Dienstag, 5. September 2017

Von peinlicher präsidialer selbstentblößung, vom spaß im schnee und von der fortgesetzten beleidigung der intelligenz des österreichischen volleyballpublikums

Wien, 04.09.2017, 22:38 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so heute wird dieser eintrag so eine art erweiterte presseschau, schon mit ein paar kommentaren, so ganz zurückhalten kann ich mich dann wahrscheinlich doch nicht. Also ich mache das jetzt chronologisch und beginne mit dem endgültigen aus für das fivb beachvolleyballturnier in klagenfurt. Zum glück sind landeshauptmann peter kaiser und die klagenfurter bürgermeisterin maria-luise mathiaschitz, trotz des doch so überzeugenden videoauftritts des herrn kommerzienrates, hart geblieben und haben sich standhaft geweigert dem herrn jagerhofer ein paar hundertausend euro steuergeld in die taschen zu stopfen. Das medienecho dazu war beeindruckend. Artikel dazu fanden sich unter anderem in der presse unter http://derstandard.at/2000063290325/Beach-VolleyballAus-fuer-Turnier-in-Klagenfurt, http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/4919603/Beachvolleyball_Kaernten-will-Klagenfurter-WMTraum-nicht-zahlen, http://diepresse.com/home/sport/mehrsport/5276478/Beachvolleyball_Das-Aus-fuer-Klagenfurt-ist-besiegelt, https://www.laola1.at/de/red/sport-mix/beachvolleyball/klagenfurt/aus-fuer-beachvolleyball-turnier-in-klagenfurt-besiegelt/, https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/lokales/das-sagen-politiker-hoteliers-und-sportler-zum-beachvolleyball-aus-d2232467.html?cp=Kurationsbox, http://www.tt.com/sport/sportreport/13374507-91/aus-für-turnier-in-klagenfurt-fix-einigung-mit-wien-demnächst.csp, http://www.kleinezeitung.at/kaernten/5276288/, und im orf unter http://kaernten.orf.at/news/stories/2862957/. Und wenn man sich die kommentare zu den diversen artikeln durchliest, dann bin ich offensichtlich nicht der einzige, der dem herrn ökonomieprofessor kleinmann nicht folgen kann, wenn er uns wirtschaftswissenschaftlichen nackerpatzerln in seinem facebookaccount den unterschied zwischen kosten, die wir wohl alle tragen dürfen, und investment, das möglicherweise dann doch, wenigstens zum teil, in der tasche des herrn jagerhofers landet, erklärt.


Witzig finde ich es ja auch, dass da ein paar freunde von uhpir interessenskonflikte bei landeshauptmann peter kaiser orten, weil er eben landeshauptmann ist und gleichzeitig landesverbandspräsident des kvv.



Der interessenkonflikt zwischen einem präsidenten des övv und dem manager des damals stärksten österreichischen vereins, den hotvolleys, in gestalt ihres freundes peter kleinmann ist diesen herren wohl die längste zeit entgangen

Aber nochmals zurück zum volkswirtschaftsexperten peter kleinmann. Ich habe ja lange zeit geglaubt, dass ich einfach zu belehrungsresistent, also direkter gesagt, einfach zu deppert bin um den hochfliegenden gedankengängen des experten für eh alles folgen zu können. Aber es beruhigt mich ungemein, and I take some comfort in it, wie die anglikaner unter uns sagen würden, also es tröstet mich, dass ich nicht alleine mit meiner begriffsstutzigkeit dastehe. Und irgendwie hat sich dann der geradezu ketzerische gedanke in meinem kopf breitgemacht, dass es vielleicht doch nicht an meiner blödheit liegen mag, sondern an den mangelnden didaktischen fähigkeiten des herrn chefökonomen peter kleinmann. Und für diese mangelhaften didaktischen fähigkeiten seinerseits liefert der herr kommerzienrat in einer diskussion mit stefan meingast in seinem facebookaccount den besten beweis.







Also, da gehört einiges dazu. Da fragt der stefan meingast den herrn kommerzienrat nach quellen und handfesten zahlen für seine behauptungen zu den ach so tollen folgewirkungen des klagenfurter turniers für den tourismus, für konsumation – der schelm flüstert mir gerade was von spar und hofer und so ins ohr -, und für nächtigungen – schon wieder zischt mir der schelm was ins ohr was sich wie campingplatz angehört hat. Und er bekommt die antwort, dass es die natürlich gäbe. Und dann sagt der stefan meingast nicht einfach „danke mein herr präsident“. Nein, der ist hartnäckig und bohrt weiter, was den jetzt schon sichtlich genervten herrn kleinmann, also der herr kommerzienrat hat ja sicher wichtigeres zu tun, als irgendwelchen dahergelaufenen renintenten querulanten, die welt in zahlen zu erklären, dazu veranlasst dem stefan meingast mitzuteilen, dass er sich schon selbst um diese zahlen zu kümmern habe. Echt jetzt. Ohne schmäh. Also mir fällt dazu nur der legendäre auftritt des jetzigen bundespräsdenten im parlament ein, bei dem er den herrn strache und seine parteifreunde aber sowas von blamiert hat, dass es, zumindest für einen wie mich eine wahre freude war. Unter https://www.youtube.com/watch?v=fHrLCkPLufk kann man sich dieses kleinod des österreichischen parlamentarismus ansehen und –hören. Bei ungefähr 1:30 fällt dann das zitat „ah der prüfling will die frage nicht beantworten“. Und das hat mich an die reaktion des herrn kleinmann auf das lästige nachfragen von stefan meingast erinnert. Der herr kleinmann will die frage nicht beantworten. Ich möchte hiermit dem herrn meingast ganz feierlich den alexander van der bellen in gold verleihen, dafür dass er es mit simplem fragen geschafft hat, dass sich der herr präsident in der öffentlichkeit als dampfplauderer selbst bloßgestellt hat. Bravo! Sollte der herr meingast nicht zu meinen geschätzten lesern gehören, was ich sehr bedauern würde, ersuche ich jemanden, der diesen blog liest und ihn kennt, ihm mein kompliment auszurichten.

Ah ja und es kommt ja fast noch besser mit der selbstentblößung des herrn kommerzienrates. Ein paar fragen weiter verliert er völlig die präsidiale fassung und bricht die diskussion ab mit dem hinweis, dass ihn nur konstruktive menschen als diskussionspartner interessieren. Konstruktiv sind  für uhpir ja nur menschen, die ihn kritiklos und uneingeschränkt bewundern und keinen widerspruch wagen.

A propos konstruktiv und so, ich frage mich schon, was an der idee stefan meingasts, eintritt für ein fivb turnier in klagenfurt zu verlangen, um damit die ausgefallene förderung zu kompensieren, nicht konstruktiv sein soll.

Und gleich noch ein a propos. A propos strache und seine partei. Die fpö darf natürlich in bester haiderscher tradition nicht fehlen beim befürworten von aus steuermitteln üppig zu finanzierenden massenbespaßungsveranstaltungen (http://kaernten.orf.at/news/stories/2862957/, https://www.meinbezirk.at/klagenfurt/lokales/das-sagen-politiker-hoteliers-und-sportler-zum-beachvolleyball-aus-d2232467.html?cp=Kurationsbox). Na das macht mich noch sicherer in dieser diskussion auf der richtigen seite zu stehen.

Und gleich noch einmal a propos. A propos bespaßungsveranstaltung und so. Den kampf um die erhaltung der subventionen für den herrn jagerhofer hat er zwar verloren, der herr kommerzienrat, aber da kommt er schon mit dem nächsten ...äh... event daher. Wow. Wir sind cev snow volleyball-europameisterschaft (http://www.volleynet.at/News/0000091672). Und wer hat’s erfunden, nein nicht die schweizer wie das ricola-zuckerl, nein wir. Also jetzt gewöhne ich mir diesen wir-unfug auch schon an. Laut uhpir wurde snowvolleyball „praktisch in österreich erfunden“. Und da ist es wohl recht und billig – obwohl mit dem billig bin ich mir nicht so sicher -, dass die erste em im geburtsland dieser sportart mit entwicklungspotential für weitere expansion, z.b. in den himalaya, in die anden, in die rocky mountains oder gar in die antarktis, stattfindet. Und ein schönes bild für das familienalbum darf uns als lesern und leserinnen der övv website auch nicht vorenthalten werden.

  
Und eine agentur gibt es auch schon, die die snow volleyball-em bewerben wird. Chaka2 heißt sie und überraschenderweise ist der sohn des herrn kleinmann dort nicht beschäftigt. Zumindest habe ich ihn unter http://www.chaka2.com/de nicht gefunden. Überraschend eigentlich nach eurovolley 2011 und der bso kampagne für die tägliche turnstunde.

  
Also das hölzel mit der familiär passenden agentur hat mir uhpir dieses mal nicht zugeworfen aber dafür ein anderes, auch sehr schönes und unerwartetes. Unerwartet, weil ich mir wirklich nicht gedacht habe, dass der herr kommerzienrat, die leserinnen und die leser der övv website für derartig deppert halten würde. Das grenzt ja schon fast an beleidigung. Aber, gut, schön der reihe nach. Die deutsche herrennationalmannschaft hatte bei der am sonntag zu ende gegangenen europameisterschaft in polen einen sensationellen lauf, fünf siege in sechs spielen und eine knappe 2:3 niederlage im finale gegen russland (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=840). Und was erzählt man – also ich denke das ist his master’s voice im original, weil der gar nicht anders kann als sich so aufzuplustern - unter http://www.volleynet.at/News/0000091674? Dort steht zu lesen: „Zur erinnerung: bei der world league in linz hatte sich österreich gegen das deutsche, von andrea giani betreute team mit 3:1 behauptet“. Und was heißt das bitte jetzt genau? Sind wir – ui schon wieder das verflixte wir - jetzt quasi europameister, weil die russen nur mit 3:2 gegen die deutschen gewonnen haben? Ah ja wir sind ja auch weltmeister und olympiasieger, weil wir – jetzt muss ich mich aber wirklich zusammenreißen mit dem depperten wir – vor der eurovolley 2011 brasilien mit 3:1 aus dem multiversum geschossen haben. Dass das damals bestenfalls brasilien D oder E, mit ein paar übergewichtigen, nicht austrainierten volleyballtouristen auf europaurlaub war, hat den herrn kleinmann schon damals nicht interessiert.


Also bitte für wie uninformiert, um nicht zu sagen blöd, hält man beim övv die besucherinnen und besucher der verbandseigenen website? In der weltliga hat bei den deutschen weder der diagonalangreifer und topscorer györgy grozer gespielt, noch der aufspieler lukas kampa, noch der außenangreifer denys kaliberda (http://www.cev.lu/Competition-Area/Statistics.aspx?ID=840, http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchStatistics.aspx?ID=29697, http://worldleague.2017.fivb.com/en/group3/schedule/7694-austria-germany/post). Die beiden mittelblocker, der libero und der zweite außenangreifer spielten sowohl bei der em wie auch in der weltliga. Na das sind doch eh 4, also die mehrheit in der mannschaft, könnte der herr kleinmann unwissenden journalisten gegenüber argumentieren, und vielleicht tut er es auch. Aber wer sind die zentralen, wichtigsten und deshalb auch teuersten spieler, mit denen man spiele entscheidet? Nicht die mittelblocker, und ich darf das als vater eines mittelblockers sagen, nicht die liberos. Nein es sind diagonalangreifer und aufspieler wie jede und jeder, der nur ein bisschen ahnung hat vom volleyball, also nicht der oder die durchschnittliche sportjournalistIn, weiß. Also bitte, werte macher der övv-homepage, hören sie auf die intelligenz ihrer leserschaft mit solchen meldungen zu beleidigen, ihre leserinnen und ihre leser fühlen sich da nämlich zurecht ziemlich verarscht.

Die werte leserschaft wäre vermutlich sehr interessiert, mehr darüber zu erfahren, wie beispielsweise die belgier, ein was die bevölkerungsgröße und witschaftlichen voraussetzungen angeht mit österreich vergleichbares land, oder die slowenen, mit gerade einmal 2 millionen einwohnerInnen, es schaffen, im konzert das ganz großen volleyballnationen erfolgreich mitzuspielen. Die belgier wurden vierte, nachdem sie im viertelfinale italien mit 3:0 aus dem turnier geschossen hatten und die slowenen fünfte, nachdem sie im play-off die polen mit dem gleichen resultat eliminiert hatten (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=840). Unter http://www.topvolleybelgium.be/volleybalschool/vilvoorde/ kann man sich über die basis des belgischen volleyballwunders, eine volleyballschule, die ein bisschen anders organisiert ist als die akademie des ex-vereins von uhpir, informieren. Und auch wenn man nicht flämisch kann, versteht man die grundprinzipien, nach denen diese schule arbeitet. Und eine fact finding mission nach slowenien wäre vielleicht auch einmal eine gute investition, anstelle eines präsidialen ausflugs zum nächsten event mit vip-lounge.
  
So und ganz zum schluss noch einmal zurück zum facebookaccount des herrn kommerzienrates. Da postet uhpir ganz aufgeregt ein video der halle in krakau und provoziert damit wieder einen kommentar eines seiner fans, der bedauert dass wir – net scho wieda – also dass es solche hallen in wien nicht gibt.




Ich frage mich nur, hätten wir eine solche halle in wien, welche spiele dürften die zehntausenden enthusiasmierten zuschauerinnen und zuschauer dort bewundern? Vermutlich das bruderduell der spielgemeinheitspartner hotvolleys wien/2 gegen vca anstetten nö/2.

A propos spielgemeinheitspartner und so, ich bin ja schon so gespannt auf die generalversammlung des övv in diesem monat und auf alles was dort passieren oder auch nicht passieren wird: der rücktritt des herrn kleinmann, der rücktritt des schlagfertigen vizepräsidenten und spielgemeinheitssportdirektors, der trotz eines durchgegangenen misstrauensantrags gegen ihn nicht nur noch immer im amt ist sondern sich auch noch für moralisch und ethisch ausreichend qualifiziert hält, anderen unbescholtenen funktionären, deren einziges vergehen darin besteht, kritik an herrn kleinmann zu üben, zum rücktritt aufzufordern, die klärung, warum eine meldung über eine von einem hotvolleys spieler gegen eine schiedsrichterin mehrfach vorgebrachte morddrohung in der rundablage des herrn magister schefcik, seines zeichens ausgewiesener experte für die prüfung von ungültigen vollmachten, landete und so weiter, und so fort. Na stoff für den blog wird es genung geben, da bin ich mir ziemlich sicher.

Und fast hätte ich das fundstück vergessen, dass diese woche wirklich putzig ausgefallen ist. Unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/268 findet man unter den internationalen transfers (!) den wechsel des managersohns niklas kronthaler vom hypo tirol volleyballteam zu den hypo tirol alpnevolleys. Verarsche, sonst fällt mir dazu nichts mehr ein.     


Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 05.09.2017, 02:01 mez




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