Dienstag, 24. März 2020

Von einem abgang und einem zugang beim övv, von ähnlichkeiten zwischen ischgl und der italienischen serie a und von der notwendigkeit des umdenkens nach der coronakrise auch im profisport

Wien, 23.03.2020, 23:08 mez 

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, das ist also der erste eintrag nach der verhängung einer quasi-ausgangssperre. Für mich hat sich ja letzte woche nicht wirklich was geändert durch diese verordnung, weil ich ja, wie schon letzte woche geschrieben, nach einem aufenthalt in italien, bis einschließlich heute – zum glück weiterhin ohne symptome, unter heimquarantäne stehe. Fad ist es halt ein bisschen, aber man kann dinge auf der to-do-liste abarbeiten, die man sonst wahrscheinlich auf den sankt nimmerleinstag – copyright tick, trick und track – verschoben hätte. Und man hat zeit, sich über die vielen spaßigen videos, die kreative leute ins internet stellen, zu amüsieren. Und über die dummheit diverser selbstverliebter politiker. Allerdings ist das verhalten der beiden herren mit dem schlechten haarschnitt eigentlich nicht zum lachen, sondern eher gemeingfährlich, wenn man sich die möglichen und leider sehr wahrscheinlichen konsequenzen für die menschen in den usa und in großbritannien vor augen hält.

So, aber jetzt zum sport im allgemeinen und zum volleyballsport im besonderen. Ui, ich fürchte, das hab‘ ich das letzte woche hier wortgleich geschrieben. Und es geht inhaltlich ziemlich gleich weiter, weil es ziemlich ruhig ist um den sport und immer ruhiger werden wird in den nächsten tagen, wochen und wahrscheinlich monaten. Im österreichischen volleyballsport sind zwar alle bewerbe im moment eingestellt und alle möglichen veranstaltungen vom sandhüpfen bis zum schneehüpfen abgesagt wie man unter http://www.volleynet.at/uebersicht-absagen-meisterschaften-events-bewerbe-2020/ nachlesen kann, aber ein paar dinge sind es doch wert hier berichtet und auch entsprechend kommentiert zu werden.

Die meisterschaften im hallenvolleyball sind also abgebrochen. Fixabsteiger wird es aus der 1. und 2. bundesliga in dieser saison keine geben. Wie es mit den endplatzierungen und damit mit den startplätzen in internationalen bewerben weitergeht ist noch immer unklar.


Der övv kündigt unter http://www.volleynet.at/uebersicht-absagen-meisterschaften-events-bewerbe-2020/ sobald es die situation zulässt über eine austragung einzelner bewerben im herbst zu entscheiden. Mehr kann man vom övv in der jetzigen situation auch nicht erwarten. Und auch wie die vereine bzw. welche vereine durch die krise kommen werden, lässt sich jetzt noch in keinster weise abschätzen. Wenn man die websites der vereine durchgeht, herrscht dort offenbar – und verständlicherweise – schockstarre.

Und dann gab’s einen trainerwechsel im damennationalteam: svetlana ilic geht und jan de brandt kommt. Wie man unter http://www.volleynet.at/jan-de-brandt-neuer-oevv-damen-teamchef/ und unter https://sport.orf.at/stories/3061054/ lesen kann, lässt sich die tätigkeit als klubtrainerin in der schweiz mit svetlana ililc‘ tätigkeit als teamtrainer der österreichischen damennationalmannschaft angeblich zeitlich nicht mehr vereinbaren. Das ist jetzt doch ein wenig überraschend, weil das ja beim langzeitigen „erfolgscoach“ micha warm offenbar kein problem war, noch dazu in der saison, in der die eurovolley auf dem programm stand. Jetzt gibt es da vielleicht schon ein paar erklärungen dafür, ohne da ins verschwörungstheoretische abzugleiten. Könnte es sein, dass man beim övv nicht willens oder nicht in der lage war, svetlana ilic den reiseaufwand finanziell abzugelten? Von zürich nach wien fliegt man 1 stunde und 20 minuten, mit dem zug dauert es etwa 8 stunden. Von friedrichshafen dauert der flug bzw. die zugfahrt ziemlich genau so lange. Und damit sind vermutlich auch die kosten vergleichbar. Aber vielleicht ist es auch so gewesen, dass svetlana ilic der abschied vom österreichischen damennationalteam ...äh halt... also eher von den verantwortlichen beim övv gar nicht so schwer gefallen ist, nachdem man beim övv entschieden hatte, die damennationalmannschaft nicht an der goldenen version der holli-knolli-ferienliga teilnehmen zu lassen. Warum man den platz, den sich die damen 2018 mit einem 2. platz in der silver league erspielt und 2019 mit einem 7. platz in der golden league verteidigt hatten, heuer nicht beansprucht hatte, hat der övv, quasi trappistenklostermäßig, nie nach außen kommuniziert      
Und warum man jetzt sozusagen auf die schnelle einen nachfolger für ilic engagiert hat, wo nicht abzusehen ist, wie und vor allem ob die qualiturniere für die eurovolley 2021 überhaupt noch heuer stattfinden werden, wenn dann im herbst manche verbände möglicherweise entscheiden ihre nationalen meisterschaften fertig zu spielen, ist mir nicht ganz klar.

Ah ja, a propos verbände und natioanle meisterschaften und so. Also da werden manche im ausland tätige österreichische spielerInnen bei der heimreise vom övv unterstützt, andere haben sich entschieden freiwillig bei ihren jeweiligen vereinen zu bleiben wie man unter http://www.volleynet.at/oevv-holt-legionaere-heim-italien-stars-muessen-bleiben/ lesen kann. Ebenfalls lesen kann man, dass die in italien engagierten paul buchegger, alex berger und srna markovic bei ihren vereinen bleiben müssen, damit sie sofort bereit stehen, falls die meisterschaften, die in italien nicht abge- sondern nur unterbrochen wurden, fortgesetzt werden. Also ich bin ja optimist, aber das ist, wenn man sich die entwicklung der coronakrise in italien anschaut nicht mehr optimistisch sondern wohlwollend gesehen wohl eher naiv und nicht ganz so wohlwollend betrachtet verantwortungslos. A propos verantwortunglos ist auch das vorgehen von monza, das die spieler offenbar bis vor wenigen tagen noch zum gemeinsamen training verpflichtet hatte, wie man in einem von rafael dobler mit paul buchegger geführten video hören konnte (teil 2 des videos unter https://www.facebook.com/search/top/?q=rafael%20dobler&epa=SEARCH_BOX). Das ist ja fast ischglös. Die vereine von paul buchegger, alex berger und srna markovic, monza, piacenza und cuneo liegen noch dazu nahe an oder direkt in der von covid-19 am meisten betroffenen region italiens. Also eigentlich sollte der övv da aktiv werden und mit allen mitteln versuchen die drei da herauszuholen.

A propos optimistisch bis verantwortungslos und so: also auf dieser skala ganz nahe an der verantwortungslosigkeit bewegt sich zur zeit das ioc, das sich noch immer nicht dazu durchringen konnte die olympischen spiele in tokyo abzusagen bzw. zu verschieben. Wie man unter https://sport.orf.at/stories/3060995/ wird diese haltung auch vom öoc mitgetragen. Es wäre interessant ob der schriftführer des öoc, der in anderen funktionen ja nicht gerade als mundfaul bekannt war bzw. ist, dazu auch eine meinung absondern möchte (https://www.olympia.at/main.asp?kat1=94&kat2=616&kat3=479). Und er ioc-präsident verteidigt diese sturheit weiterhin wie unter https://sport.orf.at/stories/3061046/ zu lesen ist. Wäre ja auch wirklich schade um eine gratisreise ins land der aufgehenden sonne, und um all die vip-buffets mit dem guten sushizeugs und so. Allerdings sollten die damen und herren funktionäre bedenken, dass sie – stichwort gerontokratie – aufgrund ihres alters viel eher zur risikogruppe der von covid-19 gefährdeten gehören als die athletInnen.

A propos covid-19 und so: also dieses depperte virus bringt neben vielem leid auch gutes – ich sag‘ nur wertschätzung den systemerhalterInnen gegenüber, aber auch viel peinliches hervor. Einen höhepunkt der peinlichkeit haben manchester united und manchester city geliefert, die gemeinsam(!) 100.000 pfund – nein da fehlen keine weiteren nullen - gespendet haben für hilfsbedürftige menschen in der covid-19 krise (https://sport.orf.at//stories/3061081/). Geht’s noch? Die 100.000 pfund haben die beiden startformationen vermutlich in der ersten sekunde nach dem anpfiff verdient.

Ah ja, a propos obszöne verdienste im spitzensport und so: ich denke, da wird die coronakrise hoffentlich auch zum umdenken führen. Sind sechsstellige transfersummen, wie sie im profifußball üblich geworden sind, weiterhin gerechtfertigt, waren solche beträge je gerechtfertigt? Oder gagen für spieler, die in einer woche mehr verdienen als viele ihrer fans in einem ganzen leben? Ist diese ganze blase des überbezahlten profisports weiterhin am leben zu erhalten oder sollte man sie einfach platzen lassen. Mir kommt das kotzen, wenn ich mir vorstelle, und da braucht es gar nicht viel fantasie dazu, dass so mancher too-big-to-fail-verein nach der krise um unterstützung vom jeweiligen staat betteln wird, weil die superstars ja entsprechend bezahlt werden müssen bzw. weil man ja jetzt den einen oder anderen superstar so dringend verpflichten möchte. Aber zum glück gibt es bereits andere stimmen, leider nicht von manchester city oder manchester united, die sind ja noch so von ihrem humanitären engagement begeistert, aber immerhin vom präsidenten von sturm graz, christian jauk, der unter https://sport.orf.at//stories/3061084/https://www.sn.at/sport/fussball/bundesliga/sturm-praesident-jauk-fussball-benoetigt-einen-sinneswandel-85190941 und unter https://www.youtube.com/watch?time_continue=164&v=XfQeXckbatc&feature=emb_title einen sinneswandel im internationalen profifußball fordert.    

Und zum schluss komme ich nochmals zurück zur wertschätzung, die jetzt den vielen sogenannten systemerhalterInnen, entgegengebracht wird. Viele dieser systemerhalterInnen sind nicht gerade gut bezahlt. Ich hoffe sehr, dass sich nach der krise gerade die damen und herren in der politik an die leistungen und verantwortung dieser menschen erinnern, die immer dann mit der leistung und der veranwtortung daher kommen, wenn es darum geht krasse einkommensunterschiede zu rechtfertigen. So und zum schluss ein ständchen für eine besondere gruppe der systemerhalterInnen unter https://www.youtube.com/watch?v=IEzGTq49Gls.     


Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien 24.03.2020, 01:49 mez

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen