Dienstag, 26. April 2022

Vom leider vergeblichen daumendrücken, von einer sauberen watschen und von den falschen fragen eines reporters

 Wien, 25.04.2022, 23:11 mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

leider hat das daumenhalten für die u18 burschen nichts genützt. Nach siegen gegen die auswahl der slowakei und gegen die von spanien verlor das u18 nationalteam gegen die alterskollegen aus deutschland knapp mit 2:3. Das ergab schlussendlich den zweiten platz in der tabelle mit einem sieg und einer niederlage und einem satzverhältnis von 5.5, da die spiele gegen die jeweiligen gruppenvierten nicht für die bestimmung des besten gruppenzweiten herangezogen wurde, weil es dreier- und viererqualigruppen gab. Im vergleich zu den anderen gruppenzweiten reichte das dann aber nicht um sich als bester gruppenzweiter noch das ticket für die em-endrunde zu sichern (https://www.cev.eu/national-team/age-group-championships/u18m/#body-tab-69cf059d-8449-4f7a-999a-cdd64a698e93-3). Trotzdem gratulation an die burschen und das betreuerInnenteam zu einer sehr respektablen leistung. 

 

So, und bei den großen wurde in der letzten woche die meisterschaft entschieden. Und zum zweiten mal in zwei jahren verlor aich/dob eine finalserie 0:4, quasi ein verkehrter clean sweep wie das die anglikanerInnen nennen würden oder frei übersetzt eine saubere watschen. Und meine bemerkung zur körpersprache der südkärntner aus dem zweiten spiel hat sich als richtig erwiesen. Da war schon nach der zweiten niederlage gegen die waldviertler alles zu ende. Neuer meister und damit auch gewinner des doubles ist union waldviertel (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/). Die meldung auf der övv website vom 4:0 der waldviertler gegen sk zadurga (sic!) aich/dob. Interessanterweise war der 4. sieg in der serie aber offenbar ein 2:2 unentschieden mit den satzergebnissen 25:11, 21:25, 25:16 und 15:20 (https://www.volleynet.at/avl-men-union-waldviertel-erstmals-meister-40-in-finalserie-gegen-aich-dob/).

Ganz herzliche gratulation auch hier an spieler, betreuer- und funktionärsstab. Und wenn ich mir jetzt gleich etwas wünschen dürfte von den nordmännern, dann wäre das der aufbau österreichischer talente, sodass in absehbarer zeit neben dem libero vielleicht doch auch der eine oder gar andere österreichische spieler es in die stammsieben schafft. Es dauert zwar noch und jetzt kommt erst einmal der sommer und dann der herbst, aber winter is coming wie es schon in game of thrones heißt, wenn es um den norden geht.

Und am anderen tabellenende wird zwar noch gespielt, aber es geht nur noch um die goldene ananas. Die zwei plätze in der 1. bundesliga haben sich mit hartberg und tirol die beiden erstligisten gesichert, die als 9.- und 10.-platzierte teams gegen den abstieg spielen mussten (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-men-2021-22/). Das heißt aber auch, dass glücklicherweise die zweifelhafte entscheidung die spiele der letzten runde nicht zeitgleich anzusetzen keinen einfluss auf auf- oder abstieg haben wird.

 

Ah ja auch die 2. bundesliga der damen und der herren ist abgeschlossen. Einen klitzekleinen bericht auf der övv website hätten sich spielerInnen und betreuerInnen schon verdient (https://www.volleynet.at/2-bundesliga-herren-2021-22/,https://www.volleynet.at/2-bundesliga-damen-2021-22/).

 

Gespielt wird noch in der 1. bundesliga der damen, da geht’s noch um die ränge 1 bis 4. In der best of three spielserie um platz 3 führt tirol gegen graz 1:0, in der best of five serie um den meistertitel führt linz/steg gegen sokol 2:1 (https://www.volleynet.at/austrian-volley-league-women-2021-22/). Ein schmankerl ist das interview mit dem obmann von sokol, karl hanzl, in der ersten satzpause des zweiten spiels der serie in der grindigen posthalle in wien, und ein lehrbeispiel für grottenschlechten sportjournalismus, der leider so weit verbreitet ist in österreich. Ein offenbar völlig uninfomierter und inkompetenter interviewer stellt wohlfühlfragen und denkt nicht im traum daran, kritisch nachzuhaken. Zum nachsehen gibt’s das inteview unter https://tvthek.orf.at/profile/Volleyball-WVL-Damen/13887155/Volleyball-WVL-Damen-2022-NOe-Sokol-Post-ASKOe-Linz-Steg-aus-Wien/14132865

 

Da darf karl hanzl behaupten, dass die damen von sokol im europacup und „vor allem“ in der mevza sehr gut gespielt haben. Äh, geht’s noch? Nur zur erinnerung: im challenge cup, also in der 3. kategorie der europäischen cupbewerbe der cev eliminierte sokol in der qualifikation walferdange aus luxemburg, bekanntermaßen eine volleyballgroßnation (https://www.cev.eu/club/challenge-cup/women/#qualification). In sechzehntelfinal schaltet man in einem innerösterreichischen duell graz aus und scheitert dann im achtelfinale ohne satzgewinn an lugoj aus rumänien 

(https://www.cev.eu/club/challenge-cup/women/#main-phase). In der mevza wird es dann noch erfolgreicher: mit 3 siegen aus 10 spielen belegen die damen von sokol den 5. und vorletzten platz im grunddurchgang (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=40&PID=67). Die qualifikation für das final four verpasst man auf sportlichem weg, aber zum glück ist man als ausrichter – mit abenteuerlicher termingestaltung, spiele werden unter der woche am vormittag oder am frühen nachmittag gespielt (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionMatches.aspx?ID=40&PID=68) - fix dabei. Dort wird es dann nach zwei niederlagen der vierte platz (https://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=40&PID=68). Also ich darf die das laut karl hanzl die sehr guten spiele der damen von sokol in internationale bewerben kurz zusammenfassen: in der 3. kategorie der europäischen cupbewerbe, im challenge cup der cev gibt es vier siege gegen vertreter der großen volleyballnationen luxemburg und österreich. Gegen ein team aus der dann doch etwas größeren volleyballnation rumäninen gibt es dann nichts zu holen. In zwölf spielen in der mevza verliert sokol 9 mal. Sehr gut spielen schaut dann wohl doch ein bisschen anders aus. Und was fällt dem reporter dazu ein? Leider nichts. Und dann erzählt karl hanzl auch noch, dass bei sokol mit 15-, 16- und 17-jährigen spielt. Das ist ja sehr lobenswert, wenn man so junge spielerinnen in die kampfmannschaft einbaut, aber ich hätte vom herrn reporter sehr gerne die frage nach 20- bis 22-jährigen spielerinnen gehört, und wo diese generation denn ist, die eigentlich das loch zwischen den etablierten spielerInnen und den nachwuchsspielerinnen füllen sollten. Ah ja, und wenn ich den karl hanzl, einen der weisen silberrücken, schon beim live interview vor dem mikrophon habe, dann hätte ich als gut vorbereiteter interview nachgefragt wie es jetzt um die neue bundesliga bei den herren steht, ob wir volleyballinteressierten jetzt mit streikenden vereinen rechnen dürfen, die, wie bereits angedroht, keine nennungen abgeben werden oder ob es zugeständnisse von seiten des övv gibt und wie diese aussehen. Aber fachliche kompetenz und kritisches nachfragen war halt noch nie die stärke der meisten österreichischen sportjournalistInnen.     



  

Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!

 

Wien, 26.04.2022, 01:20 mez

 

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