Dienstag, 10. Mai 2011

Von den lehren einer verpatzten eishockey wm und von der leere in den hallen beim volleyball

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

mit ein wenig verspätung komme ich erst heute dazu meinen allwöchentlichen eintrag zu schreiben. Zum grund dieser verspätung komme ich etwas weiter unten. Vorerst geht’s um eishockey. Themenverfehlung? Aber nein. Die österreichische eishockey-mannschaft hat sich bei der laufenden weltmeisterschaft sang- und klanglos mit nur einem sieg und fünf niederlagen aus der elitegruppe verabschiedet. Wo liegen die ursachen? Laut orf prangert oliver setzinger wie schon in der vergangenheit die personalpolitik der vereine der erste bank liga an. Laut setzinger nehmen zu viele legionäre jungen österreichern den platz weg. OEHV präsident dieter kalt senior, er ist meines wissens nach nicht gleichzeitig auch manager eines österreichischen spitzenclubs, stößt laut orf ins gleiche horn und sagt: „Ich verstehe, dass clubs mit geld gewinnen möchten, aber ich lese immer nur von neu verpflichteten legionären.“ Kommt uns das aus dem volleyball irgendwie bekannt vor? Und ich meine jetzt nicht die kritik des präsidenten an zu vielen legionären, sondern die situation an sich, dass legionäre österreichischen spielern jahrelang den platz verstellt haben. Fairerweise muss man allerdings positiv anmerken, dass beim eishockey in österreich wenigstens die hallen voll sind. Aber zurück zur legionärsproblematik: Wie sollen sich österreichische spieler da entwicklen? Welche perspektiven haben und hatten junge österreicher im heimischen volleyball? Ein platz in einer grundsechs bzw. –sieben in einer österreichischen mannschaft in der 1. bundesliga? Für die meisten unerreichbar. Ein engagement bei einem ausländischen spitzenteam? Ein unerfüllbarer traum. Und jetzt wird krampfhaft versucht vor der em optimismus zu verbreiten. Ich bitte meine kritik  hier nicht falsch zu verstehen, sie richtet sich in keiner weise gegen die spieler. Die sind mit einsatz und eifer bei der sache. Die kritik richtet sich gegen den övv und gegen einzelne spitzenverein, die jahrelang eine völlig verfehlte legionärspolitik verfolgt haben. Ich befürchte, dass uns die rechnung dafür bei der em präsentiert werden wird. Aber diese politik wird uns noch längerfristiger schaden. An diesem wochenende fanden die u19 staatsmeisterschaften der herren statt. Acht mannschaften haben teilgenommen, davon je zwei aus tirol, niederösterreich und der steiermark, eine aus vorarlberg und eine aus oberösterreich, keine aus kärnten, keine aus salzburg, keine aus dem burgenland und keine aus der 1.8-millionen-stadt wien. Ein trauriges bild! Noch trauriger oder eigentlich besorgniserregender ist, meiner ansicht nach, die tatsache, dass von 85 teilnehmenden burschen gerade einmal 11 aus  dem jahrgang 1992, also an der altersgrenze für das turnier waren. Bei den u21 meisterschaften war die situation noch schlimmer. Von 105 teilnehmenden burschen waren nur 12 an der altersgrenze. Die schönfärber und sonntagsredner werden jetzt natürlich sagen: „Na und, ist doch toll, wenn es so viele talentierte burschen gibt, die bereits als jüngere schon in höheren alterklassen mitspielen können.“ Ich gestatte mir die situation anders einzuschätzen. Ich denke, dass im nachwuchsbereich viele talentierte burschen, in deren ausbildung die vereine zeit, geld und resourcen investiert haben, dem sport aus mangel an perspektiven und vorbildern den rücken zukehren und sich (unter den herrschenden umständen vernünftigerweise) auf ihre ausbildung konzentrieren.
Da läuft einiges falsch im övv und ich meine damit nicht nur die unerquicklichen ereignisse der jüngsten vergangenheit. Ich warte in diesem letzteren zusammenhang übrigens noch immer darauf, dass der övv seinen teamtrainer wirkungsvoll gegen die weiterhin auf der schon mehrfach zitierten rumänischen webpage publizierten behauptungen der vereinsführung von remat zalau, dass michael warm dort den posten des technischen direktors übernommen habe, schützt. Da muss doch wohl mehr kommen als ein kurzes „statement“ zum sogenannten „gerücht“. Und solange das nicht kommt, bleibe ich hier auch bei meinem „statement“, dass, solange die geschichte nicht völlig geklärt ist, hier der eindruck entsteht, dass es irgendjemand mit der wahrheit nicht ganz genau nimmt.

Zum schluss bin ich den leserinnen und lesern noch die erklärung für die verspätung meines blogs schuldig: Ich war gestern beim wiener cupfinale der herren, das vor etwa 80 zuschauern in simmering stattfand, das waren mehr zuschauer als bei so manchem spiel der 1. bundesliga. Und das bringt mich auf dem umweg des mangelnden zuschauerinteresses nochmals zum övv zurück. Dieses geringe öffentliche interesse für unseren sport ist für den övv zugleich fluch (hoffentlich) und segen; fluch deswegen, weil, so hoffe ich zumindestens, der verband unseren sport lieber öffentlichkeitswirksamer positioniert sähe; segen, weil vorgänge und ereignisse, die in anderen sportverbänden, deren sport in einem breiteren licht der öffentlichkeit steht, ernste konsequenzen hätten, im övv aber ohne folgen für die beteiligten bleiben.      

Und als zuckerl dieses mal für die werten leser und leserinnen dieses blogs, für freunde und freundinnen des gepflegten volleyball kein ständchen sondern das finale der brasilianischen superliga der herren zwischen sesi sao paulo und sada cruzeiro voley in voller länge, mehr als 2 stunden volleyball vom feinsten, zum genießen, zum staunen, zum lernen:

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

2 Kommentare:

  1. die spielen echt gut!! sind das die hotvolleys??

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  2. Zum grund dieser verspätung komme ich etwas weiter unten. Vorerst geht's um eishockey. Themenverfehlung? Aber nein. Die österreichische ... eishockeyschuhe.blogspot.de

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