Vom Dreikönigsturnier in Graz liegt bis dato kein Bericht auf der Seite des Veranstalters vor und auch hhvm hat darauf verzichtet, das Endergebnis zu veröffentlichen. Hat bei diesem international besetzten U17 Turnier nicht Graz das Finale gegen Amstetten gewonnen? Ist dabei der Vertreter aus Wien nicht 5. geworden? Waren daran schlechte Schiedsrichterleistungen schuld?

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  5. das dilemma in dem der övv unter anderem steckt ist vor allem das, dass sich zumindest im moment kein geeigneter gegenkandidat zu uhp zeigt (oder zeigen will??), und solange dem so ist muss ich ehrlich sagen ist uhp/hhvm noch das geringere übel - man blicke hier vor allem (möglichst wertfrei) auf das feuer, das in uhp immer noch zu lodern scheint und ihn weiterhin antreibt sich für eine "brotlose" sportart wie volleyball ins zeug zu werfen...

    zum thema social media, wäre es für den blog-author nicht auch eine zusätzliche möglichkeit eine öffentlichkeit zu erreichen, wäre dieser blog in facebook (zum beispiel in form einer seite o.ä.) "erreichbar"?

    hier muss ich nun auch mal kritik loswerden: leider wird in diesem blog meist nur die problematik auf dem burschen-sektor und uhp's einfluss darauf thematisiert, wobei doch eigentlich allen klar sein dürfte, dass volleyball in österreich vor allem (aber natürlich nicht nur) ein mädchen-sport (siehe schülerliga). ich bin nun halt auch einfach der meinung volleyball in österreich kann nur dann aus seinem schattendasein geholt werden wenn es in der szene selbst eine gleichberechtigung gibt (die dann natürlich auch vom verband getragen werden muss...) und vor allem bei den damen vorhandenes potential besser genutzt würde...

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  6. Hallo Leute,

    ich bin zwar nur ein älterer Hobbyspieler, aber was sich "mein" oberster Boss jetzt von sich gegeben hat, treibt mir den Hut hoch. Selbst mit seinem Konzept gescheitert, ganz offensichtlich weil von der Wirtschaft kein Geld kommt, anderen Vereine ans Bein pinkeln die damit Erfolg haben, finde ich der Funktion eines ÖVV- Präsidenten unwürdig.
    Dass z.b Hypo Tirol keine erstklassigen Legionäre verpflichten kann ist bei dem Budget klar. Dass diese Legionäre aber nach wenigen Saisonen mit Handkuss von den Topvereinen engagiert werden ist auch eine Tatssache. Dass sich österreichische Spieler mit den zukünftigen Spitzenspielern messen können und diese teilweise in der CL auch aus der Grundsechs verdrängen, ist für mich eine vernünftige und produktive Förderung des österreichischen Volleyballs. Nebenbei hervorzuheben sind auch die AVL Mannschaften die mit rein inländischen Spielern Erfolge erziehlen. Dass reine österr. Mannschaften noch nicht an das intern. Format heranreichen sieht man an der aktuellen AVL und dem Satzverlusten von Hypo Tirol. Auf jeden Fall sind diese Wege alle erfolgreicher als die eines Wiener "Großklubs". Als Laie bin ich für diesen Blog dankbar, der mir doch einige Hintergründe beleuchtet, die sich mir aus der Ferne und vielleicht mit Bergen vor dem Kopf als Groteske darstellen.

    Grüße aus dem Schnee..

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  7. Hallo thinkpink69! Ihre ideen sind interessant und decken sich, teilweise, mit den meinen. Auch ich habe über die konsequenzen einer, sagen wir ruhig entmachtung, von uhp nachgedacht. Sicherlich würde das keine leichte nachfolge werden. Aber, ich glaube es muss einfach sein, dann in 4 oder gar in 36 jahren (uhp ist dann 100!!) wärs auch nicht leichter, agesehen davon dass ichs dann nicht mehr miterleben könnte. So nebenbei sollte erwähnt werden, dass es gerüchte gibt (die natürlich auch falsch sein könnten!) dass die beziehungen von uhp in die politik bei weitem nicht mehr das sind, was sie einmal waren, seine stärke somit weit überschätzt wird. Und zum zweifellos ewig lodernden feuer in uhp, feuer kann auch eine sehr zerstörerische wirkung haben. Ich bin daher zu 100% für seine absetzung, es muss einfach sein!!!
    Aber wer sollte neuer präsident werden? Ich schlage vor, über eine anforderungsliste nachzudenken bzw. über andere ideen, die im umlauf sind, z.b. eine rotationsprinzip.
    Teile meiner liste:
    1) ein präsident der integriert statt differentiert. Die ganz grosse schwäche von uhp.
    2) ein schwacher präsident. Das klingt komisch, aber gerüchte sagen, (auch hier, das muss nicht stimmen) dass die einzelnen vereinsbosse und oevv mitglieder doch sehr von uhp dominiert werden. Daher ein schwacher präsident, damit sie die chance kriegen, sich zu emanzipieren.
    3)...
    4)
    usw.
    Darüber denk ich nach hoffe aber auch auf gute ideen.

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  8. ich denke die problematik liegt auch in der konzept- und ideenlosigkeit der landesverbände und darausfolgend der unfähigkeit des hauptverbandes diese "unter einen hut zu bringen".

    ich habe mal wo gelesen, man wünscht sich volleyball-akademien in jedem bundesland...viele landesverbände sind ja jetzt schon nicht mehr in der lage ihre eigene geschäftsstelle ordentlich zu führen. wie soll dann noch eine akademie bewältigt werden?

    die geschichte mit den akademien ist von der idee her okay, aber der hauptantrieb muss einfach aus den landesverbänden kommen, da diese am besten mit ihren regionalen gegebenheiten umzugehen wissen.

    ein verbandsboss sollte meiner ansicht nach mehr repräsentative funktionen erfüllen denn tatsächlich ins "tagesgeschäft" eingreifen. ich denke uhps omnipräsenz hat in vielerlei hinsicht einiges gebracht, jedoch auch einiges verhindert. mit einem wechsel an der spitze muss unbedingt auch eine strukturreform erfolgen hin zu flacheren hierarchien und weniger bürokratie, die meiner ansicht nach im sport sowieso nix verloren haben sollte, worin man in österreich jedoch einfach weltmeisterlich agiert.

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  9. vielleicht ist die stärke von kleinmann auch bloß (o. zumindest unter anderem) auf die schwäche der community zurückzuführen - es gibt nunmal nicht genug ressourcen (spieler, funktionäre, vereine, landesverbände...), die eine derartige monarchie mit dem herrscher kleinmann verhindern würden.
    wer sonst könnte derart omnipräsent, machthaberisch, hauptberuflich agieren?

    von unten drängt sich keiner auf; niemand weißt konsequent auf missstände hin; jeder im verein engagiert ist, ist schon dort voll ausgelastet...


    ich kann mich an verbands/vereinssitzungen errinnern bei denen der verbandspräsident im rahmen einer diskussion gesagt hat: "ja ihr habt schon reicht, aber övv kann man nicht durchsetzen, weil den kleinmann erreichst ja nie, der hebt ja net ab wenn man ihn anruft!"

    ich meine, dass weißt schon auf eine schwäche des unterbaus hin.

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  10. Ich kann mich all dem, was im blog und speziell in den kommentaren steht eigentlich nur vollinhaltlich anschliessen. Ausserdem wüsste ich noch jede menge das man schreiben könnte, bin aber dessen schön langsam müde. Dazu eine rätselfrage: Welcher sportverband hat noch so einen präsidenten wie den unseren, einen, der unentwegt in den medien ist, an der seite mit irgendwelchen promis und vips, seinen verband derartig dominiert, vereinsbosse derartig abkanzelt, und und und .....?

    Tja und demnächst wird's heissen, herr kleinmann wurde von den landespräsidenten einstimmig wiedergewählt. Kennt denn niemand seinen landespräsidenten um ihm/ihr zu sagen, schön langsam schäme bei einem solchen verband zu sein?

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  11. Verflixt: Wollte eigentlich sagen:.....Kennt denn niemand seinen landespräsidenten um ihm/ihr zu sagen, schön langsam schäme ich mich bei einem solchen verband zu sein?....

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