Montag, 30. Mai 2011

Von der richtigen philosophie und der freiheit der persönlichen meinung



Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

Am anfang meines blogs steht diesmal ein rätsel für den werten leser und die werte leserin: Um welchen verein geht es hier?
„Junge spieler haben bisher keine perspektive bei uns gesehen. Dadurch war es schwierig, sie zu überzeugen, zu uns zu kommen. Das soll sich ändern“, sagte xy. Damit soll auch der fokus auf die nachwuchsarbeit bei xy gerichtet werden, die laut xy die beste österreichs ist. Dieser - international betrachtet - schritt zurück soll im idealfall in einigen Jahren dazu führen, dass die xy dann doch zu einem stammgast in der champions league avancieren. „Wir gehen jetzt einen anderen weg, mit dem das ziel vielleicht dann doch erreichbar ist.“
Ein deja vu? Nein, nein, nein, bei aller ähnlichkeit, geht es hier nicht um einen bekannten österreichischen volleyballverein. Diese zitate stammen von heinz hochhauser, dem sportdirektor des fußballvereins red bull salzburg. Offenbar hat sogar herr mateschitz mittlerweile mit dem dosenverein genug geld verbrannt. Und jetzt ändert man die philosophie. Was man mit der richtigen philosophie erreichen kann, konnte man als sportfan am samstag ungläubig bestaunen: fußball von einem anderen stern, geboten vom cf barcelona, der mit etlichen spielern aus dem eigenen nachwuchs manchester united im finale der champions league eine lehrstunde erteilte. Die erklärte philosophie des cf barcelona lautet, dass in der ersten mannschaft mindestens sechs spieler stehen sollen, die in der eigenen jugendabteilung ausgebildet wurden.
Kritiker meines allwöchentlichen blogs meinen, dass ich selbst nur kritik an den zuständen im österreichischen volleyball übte und  keine konstruktiven lösungsansätze biete. Ich möchte daran erinnern, dass ich schon einmal, und zwar in meinem eintrag vom 18.04.2011 die frage gestellt habe, warum es nicht möglich ist, die anzahl der legionäre die sich bei einem spiel einer österreichischen bundesligamannschaft gleichzeitig auf dem feld befinden, auf 2 oder 3 zu begrenzen. Was ist an dem vorschlag die anzahl der legionäre zu begrenzen nicht konstruktiv? Was spricht dagegen? Warum sollte das nicht möglich sein? Die vorteile für die österreichischen spieler lägen auf der hand und vermutlich würde der spielbetrieb für die meisten vereine sogar billiger. Wohin hat uns diese legionärspolitik gebracht? Wo sind objektive kennzahlen an denen  sich eine positive entwicklung des österreichischen volleyballs in den letzten jahren festmachen lässt? Gab es eine verbesserung in der weltrangliste? Wieviele österreichische spieler spielen im ausland? Hat sich die österreichische nationalmannschaft für ein internationales großereignis aus eigener kraft qualifizieren können? Darüber sollte der övv einmal gründlich nachdenken. Die realität heute sieht leider so aus, dass die spieler der nationalmannschaft und ihr trainer die versäumnisse in diese richtung ausbügeln müssen. Dann ist es halt trotz einsatz, fleiß und engagement aller beteiligten schwer, gegen gegner wie griechenland in der european league zu bestehen.

Leider bin ich in dieser woche offenbar wieder in meine alten negativen gewohnheiten zurückgefallen und der positive blog der letzten woche bleibt, zumindestens bis auf weiteres, eine ausnahme. Halt, es gibt ja doch noch etwas positives zu berichten: das diplomatische corps der eurovolley botschafter ist mit hans niessl auf stolze 41, falls ich mich nicht verzählt habe, angewachsen, nebst schönem belegfoto auf der övv website.

Und ganz zum schluss noch ein paar worte der erläuterung zu meinem traditionellen schlusssatz, an dem sich manche reiben. Dieser satz ist ein – tatsächlich - buchstäblicher ausdruck der meinungsfreiheit. Er beginnt nicht umsonst mit den worten „Im übrigen bin ich der MEINUNG.“ Er ist weder eine aufforderung noch ein – wie es mir auch schon unterstellt wurde – aufruf zur meuterei (wobei ich zugeben muss, dass ich mich - vor die wahl gestellt - eher mit fletcher christian als mit captain bligh identifizieren würde).

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

6 Kommentare:

  1. 75 jähriger blatter wurde für weitere 4 jahre zum obersten chef der fifa gewählt. Oh gott, was wenn ähnliches auch im öst. volleyball passiert ??? :(

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  2. Hans niessl, wer ist das? Ist das der herr, der die ehre hat, neben präsident kleinmann auf einem foto auf oevv.at zu sein? Oh, das foto ist ja schon wieder weg! Damit tritt aber ein ganzaussergewöhnlich seltener fall ein. Auf 6 fotos auf oevv.at ist nur ein einziges (!!) mal unser herr präsident zu sehen.

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  3. Johnny, du vergisst zu sagen, dass es Sokol war, das den weg mit eigenbauspielern in österreich eigentlich sehr erfolgreich vorgezeigt hat. Leider haben aber die hotvolleys etwa zum selben zeitpunkt mit "legionären" die grossen erfolge im öst. volleyball abgeschöpft. Tja, geld hats halt möglich gemacht. Aber sonst nichts! Auch jetzt noch stehen mit Olli Binder und Mathias Kienbauer zwei spieler im nationalteam, die von der hervorragenden jugendarbeit bei sokol profitiert haben. Und auch wir wissen aus eigener erfahrung, dass die jugendarbeit bei sokol nach wie vor super ist. Umso mehr hat es mich geärgert, als mir ein vater eines 13 jährigen nachwuchstalents gesagt hat, dass man seinen buben abzuwerben versucht. Was er aber niemals zulassen wird.

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  4. Naja, das positive ist, dass es in österreich immer mehr vereine gibt, die verstärkt auf eigene hervorragende jugendarbeit setzten, z.b. amstetten, hartberg, graz, bisamberg und einige mehr. Das wird irgendwann dazu führen, dass österreich in der weltrangliste besser stehen wird, als am bescheidenen 73 platz. Lustigerweise ist damit das vb-nationalteam um einen platz besser platziert als das fussballteam. Allerdings, beim fussball müsste man lediglich den teamchef austauschen dann wären wir sofort 20-30 plätze weiter vorn. Beim volleyball gilt das sicher nicht. Da müsste man was anderes ändern, aber nicht den teamchef.

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  5. Johnny, vielleicht ein neuer titel für einen beitrag in deinem blog. "Über die wahl eines 75jährigen machtmenschen zum präsidenten des riesigen weltfussballverbandes und dem angstschweiss auf der stirn des winzigen österreichischen volleyballfans"
    Übrigens hab ich unrecht gehabt, es sind nur 5 bilder auf oevv.at . Und auf dem einen, auf dem unser herr präsident ist, ist er nicht einmal formatfüllend droben.
    Er schaut dem Arik Brauer tatsächlich sehr ähnlich! Vielleicht sollte man ihm einreden, bilder zu malen ??

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  6. aja, singen wär natürlich auch cool!

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