Dienstag, 12. Januar 2016

Von unnötigen kniefällen, von gewohnten informationsdefiziten auf der övv-website und von einem kurz auftauchenden und gleich wieder verschwundenen ligasponsor

Wien, 11.01.2016, 22:48 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also wirklich viel passiert ist nicht, in der letzten woche im österreichischen volleyballsport. Oder eigentlich nicht viel, was auch eingang auf die övv-website gefunden hätte. Aber die mangelnde transparenz ist ja nichts neues beim övv. Und dass die paar verbliebenen volleyballfans, die sich noch auf die nämliche homepage verirren eigentlich irgendwie auch ein recht auf volleyballrelevante informationen hätten, hat sich offensichtlich noch immer nicht zu den für die gestaltung der övv-website verantwortlichen durchgesprochen. Dass der zuschauer - und hoffentlich auch die zuschauerin – und etwas weitergedacht die volleyballfans kunden sind und im mittelpunkt stehen müssen – und ich paraphrasiere hier uhpir in seiner funktion als uhbsie - gilt offenbar nur für sein neues betätigungsfeld in friedrichshafen (http://m.suedkurier.de/sport/regionalsport/regionalsport-bodenseeost/VfB-Friedrichshafen-Mit-neuem-Team-zu-alten-Zielen;art10611,8240650).

Auf der övv-website wird über die bärenstarken tiroler berichtet, die sozusagen als kanterbären, nachdem sie die annahmekünstler aus klagenfurt in einer knappen stunde mit 3:0 aus der halle geschossen hatten, wenige tage darauf auch in der mevza spartak myjava mit dem gleichen ergebnis abfertigten (http://oevv.volleynet.at/News/0000090286). Bevor ich nochmals zur mevza zurückkomme möchte ich doch noch die annahmeleistung der klagenfurter in ihrem heimspiel gegen tirol nachtragen, da die datavolley statistik zum zeitpunkt meines letztwöchigen eintrags noch nicht zur verfügung stand. Offenbar ist man dieses mal – die verzögerung lässt darauf schließen - mit besonderer sorgfalt vorgegangen, alldieweil das resultat, was die annahmenstatistik angeht, wiederum im für die klagenfurter verteidungskünstler gewohnten bereich lag. 63% der klagenfurter annahmen waren laut datavolley perfekt und 78% positiv (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/16338/68869). Fairerweise muss man zugestehen, dass in der klagenfurter halle offenbar ideale annahmebedingungen herrschen, da auch die auswärtsteams immer wieder exzellente werte aufweisen. So kamen die tiroler in diesem spiel auf  74% perfekte und 94% positive annahmen. Was von dieser art der statistik zu halten ist hat wolfgang meissner in seinem kommentar vor ein paar wochen bereits angesprochen. Weitere nahrung bekommt diese diskussion über die sinnhaftigkeit einer in der jetzigen form geführten datavolleystatistik wohl auch, wenn man die annahmeleistung der klagenfurter im nur wenige tage später ausgetragenen spiel auswärts gegen die zweite topmannschaft der liga, aich/dob, hernimmt. Da kommen die klagenfurter dann nur mehr auf 25% perfekte und 37% positive annahmen (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/16338/68903). Selbst wenn man die vetrautheit der heimhalle in diese erwägungen einbezieht, reicht das wohl nicht aus, um den eklatanten unterschied zwischen den beiden statistiken zu erklären. Also in dieser form ist die datavolleystatistik wohl obsolet. Und wie verlässlich die zuschauerzahlen sind, falls sie überhaupt im datavolleyblatt aufscheinen sei dahingestellt. Das spiel der klagenfurter gegen tirol sahen in klagenfurt ganze 40 leute, beim spiel waldviertel gegen amstetten, das die waldviertler, übrigens mit einem neuem trainer, nurko causevic wurde gegen zdenek smejkal getauscht, gegen amstetten mit 3:1 gewannen fanden schon wieder exakt 47 zuschauerInnen den weg in die zwettler halle (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/16338/68861). Ich vermute ja, dass da den waldviertlern irgendwie im spielbericht die null hinter der zahl 47 abhandengekommen ist.

Ganz kurz noch ein paar worte zum trainerwechsel bei waldviertel, den ich ja, den betroffenen verein diskret verschweigend, schon letzte woche hier angekündigt hatte. Also wo findet die volleyballinteressierte leserin und der volleyballinteressierte leser, also laut uhbsie, die kundin und der kunde informationen zu diesem ereignis? Ein kurzer absatz auf der waldviertler homepage und ein neuer trainername auf dem datavolleyblatt. Das ist alles. Na, da muss man ja schon sehr aufmerksam sein, damit einem das ins auge springt (http://www.volleyball-waldviertel.at/system/web/news.aspx?detailonr=50504186-20057&menuonr=50384985). Schafft man so interesse für den volleyballsport? Ist es vorstellbar, dass ein fußballverein in der bundesliga heimlich still und leise, quasi unter ausschluss der öffentlichkeit den trainer wechselt? Was ist denn da das problem im volleyball? Man muss ja nicht öffentlich schmutzwäsche waschen, aber es ist doch keine schande den trainer zu wechslen, man kann doch die gründe für einen solchen trainerwechsel darlegen und – noch viel wichtiger – den neuen trainer entsprechend vorstellen. Das hat sich der doch wohl auch verdient. Also liebe waldviertler freunde, wie wär’s mit einem kurzen artikel dazu auf der övv-website?

Aber nach diesem ausflug in die welt der unergründlichen geheimniskrämerei, die ich gemeinsam mit ihnen, werte leserinnen und werte leser,  gleich nochmals aufsuchen werde, nochmals kurz zurück zu den restlichen spielen in der 1. bundesliga der herren. Da gewann weiz gegen die bemitleidenswerte spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys in einem geisterspiel, zumindest befanden sich laut datavolley keine zschauerInnen in der halle, mit 3:0 und immerhin 280 personen sahen den schon weiter oben erwähnten 3:0 sieg der aich/dober gegen klagenfurt (http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/16338/68904, http://oevv.volleynet.at/DVStatistik/16338/68903).

A propos datavolley und statistik und so. Also in der mevza klappt das auch nicht so ganz wenn man beispielsweise das resultat des spieles spartak myjava gegen amstetten im datavolleyblatt mit dem im teletext publizierten resultat des selben spieles vergleicht. Danke übrigens an einen treuen leser für diesen screenshot.


So und jetzt bin ich wieder zurückgekehrt zur mevza. Da hat der tiroler coach daniel gavan im vorfeld des spiels seiner mannschaft gegen ljubljana, ob bewusst oder unbewusst, ein offenes geheimnis bestätigt. Unter http://oevv.volleynet.at/News/0000090286 und unter http://sport.orf.at//stories/2243763/ kündigt gavan nach dem klaren 3:0 sieg in der mevza gegen spartak myjava an gegen ljubljana mit der stärksten mannschaft anzutreten. Wie diese stärkste mannschaft aussieht, die dann ach volley ljubljana auch mit 3:0 besiegt hat (http://oevv.volleynet.at/News/0000090289) findet man unter http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/16462/69780. Also die beiden österreichischen teamspieler alexander tusch und lorenz koraimann gehören offenbar nicht zur stärksten mannschaft, beide kommen zu kurzeinsätzen. Und das ist dann doch irgendwie betrüblich. Aich/dob hat übrigens ebenfalls in der mevza gespielt und dort gegen mladost marina kastela knapp mit 3:2 gewonnen (http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/16462/69768).

A propos mevza, also eigentlich nachwuchs-mevza. Zumindest eines der von mir letzte woche hier kritisierten unscharfen fotos der nachwuchsteams auf der övv-website wurde durch ein foto ersetzt, auf dem die spielerInnen zu erkennen sind. Da ja angeblich niemand aus den höheren chargen des verbands mein geschreibsel liest muss dieser fototausch wohl der pure zufall gewesen sein.

Ah ja und richtig volleyball wurde auch noch gespielt. In berlin spielten die herrennationalteams von deutschland, polen, frankreich, belgien, serbien, bulgarien, finnland und russland ein qualiturnier für rio 2016. Das ticket sicherten sich die russen, die europameister frankreich im finale mit 3:1 besiegten. Im spiel um den dritten platz gewann polen gegen die gastgeber aus deutschland mit 3:2 (http://oevv.volleynet.at/News/0000090299, http://www.cev.lu/Competition-Area/competition.aspx?ID=836&PID=-2). Wer zumindest ein paar der spiele auf laolatv verfolgen konnte, sah volleyball von einem anderen stern, volleyball zum staunen. Aber dass der övv nicht alleine dasteht in seiner unfähigkeit einen so attraktiven sport wie volleyball entsprechend zu vermarkten beweist immer wieder auch der weltverband, die fivb. Muss der qualifikationsmodus denn wirklich so kompliziert sein wie in diesem fundstück der woche dargestellt? Da war ja die betriebsanleitung meines videorecorders simpel dagegen.


Also wenn man das schema genau studiert, dann findet man heraus, das auch frankreich und polen noch chancen auf die olympiaquali haben, da sie am sogenannten world olympic qualification tournament teilnehmen dürfen. Bei den damen, die ihr qualiturnier in ankara spielten, ging das direkte ticket ebenfalls an den turniersieger russland, die zweit- bzw. drittplatzierten holländerinnen und italienerinnen haben ebenfalls noch über das world olympic qualification tournament die möglichkeit sich für rio zu qualifizieren (http://www.cev.lu/Competition-Area/competition.aspx?ID=837&PID=-2). So und ein bisschen kritik erscheint mir an dieser stelle anlässlich des austragungsortes für dieses qualiturnier angebracht. Es ist ja schon schlimm genug, wenn großveranstaltungen im sport an nicht gerade lupenreine demokratien wie azerbaidjan im falle der letztjährigen european games  vergeben werden oder in ermangelung andere veranstalter vergeben werden müssen. Und es ist meiner meinung nach auch bedenklich ein qualiturnier für die olympischen spiele in einem zunehmend autokratisch regierten land wie der türkei abzuhalten. Was aber völlig abzulehnen ist sind plumpe anbiederungsversuche von seiten der cev an mitglieder einer türkischen regierung, die einen nicht erklärten krieg gegen die kurdische minderheit im eigenen land führt, die kritische journalisten einschüchtert, vor gericht stellt und ins gefängnis wirft und die demonstranten niederprügeln lässt (http://www.cev.lu/News.aspx?NewsID=22287&ID=1). Solche kniefälle sind mehr als unappetitlich und schaden dem ansehen des betreffenden verbandes und dem von diesem vertretenen sport. Da kommt mir in abgewandelter form ein zitat berthold brechts in den sinn: zuerst kommt der sport und dann die moral. Nur manchmal ist es umgekehrt. Ich erinnere nur an den fall ghavami, den uhpir für sich entdeckte um sich in der  öffentlichkeit als frauenrechtler aufzuplustern und wichtig zu machen (http://www.bbc.com/news/world-middle-east-30170752).

Ah ja, und – dank eines sehr aufmerksamen und treuen lesers – kann ich meinen geschätzten leserinnen und meinen geschätzten lesern eine weitere spannende neuigkeit präsentieren, die interessanterweise bisher nur auf der website der amstettner öffentlich gemacht wurde. Da steht doch glatt ...äh... also was ist denn da passiert, da stand doch glatt unter http://www.vca.at/index.php?option=com_content&view=article&id=929:noe-derby-fuer-amstettens-volleyballer-zu-jahresbeginn&catid=82&Itemid=124 etwas von der denizbank austrian volley league. Und jetzt ist diese denizbank wieder verschwunden. Also jetzt kenn’ ich mich nicht mehr aus, und noch dazu hab’ ich keinen screen shot gemacht, ich depp, also gewissermaßen ich johnny depp - das copyright für den johnny depp liegt beim dann doch nicht ganz so mutigen tapezierermeister, der mir vor ein paar wochen angedroht hatte, mich an die wand zu klatschen wie eine tapete. Ist da jemand mit internen infos über einen neuen ligasponsor vorgeprescht oder hat der zukünftige ligasponsor einblick in die datavolley-zuschauerstatistik genommen und hat daraufhin kalte füße bekommen? Fragen über fragen und die übliche geheimniskrämerei beim övv.

So und die serie srna, die sechs stars und uhbsie ist diese woche aufgrund der noch immer pausierenden ligen in frankreich und italien fast genauso inhaltsleer wie letzte woche (http://oevv.volleynet.at/News/0000090292).




In deutschland  pausieren die herren noch, bei den damen gewann vilsbiburg gegen berlin 3:0, srna markovic spielte durch und erzielte 8 punkte (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blf/1blf_scoresstats/1blf_spielplan.xhtml). In der 2. türkischen liga gewann adana gegen istanbul mit 3:0, über einsatzzeiten und punkte von thomas zass habe ich leider – und wie bereits gewohnt – keine informationen (http://www.tvf.org.tr/icerik/328/).

 


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 12.01.2016, 01:56 mez


1 Kommentar:

  1. Aus welchen Gründen sind die Klagenfurter ANNAHMEWELTMEISTER?
    Meine Theorie!
    1.)Die Höhenlage der Stadt Klagenfurt.
    Ändert sich die Höhe, ändert sich auch der Luftdruck. In höheren Lagen herrscht ein geringerer Luftdruck, wodurch Auftrieb und Widerstand reduziert werden.
    2.)Luftfeuchtigkeit aufgrund der Nähe zum Wörthersee.
    Feuchte Bälle fliegen berechenbarer.
    3.)Vermutlich wird die Halle in Klagenfurt weniger beheizt als andere Hallen.
    Wenn der Ball kälter ist wird er weniger zusammengestaucht und hat dadurch weniger Trampolineffekt.
    Und dadurch ändert sich der Magnus-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus-Effekt).
    Gö do schaut´s!
    Ich habe mich dazu durchgerungen ein Logal zu besuchen um mir die Kante zu geben (also einige Kanterbiere einzuwerfen) und bin dabei auf diese Theorie gekommen (vielleicht hätte ich das letzte Bier nicht kantern sollen).
    Aufgrund der exorbitanten Unterschieden bei der Annahme in Klagenfurt und anderer Spielstätten muss es an der Lage, den Witterungsbedingungen, der Temperatur, dem Wohlfühlkfaktor, dem Trinkwasser usw. liegen. Anders kann ich es mir nicht erklären.
    Eines möchte ich noch anmerken: Als ich vor einiger Zeit geschrieben habe „so mancher sollte sich in ein Logal hauen und sich die Kante geben“ meinte ich NACH der Statistik nicht DAVOR.

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