Dienstag, 21. Mai 2024

Von etwas übertriebener euphorie in der sandkiste, vom unterschied zwischen augen- und kniehöhe und von seit jahrzehnten stillstehender entwicklung im österreichischen hallenvolleyball

 Bad Tatzmannsdorf, 20.05.2024, 23:40 cet

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so in den sandlkisten dieser welt gab es bei zwei future turnieren, turnieren der niedrigsten kategorie der bvtmdln, einmal ein aus im viertelfinale für hammarberg/berger und einmal ein aus in der gruppe für friedl/trailovic in cervia bzw. in madrid (https://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour/2024/futures/cervia-ita/standings/men/#round-fhttps://en.volleyballworld.com/beachvolleyball/competitions/beach-pro-tour/2024/futures/madrid-esp-w/standings/women/#round-f).

 

Und dann gab’s - oh jubel, trubel, heiterkeit - einen sieg in einem qualifikationsturnier der damen für das finalturnier  nations cup der cev, bei dem für großes beachvolleyball bekannte nationen wie rumänien, litauen und slowenien aber sowas von aus dem weg geräumt wurden, dass es eine freude war (https://www.cev.eu/beach/nations-cup/2024/preliminary-phase/vilnius-mw/women/). Beim finalturnier in lettland warten dann wohl ein paar andere kaliber, da wird die luft dann schnell einmal sehr dünn. Übrigens, die letzten qualiturniere wurden gestern gespielt, aber die cev schafft es nicht eine vollständige liste der teilnehmenden nationen online zu stellen (https://www.cev.eu/beach/nations-cup/2024/nations-cup-final/women/#teamshttps://www.cev.eu/beach/nations-cup/2024/nations-cup-final/men/#teams). Und ich beschwere mich immer über mangel an informationen, die auf der övv-website abrufbar sind. Und ja, es muss sein: kann sich irgendjemand vorstellen, dass bei der uefa ähnliches möglich wäre?  Ich bin jetzt wieder ein wenig abgeschweift, also bitte nichtvergessen, dass auf dem weg zum ersehnten olympiaticket nur die siegerinnen bzw. die sieger des finalturniers ein solches erhalten.

 

Ah ja, a propos olympiaticket und so: sollte äußerst überraschenderweise – ui das war jetzt böse – ein solches beim cev nations cup ergattert werden, stellt sich dann die frage, was man denn dort bei olympia erreichen wird. Laut övv-plan hätte es ja schon bei den letzten olympischen spielen goldmedaillen im beachvolleyball geben sollen. Die konnten damals aber nicht eingesackt werden – unser lieblingsnachbarn verwenden dafür den ausdruck eingetütet – weil sich kein övv-duo für die spiele qualifizieren konnte (https://en.wikipedia.org/wiki/Beach_volleyball_at_the_2020_Summer_Olympics_–_Women%27s_tournament,https://en.wikipedia.org/wiki/Beach_volleyball_at_the_2020_Summer_Olympics_–_Men%27s_tournament). Also von medaillen in paris träumen vermutlich nicht einmal die größten phantasten beim övv.

 

Ok, ok, ich wechsle in die halle und dort ist nicht einmal mehr spott angebracht sondern nur mehr mitleid. Was da geboten wurde vom österreichischen damennationalteam in der goldenen version der holli-knolli-ferienliga gegen die tschechinnen war nicht peinlich, nicht einmal mehr jämmerlich sondern nur mehr bemittleidenswert: mit satzergebnissen von -10 (!), -9 (!!!) und -19 hat es das damenteam tatsächlich geschafft das bisherige  niveau mühelos noch weiter zu unterschreiten (https://www.cev.eu/match-centres/cev-volleyball-european-golden-league-2024/cev-volleyball-european-golden-league-2024-women/evglw-10-austria-v-czechia/). Erfolgsquoten im angriff von 18% sind nur mehr ein zeichen der hilflosigkeit (https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=72252).


Ich hab‘ ja irgendwo befürchtet, dass der multifunktionstrainer dann wieder irgendetwas von augenhöhe und so im dritten satz daherfaseln wird. Hat er sich und uns erspart. Abgesehen davon war das bestenfalls irgendwas zwischen knöchel- und kniehöhe. Mit der befürchtung, dass da wieder ein debakel in bestem warmsprech schöngeredet werden wird,  war ich nicht alleine, wie die whatsapp mitteilung eines treuen lesers – das muss hier nicht gegendert werden – nahelegt. Ich zitiere: „Owa da dritte sotz....scha(m)po.“.

  

Am nächsten tag folgte dann eine nur unwesentlich weniger peinliche dreisatzniederlage gegen rumänien mit satzergebnissen -13, -20, -19 und ähnlich jämmerlichen erfolgsquoten im angriff wie im ersten spiel (https://www.cev.eu/match-centres/cev-volleyball-european-golden-league-2024/cev-volleyball-european-golden-league-2024-women/evglw-11-romania-v-austria/https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=72253). Und wieder möchte ich einen – ebenfalls nicht gegenderten – treuen leser zitieren: „Bitte lasst’sas.“

  

Und den zuschauer:innen wird nichts abgehen, wie man auf dem foto – dank an den oben zitierten treuen leser - erkennen kann.


Ah ja, der orf sieht die ganze sache ziemlich nüchtern wie unter https://sport.orf.at//stories/3125681/ nachzulesen ist.

 

Na die saat die von den beiden ehemals dominierenden clubs und ihren verantwortlichen, sokol bei den damen, hotvolley bei den herren, gesät wurde ist über die jahrzehnte aufgegangen. Das geld in legionär:innen gesteckt und nichts zählbares damit erreicht, den eigenen nachwuchs nur als mittel zum kassieren der prämien  bei den staatsmeisterschaften gesehen, null interesse an den nationalteams gezeigt. Und das resultat sieht man heute.

 

In den fast 30 jahren, die ich dem volleyball – am anfang familiär, jetzt nur noch aus sentimentalem interesse – verbunden bin, hat sich nichts geändert. Weder hat es verbesserung der nationalteams, die an den ranglisten festgemacht werden könnten, gegeben, noch erfolge im clubvolleyball. Nur die legionär:innen sind immer mehr geworden

 

Ah ja, a propos clubvolleyball und so: dort hat sich, was die funktionärsebene angeht, in den letzten jahrzehnten, abgesehen von einer großen ausnahme, auch nicht gerade viel geändert.

 

Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass heute deutlich mehr österreichische spieler:innen im ausland tätig sind. Ok, ok, das mag stimmen. Aber in welchen ligen spielen sie, bei welchen vereinen stehen sie unter vertrag und wieviel an tatsächlicher spielzeit bekommen sie? Das erfordert jetzt ein wenig an recherchearbeit, die ich mir heute erspare und die ich in den nächsten wochen angehen werde, genauso wie den lange fälligen bericht über meinen besuch in der akademie in st. hippolyt.

 

Ah ja, die u16 staatsmeisterschaften haben stattgefunden. Bei den burschen gewannen die hotvolleys das finale gegen klagendfurt. Den dritten platz belegten die burschen aus dornbirn. Bei den mädchen siegte innsbruck vor bad radkersburg und klagenfurt. Herzliche gratulation an alle spieler:innen und betreuer:innen. Und zum austragungsmodus und zu den fehlenden altersangaben der spieler:innen hab' ich mich ja letzte woche schon ausreichend geäußert. Dass ich mit meiner einschätzung des fetzendepperten Austragungsmodus nicht allein bin zeigt dieser post aus st. pölten.

 

So und zum schluss gib’s wieder einmal einen cartoon des leider viel zu früh verstorbenen martin perscheid, passend zum them aufarbeitung der pandemie, aber nicht ganz so wie es meine blaunen freunde gerne hätten.


 

 

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Und hier die niederösterreich-kompatible version meines schlusssatzes:

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Bad Tatzmannsdorf, 21.05.2024, 00:45 cet 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen