Dienstag, 3. Oktober 2017

Von einer eher ungewollt ausgeprochenen wahrheit, von einem wieder grüßenden spielgemeinheitsmurmeltier und von vielen, vielen baustellen für den neuen präsidenten

Wien, 02.10.2017, 23:01 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

jetzt ist doch tatsächlich eine woche vergangen ohne den langzeitpräsidenten und volleyball ist in österreich noch nicht untergegangen. Na ja, wir alle durften ja in den letzten tagen erfahren wie groß die leistungen von uhkrir als uhpir waren, und von denen kann man ja noch eine zeit lang zehren. Also ich sehe das naturgemäß ein wenig anders und ich werde mir erlauben dieser jubelbilanz der letzten wochen ein paar baustellen gegenüberzustellen, die auf das segensreiche wirken des langzeitpräsidenten zurückzuführen sind.

Sozusagen als symbolbild dazu ein screenshot aus dem facebook-account von uhkrir.


Der gute daniel hupfer schreibt dort an uhkrir gerichtet, und ich zitiere wörtlich: „ohne dich wäre volleyball in österreich nicht dort, wo es heute steht.“ Der gute daniel hupfer weiß wahrscheinlich gar nicht, wie recht er damit hat, weil er seine aussage ja als lob verstanden haben will. Ich stell dieser lobhudelei, die aber ungewollt viel wahrheit enthält den facebookeintrag von reinhard hölzel gegenüber, den ich schon letzte woche hier eingestellt hatte. Der kommt dem wahren sachverhalt schon näher.


Reinhard hölzel ist aktiver spieler bei weiz und wäre meinem dafürhalten nach ein exzellenter spielervertreter im neuen vorstand des övv gewesen, weil er offenbar zum kritischen denken und zur widerrede gegen die von uhkrir und seinen freunden lancierten  jubelmeldungen befähigt ist und weil er langjährige erfahrung als spieler hat und noch dazu kein teamleibchen zu verlieren hat, was es sicher einfacher macht, sich im vorstand auch einmal kritisch zu wort zu melden.        
      
Dem reinhard hölzel ist übrigens so wie einer geschätzten leserin meiner einträge die selektive danksagung des herrn kleinmann an die - na ich versuche das jetzt höflich zu formulieren – linientreuen verbandspräsidenten in dem unter https://www.facebook.com/Volleyball.AUSTRIA/?ref=br_rs eingestellten lobhudelvideo sauer aufgestoßen. Uhkrir kann es sich halt nicht verkneifen noch im abgang nachzutreten in richtung seiner kritiker, weil er halt nie gelernt hat mit kritik sachlich umzugehen. Ah ja und der werten leserin ist noch etwas aufgefallen: unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2017/09/0000091691 auf der website des övv fehlt dieser selektive dank. Interessant.




Und gleich nochmals ah ja. Gerade ist auf der övv website unter http://oevv.volleynet.at/News/0000091711 ein artikel online gestellt worden, der uns allen erklärt auf welche auszeichnung sich die oben erwähnte aussage von daniel hupfer bezieht: jetzt hat uhkrir von der stadt einen wien special award bekommen für sein lebenswerk. Na da wird er sich aber freuen. Ich erspare mir zu gratulieren, weil ich mir mit dem lügen schwer tue. Das wird uhkrir jetzt nicht gerade schwer treffen, dass ich ihm nicht persönlich glückwünsche ausspreche, aber darum geht’s nicht, sondern  um rückgrat und gartenschlauch und so. Aber der- oder diejenige, der bzw. die diese sensationelle nachricht auf der övv website online stellen durfte, dürfte ein wenig nervös oder sogar gerührt gewesen sein, da hat das handerl beim online stellen ein bisschen gezittert, wie dieser screenshot nahelegt.


Und weil die meldung so wichtig ist, wird sie auf der titelseite der övv website gleich doppelt geschaltet.


So, aber jetzt zu den schon oben angekündigten baustellen die den neuen präsidenten erwarten, wobei die erste baustelle jetzt nicht gerade ein direktes arbeitsfeld für gernot leitner darstellt oder vielleicht doch so irgendwie.

Die gerüchteküche brodelt, maulwürfinnen und maulwürfe sind aktiv und aus ihren bauten flüstern sie mir zu, dass es beim vca amstetten, beim spielgemeinheitspartner des exvereins von uhkrir ziemlich kriselt. Gerüchteweise ist hypo als sponsor bei vca amstetten ausgestiegen, möglicherweise als folge der vom dortigen sportdirektor einem nachwuchsspieler verabreichten maulschelle oder backpfeife, auf gut österreichisch auch tetsche, watsche oder tachtel genannt. Schon irgendwie bezeichnend wie viele ausdrücke das deutsche deutsch und das österreichische deutsch für diese form der körperlichen gewaltausübung kennen. Ich will da jetzt gar nicht groß ins psychologisieren geraten,  ich lass’ das einfach so stehen. Angeblich hat das abhandenkommen dieses nicht unbedeutenden sponsors ein nicht unbedeutend großes loch ins amstettner budegt gerissen und angelblich hat uhkrir versucht beim askö zu intervenieren um die angeblich fehlenden 40.000€ zu erheischen. Über erfolg oder misserfolg dieses versuchs ist mir bis jetzt noch nichts zugetragen worden. Es würde ja nicht einer gewissen pikanterie entbehren würde mit amstetten, nach sokol und nach bisamberg, der dritte verein, dessen ehrgeizige und gleichzeitig naiv-kurzsichtigen funktionäre sich mit dem herrn kleinmann ins spielgemeinheitsbett gelegt hatten finanziell ins schleudern kommen und im sportlichen nirwana enden. Nur zur erinnerung: sokol und bisamberg waren traditionsvereine mit sehr guter nachwuchsarbeit, die viele jahre in der ersten bzw. zweiten liga erfolgreich gespielt hatten und jetzt in der wiener bzw. niederösterreichischen landesliga ein trauriges dasein fristen.

Ah ja a propos spielgemeinheit sg vca amstetten NÖ/hotvolleys: nachdem edin ibrahimovic aus streng geheimgehaltenen gründen den verein verlassen musste, trat die nicht ganz uninteressante situation ein, dass in der spielgemeinheit mit dem endlos langen namen kein hotvolleyspieler mehr im kader stand.


Das ist dann wohl auch den zuständigen vereinsverantwortlichen aufgefallen und man hat dann schnell den boris nikolic zur spielgemeinheit mit dem langen namen transferiert (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-24888)


Interessant ist, dass der selbe spieler auch noch bei den hotvolleys wien/2 im kader aufscheint (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-24897).


Also das mit dem wien im namen kommt mir auch irgendwie neu vor. Na wenn das nicht irgendwelche gründe hat, die mit der landesförderung zusammenhängen, flüstert mir der schelm, der böses denkt, gerade ins ohr. Ich geb’s zu, ich kenn’ mich nicht mehr aus. 

Und wo ist da jetzt genau die baustelle, die uhkrir hinterlassen hat? Also aktuell dürfte sich eine ziemlich umfangreiche baustelle gerade in amstetten auftun. Und im allgemeinen halte ich dieses spielgemeinheitswesen für absolut schädlich für den sport, da sich dabei die anzahl der vereine logischerweise verringert, ganz einfach weil aus zwei vereinen einer wird. Warum gehen vereine diesen weg? Weil sie sich nachwuchsarbeit ersparen wollen so wie sokol, weil sie ausnahmebewilligungen für sonst nicht genehmigte hallen benötigen, so wie bisamberg, oder weil man övv-vizepräsident wird, so wie das bei amstetten der fall war. Und nicht zu vergessen, weil der herr kleinmann sich einen erstligaplatz für seine hotvolleys beschaffen musste, weil er sonst seine akademie verloren hätte. Diese schachzüge, um nicht zu sagen, diese mauscheleien gehören auf verbandsebene unterbunden.

Nächste baustellen nachwuchs, besonders im männlichen bereich: vor jahren gab es eine volle u21meisterschaft, die spiele wurden vor den spielen der kampfmannschaft ausgetragen, der meister in einem final four ermittelt. Der bewerb war attraktiv, gab nachwuchsspielern die möglichkeit auf hohem niveau erfahrung für den einsatz in der kampfmannschaft zu sammeln. Zusätzliche zuschauerInnen, eltern, verwandte, freunde der nachwuchsspieler blieben zu den spielen der kampfmannschaft. Der bewerb wurde dann abgespeckt auf eine dreitägige veranstaltung und dem modus der österreichischen meisterschaften der restlichen nachwuchskategorien angepasst. Schließlich ließ man diese alterskategorie völlig auf, weil manche mannschaften bei den meisterschaften mit fünfzehnjährigen spielern aufkreuzten. Da gibt es ein weites betätigungsfeld für den neuen vorstand, sich erstens einmal ein klares bild zu machen über den zustand des nachwuchsvolleyballs besonders im männlichen bereich. Und ich fürchte, dass das kein schönes sein wird. Nirgends wird so kreativ mit spieler- und mannschaftszahlen umgegangen wie dort. Da betreut ein trainer im waldviertel angeblich 500 kinder, der watschenausteilende sportdirektor brüstet sich 12 nachwuchsmannschaften zu stellen, in wien gibt es ganze drei u19 und drei u17 mannschaften. Gehen die zahlen der kinder, besonders der burschen, die volleyball spielen zurück? Und wenn ja, ist das ein bundesweiter trend oder gibt es bundesländer mit unterschiedlichen entwicklungen und wenn ja, woran liegt das? Wie hoch ist die drop-out rate und wann steigen die meisten burschen aus? Aus dem bauch heraus und aus der erfahrung vieler jahre glaube ich sagen zu können, dass die meisten burschen im alter von 18 bis 20 jahren ihrem sport adieu sagen. Wie kann man diese spieler, die die vereine um viel geld ausgebildet haben, halten? Man kann man von diesen sportlern, die neben einem studium oder einer anderen ausbildung ihren sport ausüben, nicht verlangen, dass sie gegen ein besseres taschengeld oder gar ohne jede entschädigung  vier oder fünf mal pro woche trainieren und am wochenende durch österreich reisen. Jeder unterligakicker würde sich unter solchen bedingungen, wie sie für die viele erst- und vermutlich alle zweitligaspieler im volleyball  realität sind net amoi de bock zuabindn.

A propos durch österreich reisen. Wer diese hirnrissige idee hatte ein land wie österreich mit seiner topographie in eine 2. bundesliga nord und süd einzuteilen, der nimmt damit mutwillig in kauf, vereine an die grenzen ihrer finanziellen kapazitäten zu treiben und spielern die freude am volleyball endgültig auszutreiben. Mehr als 45.000km legen die mannschaften der 2. bundesliga nord allein im grunddurchgang zurück, die hotties alleine beispielsweise 5000km. Man sollte beim övv ernsthaft überlegen, die 2. liga ersatzlos zu streichen, stattdessen auf starke landesligen zu setzen, mit weniger restriktiven auflagen für die vereine und die aufstiegsplätze in einem turnier der 9 landesliagsieger auszuspielen. Alternativ dazu könnte man die von einem geschätzten leser hier schon vor einiger zeit ventilierte idee dreier regionalligen, ost, mitte und west verfolgen und die aufstiegsplätze ebenfalls in einem turnier mit den jeweils erstplatzierten oder mit den erst- und zweitplatzierten der drei ligen ausspielen.

Und von der baustelle 2. liga zur baustelle 1. liga: da kommt dem herrn kleinmann der meister der letzten jahre abhanden, dessen manager es vorzieht, wegen nachvollziehbarer differenzen den ligasponsor betreffend, mit seinem verein in der kommenden saison in deutschland zu spielen. Davon liest man nichts in den diversen bilanzen der sogenannten ära kleinmann. Die meisterschaft wird heuer mit sieben vereinen bestritten. Ob das der qualität und der attraktivität der liga guttut darf bezweifelt werden. Eine ehrliche erfassung der zuschauerzahlen, das ist der zweite bereich, nach dem nachwuchsbereich, der sich in den letzten jahren durch einen sehr kreativen umgang mit den tatsachen auszeichnete, ist unumgänglich. Uhkrir schwadronierte ja so gerne über die fehlende infratstruktur, und tut da ja noch immer sehr gerne. Und er rechnet es sich selbst als großes verdienst an, dass alle erstligaspiele in 9m hohen hallen ausgetragen werden müssen, außer man ist spielgemeinheitspartner der hotvolleys, dann gab es schon mal eine präsidiale ausnahmespielgenehmigung für eine niedrigere hallen. Entscheidend ist aber sicher nicht, ob einen halle 9m hoch ist oder vielleicht doch nur 8m, sondern, ob es gelingt, diese hallen woche für woche einigermaßen zu füllen. Das dürfte, wenn man den von den vereinen auf den diversen  datavolley blättern angegebenen zuschauerzahlen glaubt – siehe auch oben, im waldviertel und in aich/dob in der letzten saison ganz gut gelungen sein, anderswo, na ja, eher nicht so gut. Der vca amstetten hat sein cupheimspiel am letzten wochenende gegen st. pölten, aus welchen undurchsichtigen gründen auch immer, nicht in seiner kürzlich renovierten und aufgestockten halle in amstetten sondern im oberösterreichischen (!) perg ausgetragen. Die mitgereisten schlachtenbummler bewegten sich angeblich im einstelligen bereich.

Das sind aber jetzt noch lange nicht alle baustellen. Fortsetzung folgt zu den themen – angebliche - weltklasse im beach und zum kratzen an der weltklasse, wie es uhkrir in irgendeinem jubelartikel auszudrücken beliebte, im hallenvolleyball bei den herren. Na da braucht man vom platz 48 in der weltrangliste aus schon fingernägel wie der struwelpeter (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2017-07.asp). Bei den damen müssen die fingernägel noch länger wachsen, damit die da oben von platz 79 aus zu kratzen beginnen. Damit im zusammenhang steht auch das auswahlverfahren der nationaltematrainerInnen. Die ernüchternde erfolgs- bzw. misserfolgsbilnaz der österreichischen vereine in internationalen bewerben werde ich mir erlauben auch noch zu thematisieren, sowie die legionärssituation in österreich und die lage der akademien und was man vielleicht bei anderen im volleyball ungleich erfolgreicheren kleinen nationen wie slowenien oder belgien lernen könnte, wenn man wollte. Also, werte leserinnen und werte leser, bleiben sie mir gewogen and stay tuned, wie die anglikaner sagen.

Ah ja und beinahe hätte ich etwas sehr wichtiges - und das ist jetzt nicht ironisch gemeint -  vergessen: der neue präsident hält am 4. oktober eine pressekonferenz ab. Ich bin so wie sicher auch meine werten leserinnen und meine werten leser schon sehr gespannt.

    

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 03.10.2017, 02:07 mez




3 Kommentare:

  1. um die relevanz der vorgänge im ÖVV ein bissl in den richtigen rahmen zu stellen...

    http://derstandard.at/2000064613901/Ich-mag-den-Kleinmann-immer-noch
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    http://derstandard.at/2000065117153/Suljovic-gewann-erstmals-Players-Championship-Turnier
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  2. Eine Ironie des Schicksals wäre es, würde dem Untergang eines Spielgemeinheitspartners des pensionierten "Funktionärsarschlochs" (sic) ohne statutengemäße Halle, ein weiterer Partner mit jüngst umgebauter Halle in den Abgrund folgen...
    Soviel zur notwendigen Infrastruktur, die auch der Blogger erwähnt hat oder anders formuliert: wurscht wie hoch die Halle ist, der Fall ist tief.

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  3. Hallo blogger! Fotzn, flaschn, verkehrte, tschinelle hast vergessen. Und, mir wird bestimmt noch was einfallen.

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