Dienstag, 18. Mai 2021

Von einem glorreichen sieg gegen einen halben em-gastgeber, von einer abfuhr gegen griechenlands reserve und von aber so was von geforderten siegen in der holli-knolli ferienliga

 Wien, 17.05.2021, 22:40mez

 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

 

so, jetzt ist einiges gelaufen vom auf der website des övv groß angekündigten volleyballprogramm für das volleyballaffine publikum. Und, naja, die ergebnisse, um es höflich zu formulieren, waren wie erwartet. Also wie erwartet, von all jenen, die sich ein gewisses maß an realismus erhalten haben und sich nicht von der ankündigungspolitik des övv zu übertriebenem optimismus verleiten ließen. Aber dazu später. 

Also ich wende mich zuerst der herrenationalmannschaft zu, die ja noch die kleine theoretische chance hatte, als einer der fünf besten zweiten aus den sieben qualigruppen sich für die em-endrunde zu qualifizieren. Die chance bestand, wie gesagt theoretisch, aber mit einem sieg aus vier qualispielen war wohl auch den größten träumern beim övv bewusst, dass da wohl nichts mehr gehen wird. Und so gab es denn auch keinen artikel auf der övv website mit einem titel a la „em-quali geht ins finale, die chance für österreichs herren lebt“. Und schlussendlich belegte die österreichische herrennationalmannschaft in einer reihung der sieben gruppenzweiten als einziges team mit nur einem sieg aus den jeweils gewerteten vier spielen souverän den letzten platz (https://eurovolley.cev.eu/en/men-2021/qualifiers-area/).

Aber es wäre nicht der övv, würde man nicht dann doch noch irgendwo einen grund zum übetriebenen jubeln finden. Övv-herren schlagen em-gastgeber tschechien plärrt es einem quasi von der homepage des övv unter http://www.volleynet.at/oevv-herren-schlagen-em-gastgeber-tschechien-silver-league-ab-freitag-in-amstetten/ entgegen. Dem övv ist es sogar gelungen diese sensationsmeldung eins zu eins dem orf zu verkaufen (https://sport.orf.at//stories/3077007/). Na bist du deppert, sieg gegen den em-gastgeber im medialen doppelpack quasi. Aber halt. Ist em-gastgeber sozusagen ein synonym für qualität und klasse? War österreich nicht auch seinerzeit em-gastgeber 2011und belegte dann mit 3 niederlagen und 0:9 sätzen den letzten platz? Und dann liest man im artikel, dass die tschechen mit 3:2 besiegt wurden nachdem man das erste spiel 0:3, -18, -14 (!), -22, verloren hatte. Na das spricht  wieder einmal sehr für eine gewisse selektive wahrnehmung, die sich in der  auswahl der überschrift widerspiegelt. Und dann erfährt man noch aus dem mund des kapitäns, peter wohlfahrtstätter, dass da „vielleicht“ drei spieler, also quasi die halbe mannschaft gefehlt hätte. Aber zum glück gibt der 3:2 sieg, zumindest wird der mannschaftskapitän im artikel so zitiert, der mannschaft einen boost, also - für alle nichtanglikanerInnen unter meinen werten leserinnen und unter meinen werten lesern - einen anschub fürs kaschperl-league heimturnier. Ok, ok, also der wohlfi hat schon von der silver league gesprochen, die kaschperl-liga ist vom bösen bloggisten. Dort trifft man auf die also runs aus der em-quali ungarn und luxemburg und auf die kroaten, die sich mit drei siegen aus vier qualispielen ziemlich souverän als einer der besten gruppenzweiten für die em qualifiziert haben. Mit welcher mannschaft die kroaten in der holli-knolli-ferienliga antreten wird sich zeigen. Ich vermute einmal, dass sie die leistungsträger schonen werden um keine verletzungen vor der em-endrunde zu riskieren. Nur so zur orinetierung, falls dann auf der övv-website jubel ausbricht nach dem einen oder anderen sieg in der ferienliga: kroatien iegt auf platz 27 in europa, ungarn auf platz 34 und luxemburg ist 35. Dahinter finden sich dann nur mehr...äh..., politisch jetzt nicht korrekt, volleyballzwergnationen (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#body-tab-bc6b28b3-3d42-477e-b29d-2a2bd6fc1fed-1). Ah ja, im siegestaumel haben die schreiberlinge in ihrem artikel informationen zur aufstellung oder informationen zum kader offenbar vergessen. Hauptsache den em-gastgeber besiegt, alles andere ist primär, um wieder einmal den johann k. zu zitieren (https://www.zitate.eu/autor/johann-hans-krankl-zitate/178832).

So, und jetzt gleichzum nächsten trauerspiel, besser gesagt zu den nächsten trauerspielen, nämlich denen der damennationalmannschaft. Und da hat mir dankenswerterweise userIn hinata in seinem/ihrem kommentar zum letztwöchigen eintrag viel arbeit abgenommen. Aber ein bisschen an ergänzendem fällt mir dann doch noch ein. Auch hier gab’s wieder vollmundige ankündigungen, auf die die ernüchternde realität wie das amen im gebet folgte. Da wurde nach dem debakel gegen griechenland anlässlich einer noch intakten chance hyperventiliert (http://www.volleynet.at/griechinnen-zu-stark-fuer-oevv-damen/). Und unter http://www.volleynet.at/oevv-damen-vor-em-quali-heimturnier-in-graz-chance-auf-cev-eurovolley-2021-lebt/) wurde noch einmal alles aufgeboten, vom trainer über ein paar spielerinnen bis zum sportdirektor durften alle vom spiel des jahres, von der topmotivation und von der positiven entwicklung, die das nationalteam durchgemacht hat, schwurbeln und die theoretisch noch vorhandene qualichance quasi intensivmedizinisch am leben erhalten. Die einzig realistische aussage kam vom sportdirektor. „Das erste turnier ist eigentlich beinahe so gelaufen, wie wir es erwartet haben“, sagt gottfried rath-zobernig dort. Also wenn man das wörtchen „beinahe“ weglässt, ist das ein ungewohnter anflug von realitätssinn bei einem aus der führungsriege des övv.

Nochmals an dieser stelle danke an userIn hinata für den ausführlichen kommentar, inklusive statistik zum em-quali der damennationalmannschaft. Die fehlende information zu den aufstellungen finde auch nicht gerade „fanfreundlich“. Aber da muss man wohl auch die cev in die pflicht nehmen. Ich hatte letzte woche schon den aufbau der neuen website der cev kritisiert und meine kritik wird, nachdem ich versucht hatte die qualiturniere auf unter https://www.cev.eu zu verfolgen, nicht weniger. Unübersichtlich, großflächige bilder, die den aufbau der website verlangsamen. Zudem war die website während der spiele immer wieder offline, wahrscheinlich wegen überlastung der server würde ich als digital australopithecus vermuten. Keine datavolley-blätter oder ähnliches zur statistik und zur aufstellung. Also ich hab‘ zumindest nichts dergleichen gefunden. Also als gelernter österreicher, nach dem fiasko der kaufhaus österreich website und der freihändigen vergabe eines millionenauftrages zur pcr-testung an ein offenbar inkompetentes labor in tirol, möchte ich lieber gar nicht wissen, wie wer warum den auftrag zur gestaltung dieser website bekommen hat. Und ich verspreche, ich werde hier nie mehr, ok nicht nie mehr, aber ncht mehr so oft über die dilettantische neue mevza website unter http://mevza.org/live/ spotten. Aber zurück zu den spielen der damennationalmannschaft. Bei mir war’s gerade umgekehrt zur userIn hinata, ich hab enur ein einziges spiel gesehen, und zwar das abschlussspiel gegen griechenland. Und im gegensatz zu userIn hinata war ich entsetzt und überrascht davon, dass eine österreichische damennationalmannschaft gegen ein mit der zweiten mannschaft, inklusive einer zwar 1,97 m großen, aber gelinde gesagt, mäßig athletischen sechzehnjährigen diagonalbngreiferin, antretendes  griechisches nationalteam, in keinem der drei sätze 20 erreichen konnte. Und genau das hat der sichtlich geschockte trainer jan de brandt im fernsheinetrview unmittelbar nach dem spiel kritisiert. Und er hat das spiel insgesamt als katastrophe bezeichnet. Interessant ist dann aber schon, dass diese sehr harte, aber durchaus berechtigte kritik auf der övv-website unter http://www.volleynet.at/griechinnen-erneut-zu-stark-fuer-oevv-damen/ nicht zitiert wird. Das was dort steht hat jan de brandt im fernsehen wohl auch gesagt, aber die scharfe kritik fehlt. Also ich will ja jetzt nicht von zensur sprechen, nenne ich es halt schönfärberei halt, wie üblich. Ah ja, das gute essen hat er auch gelobt, der treiner, das hätte man doch auch noch erwähnen können auf der övv-website. Ah ja, und aus fairness dem martin micheu gegenüber, bekommt jan de brandt nicht nur lob für seine klaren worte im fernsehinterview, sondern auch den goldenen ehrennasenbären am band. Also ganz so lustig ist das dann nicht sondern leider ziemlich peinlich.

Und der herr sportdirektor hat auch klare worte gefunden im fernsehinterview und die finden sich sogar unter http://www.volleynet.at/griechinnen-erneut-zu-stark-fuer-oevv-damen/In der silver league ist das ziel ganz klar, wir wollen ins final four. Wir spielen volleyball, um zu gewinnen“, sagt er und meint es so. Starke ansage, final four in der kaschperlliga, na bumm. Gruppengegnerinnen sind slowenien, israel und luxemburg, gegenwärtig die nummern 18, 29 und 36 in europa (https://www.cev.eu/national-team/rankings/#body-tab-590ce6fa-1e3f-497b-9ac6-1a27ca30f8d3-2).

Weniger blumig als der övv zieht der orf unter https://sport.orf.at/stories/3076893/ die bilanz der em-quali. Ah ja, a propos orf und so. Also aus der überschrit zu dem artikel unter https://sport.orf.at//stories/3076936/ werde ich nicht ganz schlau. Griechenland gewinnt em-quali mit övv-frauen. Äh ja? War da ein(e) praktikantIn am werk? 

Ah ja und trotz auch von userIn hinata angesprochener pressekonferenzen ist das interesse für damenvolleyball enden wollend wie die insgesamt 3 kommentare zu zwei artikeln aus dem standard eindrucksvoll belegen.


Und da war doch noch ein ...äh... event, ein internationaler. In baden haben die u22 beach-europameisterschaften stattgefunden, presented by sportland – spricht man das sportländ aus und nicht schportland – nö aber nicht bei plastikuhrenglumpert, wie unter http://www.volleynet.at/klinger-mitter-und-leitner-groessig-bei-u22-em-in-baden-auf-platz-9/ zu lesen ist. Dort ist auch zu lesen, dass es zwei neunte plätze für die övv teams klinger/mitter bei den damen und leitner/groessig bei den herren gab. Nicht besonders gut und nicht besonders schlecht. Mittelprächtig halt. Gewonnen haben andere, bei den damen die russinnen voronina/bocharina und bei den herren die schweden ahman/hellvig (http://www.volleynet.at/favoriten-setzen-sich-bei-u22-beach-em-durch-gold-an-russland-und-schweden/). Ah ja, a propos selektive wahrnehmung und so: unter http://www.volleynet.at/u22-beach-em-in-baden-zwei-oevv-siege-am-eroeffnungstag/ wurde über die zwei siege österreichischer duos am eröffnungstag jubiliert. Dass den zwei siegen sieben niederlagen der övv-duos gegenüberstanden kann man sich dann aus den ergebnissen am ende des artikels zusammenreimen. Und gut performt wurde, kann man dort lesen. Na then is yes all good. 

Ah ja, ich komme nochmals kurz zurück in die halle. Da haben die u17 burschen mit polen, serbien, bulgarien, italien und tschechien ein paar kaliber in ihrer gruppe (http://www.volleynet.at/sawatzki-nach-em-auslosung-wir-wahnsinns-erfahrung-fuer-die-jungs/). Ich bin mit nina sawatzki einer meinung, dass das für die jungs ein tolle erfahrung werden wird. Also genau genommen bin ich mit der trainerin nicht ganz einer meinung. Die jungs sind das neue lecker, oder wie? Ich breche hier eine lanze für das österreichische deutsch und gegen die schleichend um sich greifende germanisierung des österreichischen. Lassen wir die burschen in österreich doch burschen bleiben. Und die essen sicher gerne etwas gutes. Und die jungs dürfen jungs bleiben in deutschland und dürfen sich dort auch über leckeres essen freuen. 

So und zum schluss stelle ich hier noch einen artikel aus dem profil online, in dem es um die meiner ansicht nach äußerst ungesunde verbindung zwischen dem spitzensport und dem glücksspiel geht. Und leider hat sich auch der övv, dort steht zwar die höchste spielklasse des volleyballs, an einem protestbrief an sportminister kogler beteiligt, in dem vor den negativen folgen einer novelle des glücksspielgesetzes für die finanzierung des spitzensports gewarnt wird.

Ich halte die verbindung von glücksspiel und sport über sponsoringveträge für absolut unethisch, genauso wie die seit langem nicht mehr erlaubten sponsorverträge zwischen sportvereinen und zigarettenkonzernen. Nachhaltigkeit statt glücksspiel wäre eine alternative. Wie das geht mit der nachhaltigkeit zeigen gerade das volleyteam südstadt, nachzulesen unter https://www.laola1.at/de/red/fokus-thema/nachhaltigkeit/volleyball-suedstadt-oeko-trikots/.

Und ganz zum schluss noch ein artikel aus dem falter über das ende der superleague als lehrstück für unsere gesellschaft. Viel spaß beim lesen.

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?

Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?

Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?

Kann der övv pleite gehen?

 

Wien 18.05.2021, 01:26 mez

3 Kommentare:

  1. Da hätte ich besser Mal gestern die Links dazugeschrieben.

    Die Quali-Spiele sind hier zu finden:
    https://eurovolley.cev.eu/en/women-2021/qualifiers-area/

    Österreich war in Pool C.
    Mit klick auf den Button "Match Centre" kommt man zum jeweiligen Spiel. Dort gibt es dann rechts "box score statistics" - und darunter "full stats". Das führt einen zum Data-Volley Sheet.

    Spanien:
    https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=39194
    https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=40607

    Norwegen:
    https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=39196

    Griechenland:
    https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=39199
    https://www-old.cev.eu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=40611

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  2. Vielleicht würde es im Damenbereich helfen die Legionärsanzahl in der Liga zu beschränken um jungen öst. Talenten mehr Raum zu bieten? Übrigens die 197 große, mäßig athletische (auf österreichisch "potscherte") 16 jährige war schneller am Boden als so manche öst. Athletikerin!

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