Dienstag, 20. Dezember 2016

Von der fortsetzung einer gewohnt bescheidenen internationalen bilanz, von einer mogelpackung namens tägliche turnstunde und vom gefangensein in der echoblase

Wien, 19.12.2016, 23:44 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na mitten im weihnachtsfeiermarathon komme ich heute erst spät dazu meinen allwöchentlichen eintrag zu verfassen und ich denke er wird auch heute wieder kürzer als gewöhnlich ausfallen. Es passiert einfach nicht viel außergewöhnliches im heimischen volleyballsport, irgendwie plätschert alles so in gewohnten bahnen dahin. Diese woche haben nicht die herren sondern für die damen in den internationalen cupbewerben mit einer ausnahme für die üblichen ergebnisse gesorgt. Und die tägliche turnstunde, die sich immer mehr als mogelpackung präsentiert, feiert eine mediale wiederauferstehung. Aber alles schön der reihe nach.

Drei österreichische damenvereine haben im cev challenge cup, also in der dritten internationalen bewerbskategorie, ebenso viele niederlagen eingefahren, wobei die damen von psv salzburg mit einem 2:3 auswärts gegen marina kastela noch am erfolgreichsten abgeschnitten haben (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29365&ID=970&CID=5745&PID=1507&type=LegList). Ich kann es mir allerdings nicht verkneifen zu erwähnen, dass die kroatinnen ohne leginonärinnen spielen und die salzburgerinnen vier – um es korrekt zu sagen – nicht für die österreichische nationalmannschaft spielberechtigte spielerinnen eingesetzt haben (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10092&ID=970, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10080&ID=970). Die grazerinnen spielten zumindest ohne legionärinnen und verloren aber – sozusagen im direkten vergleich mit der slowakei – gegen slavia bratislava, die ausschließlich mit slowakischen spielerinnen angetreten waren, mit 1:3 (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29352&ID=970&CID=5745&PID=1507&type=LegList, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10097&ID=970, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=10090&ID=970). Und nicht einmal einen satz konnte der serien- und legionärinnenmeister mit dem langen namen vb niederösterreich post sv – da fehlt international noch die bezeichnung spielgemeinheit und sokol – gegen kralove pole brno gewinnen (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29380&ID=970&CID=5745&PID=1507&type=LegList). Fairerweise ist zu erwähnen, dass die tschechinnen mit zwei slowakinnen und zwei us-amerikanerinnen auch vier legionärinnen in ihren reihen haben. Das wird wohl nichts mehr, international, mit dem serienmeister, trotz des finanziell vermutlich nicht ganz unbeträchtlichen aufwands. Den einzigen erfolg verzeichneten die damen des vc tirol, die im cev cup gegen luka bar aus montenegro daheim mit 3:1 gewannen (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=29118&ID=969&CID=5736&PID=1504&type=LegList). Na berühmt ist diese bilanz, die viel über den internationalen standard des österreichischen damenvolleyballsports aussagt, nicht gerade.

Und damit das alles besser wird, und wir – wer immer das ist – unzählige medaillen bei olympischen spielen gewinnen und unsere fetten – copyright uhpir – jugendlichen rank und schlank werden,  brauchen wir die tägliche turnstunde aber sowas von dringend. Aber dazu komme ich noch später.

In der ersten liga gewann graz auswärts vor runden 205 zuschauerInnen gegen ried mit 3:0 (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75713). Im zwettl sahen auch eher runde 375 fans den 3:0 heimsieg der waldviertler gegen die spielgemeinheit mit dem langen namen (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75774). Die aich/dober haben genau gezählt. Dort sahen 166 leute den 3:0 heimsieg gegen salzburg (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75775). Und in kärnten waren 120 zuschauerinnen bei der 0:3 niederlage der klagenfurter gegen tirol dabei (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75778). Nur das spiel der weizer gegen ried, das mit einem 3:0 sieg der steirer endete, fand offenbar unter ausschluss der öffentlichkeit statt (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/18243/75776).

So, aber jetzt zur täglichen turnstunde, die laut einem interview, das der herr sportminister dem kurier gegeben hat und das unter https://kurier.at/politik/inland/nur-28-prozent-der-kinder-machen-sport/236.347.537 nachzulesen ist, 30 millionen euro kosten soll, die – und das ist jetzt besonders interessant – zumindestens zum teil aus dem sportministerium finanziert werden soll. Und, werter herr kommerzialrat, da freuen wir uns aber, gell.


Aber wo werden diese 30 millionen abgezwackt, ohne dass der sport - so heißt das doch in der diktion von uhpir - geld verliert? Na da muss man sich nur die mühe machen, auf der facebookseite von uhpir weiter zu lesen. Da gibt es schon die entsprechenden guten ideen. Zum beispiel insinuiert ein herr brandstätter, dass man den kindern, die österreich nur von der landkarte kennen, das kindergeld kürzen oder vielleicht sogar streichen könnte.



Also ich will zu dieser idee, die ja von der selbsternannten familienpartei kommt, von deren vertreterInnen ja bisher immer zu hören war, dass alle kinder gleich viel wert seien, nicht allzu viel sagen. Aber offenbar sind beispielsweise rumänische kinder, die in rumänien leben, dann doch ein bisserl weniger wert als in österreich lebende und das, obwohl alle in österreich arbeitenden personen in den familienlastenausgleichfonds, aus dem die kinderbeihilfe ausbezahlt wird, einzahlen. Und wenn man diese idee weiterspinnen möchte, dann könnte man all den österreichischen pensionistInnen, die in griechenland oder spanien oder in sonst einem land mit niedrigeren lebenshaltungskosten leben, gleich einmal die pension entsprechend kürzen.

Aber es wird noch unappetitlicher wenn man die kommentare zur täglichen kniebeuge weiter verfolgt.


Und dazu fällt mir jetzt wirklich nicht mehr viel ein.

Glücklicherweise gibt es aber dann doch ein paar leute , die noch rechnen können, also so in die richtung mit auslastung der turnsäle, so wie ich das letzte woche hier versucht habe. Und was fällt uhpir dazu ein?  „Turnsäle bauen. Wenn die turnstunde pflicht ist, dann müssen sie das tun.“ Äh ja? Geht’s noch herr kommerzialrat. Haben wir – also ihre majestät – es uns in der echoblase bequem gemacht. Wer ist sie? Und wer bezahlt das? Wir? Das sportministerium? Der reiche onkel aus ameriga oder die idalenischen diamantenhändler von vor ein paar jahren? Die fragestellerin beweist übrigens nicht nur dass sie die arithmetik beherrscht sondern sie hat auch humor.


Und dann wird es ja so richtig realpolitisch, wie man das vermutlich benennen muss. Dann schreibt der herr kleinmann doch allen ernstes folgendes, und ich zitiere wörtlich, weil es so schön ist: „der titel tägliche turnstunde wurde von uns für die kampagne gewählt da jeder und jede weiß was damit gemeint ist. Es geht natürlich um bewegung.“


Also einmal abgesehen vom majestätsplural, echt? Also es geht gar nicht um eine tägliche turnstunde, es geht um bewegung. Also doch mehr so in richtung tägliche kniebeuge oder ein bisschen arme kreisen oder so ein oder zwei hocksprünge in der großen pause. Also das ist ja wirklich stark, diese eingeständnis. Wie nennt man so etwas? Realpolitik oder doch eher – unschöner aber treffender – etikettenschwindel?

Und in zeiten wie diesen, schließe ich mich diesem facebookeintrag vollinhaltlich an.


So und zum schluss noch zu meiner lieblingsserie, die seit kurzem ein neues logo hat. Statt briefmarkenbildchen von dreizehn der fanta vierzehn gibt es jetzt ein schickes flugzeug, das der serie die nötige dynamik verleiht (http://oevv.volleynet.at/News/All/2016/12/0000091111). In frankreich gewann cannes gegen nice mit 3:2, thomas zass war mit 29 punkten topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM049-1617.pdf). Poitiers verlor gegen ajaccio 2:3, philip schneider war nicht im kader (http://datavolley.lnv.fr/2016/DataVolley/Men/&LAM054-1617.pdf). In italien gewann perugia gegen padova 3:1, alex berger spielte durch und war mit 20 punkten topscorer (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28735). In der zweiten liga verlor ortona gegen siena 1:3, paul buchegger spielte durch und war mit 20 punkten wieder topscorer seines teams (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28874). In belgien gewann lindeman aalst gegen prefaxis menen 3:0, philipp kroiss spielte durch und kam auf 22% perfekte annahmen (http://www.euromillionsvolleyleague.be/db_files/kalender/kalender_pdf_49.pdf). In polen verlor kielce gegen belchatow 0:3, peter wohlfahrtstätter spielte durch und erzielte 5 punkty (http://pls-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?ID=1040&mID=26680&Page=S). In deiutschland gewann rhein/main gegen rottenburg 3:0, florian ringseis spielte durch und kam auf 17% perfekte annahmen (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml). Herrsching verlor gegen düren 0:3, nicolai grabmüller kam nicht zum einsatz (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan/1blm_hauptrunde.xhtml). Bei den damen verlor vilsbiburg gegen dresden 2:3, srna markovic stand im vierten und fünften satz in der grundaufstellung und erzielte 6 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_hauptrunde.xhtml). Suhl verlor gegen münster 1:3, anna maria bajde blieb bei kurzeinsätzen punktelos, katharina holzer stand im dritten satz in der grundaufstellung und erzielte 3 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan/1blf_hauptrunde.xhtml). In der schweiz verlor neuchatel gegen schaffhausen 0:3, über einsatz oder punkte von monika chrtianska kann ich heute mangels daten leider nichts berichten (http://www.volleyball.ch/volleyball/game-center/teams/110/).

Und jetzt bleibt mir am ende nur noch eines, nämlich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern schöne und erholsame feiertage zu wünschen. Und die schon traditionellen weihnachtslieder kommen dieses jahr vom nobelpreisträger, his bobness himself, einmal unter https://www.youtube.com/watch?v=JcXW0Se4HMs eher traditionell und dann unter https://www.youtube.com/watch?v=a8qE6WQmNus ein wenig alternativer.   

So und das wird jetzt tatsächlich eine bleibende schlussfrage: wo bleibt stelian moculescu und welche offizielle funktion hat er im beachvolleyballbereich beim övv?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.



Wien, 20.12.2016, 01:53 mez

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