Dienstag, 11. Dezember 2018

Von einer nahtlos fortgesetzten bilanz der peinlichkeit, von einer höchst lobenswerten ausnahme und von spitzensportfinanzierung mittels deppensteuer

Wien 10.12.2018, 23:12 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also zuerst einmal ein dankeschön an paul schilhan für seinen kommentar zu meinem letztwöchigen eintrag, in dem er mit feiner recherchearbeit die aussagen von uhvztt in meinem interview aus dem jahr 2012 einem faktencheck unterzogen hat, der für den teamchef nicht gerade gut ausgegangen ist. Wie gesagt, warmsprech halt, unfassbares geschwurbel, copyright lippo panza. Und danke auch an den user hauptschiedsrichter für die sarkastische feststellung in seinem kommentar, dass die waldviertler und amstetten ja noch glück hatten, dass sie nicht gegen richtig gute finnen antreten mussten, weil die ja laut micha warm eh alle im ausland spielen.

So aber jetzt zur niederschmetternden bilanz der sechs letzte woche noch international spielenden österreichischen clubmannschaften.Je drei mannschaften waren noch im cev-cup und im challenge cup vetreten. Die bilanz aus 12 spielen? 11 niederlagen und 1 sieg, 34 verlorene gegenüber 7 gewonnenen sätzen. Da fällt einem wirklich nicht mehr viel ein. Im cev-cup verabschiedet sich aich/dob gegen liberec mit zwei 1:3 niederlagen und waldviertel gegen sastamala mit zwei 0:3 klatschen (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1115). Im challenge cup gibt es zwei 0:3 niederlagen für graz gegen kfar saba und der mit legionären reichlich ausgestattete rest der spielgemeinheit mit dem langen namen fliegt mit ebenfalls zwei 0:3 schlappen gegen kuopio aus dem bewerb (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1116). Bei den damen verliert perg, mit mittlerweile auch schon 5 legionärinnen gegen monza im challenge-cup zweimal mit 0:3 (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=11214&ID=1121,https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1121). Und den einzigen erfolg schafft gerade eine mannschaft, die ohne legionärinnen auskommt. Die grazerinnen besiegen nach einer 2:3 auswärtsniederlage ostrava zuhause mit 3:1 und belohnen sich mit einem achtelfinaltreffen mit busto arzisio aus italien (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1120,https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1120).

Ah ja, a propos spielgemeinheit mit dem langen namen: beim vca gab’s wegen der ziemlich bescheidenen bilanz, sowohl national wie auch international, einen trainerwechsel wie man sogar unter https://sport.orf.at//stories/3041987/lesen durfte. Dort sitzt jetzt der schlagfertige ex-witzepräsident auf der trainerbank. Die frage, die sich mir da stellt, ist die nach der a-lizenz des bisher nur im nachwuchsbereich coachenden micha henschke. Hat er sie oder hat er sie nicht? 

Und wie schaut es in der liga mit dem langen namen aber mit dafür nur sieben mannschaften aus? Ein schlagerspiel hat stattgefunden, also zumindest wurde es unter http://www.volleynet.at/1-6/so bezeichnet. Und aich/dob hat dieses gegen waldviertel auswärts mit 3:0 gewonnen, vor immerhin 374 zuschauerInnen (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Nur 60 zuschauerInnen wollten sich den einstand des schlagfertigen witzepräsidenten ansehen. Versäumt haben die nicht anwesenden eine 1:3 niederlage gegen graz (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Und noch ein spiel gab es zu mariä empfängnis, das die rieder gegen weiz vor 189 – die zählen immer ganz genau – fans mit 3:1 gewannen (http://www.volleynet.at/bewerbe/H1/phase/GD/saison/18-19/information/Ergebnisse). Spannend ist das alles nicht, aich/dob wird wieder meister, absteigen wir niemand, weil ohnehin ein verein auf die achterliga fehlt und wieder niemand aus der zweiten liga aufsteigen will. Es geht also nur darum, wer von sieben vereinen sich die fünf internationalen tickets sichert und sich als belohnung in den internationalen cupbewerben der saison 2019/2020 hin- und herwatschen lassen darf. Auch das ist ja geradezu grotesk, dass nur zwei teams aus der liga die qualifikation für einen internationalen bewerb verpassen.

Aber in zukunft wird ja alles besser, der vizebumsti hat ja vollmundig verkündet, dass österreich eine sportnation werden soll. Wie man unter https://sport.orf.at/stories/3041936/lesen kann soll laut aussage des sportministers von der sozialen heimatpartei „ein comeback der goldschmiede österreich“ eingeleitet werden aufgrund der  von 7 arbeitsgruppen vermutlich einhunderttausendsten erarbeitenden strategie. Meine meinung zur sozialen heimatpartei habe ich hier schon mehrfach kundgetan und ich erspare mir das hier ein weiteres mal zu tun. Aber wenn ich dann lese, dass geld aus der steuerreform in den spitzensport gesteckt werden soll, und um den geht es ja wohl hauptsächlich, wenn von einer goldschmiede und den olympischen spielen in tokyo und paris die rede ist, dann stellt es mir die haare auf. Wir schicken langzeitarbeitslose in die österreichische variante von hartz IV, wir reduzieren das kindergeld für im ausland lebende kinder von in österreich arbeitenden und steuerzahlenden menschen. Und dann entblödet man sich nicht, dass durch die steuerreform freigesetzte geld in den spitzensport zu stecken, damit der herr strache sich dann mit den medaillengewinnern von tokyo ablichten lassen kann und sich vom österreichischen qualitätsboulevard aus kroneheuteösterreich gebührend feiern lassen kann. Wobei, irgendwie kenn’ ich mich eh nicht ganz aus als wirtschaftswissenschaftliches nackerpatzel. Also ich hab’ immer geglaubt, dass eine steuerreform so abgewickelt wird, dass die steuerzahler weniger steuer zahlen. Aber vielleicht war das nur ein ausrutscher vom herrn strache, also diesmal ein verbaler, und kein digitaler wie der mit der sms, die er irrtümlich an einen politischen gegner geschickt hatte (https://derstandard.at/2000091403191-1396/Strache-soll-Machtplan-per-SMS-an-falsche-Person-geschickt-haben). Vielleicht wird da schon eifrig an einer sportsteuer gearbeitet, also beispielsweise so eine fettsteuer, je mehr körperfett, desto mehr sportsteuer zahlt man, oder eine sportsteuer auf zuckerhältige getränke, hoppala, also das wäre jetzt ja wirklich keine schlechte idee, aber das wird mit dem basti nicht gehen, freier markt und so, und das würde ja die wirtschaft belasten, und das geht gar nicht weil wir wissen ja :geht’s der wirtschaft gut geht’s uns allen gut. Dass eine zuckersteuer sogar von einer konservativen regierung eingeführt werden kann konnte man unlängst unter https://derstandard.at/2000076938751/Zuckersteuer-in-Grossbritannien-bringt-weniger-suesse-Limonadenlesen. Also wie diese x-millionen, die da – wie unter https://sport.orf.at/stories/3041936/zu lesen – in den sport fließen sollen erschließt sich mir nicht ganz. Aber mit den zahlen haben es die vetreterInnen der sozialen heimatpartei, siehe milliardeneinsparung durch die kassenreform nicht so ganz. Aber eine einnahmequelle wird dann unter https://sport.orf.at/stories/3041936/auch noch vom vizebumsti https://sport.orf.at/stories/3041936/genannt: die sport online-wetten qasi als deppensteuer. Wohin diese unselige verquickung und vermantschung von profisport und organisiertem wetten führt kann man neuerdings am ganz aktuellen beispiel des belgischen fußballs beobachten (https://derstandard.at/2345579/Belgischer-Wettskandal-Entlassungen-bei-Anderlecht).

So und als gegenpol zum diese von hurra-patriotimus getragenen beschwörung der sportnation österreich, schon wieder ein kluger kommentar des herrn skocek aus dem falter, mit einem provozierenden titel und ein artikel zum nationalstadion ebenfalls aus dem gleichen printmedium.





So, aber zum schluss von den höhen der politik zurück zu den niederungen des volleyballsports, oder war das jetzt verkehrt? Also doch eher von den niederungen der politik zu den höhen des volleyballsports. Und da muss ich wieder die engagierten macher von https://www.neunmalneun.atloben. Unter https://www.neunmalneun.at/2018/12/09/die-damen-am-erfolgsweg-dana-schmit-im-interview/gibt es ein interessantes interview mit dana schmitt zu lesen, das ich ganz besonders empfehlen möchte, weil damenvolleyball hier im blog im normalfall nicht so präsent ist wie herrenvolleyball.

Ah ja, a propos herrenvolleyball. Beim durchlesen des artikels zu den im ausland tätigen nationalteamspielerInnen unter http://www.volleynet.at/alpenvolleys-rocken-die-bundesliga/und beim nachfolgenden lesen der diversen statistiken in den ausländischen ligen ist mir aufgefallen, dass  mathäus jurkovics bei rottenburg in der deutschen bundesliga seit wochen nur mehr ganz sporadisch zum einsatz kommt und dass das in den berichten auf der övv-website wieder, wie in alten zeiten, schamhaft verschwiegen wird.

Und ganz zum schluss gibt es noch ein schmankerl abseits des volleyballs oder doch nicht, weil eigentlich würde ich ja dem heinz conrads des österreischischen volleyballsports empfehlen den artikel zu lesen. Und ganz besonders augenmerk sollte der herr kommerzienrat oder sein vorleser bzw, seine vorleserin darauf legen, dass es sogar – wie  unter https://vorarlberg.orf.at/news/stories/2951364/zu lesen ist - für den billardsport eine dopingliste gibt, wo man doch taktik und technik laut seiner meinung nicht dopen kann.

Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im 
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 11.12.2018, 01:52 mez

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