Dienstag, 13. Dezember 2016

Von einer gewohnt traurigen internationalen bilanz, von ernsten zweifeln am niveau der ersten bundesliga und vom flächendeckenden, fünfminütigen armkreisen

Wien, 12.12.2016, 22:41 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also irgendwie passiert im moment – passend zur sogenannten stillsten zeit des jahres - nichts wirklich aufregendes oder außergewöhnliches im österreichischen volleyballsport, die meisterschaft plätschert so dahin, der dopingfall ist aus den schlagzeilen verschwunden und die erfolgserlebnisse der österreichischen vereine in internationalen bewerben kann man – wie üblich - bestenfalls in gewonnenen sätzen aber nicht in gewonnenen spielen messen und der stelian moculescu ist noch immer nicht offiziell als beachirgendetwas des övv vorgestellt worden. Also ich denke das wird heute daher auch ein eher kurzer blog werden.

In der deniz bank ag volley league men, wie die erste bundesliga ja offiziell heißt, verloren die personell ziemlich gerupften superpellingers daheim vor 120 zuschauerInnen mit 0:3 gegen salzburg und dann zum drüberstreuen auch noch auswärts vor 300 zuschauerInnen gegen den aufsteiger ried ebenfalls mit 0:3 (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75766, http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75771). Also wenn man gegen die zwei vermeintlich schwächsten mannschaften in der liga nicht einmal mehr einen satz gewinnt, dann brennt der hut in enns. Und der vereinsname supervolleys hat dann nur noch etwas unfreiwillig komisches. Und diese kritik erlaube ich mir bei allem respekt für walter pellinger: wenn man jahrelang als leistungsträger legionäre engagiert, weil es, aus welchen gründen auch immer, keine eigenbauspieler aus dem eigenen nachwuchs gibt, und wenn einem diese legionäre kurzfristig, so wie jetzt, abhanden kommen, dann steht man halt ziemlich blöd da. Und nein, da schwingt jetzt keine schadenfreude meinerseits mit, nicht bei den ennsern. Ein verein der auf nachwuchsarbeit setzt und die letzten jahre durchgehend fast ohne legionäre auskommt sind die grazer. Bei denen läuft es heuer bisher aber überhaupt noch nicht. Vier siege aus elf spielen und ein 7. tabellenrang entsprechen vermutlich nicht den erwartungen der vereinsführung. Und eine 1:3 heimniederlage gegen die – na ja nicht gerade übermächtigen – klagenfurter vor – die grazer zählen offenbar als einziger verein tatsächlich ganz genau – 238 zuschauerInnen passt da leider ins bild (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75770). 190 leute sahen im vom övv zum schlager gehypten spiel der tiroler gegen waldviertel einen 3:1 heimerfolg der tiroler (http://oevv.volleynet.at/News/0000091101, http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75769). Die spielgemeinheit vca amstetten nö irgendwas/hotvolleys irgendwas verlor vor eher mickrigen aber hoffentlich ehrlich geschätzten 75 fans zu hause gegen aich/dob mit 0:3 (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75773). Und schließlich verloren die salzburger gegen weiz daheim vor 160 zuschauerInnen mit 2:3 (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75772).

So und jetzt mache ich mir hoffentlich keine feinde in salzburg und in ried, aber wenn, was ja für den ligabetrieb durchaus spannend sein kann, die salzburger, die letztes jahr im grunddurchgang gerade einmal ein spiel gewonnen  hatten und ein aufsteiger gegen etablierte erstligaverein wie klagenfurt, enns oder weiz gewinnen, dann – fürchte ich zumindest – spricht das nicht für ein erstarken der salzburger und einen ungewöhnlich starken aufsteiger aus ried, sondern das ist wohl eher ein indiz für eine nivellierung der spielstärke nach unten. Und wenn man sich die ergebnisse aus den internationalen bewerben ansieht, dann dürften auch die vereine am oberen ende der tabelle schwächer sein als im vorjahr. Über das ausscheiden der tiroler in der championsleague habe ich hier schon ausreichend geschrieben. Aich/dob hat abgesehen von zwei gewonnenen spielen in der mevza noch keine internationalen bewerbspiele absolviert. Und die bilanz von waldviertel und der spielgemeinheit mit dem endlos langen namen im cev challenge cup ist eher traurig. Die legionärstruppe aus dem waldviertel verlor gegen die ohne einen einzigen legionär spielende kroatische mannschaft mladost zagreb auswärts mit 1:3 (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29285&ID=967&CID=5722&PID=1498&type=LegList, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10025&ID=967). Und die spielgemeinheit mit dem langen namen, die interessanterweise international nur kurz und knackig vca amstetten nö heißt (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10041&ID=967) auf der övv website aber im bericht zum spiel als spielgemeinheit mit dem langen namen auftritt (http://oevv.volleynet.at/News/0000091097), verlor gegen den sechsten der slowakischen meisterschaft spartak myjava ebenfalls auswärts klar mit 0:3 (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29284&ID=967&CID=5722&PID=1498&type=LegList). Übrigens spielt auch spartak myjava, das in der heimischen meisterschaft nur vier von zwölf spielen gewonnen hat ohne legionäre (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10043&ID=967, http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/12/0000091093). Und ich lehne mich jetzt nicht sehr weit aus dem fenster, wenn ich hier voraussage, dass die bilanz der diese woche anstehenden vier internationalen bewerbspiele mit beteiligung österreichischer damenmannschaften ähnlich bescheiden ausfallen wird, obwohl in der 1. bundesliga der damen endlich wieder gekantert wird (http://oevv.volleynet.at/News/0000091106).



Ah ja, da ist doch noch etwas passiert heute, also nicht direkt im österreichischen volleyballsport, aber etwas, was uhpir ganz stolz auf seiner facebookseite postet.



Also ich kenn mich jetzt nicht mehr aus. Was kommt da jetzt flächendeckend, die tägliche turnstunde, wie es in der überschrift des unter http://www.orf.at/#/stories/2370737/ stehenden artikels steht oder doch eher die tägliche bewegungseinheit, wie es dann im oben genannten artikel heißt. Also nochmals ein kleines rechenbeispiel, das zeigt, dass es sich doch wohl eher um die österreichweite einführung einer täglichen bewegungseinheit und nicht um die einführung einer täglichen turnstunde handelt. Und nein, um unseren designierten bundespräsidenten zu zitieren, die beherrschung der arithmetik hat nichts mit überheblichkeit zu tun (https://www.youtube.com/watch?v=fHrLCkPLufk). Also nehmen wir einmal an, ein gymnasium mit ingesamt 600 schülern und schülerinnen in 3 mal 8, also insgesamt 24 gemischten klassen mit je 25 schülerInnen, hat zwei turnsäle und gehen wir davon aus, dass buben und mädchen nicht den gleichen turnsaal benutzen, dann wird es zeitmäßig ein bisschen eng. Dann wären die beiden turnsäle täglich (!) jeweils 24 stunden besetzt, damit aus jeder klasse buben und mädchen getrennt zu ihrer täglichen turnstunde kommen. Auch wenn man jeweils zwei klassen zum gemeinsamen turnunterricht zusammenlegt, wären die turnsäle noch immer 12 stunden pro tag besetzt. Also wird es wohl doch eher bei der täglichen bewegungseinheit bleiben. Wie die allerdings genau aussehen soll, wie lange sie dauern soll und auf kosten welcher anderer unterrichtsgegenstände die zeit dafür eingespart werden soll ist mir – vermutlich bin ich einfach belehrungsresistent - noch immer nicht klar. Ob fünf minuten armkreisen und zehn kniebeugen pro tag wirklich einen beitrag zur gesundheit unserer kinder und jugendlichen leisten sei dahingestellt, besonders dann, wenn in den schulkantinen weiterhin kalorienbomben wie zuckerhältige limonaden und naschzeug in jeder erdenklichen form angeboten werden dürfen.

Ah ja, noch eine meldung, in deren zentrum wiederum der sportminister hans peter doskozil stand, ging in der letzten woche durch die medien. Unter http://sport.orf.at//stories/2264501/ kann man lesen, dass das projekt rio kurzerhand und der einfachheit halber als projekt olympia fortgeführt wird und dass die vom sportminister zentrale förderinstanz in der pipeline feststeckt, wie es in dem artikel heißt. Am 19.12. soll der gesetzesentwurf zur reform fertig sein und den dach- und fachverbänden sowie spitzenfunktionären zur diskussion vorgelegt werden. Na ich hoffe, dass - zum wohle des österreichischen sports - der bewerbungsmarathon von uhpir für den leitungsposten dieser zentralen förderinstanz nicht von erfolg gekrönt war.

Und noch etwas passendes zum thema olympia und so. Unter http://www.orf.at//stories/2370050/ ist von schweren unruhen in rio zu lesen, die durch ein sparpaket ausgelöst wurden, das seinerseits eine unmittelbare folge der für die ausrichtung der olympischen spiele aufgelaufenen kosten für den bundesstaat rio de janeiro war. Na diese erfahrungen werden die suche nach zukünftigen ausrichtern sicher nicht gerade erleichtern.

Und wie immer gibt es die aktuellen taten und daten der fanta vierzehn minus zwei, weil ich über alex harthalller und david michel leider weiterhin keine informationen auftreiben kann (http://oevv.volleynet.at/News/0000091099). In frankreich verlor cannes gegen tours 0:3, thomas zass spielte durch und war mit 16 punkten topscorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM047-1617.pdf). Poitiers verlor gegen nice mit 2:3, philip schneider kam nicht zum einsatz (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM043-1617.pdf). In italien gewann perugie gegen piacenza mit 3:1, alex berger kam nur zu kurzeinsätzen in den sätzen eins bis der und erzilete einen punkt (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28733). In der zweiten italienischen liga verlor ortona gegen santa croce 2:3, paul buchegger spielte durch und erzielte 16 punkte (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28869). In belgien gewann lindemans aalst gegen guibertin mit 3:1, philipp kroiss spielte durch und kam auf 10% perfekte annahmen (http://www.euromillionsvolleyleague.be/db_files/kalender/kalender_pdf_45.pdf). In polen verlor kielce gegen rzeszow mit 0:3, peter wohlfahrtstätter spielte durch und kam auf 7 punkty und beging nur 1 blad (http://pls-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?ID=1040&mID=26665&Page=S). In deutschland verlor herrsching gegen bühl mit 1:3, nicolai grabmüller stand im dritten und vierten satz in der grundaufstellung und erzielte 6 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml). Rhein/main gewann gegen lüneburg mit 3:0, florian ringseis spielte durch und kam auf 20% perfekte annahmen. Bei den damen verlor vilsbiburg gegen schwerin 0:3, srna markovic spielte durch und kam auf 9 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_hauptrunde.xhtml). Suhl verlor gegen wiesbaden mit 1:3, katharina holzer und anna marie bajde wurden nur kurz eingesetzt, letztere erzielte einen punkt (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_hauptrunde.xhtml). In der schweiz verlor neuchatel mit monika chrtianska 0:3 (http://www.volleyball.ch/volleyball/game-center/teams/110/).


So und das wird jetzt tatsächlich eine bleibende schlussfrage: wo bleibt stelian moculescu und welche offizielle funktion hat er im beachvolleyballbereich beim övv?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.



Wien, 13.12.2016, 01:24 mez

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen