Dienstag, 10. März 2020

Von ziemlich jungen u20 mannschaften, vom sang- und klanglosen abschied aus den europäischen clubbewerben und vom schneehüpfen als quotenbringerhoffnungsträger

Wien, 09.03.2020, 23:12 mez 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

corona, corona, corona. So damit wäre das thema nummer eins abgehandelt für diesen eintrag. Obwohl so wirklich garantieren kann ich nicht, dass das virus nicht doch noch irgendwo auftaucht in diesem blog.

Also so richtig viel los war nicht im österreichischen volleyballsport in der vergangenen woche, und vielleicht geht’s dann gleich so weiter, mit nicht sehr viel los sein in den nächsten wochen, siehe die drei worte am beginn dieses eintrags. Die jetzt diskutierte grenze für eine mögliche absage von veranstaltungen liegt bei 1000 zuschauerInnen. Da wäre es wohl zum ersten mal, dass man sich darüber freuen könnte beim övv, dass die zuschauerInnenzahlen bei meisterschaftsspielen in österreich die dreistelligkeit nicht übersteigen. Das heißt, selbst wenn in den nächsten tagen, wie zu erwarten, alle veranstaltungen mit mehr als 1000 zuschauerInnen abgesagt werden sollten, können die semifinalserien und die restlichen play-off spiele sowohl bei den herren wie auch bei den damen wohl zu den vorgesehenen terminen beginnen bzw. durchgeführt werden (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/MPO/saison/19-20/information/Termine,http://www.volleynet.at/bewerbe/D1/phase/MPO/saison/19-20/information/Termine).

Die 1. und 2. bundesligen hatten letzte woche pause, aber dafür gab’s die österreichischen meisterschaften für die u20 burschen und die u20 mädchen, mit zum teil doch eher überraschenden ergebnissen. Bei den burschen machten sich kärnten und steiermark die ersten vier plätze aus, wobei dann doch eher überraschend die hartberger im finale klagenfurt besiegten und im kleinen finale, weniger überraschend,  die grazer gegen aich/dob gewannen (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU19-H/phase/END/saison/19-20/). Gratulation an dieser stelle an die medaillengewinner. Ah ja und die experten aus der erzherzog karl straße sind fünfte geworden. Unter http://www.hotvolleys.at kann man dann vom pech lesen, dass man angeblich hatte. Aber noch etwas anderes ist dort zu lesen, nämlich, dass man mit einer sehr jungen mannschaft antreten musste. Und das ist dann schon – na ich sag‘ das jetzt höflich – überraschend für einen verein, der das privileg hat seinen nachwuchs seit jahren an einer nicht unüppig geförderten akademie ausbilden zu können. Offenbar schafft man es dort nicht spieler über die schule hinaus ans volleyball zu binden. Tatsächlich findet man unter http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU19-H/phase/END/saison/19-20/im 14-mann kader der hotties nur drei spieler des jahrgangs 2001. Allerdings sind die hotties mit diesem problem offenbar nicht allein. Die grazer sind zwar dritte geworden und haben damit auf dem papier besser abgeschnitten als die hotties, haben aber als akademiemannschaft im 12-mann kader überhaupt nur zwei spieler des jahrgangs 2001. Und hier die zahlen für die anderen mannschaften, und die verheißen jetzt nicht gerade gutes: bei hartberg sind 5 von 13 spielern jahrgang 2001, bei klagenfurt 2 von 13, bei aich/dob 1 von 10, bei sokol 3 von 12, bei steyr/wels 6 von 13, bei wiener neustadt 2 von 13, bei salzburg 4 von 16,  bei wolfurt 4 von 14, bei inzing 5 von 10 und bei waidhofen/aschbach 3 von 15. Das heißt aber, dass in 12 teilnehmenden mannschaften von insgesamt 155 spielern nur etwa jeder vierte, nämlich 37 spieler, also im schnitt 3 pro mannschaft, das alterslimit ausschöpften. Das lässt für die zukünftige entwicklung jetzt nicht gerade übertriebenen optimismus aufkommen. Da wird die talentesuppe ziemlich dünn.

Bei den mädchen geht der titel ebenfalls in die steiermark und zwar an eisenerz/trofaiach, vor sokol, innsbruck und klagenfurt. Gratulation auch hier an die nedaillengweinnerinnen (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU19-D/phase/END/saison/19-20/). Und auch bei den mädchen sieht die altersverteilung ähnlich aus wie bei den burschen. Und damit stellt sich die dringende frage, die ich hier einmal an die vereinsverantwortlichen weitergeben möchte, nämlich wie man die jungen spielerinnen und spieler auch nach dem schulabschluss dazu motiviert, ihren sport weiterhin ernsthaft zu betreiben. Weniger legionärInnen und frührere einbindung in die jeweiligen kampfmannschaften? Ok ich weiß werner bader, abgelutschte hängengebliebene schallplatte. Ich bin halt so fantasielos in der angelegenheit. Finanzielle anreize mit den mitteln, die man sich – net scho wieda – bei den legionärInnen ersparen könnte?

Ah ja, international ist auch noch gespielt worden und zwar hat sich mit linz/steg der letzte österreichische vertreter aus den europäischen cupbewerben verabschiedet. Nach der vorschau auf das spiel unter der überschrift „linz-steg hat bei thy insatnbul nichts zu verlieren“ unter http://www.volleynet.at/linz-steg-hat-bei-thy-istanbul-nichts-zu-verlieren/ hätte ich eigentlich schon damals die passende überschrift zum spielbericht gewusst: hatte aber auch nichts zu gewinnen. Ok das war jetzt ein bisserl böse, aber bei satzergebnisse  von -13, -16 und -15 erscheint mir die bosheit schon ein wenig gerechtfertigt (https://www.cev.eu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=37196&ID=1198&CID=6636&PID=1957). Und nur zur erinnerung oder to keep the record straight, wie es die anglikanerInnen nennen würden: ins viertelfinale des challenge cups, also des cev cupbewerbs der dritten kategorie, sind die damen von linz/steg kampflos gekommen (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1198). Und da man erst im sechtzehntelfinale eingestiegen ist, hat man es mit genau zwei siegen gegen sempeter unter die top acht geschafft (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1198). Effizient war das, das muss man zugeben. Nein und nicht schon wieder die rhetorische frage, ob das im fußball möglich wäre. 

Und die mevza, quasi die holli-knolli ferienliga für clubmannschaften in mitteleuropa, ist mit dem final four in zwettl zu ende gegangen. Gewonnnen hat ljubljana vor zagreb. Und die waldviertler, die im semifinale gegen ljubljana knappverloren hatten, besiegten im kleinen finale kamnik und belegten somit den dritten platz (https://mevza.volleynet.at/Ligen/25541). Die termingestaltung war zwar ein wenig eigen, aber dritter platz ist dritter platz und dazu und für die offenbar sehr gelungenen organisation gratulation ins waldviertel.


Ich bin schon einmal gespannt, vereine aus welchen ländern nächstes jahr noch an der mevza teilnehmen werden, nachdem sich ja teams aus der slowakei und aus tschechien in den letzten jahren aus der mevza zurückgezogen haben.

So und im sandhüpfsport geht’s wegen der vielen absagen und verschiebungen beim 4-sterne turnier in doha um wichtige punkte für die olympiaquali. Drei övv herrenteams, doppler/horst, seidl/wallner und ermacora/pristauz sind dort im hauptbewerb vertreten (http://worldtour.2020.fivb.com/en/857/schedule#/d20200310).

Uiuiui und den wichtigsten event hätte ich beinahe vergessen, also eine dieser schneehüpfoligarchenbespaßungen hat am wochenende stattgefunden, die österreichische meisterschaftsversion davon, wie unter http://www.volleynet.at/oesterreichische-snow-volleyball-meister-auf-turracher-hoehe-gekuert/ ausführlich bejubelt wird. Ah ja, übrigens: die bejubelung hat offenbar derartig viele kapazitäten gebunden beim övv, dass man am sonntag um 16:32 auf der website des övv noch nichts über die neuen u20 meister lesen konnte.



Und noch ein nachtrag zur gloablen bejubelung und behypung der schneehüpferei: die cev und die fivb müssen tatsächlich ernste vermarktungssorgen haben, was hallen- und beachvolleyball angeht, wenn man jetzt allen ernstes auf snowvolleyball setzt als zugpferd um aufmerksamkeit in der sportinteressierten öffentlichkeit und in den medien zu erregen.

Und zum schluss der schon fast wöchentliche beitrag zum thema „sport und wetten geht gar nicht“: unter https://sport.orf.at//stories/3060317/ kann man lesen, wie ungesund, die anglikanerInnen würden sagen how toxic, diese mischung ist.


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 10.03.2020, 01:34 mez

2 Kommentare:

  1. ÖVV-Generalsekretär Philipp Seel: „Nach aktuellem Wissensstand dürfen Indoor-Veranstaltungen unter 100 Zusehern ausgetragen werden. Damit können sämtliche Spiele in den Volleyball-Ligen unter dem Dach des ÖVV durchgeführt werden und sollen auch stattfinden. Ob Zuseher zugelassen werden können und falls ja, unter welchen Auflagen, ist derzeit noch offen. Sobald wir dazu Information erhalten, werden wir diese natürlich umgehend kommunizieren.

    ...ohne Worte ...das Kommentar des Generalsekretärs beschreibt wohl am Besten die Situation des österr. Volleyballsports...

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  2. Ich hoffe, dass die spiele nicht auf biegen und brechen durchgepeitscht werden. wir befinden uns gerade in einer saisonphase, für welche die spielerInnen seit monaten trainieren. kein(e) athlet(in) hat es verdient jetzt vor leeren rängen zu spielen.
    klar sind 60,70 zuschauer nicht viel, aber mehr als 0 sind es auch, und die wenigen volleyballaffinen fans, die woche für woche unermüdlich die volleyballhallen österreichs "stürmen", werden jetzt auch ausgesperrt.
    ausserdem gibt es vor allem in der 2.bundesliga mehrere spielstätten, in denen die stimmung in der halle erstligatauglich ist, und unser sport richtig zelebriert wird.
    wäre schade, wenn jetzt alles abgewertet stattfinden würde.


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